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Ramona
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Anzahl der Antworten 91
zuletzt 4. März

Was tun, wenn Hund beim spazieren gehen abhaut ?

Gut, dass ich einen Tracker habe!!! Dabei dachte ich heute auf dem Spaziergang, dass das Laufen an der Schleppleine zur Zeit gut läuft, da kann ich die ja auch mal los lassen. Vorher natürlich gecheckt, ob Mojo aufmerksam ist. In den Feldern bin ich dann abgebogen über einen Weg am Rand des Feldes weitergelaufen. Naja Mojo meinte dann auf das frische Feld zu gehen und schnüffelte dort weiter (war nur 20 Meter von mir entfernt). Und dann muss er eine Fährte aufgenommen haben, wahrscheinlich ein Hase und ist abgedüst, so schnell konnte ich gar nicht gucken, wie er weg war. Naja ich habe nicht hinterhergerufen und bin auch nicht hinterhergelaufen. Habe dann einen Schritt schneller den Weg verlassen und habe auf dem Tracker gesehen, wo er ist. Denn in der Ferne konnte ich ihn auch nicht mehr sehen. Also bin ich in seine Richtung gelaufen und habe ein paar Mal die Pfeife benutzt, damit er sich orientieren kann. Gekommen ist er natürlich nicht. Naja als ich ihn dann sah (ca. 100 m Entfernung), hab ich gerufen und dann gepfiffen, aber er stand hechelnd dar und schaute zur Seite. Wollte auch weiter schnüffeln. Also habe ich keinen weiteren Pfiff gemacht, um mir diesen nicht noch mehr kaputt zu machen und hab ihn ins Stop kommandiert, dann hab die Leine genommen und ihn einfach ohne Kommentar mitgenommen. Bis nach Hause hat es noch ein paar Kilometer gedauert, weshalb ich die Leine auch festgehalten habe. Ich war froh, dass er wieder bei mir war und er nicht über die Straße in den Feldern gelaufen ist wegen der Autos. Was macht man den richtig in so einer Situation? Hinterherlaufen, rufen oder hätte ich vorher besser aufpassen sollen? Hätte ich ihn gerufen, bevor er loslaufen wollte, glaube ich wäre er trotzdem gerannt. Das hat er schon mal gemacht, da schaut er mich erst an und dann zeigt er mir, dass er einfach losrennen kann. Schade ist es, dass ich ihn nicht in den Freilauf lassen kann, weil er nicht immer zu 100% auf mich hört, wenn ich ihn rufe. Ein Aufmerksamkeitssignal auf dem Spaziergang haben wir, was auch gut funktioniert. Und den Rückruf mit Pfeife übe ich zwischendurch immer wieder mal an der Schleppleine und wenn er nicht zu krass abgelenkt ist, kommt er auch sofort und bekommt dafür sein Barf-Futter. Das ist das Training. Aber heute in der Realität denk ich mir, dass es wieder ein Rückschritt ist, weil er abgehauen ist und auch nicht auf mein Pfeifen reagiert hat. Gibt es etwas, was ich noch trainieren kann, damit es irgendwann ist live Situationen funktionieren kann?
 
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Lisa-Eileen
1. März 16:27
Ich hätte es wohl genauso gemacht wie Du. Zwei Ideen habe ich: 1. Wenn Du den Moment erkannt hast, bevor er loslaufen wollte, hättest Du da schon das Stop-Signal geben können, denn das scheint ja super zu funktionieren. 2. Für den Rückruf würde ich nie Futter nehmen, auch kein Leckerli, was er sonst bekommt. Stattdessen ein supertolles Leckerli, das ausschließlich in dieser Situation gegeben wird.
Oder ein Spielzeug falls der Hund das gerne mag.
Bei uns war Zergeln ne Zeit lang die Superbelohnung, allerdings geb ich Belohnungen nicht nur für was besonderes (wenn nur am Anfang) sondern immer der Schwierigkeit entsprechend, je schwieriger ihm was gefallen ist und er sich trotzdem für das richtige entschieden hat je höher die Belohnung.
Je leichter es für ihn wird je weniger wertvoll wird dann auch die Belohnung irgendwann.
Wobei manche Sachen irgendwann nurnoch ne Bestätigung oder nichts mehr kriegen, aber Rückruf immer mindestens n Wortlob, manchmal noch mit Leckerlie.
 
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Lisa-Eileen
1. März 16:30
Dann vielleicht eher ein Zergel als Belohnung welches er dann jagen darf. Meiner Meinung nach hast du dir die Pfeife schon versaut und musst sie eventuell noch mal neu aufbauen. Einfach auf reset, neue Pfeife( Ton) und nur 1x !! pfeiffen, den Rückruf machst du ja auch nur einmal!
Es gibt auch ne Rückrufbrücke, auch beim Pfeifen kann man mehrmals pfeifen, hatte ich auch einmal in ner Situation als er von nem Hund ausm nichts überfallen wurde und flüchtete.
Auf den 5ten Pfiff konnte er dann reagieren und kam dirket zu mir.
Vorher war die Erregung zu hoch.
Das hat aber nix am Pfiff kaputt gemacht.
 
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Lisa-Eileen
1. März 16:31
So schnell versaut man nicht den RR, sie muss jetzt schauen, das sie wirklich nur ruft, bzw. Pfeifft, wenn sie 100% sicher ist, das er kommt. Wenn ich nicht sicher bin, ob mein Hund kommt, pfeiffe ich nicht, sondern probiere erstmal andere Signale, die wir haben, aus. Dann sehe ich ja, ob mein Hund ansprechbar ist oder nicht. Wichtig ist, das die nächsten RR klappen.
Naja oder eben mit der Schlepp nachhelfen damit der Hund eben auch lernt das er zu kommen hat, dafür hat man die ja auch dran damit man etwas durchsetzen kann.
 
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Dogorama-Mitglied
1. März 16:48
Ich gehe mittlerweile einen ganz anderen Weg.
An der Schleppleine hab ich Orientierung an mir aufgebaut. Unsere Anfänge waren auf einem großen verlassenen Parkplatz, ich hab von der Kleinen unbemerkt die Richtung gewechselt, sobald sie meine Richtungsänderung bemerkt hatte und folgte, dieses Verhalten geclickert, Leckerlie rein. Als das auf dem Parkplatz gut geklappt hatte dann auf normalen Spaziergängen angewandt. Mittlerweile sind wir nun im abgesicherten Freilauf. Soll heißen: mindestens eine Seite des Weges ist begrenzt: hoher Zaun, Hecke, Knick oder Steilküste am Strand.
Ich benutze keinen Rückruf, keine Leckerlies. Freilauf aktuell nur solange, wie die Aufmerksamkeit der Kleinen bei mir bleiben kann. Ich mache die Leine ab, gebe sie mit „okay!“ frei. Wenn wir den Weg weiter gehen, dann bleibe ich mal stehen, gehe zurück. Gucke mir irgendwas an. Ich erwarte also auch jetzt, dass sie sich an mir orientiert. Wenn ich die Richtung ändere saust sie sofort zu mir, wenn ich mir was angucke ist sie neugierig und kommt. Ich bleibe auch einfach mal stehen. Wenn sie dann zu mir schaut, breite ich meine Arme aus - und sie kommt angesaust. Über jedes Kommen freu ich mich einfach nur, zeige ihr das (kein prima oder fein, das ist loben. Freuen ist z.B. sie anzulachen) und gebe sie sogleich wieder mit „okay“ frei. Oder ich nehme sie wieder an die Leine und wir gehen ganz unaufgeregt weiter. Son bisschen vermittle ich meinen Hunden „mir egal, was ihr macht, wenn ihr aber mit mir mitkommen wollt, dann müsst ihr schon selbst aufpassen!“
Dadrüber hinaus gibt es immer wieder mal eine Spielsequenz mit dem Drummy.
Heute am Strand kippte plötzlich der Freilauf: die Nase war am Boden, der Hund im Galopp, dass die Beine nur so flogen, Tunnel, Jagdmodus - von mir kam ein knackiges „HIER!!!!“ - und zack war der Hund da. Bin vor Stolz geplatzt 😉.

Mein Weg ist daher: ich will meinen Hund nicht im Freilauf nerven mit ständigen Rufen, Stören, ich will sie gar nicht erst in die Lage bringen, dass sie sich zwischen mir und irgendeinem Reiz entscheiden muss. Ich will nicht in einer Tour testen „na, ob sie wohl kommt, wenn ich jetzt rufe?“ Ich möchte, dass ihr oberstes Interesse bei MIR liegt. Und ich wirklich nur im Notfall eingreifen muss.
Bis jetzt geht es sich gut an 😊
 
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Andreas
1. März 16:58
Ich gehe mittlerweile einen ganz anderen Weg. An der Schleppleine hab ich Orientierung an mir aufgebaut. Unsere Anfänge waren auf einem großen verlassenen Parkplatz, ich hab von der Kleinen unbemerkt die Richtung gewechselt, sobald sie meine Richtungsänderung bemerkt hatte und folgte, dieses Verhalten geclickert, Leckerlie rein. Als das auf dem Parkplatz gut geklappt hatte dann auf normalen Spaziergängen angewandt. Mittlerweile sind wir nun im abgesicherten Freilauf. Soll heißen: mindestens eine Seite des Weges ist begrenzt: hoher Zaun, Hecke, Knick oder Steilküste am Strand. Ich benutze keinen Rückruf, keine Leckerlies. Freilauf aktuell nur solange, wie die Aufmerksamkeit der Kleinen bei mir bleiben kann. Ich mache die Leine ab, gebe sie mit „okay!“ frei. Wenn wir den Weg weiter gehen, dann bleibe ich mal stehen, gehe zurück. Gucke mir irgendwas an. Ich erwarte also auch jetzt, dass sie sich an mir orientiert. Wenn ich die Richtung ändere saust sie sofort zu mir, wenn ich mir was angucke ist sie neugierig und kommt. Ich bleibe auch einfach mal stehen. Wenn sie dann zu mir schaut, breite ich meine Arme aus - und sie kommt angesaust. Über jedes Kommen freu ich mich einfach nur, zeige ihr das (kein prima oder fein, das ist loben. Freuen ist z.B. sie anzulachen) und gebe sie sogleich wieder mit „okay“ frei. Oder ich nehme sie wieder an die Leine und wir gehen ganz unaufgeregt weiter. Son bisschen vermittle ich meinen Hunden „mir egal, was ihr macht, wenn ihr aber mit mir mitkommen wollt, dann müsst ihr schon selbst aufpassen!“ Dadrüber hinaus gibt es immer wieder mal eine Spielsequenz mit dem Drummy. Heute am Strand kippte plötzlich der Freilauf: die Nase war am Boden, der Hund im Galopp, dass die Beine nur so flogen, Tunnel, Jagdmodus - von mir kam ein knackiges „HIER!!!!“ - und zack war der Hund da. Bin vor Stolz geplatzt 😉. Mein Weg ist daher: ich will meinen Hund nicht im Freilauf nerven mit ständigen Rufen, Stören, ich will sie gar nicht erst in die Lage bringen, dass sie sich zwischen mir und irgendeinem Reiz entscheiden muss. Ich will nicht in einer Tour testen „na, ob sie wohl kommt, wenn ich jetzt rufe?“ Ich möchte, dass ihr oberstes Interesse bei MIR liegt. Und ich wirklich nur im Notfall eingreifen muss. Bis jetzt geht es sich gut an 😊
..wow.. Du kannst wirklich stolz sein.
 
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R
1. März 17:00
Behält die schleppe dran und verfeinere den rückruf bzw einen Abbruch bei fährten verfolgen, mauseglotzen, oder bspw wenn du einen Ball oder ein Leckerli wirfst, donnert der Hund ja hinterher :). Nun lass ihn die Impulskontrolle schon haben, dass er wartet bis er auf Kommando hinterher darf? In dem Fall kann man anbauen mit "so tun als ob man wirft" dafür kein losschicken, Hund Jagd los, man xruft und wirft das Leckerlie/ball bspw in die andere Richtung. Ergo Hund muss abbrechen, beute ist woanders, Halter hat sich wichtig gemacht und den Weg gewiesen. So übt man bspw ansprechbarkeit aus der Bewegung, bzw der Jagd. Denn den RR kennt dein Hund, aber was jagen betrifft, bist du halt noch kein erstrangiger Ansprechpartner :) das habt ihr so noch nicht vereinbart und miteinander ausgemacht. Wir Menschen sind für agile Hunde auch ziemliche Schnecken 😊 denke, dass ihr mit solchen spielen am ehesten verlässlich füreinander werdet. Solange Jagd vorgeht- erstmal nicht allein auf große Distanz gehen lassen 😐 es könnte auch eine Katze sein
 
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Sabine
2. März 07:29
Hallo Ramona 👋

Habe gerade etwas gefunden, was dir bekannt vorkommen könnte ☺️

Du machst soviel richtig! Da braucht es jetzt einfach mal Zeit und Geduld. Immer schön dran bleiben und nicht aufgeben, auch wenn es mal schief läuft.
 
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Ramona
2. März 08:06
Hallo Ramona 👋 Habe gerade etwas gefunden, was dir bekannt vorkommen könnte ☺️ Du machst soviel richtig! Da braucht es jetzt einfach mal Zeit und Geduld. Immer schön dran bleiben und nicht aufgeben, auch wenn es mal schief läuft.
Hallo Sabine, ja das kommt mir sehr bekannt vor. Ich habe den Rückschlag verkraftet und heute starte ich wieder mit der Schleppleine und übe weiter daran, dass Mojo sich wieder mehr an mir orientiert. Seine Stärke ist die Impulskontrolle, vielleicht setz ich auch nochmal dort an. Wenn wir im Urlaub sind wo die Reize am Strand nicht so groß sind, orientiert er sich zu 100% an mir und er kommt immer, wenn ich ihn abrufe per Pfeife.
Zuhause, wo er alles kennt, hört er weniger gut. Und da sind auch viel mehr Reize. Die Felder sind voll von Hasen Rehe und Fasane. Das ist schwer zu trainieren. Und er stirbt ja auch für Nix, weder Ball Dummy, Beste Leckerlis. Vielleicht müsste ich mit dem Fasan in der Tasche spazieren gehen, damit er kommt, wenn ich ihn rufe. ;-)
 
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M.
2. März 10:36
Hallo Sabine, ja das kommt mir sehr bekannt vor. Ich habe den Rückschlag verkraftet und heute starte ich wieder mit der Schleppleine und übe weiter daran, dass Mojo sich wieder mehr an mir orientiert. Seine Stärke ist die Impulskontrolle, vielleicht setz ich auch nochmal dort an. Wenn wir im Urlaub sind wo die Reize am Strand nicht so groß sind, orientiert er sich zu 100% an mir und er kommt immer, wenn ich ihn abrufe per Pfeife. Zuhause, wo er alles kennt, hört er weniger gut. Und da sind auch viel mehr Reize. Die Felder sind voll von Hasen Rehe und Fasane. Das ist schwer zu trainieren. Und er stirbt ja auch für Nix, weder Ball Dummy, Beste Leckerlis. Vielleicht müsste ich mit dem Fasan in der Tasche spazieren gehen, damit er kommt, wenn ich ihn rufe. ;-)
Hast du schon mal mit einem Felldummy versucht?
 
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Ramona
2. März 12:43
Hast du schon mal mit einem Felldummy versucht?
Ja hab ich. Findet er sehr gruselig und reizt ihn überhaupt nicht