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Alwena
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zuletzt 18. März

Thema: Ruheübung

Hallo, ich übe momentan mit meinem Hund, dass er draußen ruhig bleibt und nicht rumquengelt . Dafür stelle ich mich auf die Leine und bleibe eine Zeit so stehen. Manchmal nimmt sie sich dann aber zum Beispiel ein Stock und kaut drauf rum. Jetzt meine Frage. Soll ich das erlauben? Letztendlich ist sie ja ruhig und quengelt nicht rum. Oder soll ich das unterbinden?
 
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Dogorama-Mitglied
27. Feb. 19:26
Hier kursieren einige Interpretationen, die mich sehr seltsam anmuten. Stöckchen Kauen ist Ersatzbefriedigung (wofür genau?), eine Art "Einsteigerdroge" auf dem Weg zum Scheisse fressen und die Alternative dazu ist entweder stoisches Aushalten oder ein ansatzweise meditativer Zustand mit integrierten Atemübungen. Da ist imho etwas zu viel frei schwebende Menschenfantasie mit zu wenig Bodenhaftung in hundegerechtem Pragmatismus.
Deine Interpretationrn der Beiträge finde ich oft sehr weit hergeholt. Niemand spricht von Stöckchen als Einstiegsdroge fürs Schweißefressen. Meine brauchten das Stöckchen dafür nicht.

Und bevor man abwertet und verurteilt, könnte man sich vorher zumindest mal mit den Themen auseinandersetzen. Die ganzen „gestörten“ Hunde, die nie unbeschäftigt sein können, kommen ja nicht von ungefähr.
 
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Dogorama-Mitglied
27. Feb. 19:37
Deine Interpretationrn der Beiträge finde ich oft sehr weit hergeholt. Niemand spricht von Stöckchen als Einstiegsdroge fürs Schweißefressen. Meine brauchten das Stöckchen dafür nicht. Und bevor man abwertet und verurteilt, könnte man sich vorher zumindest mal mit den Themen auseinandersetzen. Die ganzen „gestörten“ Hunde, die nie unbeschäftigt sein können, kommen ja nicht von ungefähr.
So wie du das formuliert hast - spätestens, wenn das begehrte Objekt kein Stock mehr ist...etc - klang es als wäre das eine zu erwartende Entwicklung von Stock zu Kacke.

Die gestörten Hunde, die nicht unbeschäftigt sein können, kommen aber eher nicht vom Stöckchen nagen sondern von angezüchteter Nervosität und Hyperaktivität, der Rasse nicht angemessener Haltung und last but definitely not least ständiger Aktivierung, Beschäftigung und Bespielung durch die Halter.
 
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Dogorama-Mitglied
27. Feb. 19:47
So wie du das formuliert hast - spätestens, wenn das begehrte Objekt kein Stock mehr ist...etc - klang es als wäre das eine zu erwartende Entwicklung von Stock zu Kacke. Die gestörten Hunde, die nicht unbeschäftigt sein können, kommen aber eher nicht vom Stöckchen nagen sondern von angezüchteter Nervosität und Hyperaktivität, der Rasse nicht angemessener Haltung und last but definitely not least ständiger Aktivierung, Beschäftigung und Bespielung durch die Halter.
Das Stöckchen, das permanent gekaut werden muss ist doch Symptom dieser Überbeschäftigung und gleichzeitig selbst Beschäftigung. Die Lösung für den Beschäftigungswahn kann ja nicht in weiterer Beschäftigung liegen.

Und das Thema ist nunmal Ruheübung und nicht Unruhevermeidung. Der Unterschied lässt sich besser verstehen, wenn man sich mit der Theorie des regulatorischen Fokus auseinandersetzt. Die Konsequenzen sind nämlich andere.

Meine Formulierung im vorherigen Text korrigiere ich.
 
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Lena
27. Feb. 19:49
Das Kauen des Stöckchens wäre für mich Unruhevermeidung. Die Übung ohne Ablenkung wäre für mich eine Ruheübung. Der Fokus ist ein anderer.
Ja, da gebe ich dir Recht. Könnte trotzdem bei manchen Hunden der Fuß in der Tür sein, wie gesagt, meiner Meinung nach.
 
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Udo
27. Feb. 19:50
Habe ich überlesen wie alt der Hund ist….hmm also ich finde die Idee mit dem Laufen und dann stehen bleiben auch ganz gut. Gut wäre es, wenn sie das Stöckchen oder Leckerlie als „Belohnung“ bekommt wenn sie ruhig ist…wichtig ist dabei nur dass sie die Belohnung in dem Moment bekommt, wenn sie das gewünschte Verhalten zeigt….😊
 
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Lena
27. Feb. 19:53
So wie du das formuliert hast - spätestens, wenn das begehrte Objekt kein Stock mehr ist...etc - klang es als wäre das eine zu erwartende Entwicklung von Stock zu Kacke. Die gestörten Hunde, die nicht unbeschäftigt sein können, kommen aber eher nicht vom Stöckchen nagen sondern von angezüchteter Nervosität und Hyperaktivität, der Rasse nicht angemessener Haltung und last but definitely not least ständiger Aktivierung, Beschäftigung und Bespielung durch die Halter.
Ich hatte es beim ersten lesen auch so verstanden mit dem „vom Stöckchen zur Kacke“, hab es dann aber nochmal gelesen und mir gedacht, dass es sicher nur allgemein gemeint ist, dass andere Hunde keine Stöcke, sondern stattdessen Kacke fressen, aus den gleichen Gründen und das dann eben nicht mehr unbedingt akzeptiert wird.
 
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Lena
27. Feb. 19:55
Das Stöckchen, das permanent gekaut werden muss ist doch Symptom dieser Überbeschäftigung und gleichzeitig selbst Beschäftigung. Die Lösung für den Beschäftigungswahn kann ja nicht in weiterer Beschäftigung liegen. Und das Thema ist nunmal Ruheübung und nicht Unruhevermeidung. Der Unterschied lässt sich besser verstehen, wenn man sich mit der Theorie des regulatorischen Fokus auseinandersetzt. Die Konsequenzen sind nämlich andere. Meine Formulierung im vorherigen Text korrigiere ich.
Es kann ein Symptom dafür sein, kann aber auch andere Gründe haben (z.B. bei uns eine Schilddrüsen Erkrankung und somit Hormonchaos und schlechtes Stressmanagement).
Aber ich denke ich verstehe was du meinst und stimme dir auch hier wieder grundsätzlich zu. Aber nur grundsätzlich, weil es eben auch anders sein kann und ich die Erklärungen von Joe Cool auch nachvollziehen kann und dem auch grundsätzlich zustimme 😅
 
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Dogorama-Mitglied
27. Feb. 20:11
Es kann ein Symptom dafür sein, kann aber auch andere Gründe haben (z.B. bei uns eine Schilddrüsen Erkrankung und somit Hormonchaos und schlechtes Stressmanagement). Aber ich denke ich verstehe was du meinst und stimme dir auch hier wieder grundsätzlich zu. Aber nur grundsätzlich, weil es eben auch anders sein kann und ich die Erklärungen von Joe Cool auch nachvollziehen kann und dem auch grundsätzlich zustimme 😅
Ich spreche ja in Bezug aufs Stöckchen kauen ja oder nein nur von der Ruheübung selbst, nicht von einem grundsätzlichen Verbot von Kauobjekten.

Eine medizinische Abklärung ist super, aber bei einer Schilddrüsenerkrankung hilft auch das Stöckchen nicht gegen Unruhe.
 
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Dogorama-Mitglied
27. Feb. 20:15
Das Stöckchen, das permanent gekaut werden muss ist doch Symptom dieser Überbeschäftigung und gleichzeitig selbst Beschäftigung. Die Lösung für den Beschäftigungswahn kann ja nicht in weiterer Beschäftigung liegen. Und das Thema ist nunmal Ruheübung und nicht Unruhevermeidung. Der Unterschied lässt sich besser verstehen, wenn man sich mit der Theorie des regulatorischen Fokus auseinandersetzt. Die Konsequenzen sind nämlich andere. Meine Formulierung im vorherigen Text korrigiere ich.
Ich finde die Interpretation des Kauens als einfach nur eine weitere Beschäftigung nicht treffend.

Das ist ja nicht als würd einer sagen ok, wenn ich nach dem Fitnesscenter und dem Schwimmen nicht joggen kann geh ich eben Radfahren, sonder als würd er sagen wenn ich nicht joggen kann versuch ich mich erstmal hinzusetzen und zu entspannen. Und weil mir Stricken beim Entspannen hilft, lass ich ein bisschen die Nadeln klappern.

Käme da jemand auf die Idee zu sagen nein, du darfst nicht stricken, du musst das auch so schaffen, mit Löcher in die Luft Gucken und Atmen!

Kauen ist nicht nur Beschäftigung, es ist eine Entspannungstechnik.
 
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Dogorama-Mitglied
27. Feb. 20:17
Ich hatte es beim ersten lesen auch so verstanden mit dem „vom Stöckchen zur Kacke“, hab es dann aber nochmal gelesen und mir gedacht, dass es sicher nur allgemein gemeint ist, dass andere Hunde keine Stöcke, sondern stattdessen Kacke fressen, aus den gleichen Gründen und das dann eben nicht mehr unbedingt akzeptiert wird.
Ja das wird wohl eher so gemeint sein. Wobei ich auch das unpassend finde, weil Kacke fressen ja keine Selbstregulierung ist sondern diverse andere Gründe hat.