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Julia
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zuletzt 18. März

Souveräner Zweithund zu unsicherem Ersthund?

Man liest ja oft bei Tierschutzhunden, die ein Zuhause suchen, dass ein souveräner Ersthund, an dem sie sich orientieren können, hilfreich sei. Aber funktioniert das auch andersherum? Kann ein unsicherer Ersthund von einem souveränen Zweithund profitieren? Oder lässt sich der Zweithund von den Marotten des ersten dann anstecken? Verunsichert es den Ersten noch mehr, wenn so eine große Veränderung in seinem Alltag passiert? Hat jemand von euch selbst diese Konstellation gehabt und kann etwas darüber erzählen?
 
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Julia
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18. März 11:00
Sollte erst der erste erzogen sein bevor ich einen 2 anschaffen kann
Danke für deine Antwort, es geht hier aber nicht um einen unerzogenen Hund, sondern um einen unsicheren Hund. Ersteres lässt sich durch Training nachholen, Zweiteres ist eben eine Charaktereigenschaft, die man durch Training unterstützen kann, aber sich eben nicht einfach "weg trainieren" lässt. Man macht auch mit viel Arbeit an Selbstvertrauen und Bindung aus einem unsicheren Hund keinen total souveränen. Da war eben meine Frage, ob man dem Hund und der Gesamtsituation etwas gutes tut, einen passenden, souveränen Zweithund dazu zu holen.
 
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Dogorama-Mitglied
17. März 22:58
Bestimmt nicht gut
 
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Dogorama-Mitglied
18. März 08:57
Sollte erst der erste erzogen sein bevor ich einen 2 anschaffen kann
 
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Leandra
18. März 09:22
Bei uns hat es gut Funktioniert.
Wir haben eine eher zurückhaltende Ersthündin, früher hätte man tatsächlich schon fast Angsthund sagen können. Sie ist über die Jahre mutiger und Selbstbewusster geworden, aber seit wir die kleine haben ist die große nochmal viel mehr aufgetaut.
 
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Franziska
18. März 09:51
Vor 6 Monaten haben wir genau diesen Schritt "gewagt". Zu unserem ängstlichen, unsicheren Sammy (aus der Tötungsstation Spanien) haben wir Lima adoptiert. Lima ist eine neugierige und selbstbewusste Hündin von der Straße Sardiniens.

Nach 6 Monaten können wir sagen, dass es schon hilft, wenn ein souveräner zweiter Hund kommt. Natürlich wird Sammy niemals komplett seine Angst/Unsicherheit ablegen und einfach so auf fremde Menschen etc. zugehen. Aber er hat seit Lima da ist nochmal Fortschritte gemacht. Wenn Lima irgendwo schnuppern geht bzw. sich streicheln lässt, dann geht Sammy jetzt immer öfter mit hin um zu gucken.

Hin und wieder schaut Lima etwas komisch, wenn Sammy Angst hat. Aber bisher hat sie sich nicht seine Angst abgeschaut. Außer es ist ein besonders gruseliger fremder Mensch 🤣

Also ja, es kann helfen. Aber es muss nicht helfen. Das kommt sehr auf die Charaktere der Hunde an.
 
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Julia
18. März 11:00
Sollte erst der erste erzogen sein bevor ich einen 2 anschaffen kann
Danke für deine Antwort, es geht hier aber nicht um einen unerzogenen Hund, sondern um einen unsicheren Hund. Ersteres lässt sich durch Training nachholen, Zweiteres ist eben eine Charaktereigenschaft, die man durch Training unterstützen kann, aber sich eben nicht einfach "weg trainieren" lässt. Man macht auch mit viel Arbeit an Selbstvertrauen und Bindung aus einem unsicheren Hund keinen total souveränen. Da war eben meine Frage, ob man dem Hund und der Gesamtsituation etwas gutes tut, einen passenden, souveränen Zweithund dazu zu holen.
 
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Julia
18. März 11:01
Bei uns hat es gut Funktioniert. Wir haben eine eher zurückhaltende Ersthündin, früher hätte man tatsächlich schon fast Angsthund sagen können. Sie ist über die Jahre mutiger und Selbstbewusster geworden, aber seit wir die kleine haben ist die große nochmal viel mehr aufgetaut.
Danke für deinen Erfahrungsbericht :) Es freut mich, dass das bei euch gut geklappt hat!
 
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Julia
18. März 11:04
Vor 6 Monaten haben wir genau diesen Schritt "gewagt". Zu unserem ängstlichen, unsicheren Sammy (aus der Tötungsstation Spanien) haben wir Lima adoptiert. Lima ist eine neugierige und selbstbewusste Hündin von der Straße Sardiniens. Nach 6 Monaten können wir sagen, dass es schon hilft, wenn ein souveräner zweiter Hund kommt. Natürlich wird Sammy niemals komplett seine Angst/Unsicherheit ablegen und einfach so auf fremde Menschen etc. zugehen. Aber er hat seit Lima da ist nochmal Fortschritte gemacht. Wenn Lima irgendwo schnuppern geht bzw. sich streicheln lässt, dann geht Sammy jetzt immer öfter mit hin um zu gucken. Hin und wieder schaut Lima etwas komisch, wenn Sammy Angst hat. Aber bisher hat sie sich nicht seine Angst abgeschaut. Außer es ist ein besonders gruseliger fremder Mensch 🤣 Also ja, es kann helfen. Aber es muss nicht helfen. Das kommt sehr auf die Charaktere der Hunde an.
Das hört sich ja toll an! Wie war denn die Zusammenführung, hat es Sammy sehr verunsichert, dass da plötzlich ein zweiter Hund überall die Nase mit drin hatte?
 
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Michi
18. März 11:16
Das kann gut funktionieren.
Wir haben schon öfter Hunde vermittelt, die zu einem unsicheren Ersthund dazugekommen sind.
Allerdings muss man den Charakter des neuen Hundes gut einschätzen können. Souverän ist ein weiter Begriff.
Es kann halt auch passieren, dass der unsichere Hund dann sehr begrenzt oder sogar gemobbt wird.
Da ist eine möglichst genaue Charakteranalyse im Vorfeld schon wichtig.
 
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Julia
18. März 11:45
Das kann gut funktionieren. Wir haben schon öfter Hunde vermittelt, die zu einem unsicheren Ersthund dazugekommen sind. Allerdings muss man den Charakter des neuen Hundes gut einschätzen können. Souverän ist ein weiter Begriff. Es kann halt auch passieren, dass der unsichere Hund dann sehr begrenzt oder sogar gemobbt wird. Da ist eine möglichst genaue Charakteranalyse im Vorfeld schon wichtig.
Das ist ein guter Hinweis! Das wäre dann natürlich total kontraproduktiv, wenn der Zweithund den Ersten dann auch noch klein hält.
 
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Franziska
18. März 11:45
Das hört sich ja toll an! Wie war denn die Zusammenführung, hat es Sammy sehr verunsichert, dass da plötzlich ein zweiter Hund überall die Nase mit drin hatte?
Verunsichert hat es Sammy eigentlich gar nicht. Er musste sich natürlich etwas umgewöhnen, das er jetzt nicht mehr alleine die volle Aufmerksamkeit hat. Wir mussten auch aufpassen, das Lima ihm nicht zu sehr den Platz "stehlen" wollte. Das haben wir aber sehr schnell geregelt bekommen. Am Anfang hatte Sammy eine Phase, in der er alles vergessen hatte. Menschen, Fahrräder, Hunde angepöbelt etc. Das war wahrscheinlich die Umstellung. Mit liebevoller Konsequenz haben wir das aber ein ein paar Wochen wieder in die richtigen Bahnen gelenkt.

Tatsächlich ist es dennoch so, das Lima schon "die Hosen an hat". Wir passen auf, dass sie nicht zu fordernd ist. Daher Stimme ich Michi bei ihrem Eintrag total zu. Der andere Hund sollte souverän sein, aber man muss aufpassen, dass er nicht dominiert.

Wir hätten aber nie gedacht, dass Sammy sich einem anderen Hund mal so hingibt. Die beiden spielen viel, klar. Aber es sind auch die Zärtlichkeit, die Sammy vorher bei anderen Hunden nicht gezeigt hat (putzen, kuscheln, aufeinander acht geben).

Wichtig ist, das ihr es gut managed. Beide müssen verstehen, dass keiner bevorzugt wird etc.

Jetzt habe ich ja ganz schön viel geschrieben 🤣

Wenn du noch Fragen hast oder weitere Erfahrungen hören möchtest, dann gern :)