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Patricia
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Anzahl der Antworten 6
zuletzt 27. Mai

Misstrauisch gegenüber "Fremden"/Territorialverhalten

Unser Hund (2,5 Jahre, Tierschutzhund, seit 2 Jahren bei uns) hat sich ein immer stärkeres Territorialverhalten angewöhnt. Sobald „Fremde“ zu uns kommen bellt er diese an, verfolgt oder stellt sie. Wir haben bereits versucht, ihn auf seinen Platz zu schicken, die Bellerei/Knurrerei lässt er dort jedoch auch nicht sein. Sobald der Besuch aufsteht, springt er hoch. Bisher hilft einzig und allein, ihn in ein anderes Zimmer zu schicken, auf Dauer möchten wir das aber nicht - er soll lernen, auch neue Leute zu akzeptieren. Ebenso haben wir versucht, ihn mit Leckerlies an die neuen Personen heran zu führen, diese verweigert er jedoch. Gibt es Tipps, wie wir diese Situation üben können?
 
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Nadine
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27. Mai 10:03
Zuerst mal Leine an den Hund, oder zumindest Maulkorb. Aussperren ist keine Lösung, das macht es euch auf Dauer nur schlimmer. Trainer dazu holen ist sehr zu empfehlen, am besten einer der nicht mit 0815 Methoden arbeitet. Für mich klingt das, als hätte der Hund es sich zur Aufgabe gemacht, den Besuch zu kontrollieren. Ich würde ihm die Aufgabe nehmen. Bei meinem Hund hat es auf folgende Art gut geklappt: Hund an der Leine gesichert bei mir. Besuch wird anfangs erst mal draußen abgeholt. Ich geh rein, hund kommt mit mir, hinter mich und dann winke ich den Besuch rein und er darf eintreten. Der Besuch wird auf seinen Platz gebracht, ich setze mich auch, hund bleibt bei mir. Will der Besuch aufstehen, gibt er bescheid. Ich stehe auf, gehe hin, winke den Besuch mit großer Geste heran und bringe ihn dahin, wo er hin will (oder aus Sicht meines Hundes: wo ich ihn haben will). Mittlerweile können wir das abbauen, der Besuch darf sich frei bewegen, wenn mein Hund unsicher wird schaut er zu mir und ich regele. Denn er weiß, ich hab alles im Griff. Trotzdem bleibt er niemals mit Besuch alleine. Wenn das jetzt 2 Jahre falsch gelaufen ist und ihr eurem Hund die Aufgabe gelassen habt, wird das ein langer langer Weg werden.
 
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Silke
27. Mai 09:48
Da habt ihr dann ja schon viel versäumt wenn es so weit gekommen ist. Ich tippe mal darauf das in eurem Hund ein großer Anteil HSH ist. Da kommen manche Hunde ihr Leben lang nicht mit Besuch klar. Das kann man managen aber nie ganz wegtrainieren. Die Hunde denken und arbeiten selbstständig. In der Zeit wird sich das Verhalten schon so gefestigt haben das ihr da professionelle Hilfe in Anspruch nehmen solltet.
 
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Nadine
27. Mai 10:03
Zuerst mal Leine an den Hund, oder zumindest Maulkorb. Aussperren ist keine Lösung, das macht es euch auf Dauer nur schlimmer. Trainer dazu holen ist sehr zu empfehlen, am besten einer der nicht mit 0815 Methoden arbeitet. Für mich klingt das, als hätte der Hund es sich zur Aufgabe gemacht, den Besuch zu kontrollieren. Ich würde ihm die Aufgabe nehmen. Bei meinem Hund hat es auf folgende Art gut geklappt: Hund an der Leine gesichert bei mir. Besuch wird anfangs erst mal draußen abgeholt. Ich geh rein, hund kommt mit mir, hinter mich und dann winke ich den Besuch rein und er darf eintreten. Der Besuch wird auf seinen Platz gebracht, ich setze mich auch, hund bleibt bei mir. Will der Besuch aufstehen, gibt er bescheid. Ich stehe auf, gehe hin, winke den Besuch mit großer Geste heran und bringe ihn dahin, wo er hin will (oder aus Sicht meines Hundes: wo ich ihn haben will). Mittlerweile können wir das abbauen, der Besuch darf sich frei bewegen, wenn mein Hund unsicher wird schaut er zu mir und ich regele. Denn er weiß, ich hab alles im Griff. Trotzdem bleibt er niemals mit Besuch alleine. Wenn das jetzt 2 Jahre falsch gelaufen ist und ihr eurem Hund die Aufgabe gelassen habt, wird das ein langer langer Weg werden.
 
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Patricia
27. Mai 10:07
Zuerst mal Leine an den Hund, oder zumindest Maulkorb. Aussperren ist keine Lösung, das macht es euch auf Dauer nur schlimmer. Trainer dazu holen ist sehr zu empfehlen, am besten einer der nicht mit 0815 Methoden arbeitet. Für mich klingt das, als hätte der Hund es sich zur Aufgabe gemacht, den Besuch zu kontrollieren. Ich würde ihm die Aufgabe nehmen. Bei meinem Hund hat es auf folgende Art gut geklappt: Hund an der Leine gesichert bei mir. Besuch wird anfangs erst mal draußen abgeholt. Ich geh rein, hund kommt mit mir, hinter mich und dann winke ich den Besuch rein und er darf eintreten. Der Besuch wird auf seinen Platz gebracht, ich setze mich auch, hund bleibt bei mir. Will der Besuch aufstehen, gibt er bescheid. Ich stehe auf, gehe hin, winke den Besuch mit großer Geste heran und bringe ihn dahin, wo er hin will (oder aus Sicht meines Hundes: wo ich ihn haben will). Mittlerweile können wir das abbauen, der Besuch darf sich frei bewegen, wenn mein Hund unsicher wird schaut er zu mir und ich regele. Denn er weiß, ich hab alles im Griff. Trotzdem bleibt er niemals mit Besuch alleine. Wenn das jetzt 2 Jahre falsch gelaufen ist und ihr eurem Hund die Aufgabe gelassen habt, wird das ein langer langer Weg werden.
Danke für deine ausführliche Antwort!
 
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Ingrid
27. Mai 12:44
Ich würde eine Box aufstellen. Bei Besuch würde ich den Hund in die Box schicken. Natürlich muss man ihm die Box vorher schmackhaft machen mit Leckerlies, Er muß gerne hinein gehen. D.h. man muß das vorher üben.
 
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Ingrid
27. Mai 12:50
Da habt ihr dann ja schon viel versäumt wenn es so weit gekommen ist. Ich tippe mal darauf das in eurem Hund ein großer Anteil HSH ist. Da kommen manche Hunde ihr Leben lang nicht mit Besuch klar. Das kann man managen aber nie ganz wegtrainieren. Die Hunde denken und arbeiten selbstständig. In der Zeit wird sich das Verhalten schon so gefestigt haben das ihr da professionelle Hilfe in Anspruch nehmen solltet.
Auch ein HSH lernt, dass sein Mensch das regelt. Ich hatte einen HSH- Mischling. Es gab nie ein Problem mit Besuch. Weder mit anderen Hunden noch mit fremden Menschen im Haus. Mein Hund hatte klar, dass ich bestimme, wer ins Haus kommt.
 
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Silke
27. Mai 12:59
Auch ein HSH lernt, dass sein Mensch das regelt. Ich hatte einen HSH- Mischling. Es gab nie ein Problem mit Besuch. Weder mit anderen Hunden noch mit fremden Menschen im Haus. Mein Hund hatte klar, dass ich bestimme, wer ins Haus kommt.
Klar kann man das hinbekommen. Aber die Frage ist auch immer wie glücklich der Hund damit ist. Ich hab einen Hütehund wo die Rasse nicht ohne ist. Bzw sehr anspruchsvoll. Er musste es auch mühsam lernen wann er arbeiten darf und wann er Sendepause hat.