Der ein oder andere Konflikt mit Artgenossen erklärt sich vlt durch markierverhalten. Markieren ist in erster Linie Kommunikation und dient der Distanzvergrößerung. Artgenossen im selben alter und oft auch im selben geschlecht sind die größten Rivalen. Der hund denkt seine Kommunikation wird nicht verstanden, da er den anderen hund ja immer wieder sieht.
Ja, das ist mMn zumindest mal das grundlegende Thema. Ähnlich wie beim Postboten: Er kommt, klappert an der Tür, wird verbellt, haut ab. Hund denkt: Klasse, hat prima geklappt. Nächsten Tag kommt der aber wieder. Hund geduldig: klappern, verbellen, Postbote geht. Hund zufrieden. Nach einigen Wochen wird es dann aber selbst dem friedlichsten Hund zuviel, dass der Depp nicht die einfachsten Regeln kapiert, dann muss halt mal mit körperlichen Signalen untermauert werden 😄
Ich denke, es ist aber auch tlw. rasse- und charakterabhängig, Hunde mit starkem Territorialtrieb sind da sicher schwieriger im Umgang.
Davon abgesehen hatte Merlin damals auch ohne territorialen Bezug einige echte Feinde. Ich weiß, dass behauptet jeder Halter, aber in diesen Fällen waren die betreffenden Hunde (und Halter, sorry) verhaltensauffällig bis -gestört.
Eine Halterin hat ihren kläffenden und fletschenden Hund immer an der langen Leine vor Merlin rumspringen lassen, Merlin wurde von mir begrenzt. Ein anderer Hund hat Merlin als Junghund, obwohl Merlin sich unterworfen hat (auf den Rücken liegend verletzliche Regionen gezeigt) in die Genitalien gebissen.
Ich denke schon, dass Hunde wirklich individuelle Feindschaften entwickeln können und dann auch bereit sind, diesen Gegner ernsthaft Schaden zuzufügen.
Im vorliegenden Fall sehe ich aber eher noch das „sich finden“ im erwachsen werden als Grundlage. Hier würde ich das eigene Auge für Körpersprache (eigener Hund und natürlich Fremdhund, vielleicht agiert dein Hund gar nicht, sondern reagiert) trainieren und natürlich noch mehr Wert darauf legen, der Macher und Regler für deinen Hund zu sein. Er hat kein Territorium zu verteidigen, dass macht der Rudelführer, er muss keine potentiellen Bedrohungen abwehren, das ist dein Job. Vielleicht habt ihr da eine blinde Stelle.