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Michelle
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Anzahl der Antworten 8
zuletzt 7. Juli

Erfahrungen mit Clomicalm

Hallo zusammen! 🐾 Ich habe meine Tierschutzhündin Maya seit mittlerweile 3 Jahren und wir haben schon echt viel zusammen durchgemacht. Ich habe verschiedene Trainer mit den unterschiedlichsten Trainingsmethoden durch, habe sie gesundheitlich durchgecheckt und bin jetzt nach langem Überlegen mit meiner Trainerin bei einer Verhaltenstherapie begleitend mit SSRIs (spez. Clomicalm) gelandet. Maya ist sehr willensstark und unabhängig; sie reagiert sehr negativ auf andere Hunde und auch viele Menschen. In diesen Momenten scheint bei ihr wortwörtlich eine Leitung durchzuknallen und es gibt kein Durchdringen mehr. Sie geht in die Leine, knurrt, bellt und schnappt um sich herum (dabei hat sie auch schon ein paar Mal mich erwischt). Seit einer Weile ist daher der Maulkorb eine Pflicht. Ich würde mich sehr über Erfahrungsberichte bezüglich einer Therapie mit Clomicalm freuen - besonders, wenn eure Hunde vorher auch ein ähnliches Verhalten an den Tag gelegt haben (das ist aber kein Muss, berichtet mir gerne auch welche anderen Symptome der Grund für die Therapie waren, wie es gewirkt hat und welches Training euch begleitend empfohlen wurde) 😊 Kleines Extra: Wir haben gerade einen neuen Maulkorb bekommen, da ich ihr noch mehr Platz zum Hecheln lassen will. Wer sich auskennt darf mich gerne wissen lassen, ob der Maulkorb passt 😁
 
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Svenja
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7. Juli 09:52
Gibt es denn eine Diagnose seitens Trainerin, warum sie sich so verhält? Willensstärke und Unabhängigkeit allein ist ja keine Ursache für Aggression und passt erstmal irgendwie nicht zu dem Gedanken an Antidepressiva.
Ich habe auf deinem Profil gelesen, dass sie grundsätzlich sehr liebevoll im Umgang mit euch ist. Daher ist sie ja nicht grundsätzlich gestresst und/oder aggressiv, sondern sie zeigt aggressives Verhalten gegenüber fremden Hunden und Menschen.
Daher glaube ich, Medikamente sind nicht notwendig, da sie nicht grundsätzlich aggressiv ist, sondern nur in bestimmten Situationen aggressives Verhalten zeigt.
Wurde sie mal mit Maulkorb mit souveränen Hunden in Kontakt gebracht, um zu sehen, wie weit sie geht und was sie wirklich mit der Aggression bezwecken will usw.?
 
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Lisa-Eileen
6. Juli 18:19
Find den Maulkorb nen ticken zu nah an Augen/ Nase.
Vielleicht ein Loch länger machen.
Und das Polster ist zu straff, das Metall steht nach oben total ab und ist im Blickfeld.
Da würde ich ein passendes Polster dran machen damit der Maulkorb weiter unten ist.
Ansonsten kannst du auch im Maulkorbberatungsthread mal nachfragen, da wird man gut beraten.
Was die Medikamente angeht kenn ich mich bei der Anwendung von Hunden nicht aus.
Kenns nur von Menschen das diese Art von Antidepressiva ziemlich harter Tobak ist und auch nach Absetzen schwere Nebenwirkungen bringen kann.
Ich bekam dadurch ne Sonnenallergie und es hat auch die Migräne wieder total losgetreten.
Ich halte davon garnix.
Aber wie gesagt ich weiß nicht obs bei Hunden genauso ist mit den ganzen Nebenwirkungen und der geringen Wirkung.
Wurde in so schlimmen Problemsituationen denn schon mit Spritzflasche oä gearbeitet?
Das hat ner Freundin geholfen ihren Rüden aus sowas rauszubekommen.
Bei Hunden die nurnoch direkt in nen Tunnel kommen kann ein starker (Schreck)Reiz nötig sein das Verhalten zu unterbrechen damit der Hund wieder aufnahmefähig wird und Alternatives Verhalten geübt werden kann.
Sollte natürlich nur mit Trainer trainiert werden und nicht Dauerzustand sein, ist nur anfangs um den Hund da rauszukriegen.
Auch wenns von vielen verteufelt wird, ist es bei extremem Verhalten oft das einzige und richtig angewandt nicht schädlich.
 
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Ilona
6. Juli 19:26
Ich kenne einen Hund der Fluoxetin bekommt. Die Halterin war bei einer TÄ mit Verhaltenstherapie. Er bekommt es, damit man überhaupt mal einen Fuss in die Tür bekommen hat bzgl Training. Er war sehr reaktiv auf alles was sich bewegte: blätter, Autos Jogger etc. Er ist ein Bsuernhofhund, war nur im Stall und das auch ohne Mama. Hat nix kennengelernt. Mittlerweile konnten sie das wieder runter dosieren und hat immer noch die eine oder andere Schwachstelle. Ist aber jetzt händelbar...
 
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Dogorama-Mitglied
6. Juli 19:37
Erstmal ist das „nur“ ein Serotonin-Hemmer, welcher bei Trennungsängsten eingesetzt wird.
Es hilft auch bei Zwangsstörungen und zur Vorbeugung von akuter Angst.

Für mich persönlich klingt das nicht nach „Entspannung“, sondern nach chemischer Zwangsjacke. Und ich bin Fan von Medikamenten und „böser Chemie“ ;)

Allerdings ist das nicht für die Dauermedikation geeignet.

Was ich damit sagen will:
Damit werdet ihr das Problem nicht beheben, sondern nur die Symptome mindern.

Und Respekt, was du alles durchstehst 🙏🙏🙏
 
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Anke
6. Juli 22:02
Ich kenne Clomicalm. Wie meine Vorrednerin schon schrieb, es ist ein Serotoninwiederaufnahmehemmer und wird bei Trennungsangst und Stereotypien eingesetzt. Es ist nur ein Puzzleteil von vielen. Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich hatte mal eine Hündin mit ausgeprägter Trennungsangst, bei der wir durch das Clomicalm endlich einen Fuss in die Tür bekommen haben und anfangen konnten gezielt zu trainieren.
Bei der Behandlung aggressiven Verhaltens ist mir das neu. Allerdings kann Trennungsstress natürlich auch ein Trigger für ein solches Verhalten sein. Geht das in so eine Richtung?
Hat Deine Hündin denn noch andere Probleme?
 
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Dogorama-Mitglied
7. Juli 08:45
Ich kenne Clomicalm. Wie meine Vorrednerin schon schrieb, es ist ein Serotoninwiederaufnahmehemmer und wird bei Trennungsangst und Stereotypien eingesetzt. Es ist nur ein Puzzleteil von vielen. Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich hatte mal eine Hündin mit ausgeprägter Trennungsangst, bei der wir durch das Clomicalm endlich einen Fuss in die Tür bekommen haben und anfangen konnten gezielt zu trainieren. Bei der Behandlung aggressiven Verhaltens ist mir das neu. Allerdings kann Trennungsstress natürlich auch ein Trigger für ein solches Verhalten sein. Geht das in so eine Richtung? Hat Deine Hündin denn noch andere Probleme?
Exakt - gegen Aggression wird es zwar eingesetzt. Aber man weiß noch nicht, wie genau der Einfluss von Serotonin beim Hund im Hirn gegen Aggression wirkt.

Ausprobieren könnt ihr es.
Aber die Gabe beträgt 3 Monate maximal. Das ist euer Zeitfenster, um mit der Verhaltenstherapie voranzukommen. Danach wird empfohlen das abzusetzen.

Viel Erfolg!
 
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D.
7. Juli 09:31
Hallo,

Frage mal wegen Sitz des MK hier bei Nadine nach.
Evtl. ist er zu weit im Sichtfeld des Hundes. Dazu braucht es noch ein paar mehr Fotos aus verschiedenen Perspektiven.

https://dogorama.app/de-de/forum/Ausstattung_Zubehoer/Wie_sitzt_mein_Maulkorb_Maulkorb-Beratung-DARaOkZ5N6NzaarTiDal/

LG
 
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Svenja
7. Juli 09:40
Gibt es denn eine Diagnose seitens Trainerin, warum sie sich so verhält? Willensstärke und Unabhängigkeit allein ist ja keine Ursache für Aggression und passt erstmal irgendwie nicht zu dem Gedanken an Antidepressiva.
 
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Svenja
7. Juli 09:52
Gibt es denn eine Diagnose seitens Trainerin, warum sie sich so verhält? Willensstärke und Unabhängigkeit allein ist ja keine Ursache für Aggression und passt erstmal irgendwie nicht zu dem Gedanken an Antidepressiva.
Ich habe auf deinem Profil gelesen, dass sie grundsätzlich sehr liebevoll im Umgang mit euch ist. Daher ist sie ja nicht grundsätzlich gestresst und/oder aggressiv, sondern sie zeigt aggressives Verhalten gegenüber fremden Hunden und Menschen.
Daher glaube ich, Medikamente sind nicht notwendig, da sie nicht grundsätzlich aggressiv ist, sondern nur in bestimmten Situationen aggressives Verhalten zeigt.
Wurde sie mal mit Maulkorb mit souveränen Hunden in Kontakt gebracht, um zu sehen, wie weit sie geht und was sie wirklich mit der Aggression bezwecken will usw.?