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Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Angsthund und seine Phasen

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Katy
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 15
zuletzt 22. Juni

Angsthund und seine Phasen

Hallo zusammen, da ich in meinem Umkreis niemanden kenne, der einen Angsthund hat, möchte ich euch gerne um eure Erfahrungen bitten. Fly (2 Jahre alt) lebt seit April letzten Jahres bei uns, kam aus Russland und war ein Häufchen Elend. Sowohl körperlich als auch seelisch. Er hat sich super schnell eingelebt, wird immer mutiger, hat immer öfter auch wirklich gute Laune und vor allem Lebensfreude. Viel Hundekontakte und Freilauf genießt er sehr. Es gibt aber immer noch Tage, da ist er sehr zurück gezogen, frisst manchmal auch nicht. Als wenn er Zeit braucht um bestimmte Dinge zu zu verarbeiten. Danach macht er meist einen kleinen Schritt nach vorne. Bestimmte Dinge machen ihm immer noch Angst, unter anderem der Weg zu unserer Haustür, warum auch immer. Laute Geräusche und die Straße ist auch immer noch ein Problem. Sorgen machen mir diese Rückzüge. Er signalisiert aber gsd sehr deutlich, daß er seine Ruhe will und die bekommt er natürlich. Unterstützend bekommt er Globuli und die helfen auch tatsächlich. Vielen Dank für eure Gedanken und Erfahrungen dazu.
 

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Marion
22. Juni 17:38
Ach ja, unterstützt habe ich auch mit Bachblüten und Globuli. Schwierig war es, als Lilian mehr Selbstbewusstsein bekam und dann auch mal austestete was passiert, wenn sie sich wiedersetzt. Da war sehr viel Fingerspitzengefühl gefragt, denn einerseits durfte ich das nicht durchgehen lassen, andererseits konnte man nicht eine übliche "Strafe "anwenden ohne das gewonnene Vertrauen wieder kaputt zu machen. Da brauchte es sehr viel Selbstbemeisterung meinerseits. Heute genügt es, wenn ich ganz normal schimpfe, lso meine Stimme lauter wird. Da sie es mir recht machen möchte,reicht das.
 
Beitrag-Verfasser
Marion
22. Juni 17:38
Lilian aus Ungarn
 
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Jenny
22. Juni 18:28
Bei meinem bin ich leider auch noch nicht zu der ultimativen Lösung gekommen. Es scheint erst alles gut zu sein beim gassi er läuft entspannt und hört auch gut auf mich. Dann muss irgendwas passieren (meistens ein lautes Motorrad oder irgendein ungewohntes lautes Geräusch) und er ist Richtig im Panikmodus. Also Schwanz komplett eingezogen, zittern und wegstürmen wollen. Hauptsache raus aus der „Gefahrenzone“ In solchen Momenten kann ich kaum mehr tun, als die leine kurz zu nehmen und eben wirklich erstmal den Ort des Geschehens zu verlassen. Noch dazu gibt es Orte, zu denen er garnicht gehen möchte und blockiert dann komplett Er muss irgendwie lernen können, dass er sich auf mich verlassen kann
 
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RJ
22. Juni 18:48
Traumatisierte Hunde sind eins: krank. Viele verstehen das nicht. "Ich hole mir einen Angsthund und nach paar Wochen ist er normal" - so die Einstellung vieler, die selbst keine Erfahrungen von Angststörungen haben. Meine Bella ist ein Angsthund, sie ist jetzt 5 Jahre bei uns und 6 Jahre alt. Ich habe ihr alle Zeit der Welt gelassen, wurde dafür ausgelacht. Ich rede sehr viel auf meinen Hund ein, quatsche sie beinahe zu Tode. Ihr hilft es. Mir ist es egal wie doof das aussieht. Auch jetzt machen ihr Dinge noch Angst, regelmäßig bekommt sie Schübe wo sie ganz eigen wird. Das stehen wir zusammen durch und hoffen auf wieder bessere Tage. Die meisten Angsthunde werden nicht mehr "normal", sie bedeuten mehr Arbeit und ein Stück weit auch mehr Verantwortung weil man dauernd die Umgebung nach "Gefahren" absuchen muss. Aber solange man ihnen genügend Zeit und Raum gibt, sind sie die tollsten Tiere. Lass dich nicht verunsichern.
 
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Anja
22. Juni 19:22
Also ich glaube mein Exemplar ist Deinem sehr ähnlich. Haley ist seit 1 Jahr bei mir, war bereits 2,5 Jahre alt und weder körperlich noch seelisch in gutem Zustand. Jede Menge körperliche Baustellen samt 2 Operationen an den Hinterläufen, insgesamt apathisch bis ängstlich. Die Hündin hatte sich scheinbar wirklich aufgegeben. Es war sehr schwierig. Sie benahm sich niemals daneben oder Dergleichen. Sie war stattdessen irgendwie gar nicht da, ohne Lebensfreude, ohne Interesse. Was macht man mit einem Hund der an nichts Interesse zeigt? Raus wollte sie absolut nicht, da herrschte Angst und Panik. Monatelang. Sie hat nicht einmal das Wohnzimmer verlassen. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie maximal 1x in 24 Stunden gepinkelt oder ihr Geschäft verrichtet. So etwas hatten wir noch nie erlebt. Nun sind wir 1 Jahr Später schon wesentlich weiter... Bei ihr ist es heute jedoch ähnlich. Es gibt immer Phasen in denen sie riesen Fortschritte macht, lebensfroh ist, mutiger wird, mit anderen Hunden tobt und spielt..Anhänglich und verschmust ist... . und dann ist sie plötzlich wieder in sich zurückgezogen, fast schon apathisch. Ignoriert alles und jeden, ist völlig desinteressiert an ihrer Umwelt. Heute ist wieder so ein Tag. Und ich weiß wie schwer das ist. Wie sich das anfühlt, den geliebten Hund so zu sehen. Ich sage dann immer "Sie denkt wieder nach"... Denn obwohl sich Haley kein Stück bewegt oder motivieren lässt, beobachtet sie mich an solchen Tagen durchgehend. Draussen verhält sie sich dann plötzlich wieder genauso ängstlich wie zu Anfang. Mittlerweile weiß ich, daß solche Phasen immer wieder kommen. Morgen ist ein neuer Tag. Wir wissen meist nicht was die Hunde erlebt haben, wichtig ist, daß ihr konsequent und stabil bleibt in euren Abläufen. Ich lasse Haley dann auch in Ruhe.
 

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