Guten Morgen. Wie lange übst du das schon Schrittweise? Bei mir hats sowohl bei meinem verstorbenen Hund als auch bei meinem jetzigen Hund ca 6 Monate gebraucht, bis er gut alleine bleiben konnte, ohne, dass er jault und jammert. Auch ich hab das schrittweise machen müssen. Klingt blöd, aber du musst das jaulen überhören und erst dann wieder in die Wohnung gehen, wenn er aufgehört hat. Loben, aber nicht einen aufstand machen und sich freuen wie blöde. Ihn nach dem loben quasi wie links liegen lassen und dein Ding machen. Und ich kann aus Erfahrung die Verzweiflung verstehen. Als es dann geklappt hat, hat der Türrahmen geschmeckt und die Tapete auch. Aber das hat sich gelegt. Du bist nicht alleine und du schaffst das! Balu hat zum Beispiel auch das Radio laufen, wenn ich nicht da bin. Das hat ihn als Welpe schon oft beruhigt, so nach dem Motto "es ist jemand da".
Dran bleiben und nicht den Kopf in den Sand stecken! :)
Wenn ich das lese, kriege ich die Krise!
Gut alleine bleiben können bedeutet nicht, dass er nicht jault und jammert. Und es hat nicht geklappt, wenn der Hund aus Verzweiflung die Wohnung zerlegt.
Mit Deiner Methode hat der Hund lediglich gelernt, leise zu sein, trotz aller Verzweiflung.
Alleine bleiben können heißt, dass der Hund in der Zeit entspannt ist. Es ist egal, ob er schläft oder spielt, Hauptsache, er hat kein Problem damit, dass niemand außer ihm da ist.
Diese Entspannung kann man (und sollte man) antrainieren. Erst, während man da ist. Und dann kleinschrittig Abwesenheitszeiten üben und steigern.
Aus meiner Sicht unabdingbar ist dabei die Kontrolle über eine Kamera. Denn nur so weiß man, ob der Hund wirklich entspannt ist. Wieder rein gehen muss man schon, wenn der Hund nur noch zur Tür schaut oder sich davor legt und erkennbar wartet.
Bei manchen Hunden entsteht direkt beim Weggehen große Unruhe, aber nach ein paar Minuten legen sie sich entspannt hin. Dann sollte man die Schlüsselreize des Weggehens trainieren, sich ohne Verabschiedung raus"schleichen", und erst wieder rein gehen, wenn der Hund entspannt ist.
Bei einem verzweifelten Hund sollte man aber so schnell wie möglich rein gehen, und noch kleinschrittiger weiter trainieren.
Vielen Hunden hilft es, wenn man sie beim Reinkommen nicht begrüßt. Das Weggehen soll für den Hund genauso sein, als würde man in einen Raum gehen und wieder raus kommen. Da begrüßt man den Hund ja auch nicht jedes Mal.
Der erste Schritt, in der Wohnung zu trainieren, ist der Wichtigste. Mach prinzipiell die Tür hinter Dir zu, wenn Du in ein Zimmer gehst. Lass Dich nicht verfolgen. Liegt der Hund in Deinem Weg, schick ihn zur Seite, statt selbst auszuweichen.
Und trainier Entspannungszeit, wie zum Beispiel hier beschriebenen wird:
https://www.hey-fiffi.com/angst-bei-hunden/trennungsstress-behandeln/
Du musst viel Geduld aufbringen, aber ich garantiere Dir, wenn Du über die Kamera siehst, wie Dein Hund in Deiner Abwesenheit auf dem Rücken liegend im Tiefschlaf liegt, wirst Du Dich freuen, dass Du Wert auf Entspannung gelegt hast.