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Verfasser
Marie Sophie
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 28
zuletzt 9. März

Aggressionsproblem

Hallo ihr Lieben, in der Hoffnung, dass hier jemand ähnliche Erfahrungen macht oder gemacht hat: Mein Mischlingsrüde (vermutlich Dackel, Chihuahua, Border-Collie) ist fast zwei Jahre alt und verhält sich seit einiger Zeit aggressiv gegenüber anderen Hunden. Dabei sind seine Langzeit-Freunde kein Problem, aber so ziemlich jeder unbekannte Hund. Er legt sich schon bei 30m Entfernung auf die Lauer, fixiert und geht mit erhobener Angriffshaltung und stehendem Kamm auf andere Hunde zu. Wenn es zum Schnuppern kommt (was mittlerweile selten ist, weil er schon vorher jeden verbellt), dann ist es zu 90% so, dass er schnuppert und auch unter Anspannung schnuppern lässt, aber dann aggressiv wird und auf den anderen Hund „drauf geht“. Gebissen hat er noch nie einen Hund, aber ich habe Angst, dass es dazu kommen könnte. Meine Vermutung: er möchte die Person, die mit ihm Gassi geht, beschützen. Er macht es nämlich nicht ausschließlich bei mir. Vorab: sich vor ihn zu stellen oder ihn abzuschirmen hilft leider nicht wirklich. Vielleicht hat ja jemand einen Tipp für die Übergangszeit, bis wir eine geeignete Hundeschule gefunden haben. Jeder Spaziergang bedeutet momentan nämlich viel Stress und ich bin über jede Info dankbar! ☺️
 
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Virginia
8. März 18:20
Kenne das Thema auch von meiner, bei uns ist es eine mangelnde Frustrationstolleranz auf Artgenossen. Ich finde es immer wichtig den Hund abzusichern. Ich habe mir damals einen passenden Maulkorb geholt und sie damit weiterhin in den Kontakt geschickt, weil Interesse ist ja da. Die Eskalationsstufen musste/ muss meine nur neu lernen und ein Abbruchwort wurde etabliert. Würde mir auch ein/e gute TrainerIn dazu holen und das sorgfältig analysieren lassen. Bei uns kam das Thema Schilddrüsenunterfunktion zb noch hinzu.
 
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Betti
8. März 18:23
Grundsätzlich gebe ich dir recht, finde solche Allgemeinstatements zur Lage der Nation in Threads, bei denen es um konkrete Hund-Mensch-Gespanne geht, schwierig, weil es die TEs dann immer indirekt mit in diesen Topf schubst. Hier scheint der Gedanke nicht gewesen zu sein 'Mein Hund muss alle anderen Hunde lieben' sondern die TE hatte das Gefühl, dass ihr Hund eig schon hin will und sie wollte es halt nutzen, als sie bei ihrem Hund Neugierde witterte. Ging nach hinten los. Kann passieren. Fehler sind menschlich.
das war in keinem Fall auf die Erstellerin dieses Beitrags bezogen - das tut mir leid, das wollte ich damit nicht zum Ausdruck bringen. Es sollte lediglich eine Antwort auf die Frage des Kommentars sein. 😕
 
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Nadine
8. März 18:27
Onya hatte rund um ihren zweiten Geburtstag ähnliche Probleme (wobei sie wenn sie an den anderen Hund dran kam in Spielaufforderung wechselte- nachdem sie vorher drohfixiert und gepöbelt hatte) ich habe mit ihr gezielt „Trainingssituationen“ gesucht. Bei uns sah dass so aus, dass ich mich mit Onya ein paar Meter neben stark frequentierte Wege platziert habe und sie in Sitz gebracht habe und ihre Aufgabe war sitzen zu bleiben. So haben wir auf vorbeilaufende Hunde gewartet- und ich habe ruhiges Verhalten belohnt (kam kein Hund- habe ich auch mal Ball/ Leckerlis etc. geworfen - die Onya aber nicht einsammeln durfte sondern ich einsammelte um zu trainieren Reize ganz allgemein auszuhalten) - ich hab dadurch deutliche Verbesserung erzielt und Hundebegegnungen an der Leine sind schon viel besser. Inzwischen haben wir einen Platz in einer Hundeschule wo wir weiter gezielt trainieren. Ein Tipp der Trainerin, der uns nochmal viel weitergebracht hat- war die „Bei Fuß“ Position ein Stück nach hinten zu verlegen (Vorderpfotenvorderkante auf Höhe meiner Fersenhinterkante) so kann ich mit einem Schritt zur Seite Onya abschirmen und weiter Richtung „Bedrohung, Reiz …- also anderen Hund“ schauen und Onya das Gefühl geben, dass ich das regel- außerdem soll Onya automatisch in Sitz gehen wenn ich stehen bleibe (o.k. das klappt unter Ablenkung noch nicht- aber wir arbeiten dran) 🐾🐾🐾🐾🐾🐾
 
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Marie Sophie
8. März 21:44
Einmal zusammenfassend: Danke für die vielen Meinungen! Ich denke für meinen Hund ist ein Anbinden oder ein Maulkorb keine richtige Lösung. Kann aber ja bei anderen Hunden helfen, da steck ich nicht drin. Ich habe meinen Hund nie zu Kontakten gezwungen und wollte auch nie, dass er jeden mag. Ich weiß auch, dass Hunde einen eigenen Charakter haben. Wir haben gestern und heute keinen negativen Kontakt gehabt, da ich tatsächlich aus dem verlinkten Youtube-Video sehr viel lernen konnte - und es klappt tatsächlich bisher echt gut! 🙏🏻 Parallel arbeite ich jetzt noch intensiver an unserer Beziehung und vor allem unserer Rangordnung, treffe regelmäßig seine Freundinnen und hoffe, dass die Kombi bald Früchte trägt! Ich teile das jetzt einfach aus dem Grund, dass es vielleicht noch jemandem helfen kann. ☺️ LG
 
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Eléna
8. März 22:10
Guck dir mal dieses Video an : https://youtu.be/pxbJUtRjJWo Ich hab mit meinen auch so ein Problem:) . Erst immer fixieren und hinlegen und so näher der andere kommt ,fangen wir an zu pöbeln . Kann dir hier nur meine Erfahrung mitteilen: Keine engen Wege, Strecken wechseln ( auf meiner Route im Park vor der Tür gehe ich momentan nie , weil das da 0 klappt ) , keine Angst vor Begegnungen , super tolle leckerche die es sonst NIE gibt ( wir haben trainingswurst die richtig gut stinkt :D ) . Dann siehst du wenn einer kommt , lässt den hund am besten vorher sitzen , guckst das er sich auf dich konzentriert und belohnst das :) Ich würde empfehlen eine Hand an der Leine zu haben eine Hand an den leckerchen Augen auf den hund und ein Fuß zusätzlich auf der Leine . Wird öfter so wirken als hätte der das geschnallt und im nächsten Moment geht er doch nach vorne. Ich hab den heck meck jetzt 4 Monate mitgemacht. Wir haben momentan nur Kontakt mit den Hunden die wir kennen und auch nur ohne Leine. Aber es wird sich lohnen glaub mir . Meiner guckt nur noch auf die leckerchen außer wenn es vor der Haustür ist:D da wird alles angepöbelt. Aber ich glaube das muss man mit Humor nehmen. Nicht zu sehr verzweifeln und dumme Sprüche gehen ins eine Ohr rein ins andere wieder raus . Ich saß schon heulend auf der Couch :'D Kommen wieder bessere zeiten ❤ bleib dran:) viel Spaß beim trainieren :)
Vielen Dank für den Video Tipp!
 
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ᒪᗴᑎᗩ
9. März 00:19
Vielen Dank für den Video Tipp!
Gerne :) ❤
 
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ᒪᗴᑎᗩ
9. März 00:19
Einmal zusammenfassend: Danke für die vielen Meinungen! Ich denke für meinen Hund ist ein Anbinden oder ein Maulkorb keine richtige Lösung. Kann aber ja bei anderen Hunden helfen, da steck ich nicht drin. Ich habe meinen Hund nie zu Kontakten gezwungen und wollte auch nie, dass er jeden mag. Ich weiß auch, dass Hunde einen eigenen Charakter haben. Wir haben gestern und heute keinen negativen Kontakt gehabt, da ich tatsächlich aus dem verlinkten Youtube-Video sehr viel lernen konnte - und es klappt tatsächlich bisher echt gut! 🙏🏻 Parallel arbeite ich jetzt noch intensiver an unserer Beziehung und vor allem unserer Rangordnung, treffe regelmäßig seine Freundinnen und hoffe, dass die Kombi bald Früchte trägt! Ich teile das jetzt einfach aus dem Grund, dass es vielleicht noch jemandem helfen kann. ☺️ LG
 
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Sonja
9. März 06:23
Ich kann verstehen, was du meinst! Er hat aber absolut Lust auf andere Hunde und spielt auch eigentlich mega gerne. Er war auch „damals“ ein sehr sozialer Hund und war ständig auf der Hundewiese und hat getobt. Jetzt wirkt es eher, als hätte er Angst vor anderen und sei aber gleichzeitig neugierig. Das switcht bei ihm gerade allerdings in Streitlust. Ihn nicht schnuppern lassen, will ich ja in solchen Situationen versuchen, er zieht aber zu den Hunden hin.
Für mich scheint es er so wie du es beschreibst,das in die Situationen Stress machen und da du dich selber in der Situation hilflos fühlst ,kannst du ihn gar nicht richtig bei den Problem helfen.....ich würde auch bis du ein guten Trainer gefunden hast so gut wie möglich Hundebegegnungen vermeiden ,ist er den so kräftig das du ihn kaum halten kannst ,so daß er nicht zum anderen Hund kann?