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Verfasser
Marie Sophie
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 28
zuletzt 9. März

Aggressionsproblem

Hallo ihr Lieben, in der Hoffnung, dass hier jemand ähnliche Erfahrungen macht oder gemacht hat: Mein Mischlingsrüde (vermutlich Dackel, Chihuahua, Border-Collie) ist fast zwei Jahre alt und verhält sich seit einiger Zeit aggressiv gegenüber anderen Hunden. Dabei sind seine Langzeit-Freunde kein Problem, aber so ziemlich jeder unbekannte Hund. Er legt sich schon bei 30m Entfernung auf die Lauer, fixiert und geht mit erhobener Angriffshaltung und stehendem Kamm auf andere Hunde zu. Wenn es zum Schnuppern kommt (was mittlerweile selten ist, weil er schon vorher jeden verbellt), dann ist es zu 90% so, dass er schnuppert und auch unter Anspannung schnuppern lässt, aber dann aggressiv wird und auf den anderen Hund „drauf geht“. Gebissen hat er noch nie einen Hund, aber ich habe Angst, dass es dazu kommen könnte. Meine Vermutung: er möchte die Person, die mit ihm Gassi geht, beschützen. Er macht es nämlich nicht ausschließlich bei mir. Vorab: sich vor ihn zu stellen oder ihn abzuschirmen hilft leider nicht wirklich. Vielleicht hat ja jemand einen Tipp für die Übergangszeit, bis wir eine geeignete Hundeschule gefunden haben. Jeder Spaziergang bedeutet momentan nämlich viel Stress und ich bin über jede Info dankbar! ☺️
 
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Katrin
8. März 08:26
Mein tip.... schnüffeln und andere Begrüßen, darf nur wer nich lauert oder bellt oder sonstiges neg angespannten Verhalten Zeigt. Versuch mit ihm um zu drehen wenn ein anderer Hund kommt. Oder ab zu biegen. Nur wenn er entspannt bleibt darf er ran. Du kannst ihn auch am Zaun oder Baum fest machen. Zur Person hin gehen, mit ihr reden evtl den anderen Hund streicheln. Das Verhalten deines Hundes sonst ignorieren denn du hast deinen Standpunkt klar gemacht als du ihn fixiert hast. Nach 1-2 min sollen die anderen weiter gehen. Du gehst tolles zu deinem Hund, machst ihn los und gehst weiter. In jedem Fall aber erst mal Schritt 1 (Ausweichmanöver) machen. Ich denke der Trainer wird das in 1-2 Std mit Übungsanweisungen für dich weg bekommen. Nach deiner Beschreibung reagiert er Unsicher vielleichtauch bissl Teritorial und Angriff ist ja die Beste Verteidigung. Das musst du Ihm über die Beziehungsebene verbessern. Du bist der Chef, und er darf entspannt bleiben. Wenn euch jemand entgegen kommt, dann summ doch innerlich ein Kinderlied. Denn dein Hund merkt deine Anspannung (was ja verständlich ist, aber halt kontraproduktiv) bist du entspannt, wird er auch langsam seine neu gelernte Angewohnheit verlieren. Üben üben üben... und solle er dann ruhig bleiben dann natürlich gleich loben loben loben. ....vielleicht ist es ja schon besser wenn du entspannt bist. Dann versuch eine Leckerli tube. An der soll er kleben und lecken wenn du den anderen gesehen hast, er aber noch nicht. Wichtig ist, ihn an die Tube an dicken zu lassen, so lange er noch entspannt war. Dann dran lassen bis der andere Hund weg ist. Zügig vorbei gehen. Zeigt er unerwünschtes Verhalten, tube Weg nehmen. Ziel,: wenn ein anderer kommt ist das toll, weil es gibt super leckerlie. Schwierigkeit: du musst sehr achtsam sein, zeigt er ansatzweise unerwünschtes Verhalten und er darf dann trotzdem an der Tube lecken, verstärkt du das falsche Verhalten. Viel Erfolg lg
 
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Betti
8. März 08:55
Mein tip.... schnüffeln und andere Begrüßen, darf nur wer nich lauert oder bellt oder sonstiges neg angespannten Verhalten Zeigt. Versuch mit ihm um zu drehen wenn ein anderer Hund kommt. Oder ab zu biegen. Nur wenn er entspannt bleibt darf er ran. Du kannst ihn auch am Zaun oder Baum fest machen. Zur Person hin gehen, mit ihr reden evtl den anderen Hund streicheln. Das Verhalten deines Hundes sonst ignorieren denn du hast deinen Standpunkt klar gemacht als du ihn fixiert hast. Nach 1-2 min sollen die anderen weiter gehen. Du gehst tolles zu deinem Hund, machst ihn los und gehst weiter. In jedem Fall aber erst mal Schritt 1 (Ausweichmanöver) machen. Ich denke der Trainer wird das in 1-2 Std mit Übungsanweisungen für dich weg bekommen. Nach deiner Beschreibung reagiert er Unsicher vielleichtauch bissl Teritorial und Angriff ist ja die Beste Verteidigung. Das musst du Ihm über die Beziehungsebene verbessern. Du bist der Chef, und er darf entspannt bleiben. Wenn euch jemand entgegen kommt, dann summ doch innerlich ein Kinderlied. Denn dein Hund merkt deine Anspannung (was ja verständlich ist, aber halt kontraproduktiv) bist du entspannt, wird er auch langsam seine neu gelernte Angewohnheit verlieren. Üben üben üben... und solle er dann ruhig bleiben dann natürlich gleich loben loben loben. ....vielleicht ist es ja schon besser wenn du entspannt bist. Dann versuch eine Leckerli tube. An der soll er kleben und lecken wenn du den anderen gesehen hast, er aber noch nicht. Wichtig ist, ihn an die Tube an dicken zu lassen, so lange er noch entspannt war. Dann dran lassen bis der andere Hund weg ist. Zügig vorbei gehen. Zeigt er unerwünschtes Verhalten, tube Weg nehmen. Ziel,: wenn ein anderer kommt ist das toll, weil es gibt super leckerlie. Schwierigkeit: du musst sehr achtsam sein, zeigt er ansatzweise unerwünschtes Verhalten und er darf dann trotzdem an der Tube lecken, verstärkt du das falsche Verhalten. Viel Erfolg lg
puh..bitte den Hund mit so einer Problematik nirgendwo festmachen. was lernt der Hund denn? "wenn ich mich mit einer Situation überfordert fühle, werde ich irgendwo angebunden und mein Mensch verlässt mich" lieber immer MIT dem Hund durch solche Situationen durch. außerdem: kein Trainer löst Probleme für dich. Er kann dir zeigen wie es geht, die Arbeit machst du dann. und so eine Artgenossen-Reaktivität löst sich nicht in 1-2h, das ist Wunschdenken und löst im allerbesten Fall nur die Symptome, aber niemals die Ursache. Leckerlies können in so einer Situation (je nachdem wie sehr der Hund auf Futter steht) noch mehr Energie/ Aufregung reinbringen und Aufregung ist bei Reaktivität schon genug vorhanden. Pauschal kann man da nichts sagen oder Tipps geben, ohne den Hund live gesehen zu haben. Erfahrungen austauschen vielleicht, aber ich würde nichts einfach blind ausprobieren, was hier wer im Forum sagt. Holt euch fachkundige Hilfe, das ist das Beste, was ihr tun könnt. 🤍
 
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Steffi
8. März 08:57
Hey Marie, du beschreibst hier einen Hund, der ganz klar signalisiert, dass er andere auf Distanz halten will. Lauernd, fixierend, mit Piloerrektion und hoher Körperspannung. Diese Details deuten schon fast daraufhin, dass er bereit ist anzugreifen - so zeigt er es zumindest seinem Gegenüber. Umso schwerer kann ich verstehen, dass es nach all diesen Signalen noch zu direktem Kontakt (unter sehr hoher Anspannung) kommen kann... Warum lässt du das denn zu? Das ist weder für deinen Hund angenehm, noch für den anderen. Auch du scheinst ja nicht glücklich damit zu sein. Und ganz ehrlich? Würde jemand einen Hund in solcher Situation zu meiner Hündin lassen, dürfte sich die Person einen Vortrag von mir anhören. Nicht böse gemeint ^^ Was meinst du mit, dass er auf andere Hunde "drauf geht"? Woran machst du fest, dass er Personen beschützen möchte? Stellt er sich denn vor euch und verbellt die anderen? Für mich klingt das nämlich weniger danach. Vielmehr danach, dass er selbst ganz deutlich zeigt, dass er keinen Kontakt haben möchte, was in seinem Alter ja nicht ungewöhnlich ist. Anstatt dich vor ihn zu stellen und somit noch näher zum Reiz zu gehen, probiere mal lieber aus ihn von dort zu entfernen. Sitzt der Rückruf? Dann teste diesen mal bei der ersten Sichtung (noch bevor die Errergungslage zu hoch ist) und lenke ihn folglich spielerisch ab. Seid ihr noch weit genug entfernt, sodass er ruhig schauen kann, dann lobe ihn dafür und biete tolle Leckerchen. Lass ihn aber ruhig schauen. Sobald er sich von selbst abwendet, feier eine kleine Party mit ihm ;-) In dem Falle sollte der andere Hund allerdings nicht auf euch zu kommen, denn dann wird's zu schwer.
 
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Simone
8. März 09:07
Ich versteh auch nicht warum jede Hund fremd Hunde kontakte aufgezwungen bekommt obwohl er es gar nicht möchte 🤔vielleicht kann es mir ja hier jemand erklären
 
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Dogorama-Mitglied
8. März 09:41
Ich kann verstehen, was du meinst! Er hat aber absolut Lust auf andere Hunde und spielt auch eigentlich mega gerne. Er war auch „damals“ ein sehr sozialer Hund und war ständig auf der Hundewiese und hat getobt. Jetzt wirkt es eher, als hätte er Angst vor anderen und sei aber gleichzeitig neugierig. Das switcht bei ihm gerade allerdings in Streitlust. Ihn nicht schnuppern lassen, will ich ja in solchen Situationen versuchen, er zieht aber zu den Hunden hin.
@Steffi und Simone Da einmal die Antwort auf eure Frage "Warum lässt du ihn dann hin?". Ja, das Hinziehen kann dann genauso gut mit Drohfixieren einhergehen und das 'Toben' eher Streßflirten bzw Fiddeln sein, um mit der Situation klarzukommen, aber der Gedanke der TE war nicht, ihren Hund zur Begegnung zu zwingen sondern es scheint einfach ein Missverständnis zwischen Mensch und Hund zu sein.
 
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Ramona & Sammy
8. März 09:55
Ihr ward also auf der Hundewiese? Hattet ihr regelmäßig viel Kontakt zu Fremdhunden? Wenn ja, dann haben wir schon das gleiche durch. Hab das meiner Hündin auch lange erlaubt und was habe ich erhalten? Eine Reaktivität auf Artgenossen. Sie hat gelernt: da taucht ein anderer Hund auf und ich muss mich darum kümmern, ob ich nun will oder nicht. Das solltet ihr mit einem fachkundigen Trainer euch anschauen, damit ihr herausfindet, aus welchem Motiv genau der Hund so handelt: Angst (Hilfe, nicht schon wieder!), Frustration(boah früher durfte ich noch hin!)... es hilft auf jeden Fall die bestehenden Kontakte beizubehalten (damit dein Hund nicht "verlernt" wie soziale Interaktion funktioniert) aber Fremdhundekontakt würde ich erstmal unterlassen. Denn fast nie entsteht bei einem Fremdhundekontakt ein wertvoller sozialer Austausch. Auch das wilde Rumrennen ist in den allermeisten Fällen kein Spiel. Wenn du magst, kann ich dir eine Trainer-Empfehlung geben, wir arbeiten seit ca. einem 3/4 Jahr dran und können mittlerweile wieder entspannter an anderen Hunden vorbei. 🎉
Danke für den Tipp... ich denke das war/ist auch unser Problem.
 
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Steffi
8. März 09:57
@Steffi und Simone Da einmal die Antwort auf eure Frage "Warum lässt du ihn dann hin?". Ja, das Hinziehen kann dann genauso gut mit Drohfixieren einhergehen und das 'Toben' eher Streßflirten bzw Fiddeln sein, um mit der Situation klarzukommen, aber der Gedanke der TE war nicht, ihren Hund zur Begegnung zu zwingen sondern es scheint einfach ein Missverständnis zwischen Mensch und Hund zu sein.
Nunja, ich frage ja, um die Intention zu verstehen. Ein Hund der zieht, ist ja eher ein Grund gegen eine solche Begegnung. Zumal sie schrieb, sie würde das selbst nicht wollen.
 
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Jens
8. März 15:01
Ich hatte dieses Problem als Charly so zwei Jahre alt wurde. Hab as erstes gecheckt ab welcher Distanz es für ihn ei eindringen in seine individualdistanz ist. Dann hab ich dieseb Abstand möglichst eingehalten und ihn auf mich fixiert. Wie schon mal beschrieben mit guten "Leckerlies" (ging bei ihm super da beim Thema Futter der Labrador Oberhand gewinnt 😉) dann habe ich nach und nach die Distanzen verkürzt. Hab auch immer wieder Rückschritte gemacht, soll heißen: Distanz wieder vergrößert. Auch hier ist es nicht immer möglich diese Distanzen einzuhalten. Wenn er sich dann doch mal wieder "aufspielt" dann spiel ich nicht mit. Soll heißen: ich halte ihn an der Leine möglichst nah bei mir und geh kommentarlos weiter. Mein Gedanke dahinter: wenn ich die Stimme erhebe und ihn "Zurechtweise" stimme ich in sein Gebell/Knurren mit ein. Das will ich aber nicht da er so nur Bestätigung bekommen würde. Inzwischen (Charly ist jetzt 2 1/2) geht es gut ohne Bellen/Knurren. Nur bei überraschenden Begegnungen (Hausecke z.B.) kommt es noch vor oder wenn die andere Fraktion Stress, Angst, Unsicherheit ausstrahlt. Ich kann nur sagen: bleib tapfer und konsequent. Das wird wieder 👍
 
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Betti
8. März 16:55
Ich versteh auch nicht warum jede Hund fremd Hunde kontakte aufgezwungen bekommt obwohl er es gar nicht möchte 🤔vielleicht kann es mir ja hier jemand erklären
dafür müssten die Menschen erst Mal verstehen, dass Hunde so wie Menschen auch nicht alle gleich Bock auf "Artgenossen" haben sowie die Persönlichkeit ihres Tieres erkennen und RESPEKTIEREN. 🙃 ich hab das Gefühl, viele Menschen denken, dass es für alle Hunde per se uneingeschränkt ok ist, Kontakt mit anderen zu haben. Und in der Schlussfolgerung ist dann jeder Hund, der das nicht möchte, "nicht richtig sozialisiert". 🤷🏼‍♀️
 
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Dogorama-Mitglied
8. März 18:01
dafür müssten die Menschen erst Mal verstehen, dass Hunde so wie Menschen auch nicht alle gleich Bock auf "Artgenossen" haben sowie die Persönlichkeit ihres Tieres erkennen und RESPEKTIEREN. 🙃 ich hab das Gefühl, viele Menschen denken, dass es für alle Hunde per se uneingeschränkt ok ist, Kontakt mit anderen zu haben. Und in der Schlussfolgerung ist dann jeder Hund, der das nicht möchte, "nicht richtig sozialisiert". 🤷🏼‍♀️
Grundsätzlich gebe ich dir recht, finde solche Allgemeinstatements zur Lage der Nation in Threads, bei denen es um konkrete Hund-Mensch-Gespanne geht, schwierig, weil es die TEs dann immer indirekt mit in diesen Topf schubst. Hier scheint der Gedanke nicht gewesen zu sein 'Mein Hund muss alle anderen Hunde lieben' sondern die TE hatte das Gefühl, dass ihr Hund eig schon hin will und sie wollte es halt nutzen, als sie bei ihrem Hund Neugierde witterte. Ging nach hinten los. Kann passieren. Fehler sind menschlich.