Mantrailing

Da muss natürlich aufgepasst werden, dass der Frust nicht zu groß wird. Also nicht von heute auf morgen komplett runterbremsen, sondern kontinuierlich langsamer werden. Außerdem kannst du über eingebaute Schwierigkeiten den Hund zur Langsamkeit zwingen. Ohne euch als Team und euren Ausbildungsstand zu kennen, möchte ich aber keine konkreten Übungen empfehlen. Wie läuft denn der Start ab? Ist sie da schon komplett unter Strom oder startet sie relativ ruhig.

Emmy hat 1000 Volt. Die ist immer volle Pulle. Sie nimmt seid ein paar Wochen den Gegenstand ins Maul und läuft dann sehr zielsicher und schnell los. Egal ob viel Wind, Ablenkungen, Beton, Verleitungen. Sie wird nur etwas langsamer wenn es schwer wird, der Geruch komplett abdriftet. Sie geht dann selbständig in Kreise über und sucht sich wieder ein. Sobald sie im Geruch ist, wieder volle Pulle voraus. Grundsätzlich komme ich dem kleinen Hund hinterher, mach mir da nur Gedanken über ihre Gelenke, Bänder...

Sorry, ich habe mich unklar ausgedrückt. Ich meine das ganze Startritual. Also anziehen, anriechen, losgehen. Wenn sie da schon rumzappelt o.ä. wäre mein erster Ansatzpunkt mehr Ruhe in den Start zu bringen. GA gibt es also erst, wenn der Hund ruhig wartet. Ausserdem die Zeit zwischen Anriechkommando und Startkommando langsam ausdehnen. Wenn du hinterher kommst und vor allem weil sie sich selber ausbremst, würde ich das Tempo daran festmachen, ob du die Negative siehst. Grundsätzlich ist Mantrailing ja eine gemeinsame Aktivität. Sprich sie soll dich nicht nur an der Leine, sondern auch körpersprachlich mitnehmen, damit ihr gemeinsam bei der VP ankommt. Solange das Geschirr gut sitzt (bei einem so zugfreudigen Hund, würde ich ein Kurzgeschirr aus dem Zughundesport wählen) und sie nicht irgendwelche Handicaps hat, würde ich mir aber bezüglich Gelenke nicht allzu viele Sorgen machen.

Es gibt zwei verschiedene Negativ-Anzeigen. Einerseits das Negativ auf der Spur. Also wenn der Hund eine Kreuzung ausarbeitet und anzeigt in Richtung X geht es nicht weiter. Andererseits das Negativ direkt am Anfang. Also wenn ich dem Hund einen Geruchsartikel von einer Person gebe, die gar nie da war. Der Aufbau ist bei beiden ähnlich und doch verschieden. Man nimmt was der Hund anbietet und verstärkt es dann. Wenn dein Hund bei Spurende z.B. den Kopf leicht hochnimmt, lobst du das verbal mit dem Ziel, dass er das Verhalten immer deutlicher zeigt. Bei einem Start-Negativ lobt man das erste deutliche Anzeigen. Viele Hunde setzen sich vor den Hundeführer bzw. kommen deutlich zum Hundeführer zurück, andere springen hoch. Dafür gibt es dann den Jackpot und die Arbeit ist beendet. Und ich stimme Birgit zu, was dein Video und das Reden auf dem Trail angeht. Dein Hund sucht motiviert und weiß was er tut. Ich würde nur ein Startkommando geben und danach nicht ständig „Such“ sagen. Auch das Ende fand ich etwas unsauber, da würde ich etwas länger warten mit Rausloben.

Das Loben erfolgt erst bei direkter Anzeige der Person. Im Ernstfall kannst du garnicht wissen, ob es wirklich die richtige Person ist. Wie schon erwähnt, sucht dein Hund sehr motiviert. Das ständige wiederholen des Kommandos ist da eher kontraproduktiv. Mich würde interessieren, ob du es durch einen ausgebildete Trainer erlernst oder ist das eine selbst ausgedachte Art von irgendwem? Solche spezifischen Formen der Nasenarbeit erfordern wirklich einen sauberen Aufbau und gute Anleitung

Trainerin mit Schein. Ich Traile mit Emmy mit Corona Unterbrechungen 2 Jahre

Okay, vielen Dank. Ich hatte beim Entenwasser auffüllen Zeit zum Nachdenken. Ihre Geschwindigkeit könnte am Ziel liegen. Denn für Futter und Spieli tut sie Alles! Nun könnte sie die Geschwindigkeit auch aus dem Grund aufgebaut haben, so schnell als nur möglich zur VP, sprich zur Belohnung zu kommen. Evtl. macht es Sinn, dass ich meine Hunde an der VP selbst belohne ... Das waren jetzt meine Gedanken. Weil beim Geschirr anziehen ist die total gechillt, los laufen bis zum Gegenstand auch...dann gibt sie Vollgas.

An der Motivation würde ich nichts ändern. Wobei ich eh glaube, dass sie dann einfach die Verknüpfung „so schnell wie möglich zur VP, dann gibt Frauchen Essen her“ machen würde. Grundsätzlich ist es ja kein Problem, dass sie schnell arbeitet. Sie bremst sich aus, wenn es knifflig wird und überläuft nicht. Es kann aber sein, dass sie so schnell arbeitet, dass du keine Zeit hast ihre Körpersprache zu lesen. Deshalb würde ich vor Kreuzungen extrem runterbremsen und dich eng ranarbeiten (so dass du quasi am Arsch klebst), damit du überhaupt eine Chance hast irgendwas zu sehen.

So heute traue ich mich mal und zeige ein Video von einem Single blind Trail von meinem Lieserl. Nur der Trainer kennt den Weg, er gibt mir keine Hilfen, sondern sagt mir nur Autos, Radfahrer Menschen etc an. Wir trailen nur als Hobby (ich habe das Video in 2 Teile aufgeteilt; insgesamt sind es 6 Minuten)