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Christian
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Anzahl der Antworten 17
zuletzt 12. Okt.

Hund am Fahrrad

Mein Bounce ist ein Rottweiler, wird Ende des Monats ein Jahr alt und wiegt knapp 50 kg. Ich wohne ländlich, wir machen täglich lange Spaziergänge mit viel Freilauf, was er gerne macht. Deshalb möchte ich ihn körperlich etwas mehr auslasten. Heute habe ich ihn das erste mal ans Fahrrad genommen und wir sind die ersten 1,5 km gegangen. Dann habe ich mich aufs Fahrrad gesetzt und Bounce ist an lockerer Leine mitgelaufen. Zweimal hat er sich wegen Geräuschen kurz erschrocken aber er hat sich sofort wieder eingekriegt, einmal musste ich wegen zwei entgegenkommenden Hunden absteigen und wir haben etwas Impulskontrolle geübt. Danach ist er bis nach Hause mitgelaufen. Gesamtstrecke vier km, Tempo acht bis neun km/h. Ich hatte den Eindruck, dass es dem Hund gut gefallen hat. Ich habe keine langen Touren vor. Ich habe von zuhause vier Möglichkeiten von jeweils etwa 3,5 km. Wie ist eure Meinung dazu ?
 
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Dogorama-Mitglied
12. Okt. 11:45
Kann man mal machen wenn es der Hund gut findet. Man sollte es jedoch nicht übertreiben und viele Pausen und langsames fahren einplanen.

Ist bei mir, in Österreich, jedoch illegal den Hund angeleint am Fahrrad laufen zu lassen.
 
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Sandra
12. Okt. 12:09
Woher Sandra ihre lange Erfahrung hat, weiss ich nicht. Ich bin frűher Rennen gefahren. Hunde im Schlittenhundesport (ich sage bewusst nicht "Zugundesport", weil das die unsägliche Variante ist, die von Hundeschulen... ohne jegliche Erfahrung und Kenntnis im Sport.... propagiert wird), werden mit 6 Monaten körperlich langsam und sorgfältig aufgebaut und laufen bereits als Jährlinge die ersten Rennen. Nix Gelenkprobleme!! Im Gegenteil... ich kann es nicht oft genug betonen!!.. Je besser die Muskulatur, desto geschűtzter die Gelenke. Woher diese Mär mit den Gelenkschäden stammt, kannst du beim TA Rűckert nachlesen. Das sind Uralt-Tierversuche, die eigentlich eher schon tierschutzrelevant sind, wo man kűnstlich HD erzeugt hat. Leider verbreitet sich der Quatsch mit den noch nicht geschlossenen Gelenkfugen auch weiter schön űbers Internet.. 🙈 Wölfen z. B. sind ihre noch nicht geschlossenen Gelenkfugen auch herzlich egal: Die Jährlinge kommen mit auf die Jagd🙂 https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=21381 Nochmal: Das, was du mit deinem Hund machst, sind echt homöopathische Dosen. Fűr so einen agilen Arbeitshund sind die 4 km im Trab n Lacher! Du siehst deinem Hund doch an, ob er noch locker läuft... Im Zweifel baut man dann zwischendrin eine oder zwei Pausen ein, steigt vom Rad und macht es dich gemeinsam geműtlich oder nutzt die Zeit, um ein paar Kommandos zu trainieren🙂 Zudem muss man auch noch mehr űber das Gangwerk wissen: Im Trab sind Hundebeine so konstruiert, dass viel mehr űber Ferderwirkung läuft. Trab ist also ein sehr energiesparender Gang.🙂 Deshalb auch parallel dazu den Hund viel schwimmenn lassen,🙂 weil das schonend Muskulatur aufbaut und stärkt.. 🙂 Wenn sich dein Hund an die Strecke gewöhnt hat, frei läuft, kannst du auch immer mal wieder kleine Galopppassagen einbauen.. Das macht einerseits Spaß, andererseits ists gut fűr die Rűcken- und Oberschenkelmuskulatur🙂 P. S. Ich wűrde 2 bis 3mal pro Woche mit ihm radfahren.. Ich wűnsche euch beiden ganz viel Freude damit! Besonders jetzt, in der kalten Jahreszeit, eine ideale Hundebeschäftigung.
Er hat nach Meinungen gefragt. Meine habe ich abgegeben. Meinungen sind oft eine Sache der Perspektiv und daher vielfältig. Das ist gut und richtig so.

Nur zur Aufklärung. Rennen fahre ich aus Überzeugung nicht.
Den ersten Hund hatte ich mit 3 Jahren vor meinem Kettcar eingespannt. Seitdem im „Zughundesport Fieber“.
Ich nenne es Zughundesport als Überbegriff. Schlittenhundesport heißt für mich Hundi zieht nen Schlitten. Bei uns nur sehr selten möglich, müssen dafür verreisen. In den Zughundesport als Überbegriff gehört für mich alles was Hund zieht. Schlitten, Traininswagen/ Rack, Scooter, Fahrrad und auch der Bollerwagen.
Wie Hundeschulen es nennen ist mir wurscht, geh ich nicht hin. Bin aber auch der Meinung, dass dort viel Müll gelehrt wird. Verfüge diesbezüglich über keine eigenen Erfahrungen damit. Meinung beruht darauf, was ich so höre.

Und ja, sorgfältig aufbauen ist das Schlagwort. Dazu gehört aber das Wissen wie, was allgemein eher in Zughundesport/Schlittenhundesport Kreisen bekannt ist. Nach sorgfältigem Aufbau hörte sich mir seine Beschreibung nicht an, daher gab ich meine Meinung ab für jemanden der nicht über das Hintergrundwissen verfügt. Man könnte sagen „für den Otto Normalverbraucher“. Nicht jeder, der einfach ein bisschen mit den Hund am Fahrrad fahren möchte hat Bock darauf sich intensiv mit diesem Hintergrundwissen zu beschäftigen. Und jeder der über das Hintergrundwissen verfügt fragt vermutlich auch nicht nach der Meinung anderer.

Zum anfangen mit Hund am Fahrrad halte ich meine Regeln für durchaus korrekt und brauchbar. Aber auch das ist eine Sache der Perspektive.
 
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Sonja
12. Okt. 12:40
Woher Sandra ihre lange Erfahrung hat, weiss ich nicht. Ich bin frűher Rennen gefahren. Hunde im Schlittenhundesport (ich sage bewusst nicht "Zugundesport", weil das die unsägliche Variante ist, die von Hundeschulen... ohne jegliche Erfahrung und Kenntnis im Sport.... propagiert wird), werden mit 6 Monaten körperlich langsam und sorgfältig aufgebaut und laufen bereits als Jährlinge die ersten Rennen. Nix Gelenkprobleme!! Im Gegenteil... ich kann es nicht oft genug betonen!!.. Je besser die Muskulatur, desto geschűtzter die Gelenke. Woher diese Mär mit den Gelenkschäden stammt, kannst du beim TA Rűckert nachlesen. Das sind Uralt-Tierversuche, die eigentlich eher schon tierschutzrelevant sind, wo man kűnstlich HD erzeugt hat. Leider verbreitet sich der Quatsch mit den noch nicht geschlossenen Gelenkfugen auch weiter schön űbers Internet.. 🙈 Wölfen z. B. sind ihre noch nicht geschlossenen Gelenkfugen auch herzlich egal: Die Jährlinge kommen mit auf die Jagd🙂 https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=21381 Nochmal: Das, was du mit deinem Hund machst, sind echt homöopathische Dosen. Fűr so einen agilen Arbeitshund sind die 4 km im Trab n Lacher! Du siehst deinem Hund doch an, ob er noch locker läuft... Im Zweifel baut man dann zwischendrin eine oder zwei Pausen ein, steigt vom Rad und macht es dich gemeinsam geműtlich oder nutzt die Zeit, um ein paar Kommandos zu trainieren🙂 Zudem muss man auch noch mehr űber das Gangwerk wissen: Im Trab sind Hundebeine so konstruiert, dass viel mehr űber Ferderwirkung läuft. Trab ist also ein sehr energiesparender Gang.🙂 Deshalb auch parallel dazu den Hund viel schwimmenn lassen,🙂 weil das schonend Muskulatur aufbaut und stärkt.. 🙂 Wenn sich dein Hund an die Strecke gewöhnt hat, frei läuft, kannst du auch immer mal wieder kleine Galopppassagen einbauen.. Das macht einerseits Spaß, andererseits ists gut fűr die Rűcken- und Oberschenkelmuskulatur🙂 P. S. Ich wűrde 2 bis 3mal pro Woche mit ihm radfahren.. Ich wűnsche euch beiden ganz viel Freude damit! Besonders jetzt, in der kalten Jahreszeit, eine ideale Hundebeschäftigung.
Ich stimme Marina im Großen und Ganzen zu. Aber als Laie ist es oft schwer zu beurteilen, ob der Hund zu viel oder zu heftig bewegt wird.
Wir haben unseren Labrador-SennenhundMix Sammy 🌈 , der mit 1,5 Jahren zu uns kam, zum Eingewöhnen für ca. 2km langsam am Fahrrad laufen lassen, 1km angeleint, dann 1km frei laufend. Anschließend hatte er massive Rückenprobleme. Vorher hatte uns der TA grünes Licht gegeben.
Als er wieder fit war, haben wir ihn spielen und toben lassen, wie er wollte. Innerhalb von 1 Jahr hat er sich beide Bizepssehnen abgerissen.
Wir haben immer lange Spaziergänge gemacht, auch in Walking-Geschwindigkeit, und aufgrund der Größe des Hundes auf Hundesport mit Springen und abrupten Stopps verzichtet. Trotzdem ist das passiert.
Daher finde ich es richtig, gerade bei einem großen schweren Hund, das Fahrradtraining lieber langsamer aufzubauen.
 
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Tom
12. Okt. 13:12
Wie immer gibt es unterschiedliche Meinungen....
Gehen wir das ganze doch mal ganz nüchtern an:

3-4 km in lockerem Tempo entspricht wahrscheinlich ca 20 Minuten laufen am Fahrrad.
Die Bewegung ist einigermaßen gleichmäßig und deshalb wahrscheinlich für Knochen und Gelenke weit weniger belastend als Freilauf-Spielen mit anderen Hunden. Dort wird immerhin meistens stark beschleunigt, dann eine Vollbremsung hingelegt oder enge Kurven gezogen und Haken geschlagen.
Wenn man also in dem Alter aus gesundheitlichen Gründen Bedenken gegen kurzen, lockeren Trab am Fahrrad hat, dann sollte man aus denselben Gründen seinen Hund schon gar nicht mit anderen spielen und rum toben lassen.
Erscheint mir persönlich etwas übertrieben...
 
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Andreas
12. Okt. 14:49
Wie immer gibt es unterschiedliche Meinungen.... Gehen wir das ganze doch mal ganz nüchtern an: 3-4 km in lockerem Tempo entspricht wahrscheinlich ca 20 Minuten laufen am Fahrrad. Die Bewegung ist einigermaßen gleichmäßig und deshalb wahrscheinlich für Knochen und Gelenke weit weniger belastend als Freilauf-Spielen mit anderen Hunden. Dort wird immerhin meistens stark beschleunigt, dann eine Vollbremsung hingelegt oder enge Kurven gezogen und Haken geschlagen. Wenn man also in dem Alter aus gesundheitlichen Gründen Bedenken gegen kurzen, lockeren Trab am Fahrrad hat, dann sollte man aus denselben Gründen seinen Hund schon gar nicht mit anderen spielen und rum toben lassen. Erscheint mir persönlich etwas übertrieben...
Bin ich „innerlich“ sehr bei dir.

Andererseits (bin gerade in einer orthopädischen Reha😄) werden heute gleichförmige, andauernde Belastungen eher als kritisch angesehen. Dadurch werden permanent die selben Strukturen beansprucht, das gilt es im Allgemeinen zu verhindern.
Dabei spielt natürlich Intensität und Dauer eine wesentliche Rolle.
Welches Pensum dann Training und welches schädlich ist, wird dann wieder sehr individuell zu betrachten sein.

Aus Erfahrung kann ich zudem sagen, dass tatsächlich aus Freilauf-Spielen sehr häufig Hunde mit spontanen Verletzungen, Überlastungsreaktionen etc. rauskommen, ist kein gutes Beispiel gesund vs. ungesund 😄

Gut für Hund wie Mensch wäre in vielen Fällen schwimmen 🏊‍♂️, aber dann geht das wieder los mit Wasserrute etc. 🙄😄

Letztlich ist und bleibt es eine Frage des gesunden Maßes. Wie schon geschrieben, individueller Gesundheits- und Fitnesszustand, äußere Bedingungen, insbesondere Vermeidung von Überhitzung (sehe ich bei den ganzen Schönwetterradlern mit Hund an der Leine bei Sonne und 26 Grad 🤬 fast das größere Problem - also Dummheit, wie fast immer) im Blick halten und dass der Hund durchaus ein „Lauftier“ ist …

Man muss sich ja nur mal Hunde ansehen, die noch richtig arbeiten müssen/dürfen. Hütehunde beispielsweise oder Schlittenhunde. Die lachen sich über 5 km am Fahrrad nen Wolf 😆 Gut, die werden auch keine 15 Jahre alt wie unsere umsorgten Familienwauzis. Aber ich glaube, die würden trotzdem nicht tauschen wollen…

Vieles sehen wir glaube ich auch zu verkopft. Ich selber erwische mich dabei, dass ich Dinge, die ich damals im Umgang mit Merlin (1995-2007) völlig normal fand, heute mit Entsetzen betrachte. Hier und da ist man vielleicht wirklich „schlauer“ (informierter) geworden, aber vieles ist auch (neben dem eigenen Alter) auch Anstellerei 😇
 
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Tom
12. Okt. 15:32
Bin ich „innerlich“ sehr bei dir. Andererseits (bin gerade in einer orthopädischen Reha😄) werden heute gleichförmige, andauernde Belastungen eher als kritisch angesehen. Dadurch werden permanent die selben Strukturen beansprucht, das gilt es im Allgemeinen zu verhindern. Dabei spielt natürlich Intensität und Dauer eine wesentliche Rolle. Welches Pensum dann Training und welches schädlich ist, wird dann wieder sehr individuell zu betrachten sein. Aus Erfahrung kann ich zudem sagen, dass tatsächlich aus Freilauf-Spielen sehr häufig Hunde mit spontanen Verletzungen, Überlastungsreaktionen etc. rauskommen, ist kein gutes Beispiel gesund vs. ungesund 😄 Gut für Hund wie Mensch wäre in vielen Fällen schwimmen 🏊‍♂️, aber dann geht das wieder los mit Wasserrute etc. 🙄😄 Letztlich ist und bleibt es eine Frage des gesunden Maßes. Wie schon geschrieben, individueller Gesundheits- und Fitnesszustand, äußere Bedingungen, insbesondere Vermeidung von Überhitzung (sehe ich bei den ganzen Schönwetterradlern mit Hund an der Leine bei Sonne und 26 Grad 🤬 fast das größere Problem - also Dummheit, wie fast immer) im Blick halten und dass der Hund durchaus ein „Lauftier“ ist … Man muss sich ja nur mal Hunde ansehen, die noch richtig arbeiten müssen/dürfen. Hütehunde beispielsweise oder Schlittenhunde. Die lachen sich über 5 km am Fahrrad nen Wolf 😆 Gut, die werden auch keine 15 Jahre alt wie unsere umsorgten Familienwauzis. Aber ich glaube, die würden trotzdem nicht tauschen wollen… Vieles sehen wir glaube ich auch zu verkopft. Ich selber erwische mich dabei, dass ich Dinge, die ich damals im Umgang mit Merlin (1995-2007) völlig normal fand, heute mit Entsetzen betrachte. Hier und da ist man vielleicht wirklich „schlauer“ (informierter) geworden, aber vieles ist auch (neben dem eigenen Alter) auch Anstellerei 😇
Klar als Reha-Patient ist es wahrscheinlich nochmal was anderes. Aber wenn es wieder aufwärts geht, was wird man dir eher empfehlen?
Eintönig-gleichbleibendes Nordic walkiing oder Fußball?
Wahrscheinlich habe ich mit meiner windhund-mix-maus etwas andere Maßstäbe, wenn es um Geschwindigkeiten geht.
Aber die Frage ist ja:
Was bedeutet 12 bis 15 km/h für einen Hund mit über 60 cm Schulterhöhe? Ist das überhaupt schon Joggen oder ist das für den Hund eher noch Wandern? 🤔
Klar verletzen sich Hunde auch mal beim Toben und Spielen, genau wie sich Kinder beim Klettern, Toben Spielen und Sport sicherlich eher verletzen als wenn sie alleine zu Hause vor der Playstation sitzen.
Aber was da am Ende wäre die Konsequenz daraus?
Um zum Thema zurück zu kommen:
Ich denke nicht, dass etwas lockeres Laufen am Rad für nen großen, gesunden Hund in dem Alter wirklich schädlich ist.
 
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Marina
12. Okt. 21:51
Hallo Christian, wir hatten selbst eine Rotti Dame (Traumhund😍) und sind mit ihr Fahrrad gefahren sie hatte großen Spaß dabei und hatte keinerlei Gelenk Probleme. Wir sind sogar mit dem Dogscooter mit ihr unterwegs gewesen aber Zugsport lag ihr nicht so wirklich, sie war halt er einer von der gemütlichen Sorte es sei denn es gab Wasser mit Wellen dass war ihr Element.
Mit unseren beiden jetzigen fahren wir auch Fahrrad.
Hör auf dein Gefühl und achte auf deinen Hund du wirst schnell merken wann die Strecke evtl zu lang war oder er vielleicht gar keine Lust hat.
Wir haben den Vorteil, dass wir recht ländlich wohnen und unsere Hunde viel frei laufen können auch neben dem Fahrrad