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Christian
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 17
zuletzt 12. Okt.

Hund am Fahrrad

Mein Bounce ist ein Rottweiler, wird Ende des Monats ein Jahr alt und wiegt knapp 50 kg. Ich wohne ländlich, wir machen täglich lange Spaziergänge mit viel Freilauf, was er gerne macht. Deshalb möchte ich ihn körperlich etwas mehr auslasten. Heute habe ich ihn das erste mal ans Fahrrad genommen und wir sind die ersten 1,5 km gegangen. Dann habe ich mich aufs Fahrrad gesetzt und Bounce ist an lockerer Leine mitgelaufen. Zweimal hat er sich wegen Geräuschen kurz erschrocken aber er hat sich sofort wieder eingekriegt, einmal musste ich wegen zwei entgegenkommenden Hunden absteigen und wir haben etwas Impulskontrolle geübt. Danach ist er bis nach Hause mitgelaufen. Gesamtstrecke vier km, Tempo acht bis neun km/h. Ich hatte den Eindruck, dass es dem Hund gut gefallen hat. Ich habe keine langen Touren vor. Ich habe von zuhause vier Möglichkeiten von jeweils etwa 3,5 km. Wie ist eure Meinung dazu ?
 
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Sandra
Beliebteste Antwort
12. Okt. 11:22
Meine persönliche Meinung und Empfehlung, basierend auf lebenslange Hundeerfahrung, am Fahrrad und Zughundesport:

Viel zu früh. Gerade große Hunde sind anfällig für Gelenkserkrankungen. Oft wird leider der Grundstein dafür in einer zu frühen Belastung gelegt. Meine Regel: nie solche Belastungen bevor sie zwei Jahre alt sind. Bei sehr großen oder schweren Rassen sogar lieber erst mit 2,5 Jahren.

Viel zu weit für den Anfang. Mit kurzen Strecken beginnen und dann langsam steigern. Wenn es dem Hund Spaß macht findet der von alleine kein Ende. Die meisten laufen bis sie umkippen. Der gesunde Menschenverstand, den der Hund einfach nicht hat, sollte dann dem Hund Grenzen setzen. Fitness baut sich bei Hunden sehr viel schneller auf als beim Menschen, dennoch muss sich die Fitness trotzdem erst aufbauen sonst droht Überlastung und Verletzungen.

Tempo, auch für den Anfang, finde ich ok.

Mit einem Jahr kann man durchaus schon Fahrradtraining machen. Mit Fahrrad und Hund SPAZIEREN gehen. Hundi ans Fahrrad gewöhnen, ihm die Regeln und das erwünschte Verhalten am Fahrrad beibringen. Aber alles in normaler Schrittgeschwindigkeit. Dann mit 2, bei großen Rassen eher 2,5 Jahren, können die ersten kurzen Strecken gefahren werden, langsam Streckenlänge erhöhen.

Und natürlich auf die Temperatur achten. Mir geht immer der Hut hoch, wenn ich sehe wie Hundi bei über 20 Grad in der prallen Sonnen am Fahrrad läuft, die Zunge am Boden schleifend und der Fahrer nix zu merken scheint.

Meine Temperatur Regeln bezüglich Hund neben dem Fahrrad:
Bis 15 Grad ok
15-18 Grad nur im Schatten (meine sind allerdings sehr schnell unterwegs), wenn man langsam fährt könnten vielleicht, kommt auf den Hund an, auch 20 Grad ok sein, so lange man im Schatten bleibt.
Für unsere Zughundesport Aktivitäten habe ich noch strengere Regeln.

Etwas was man auch noch beachten sollte, ist der Untergrund. Zum einen die Temperatur von Asphalt. Aber auch, dass Asphalt keinen natürlichen Puffer bietet und allein die Gelenke als „Stoßdämpfer“ her halten müssen. Das verschleißt die Gelenke um ein Vielfaches schneller, gerade bei großen und schweren Hunden. Natürlicher Untergrund, z.B. ein Waldboden, Grünstreifen, puffert ein bisschen und nimmt den Gelenken etwas von der Belastung ab.
Meine laufen beim Sport grundsätzlich nur Waldboden. Wenn ich sie im Dorf neben dem Fahrrad habe achte ich drauf, dass sie hauptsächlich auf dem Grünstreifen bleiben. Kurz mal die Straße überqueren oder sowas halte ich für ok. Aber Kilometerlang auf Asphalt ist echt heftig für die Gelenke. Aber auch auf dem Grünstreifen kann Hundi sich mal vertreten, denn der ist selten eben.

So handhaben wir das. Vielleicht etwas übergenau oder zu vorsichtig, ich denke andere handhaben das lockerer, manch anderer sogar noch strenger. Wir sind damit immer gut gefahren und meine Hunde hatten auch im Alter keine Probleme die darauf zurück zu führen waren oder außergewöhnliche Verschleißerscheinungen. Sogar die HD, Rheuma und Arthrose Hunde haben davon profitiert, natürlich auf die dann individuell angepasst und vorher mit dem TA besprochen, denn ab einem gewissen Grad ist es für den Hund dann nicht mehr profitabel sondern schädlich.

Generell finde ich es aber toll, dass du deinem Hund diese Möglichkeit bieten möchtest. Sport ist nicht nur für den Menschen sondern auch für den Hund eine super Sache. Ich empfehle dennoch dringend eine andere Herangehensweise um Überlastung, gesundheitliche Schäden, wie auch Folgeschäden, die sich vielleicht erst im Alter bemerkbar machen, zu verhindern.
 
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Natascha
12. Okt. 07:39
Keine Ahnung, bei 50 kg Hunden, bzw schweren Hunden, bin ich da eher zwiegespalten. Kann man, auf kurzen Strecken und nicht täglich- im Trab und auf weichen Untergründen- vielleicht machen. Mir wäre allerdings die Gefahr, dass es, bei der Gewichtsklasse, nicht doch auf die Gelenke/Knorpel geht, etwas zu hoch. Wir haben ja selbst einen Rottweiler, mit nur Bewegung wird die nicht müde, je nachdem wird sie da eher aufgeregt und braucht dann ewig um runter zu kommen. Aber das kommt natürlich auch auf das Grundnaturell des Hundes an. Letztlich muss es wohl jeder selbst entscheiden und nach "Kosten" (mögliche Risiken) und Nutzen abwägen.
Und ich habe in verschiedenen Quellen gelesen, dass man, bei größeren und schweren Rassen mind. bis zum 15 Monat warten sollte um so etwas zu beginnen. Oder mit dem Tierarzt absprechen, was er davon hält. Gerade weil Rottweiler auch anfällig für Gelenkprobleme sind.
Es wurde ja nach Meinungen gefragt und das ist meine.🙂 Allerdings bin aber auch eher der "Vorsicht ist besser als Nachsicht" Typ.

https://www.tierarzt-fuer-physio.de/wachstumsfugen-wachstumsschuebe-beim-welpen

https://tierarzt-vorbohle.de/aktuelles/170-richtig-radfahren-mit-hund

https://www.hundemagazin.net/gesundheit/radfahren-mit-dem-hund/
 
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Dogorama-Mitglied
12. Okt. 08:31
Schau auf deinen Hund. Wenn du den Eindruck hast, dass es deinem Hund guttut, dann mach es. Ich denke auch, dass er sich űber Bewegung freut und sie ihm guttut🙂
Viel zu wenig Leute verschaffen ihren Hunden ausreichend Bewegung..
Hab mal irgendwo gelesen, dass Rottis ursprűnglich sogar mal zum Hűten und Treiben von Schafen und sogar Rindern gezűchtet wurden. Da sind die bestimmt auch andere Strecken gelaufen als 4 km im doppelten Schritttempo😉

4 km sind wirklich nicht die Welt, da geht auch nix auf die Gelenke🙈, 🙂
Im Gegenteil: so hat der Hund Gelegenheit, aufgestaute Energie abzubauen! 🙂

Zur Sicherheit kannst du auch zwischendrin ne Pause einlegen..

Wäre nach gewisser Zeit der Gewöhnung auch ableinen (in geeigneter Umgebung) ne Option? Könnte fűr euch beide angenehmer sein... (geringere Sturzgefahr fűr dich, falls er sich nochmal erschrickt)
Bring ihm bei "bei Fuß" auch frei am Rad zu laufen


Viel Spaß euch beiden🙂

P. S.
Zum Muskelaufbau:
Kannst du ihn viel schwimmen lassen?
Außerdem bewusst durch Strecken mit viel Sand laufen lassen, "Berge" rauf und runter, etc.
 
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Andreas
12. Okt. 09:23
Ich finde 1 Jahr auch zu früh, wir haben mit Merlin damals und jetzt mit Kalle in dem Alter etwa angefangen, ihn ans Fahrrad zu gewöhnen (also mitnehmen schieben beim Gassi, im Freilauf etwas gefahren und Kommandos/Regeln aufgebaut Seitenwechsel hinterm Rad, lenken, anhalten, Ablenkungen etc.). Wobei wir den Hund nicht lange an der Leine am Fahrrad führen, meist ist er im Freilauf in seinem Tempo unterwegs. Muss man aber auch aufbauen, weil Kalle dazu neigt, wenn er mal schnuppert oder so sofort im Vollgalopp hinterherzurennen. Also muss er „lernen“ dass man wartet und Tempo reduziert und er in Ruhe aufholen kann. Ging aber alles überraschend schnell. Leinenführigkeit ist am Fahrrad deutlich besser als zu Fuß 😊

Mit so 1,5 Jahren sollte eine große Rasse so weit sein, die Grundlage für „gesunde“ Auslastung ist natürlich auch vom Unterboden abhängig, Temperatur, Konditionsaufbau, Geschwindigkeit etc.

Ich halte viele andere Hundesportarten für belastender für Gelenke, Sehnen und Muskeln, wo viele Stopps, (abrupte) Richtungswechsel etc. vorkommen.

Ich würde den Hund ggfs noch untersuchen lassen, wenn nicht schon passiert (Herz, Lunge, Gebäude). Vor richtigen „Radtouren“ halte ich ggf auch Röntgen für angebracht, vielleicht im Rahmen einer HD Kontrolle.

Am wichtigsten: Gesunder Menschenverstand. Den Hund beobachten, Pausen einlegen usw.

Ihr macht das schon … 😊
 
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Heike
12. Okt. 09:41
Ich fahre auch gerne mit meiner Suki eine Runde. Ich habe sie beim Fahrrad an der Flexi so ist genug Freiraum für Stops und Schnüffeln vorhanden. Außerdem (vielleicht als Tip) fahre ich mit Hund nur mit einem Klapprad was ich mir dafür extra besorgt habe. Mit einem Klapprad hat man einen ganz anderen Schwerpunkt auf dem Rad, man ist Bodennäher und kann beim Stoppen sofort fest mit den Beinen auf dem Boden abstützen und hat sicheren Stand. Gerade zum Üben am Anfang bietet sich ein Klapprad an.
 
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Sandra
12. Okt. 11:22
Meine persönliche Meinung und Empfehlung, basierend auf lebenslange Hundeerfahrung, am Fahrrad und Zughundesport:

Viel zu früh. Gerade große Hunde sind anfällig für Gelenkserkrankungen. Oft wird leider der Grundstein dafür in einer zu frühen Belastung gelegt. Meine Regel: nie solche Belastungen bevor sie zwei Jahre alt sind. Bei sehr großen oder schweren Rassen sogar lieber erst mit 2,5 Jahren.

Viel zu weit für den Anfang. Mit kurzen Strecken beginnen und dann langsam steigern. Wenn es dem Hund Spaß macht findet der von alleine kein Ende. Die meisten laufen bis sie umkippen. Der gesunde Menschenverstand, den der Hund einfach nicht hat, sollte dann dem Hund Grenzen setzen. Fitness baut sich bei Hunden sehr viel schneller auf als beim Menschen, dennoch muss sich die Fitness trotzdem erst aufbauen sonst droht Überlastung und Verletzungen.

Tempo, auch für den Anfang, finde ich ok.

Mit einem Jahr kann man durchaus schon Fahrradtraining machen. Mit Fahrrad und Hund SPAZIEREN gehen. Hundi ans Fahrrad gewöhnen, ihm die Regeln und das erwünschte Verhalten am Fahrrad beibringen. Aber alles in normaler Schrittgeschwindigkeit. Dann mit 2, bei großen Rassen eher 2,5 Jahren, können die ersten kurzen Strecken gefahren werden, langsam Streckenlänge erhöhen.

Und natürlich auf die Temperatur achten. Mir geht immer der Hut hoch, wenn ich sehe wie Hundi bei über 20 Grad in der prallen Sonnen am Fahrrad läuft, die Zunge am Boden schleifend und der Fahrer nix zu merken scheint.

Meine Temperatur Regeln bezüglich Hund neben dem Fahrrad:
Bis 15 Grad ok
15-18 Grad nur im Schatten (meine sind allerdings sehr schnell unterwegs), wenn man langsam fährt könnten vielleicht, kommt auf den Hund an, auch 20 Grad ok sein, so lange man im Schatten bleibt.
Für unsere Zughundesport Aktivitäten habe ich noch strengere Regeln.

Etwas was man auch noch beachten sollte, ist der Untergrund. Zum einen die Temperatur von Asphalt. Aber auch, dass Asphalt keinen natürlichen Puffer bietet und allein die Gelenke als „Stoßdämpfer“ her halten müssen. Das verschleißt die Gelenke um ein Vielfaches schneller, gerade bei großen und schweren Hunden. Natürlicher Untergrund, z.B. ein Waldboden, Grünstreifen, puffert ein bisschen und nimmt den Gelenken etwas von der Belastung ab.
Meine laufen beim Sport grundsätzlich nur Waldboden. Wenn ich sie im Dorf neben dem Fahrrad habe achte ich drauf, dass sie hauptsächlich auf dem Grünstreifen bleiben. Kurz mal die Straße überqueren oder sowas halte ich für ok. Aber Kilometerlang auf Asphalt ist echt heftig für die Gelenke. Aber auch auf dem Grünstreifen kann Hundi sich mal vertreten, denn der ist selten eben.

So handhaben wir das. Vielleicht etwas übergenau oder zu vorsichtig, ich denke andere handhaben das lockerer, manch anderer sogar noch strenger. Wir sind damit immer gut gefahren und meine Hunde hatten auch im Alter keine Probleme die darauf zurück zu führen waren oder außergewöhnliche Verschleißerscheinungen. Sogar die HD, Rheuma und Arthrose Hunde haben davon profitiert, natürlich auf die dann individuell angepasst und vorher mit dem TA besprochen, denn ab einem gewissen Grad ist es für den Hund dann nicht mehr profitabel sondern schädlich.

Generell finde ich es aber toll, dass du deinem Hund diese Möglichkeit bieten möchtest. Sport ist nicht nur für den Menschen sondern auch für den Hund eine super Sache. Ich empfehle dennoch dringend eine andere Herangehensweise um Überlastung, gesundheitliche Schäden, wie auch Folgeschäden, die sich vielleicht erst im Alter bemerkbar machen, zu verhindern.
 
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Sonja
12. Okt. 11:38
Dein langsames Eingewöhnungszeit ist genau richtig. Strecke fahren, auch wenn es nur 4 km sind, ist zu früh, vor allem, wenn der Untergrund hart ist.
Du kannst aber schon langsames Traben und Leinenführigkeit am Fahrrad üben. Es ist gut, wenn Dein Rotti dann später schon diszipliniert am Fahrrad läuft und bis dahin auch lernt, dass das kein Wettlauf sondern ein Ausdauersport ist. Manche Hunde dürfen das Tempo nicht selbst vorgeben, weil sie sich immer an die Spitze setzen wollen.
Aber wenn Du es langsam angehen lässt und vielleicht auch noch mehr Gehpausen einbaust, spricht nichts gegen das Fahrradfahren.
Sei lieber vorsichtig und gib ihm was für Knochen und Gelenke, z. B. Canosan.
Wenn Du es übertreibst und der Hund dann schon früh kaputte Knochen hat, ärgerst Du Dich nur.
 
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Christian
12. Okt. 12:40
Meine persönliche Meinung und Empfehlung, basierend auf lebenslange Hundeerfahrung, am Fahrrad und Zughundesport: Viel zu früh. Gerade große Hunde sind anfällig für Gelenkserkrankungen. Oft wird leider der Grundstein dafür in einer zu frühen Belastung gelegt. Meine Regel: nie solche Belastungen bevor sie zwei Jahre alt sind. Bei sehr großen oder schweren Rassen sogar lieber erst mit 2,5 Jahren. Viel zu weit für den Anfang. Mit kurzen Strecken beginnen und dann langsam steigern. Wenn es dem Hund Spaß macht findet der von alleine kein Ende. Die meisten laufen bis sie umkippen. Der gesunde Menschenverstand, den der Hund einfach nicht hat, sollte dann dem Hund Grenzen setzen. Fitness baut sich bei Hunden sehr viel schneller auf als beim Menschen, dennoch muss sich die Fitness trotzdem erst aufbauen sonst droht Überlastung und Verletzungen. Tempo, auch für den Anfang, finde ich ok. Mit einem Jahr kann man durchaus schon Fahrradtraining machen. Mit Fahrrad und Hund SPAZIEREN gehen. Hundi ans Fahrrad gewöhnen, ihm die Regeln und das erwünschte Verhalten am Fahrrad beibringen. Aber alles in normaler Schrittgeschwindigkeit. Dann mit 2, bei großen Rassen eher 2,5 Jahren, können die ersten kurzen Strecken gefahren werden, langsam Streckenlänge erhöhen. Und natürlich auf die Temperatur achten. Mir geht immer der Hut hoch, wenn ich sehe wie Hundi bei über 20 Grad in der prallen Sonnen am Fahrrad läuft, die Zunge am Boden schleifend und der Fahrer nix zu merken scheint. Meine Temperatur Regeln bezüglich Hund neben dem Fahrrad: Bis 15 Grad ok 15-18 Grad nur im Schatten (meine sind allerdings sehr schnell unterwegs), wenn man langsam fährt könnten vielleicht, kommt auf den Hund an, auch 20 Grad ok sein, so lange man im Schatten bleibt. Für unsere Zughundesport Aktivitäten habe ich noch strengere Regeln. Etwas was man auch noch beachten sollte, ist der Untergrund. Zum einen die Temperatur von Asphalt. Aber auch, dass Asphalt keinen natürlichen Puffer bietet und allein die Gelenke als „Stoßdämpfer“ her halten müssen. Das verschleißt die Gelenke um ein Vielfaches schneller, gerade bei großen und schweren Hunden. Natürlicher Untergrund, z.B. ein Waldboden, Grünstreifen, puffert ein bisschen und nimmt den Gelenken etwas von der Belastung ab. Meine laufen beim Sport grundsätzlich nur Waldboden. Wenn ich sie im Dorf neben dem Fahrrad habe achte ich drauf, dass sie hauptsächlich auf dem Grünstreifen bleiben. Kurz mal die Straße überqueren oder sowas halte ich für ok. Aber Kilometerlang auf Asphalt ist echt heftig für die Gelenke. Aber auch auf dem Grünstreifen kann Hundi sich mal vertreten, denn der ist selten eben. So handhaben wir das. Vielleicht etwas übergenau oder zu vorsichtig, ich denke andere handhaben das lockerer, manch anderer sogar noch strenger. Wir sind damit immer gut gefahren und meine Hunde hatten auch im Alter keine Probleme die darauf zurück zu führen waren oder außergewöhnliche Verschleißerscheinungen. Sogar die HD, Rheuma und Arthrose Hunde haben davon profitiert, natürlich auf die dann individuell angepasst und vorher mit dem TA besprochen, denn ab einem gewissen Grad ist es für den Hund dann nicht mehr profitabel sondern schädlich. Generell finde ich es aber toll, dass du deinem Hund diese Möglichkeit bieten möchtest. Sport ist nicht nur für den Menschen sondern auch für den Hund eine super Sache. Ich empfehle dennoch dringend eine andere Herangehensweise um Überlastung, gesundheitliche Schäden, wie auch Folgeschäden, die sich vielleicht erst im Alter bemerkbar machen, zu verhindern.
Hallo Sandra,
Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar…
Noch ein paar Worte dazu:
Das laufen am Fahrrad soll noch lange kein Sport werden. Es geht mir nicht um Strecke oder Tempo. Ich will Bounce ein wenig körperlich auslasten, mindestens genauso wichtig ist mir leinenführigkeit und Impulskontrolle.
Ich fahre auf der Straße und der Hund läuft auf dem Grünstreifen.
Von den gestrigen vier km waren maximal die Hälfte leichtes Traben an lockerer Leine. Da läuft er auf jeden Spaziergang im Freilauf erheblich mehr.
Ich habe deine Ratschläge im Hinterkopf und werde sie auch weitgehend beherzigen…
 
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Sandra
12. Okt. 13:10
Hallo Sandra, Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar… Noch ein paar Worte dazu: Das laufen am Fahrrad soll noch lange kein Sport werden. Es geht mir nicht um Strecke oder Tempo. Ich will Bounce ein wenig körperlich auslasten, mindestens genauso wichtig ist mir leinenführigkeit und Impulskontrolle. Ich fahre auf der Straße und der Hund läuft auf dem Grünstreifen. Von den gestrigen vier km waren maximal die Hälfte leichtes Traben an lockerer Leine. Da läuft er auf jeden Spaziergang im Freilauf erheblich mehr. Ich habe deine Ratschläge im Hinterkopf und werde sie auch weitgehend beherzigen…
Da ich Euch nicht sehen kann, bleibt nur der Text auf den ich mich beziehen kann. Das ist halt der Nachteil am Forum, man ist nicht direkt dabei.
Laufen am Fahrrad, auch traben, ist dennoch Sport. Puls geht hoch, Muskeln werden genutzt usw, die Fitness erhöht sich automatisch, auch dann wenn man es nicht darauf abzielt. Für mich ist das Sport.
Wenn ich jogge bin ich nur ganz minimal schneller als wenn ich flott gehe. Joggen ist Sport. Ok, für mich ist flott gehen auch Sport 🤣

Es gibt einen Unterschied zwischen Freilauf und am Fahrrad laufen. Am Fahrrad ist eine gewisse Kontinuität vorhanden. Der Hund möchte dem Fahrrad folgen und läuft sogar noch, wenn ihm eigentlich nicht danach ist. Es gibt Hunde die sagen einfach nö aber das ist nicht die Regel. Im Freilauf ist das nicht so, er läuft und bleibt stehen, wie er es für richtig hält.
Daher kann man Strecke und Geschwindigkeit im Vergleich Freilauf und am Fahrrad nicht direkt vergleichen.
Die Belastung am Fahrrad ist halt aufgrund der Kontinuität höher.

Zum verdeutlichen was ich meine:
Meine sibirische Husky Dame hat als Welpe schon, 4/5 Monate alt, im Garten, von sich aus, beim spielen, etliche Kilometer pro Tag zurück gelegt. Die hat enorme Kreise gedreht, ist richtig gerast.
Dennoch hätte ich die zu dem Zeitpunkt nie ans Fahrrad genommen. Ich denke da sind wir uns alle einig, dass so ein junger Hund nicht ans Fahrrad gehört.
Nun verbildliche Dir das laufen während des Spielens, auch Raserei beim spielen und am Fahrrad. Enormer Unterschied.
Und ich denke dein Hund läuft im Freilauf auch anders als am Fahrrad. Dieser Unterschied sieht vielleicht minimal aus, ist aber ausschlaggebend.

Ich fange mit 1 km an und steigere dann je nach Hund und Rasse und je nachdem wie oft wir fahren um 1 km.
Je mehr die Fitness steigt, Kreislauf wird gestärkt, Muskulatur und Sehnen verändern sich, je mehr Strecke kann man oben drauf packen.
Nach der Sommerpause fange ich z.B. mit meinen gut durchtrainierten Aussies am Fahrrad mit 4 km an, Zughundesport mit 3 km. Ich fange nicht gleich mit vollen 10-20 km an.
Dein Hund ist erst ein Jahr, ganz sicher nicht so durchtrainiert wie meine Zughunde und du fängst gleich mit 4 km an.
Nur mal als Vergleich.

Mit 4 km anfangen ist für einen Hund echt heftig. Auch wenn er es toll findet.
Bei einem 50 kg schweren Hund, der erst ein Jahr alt WIRD, noch nicht mal ist, nicht durchtrainiert ist, finde ich das zu heftig.
Aber das ist nur meine Meinung und hat natürlich keine Allgemeingültigkeit.
Eine Beratung beim TA kann dir bestimmt weiter helfen, auch sollte der TA einen Blick auf den Hund werfen ob nicht generell etwas dagegen spricht.
 
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Dogorama-Mitglied
12. Okt. 13:33
Ich finde 1 Jahr auch zu früh, wir haben mit Merlin damals und jetzt mit Kalle in dem Alter etwa angefangen, ihn ans Fahrrad zu gewöhnen (also mitnehmen schieben beim Gassi, im Freilauf etwas gefahren und Kommandos/Regeln aufgebaut Seitenwechsel hinterm Rad, lenken, anhalten, Ablenkungen etc.). Wobei wir den Hund nicht lange an der Leine am Fahrrad führen, meist ist er im Freilauf in seinem Tempo unterwegs. Muss man aber auch aufbauen, weil Kalle dazu neigt, wenn er mal schnuppert oder so sofort im Vollgalopp hinterherzurennen. Also muss er „lernen“ dass man wartet und Tempo reduziert und er in Ruhe aufholen kann. Ging aber alles überraschend schnell. Leinenführigkeit ist am Fahrrad deutlich besser als zu Fuß 😊 Mit so 1,5 Jahren sollte eine große Rasse so weit sein, die Grundlage für „gesunde“ Auslastung ist natürlich auch vom Unterboden abhängig, Temperatur, Konditionsaufbau, Geschwindigkeit etc. Ich halte viele andere Hundesportarten für belastender für Gelenke, Sehnen und Muskeln, wo viele Stopps, (abrupte) Richtungswechsel etc. vorkommen. Ich würde den Hund ggfs noch untersuchen lassen, wenn nicht schon passiert (Herz, Lunge, Gebäude). Vor richtigen „Radtouren“ halte ich ggf auch Röntgen für angebracht, vielleicht im Rahmen einer HD Kontrolle. Am wichtigsten: Gesunder Menschenverstand. Den Hund beobachten, Pausen einlegen usw. Ihr macht das schon … 😊
Wann dann, wenn nicht in diesem Alter? Die Hunde sin bewegungsfreudig, műssen Muskeln aufbauen. Gerade eine gute Muskulatur schűtzt die Gelenke!

Diese Mär von den Gelenkfugen ist schon lange űberholt, wird aber gerne noch weiter űbers Internet verbreitet!
Junge Hunde brauchen Bewegung!
Mangelnde Bewegung fűhrt oft zu Vergaltensproblemen, weil die Hunde jein Ventil fűr ihren Bewegungsdrang haben.
 
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Dogorama-Mitglied
12. Okt. 13:40
Hallo Sandra, Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar… Noch ein paar Worte dazu: Das laufen am Fahrrad soll noch lange kein Sport werden. Es geht mir nicht um Strecke oder Tempo. Ich will Bounce ein wenig körperlich auslasten, mindestens genauso wichtig ist mir leinenführigkeit und Impulskontrolle. Ich fahre auf der Straße und der Hund läuft auf dem Grünstreifen. Von den gestrigen vier km waren maximal die Hälfte leichtes Traben an lockerer Leine. Da läuft er auf jeden Spaziergang im Freilauf erheblich mehr. Ich habe deine Ratschläge im Hinterkopf und werde sie auch weitgehend beherzigen…
Woher Sandra ihre lange Erfahrung hat, weiss ich nicht.
Ich bin frűher Rennen gefahren.
Hunde im Schlittenhundesport (ich sage bewusst nicht "Zugundesport", weil das die unsägliche Variante ist, die von Hundeschulen... ohne jegliche Erfahrung und Kenntnis im Sport.... propagiert wird), werden mit 6 Monaten körperlich langsam und sorgfältig aufgebaut und laufen bereits als Jährlinge die ersten Rennen.
Nix Gelenkprobleme!!
Im Gegenteil... ich kann es nicht oft genug betonen!!.. Je besser die Muskulatur, desto geschűtzter die Gelenke.


Woher diese Mär mit den Gelenkschäden stammt, kannst du beim TA Rűckert nachlesen.
Das sind Uralt-Tierversuche, die eigentlich eher schon tierschutzrelevant sind, wo man kűnstlich HD erzeugt hat.
Leider verbreitet sich der Quatsch mit den noch nicht geschlossenen Gelenkfugen auch weiter schön űbers Internet.. 🙈
Wölfen z. B. sind ihre noch nicht geschlossenen Gelenkfugen auch herzlich egal: Die Jährlinge kommen mit auf die Jagd🙂

https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=21381

Nochmal: Das, was du mit deinem Hund machst, sind echt homöopathische Dosen. Fűr so einen agilen Arbeitshund sind die 4 km im Trab n Lacher!
Du siehst deinem Hund doch an, ob er noch locker läuft... Im Zweifel baut man dann zwischendrin eine oder zwei Pausen ein, steigt vom Rad und macht es dich gemeinsam geműtlich oder nutzt die Zeit, um ein paar Kommandos zu trainieren🙂

Zudem muss man auch noch mehr űber das Gangwerk wissen:
Im Trab sind Hundebeine so konstruiert, dass viel mehr űber Ferderwirkung läuft. Trab ist also ein sehr energiesparender Gang.🙂
Deshalb auch parallel dazu den Hund viel schwimmenn lassen,🙂 weil das schonend Muskulatur aufbaut und stärkt.. 🙂

Wenn sich dein Hund an die Strecke gewöhnt hat, frei läuft, kannst du auch immer mal wieder kleine Galopppassagen einbauen.. Das macht einerseits Spaß, andererseits ists gut fűr die Rűcken- und Oberschenkelmuskulatur🙂
P. S.
Ich wűrde 2 bis 3mal pro Woche mit ihm radfahren..

Ich wűnsche euch beiden ganz viel Freude damit! Besonders jetzt, in der kalten Jahreszeit, eine ideale Hundebeschäftigung.