Meine persönliche Meinung und Empfehlung, basierend auf lebenslange Hundeerfahrung, am Fahrrad und Zughundesport:
Viel zu früh. Gerade große Hunde sind anfällig für Gelenkserkrankungen. Oft wird leider der Grundstein dafür in einer zu frühen Belastung gelegt. Meine Regel: nie solche Belastungen bevor sie zwei Jahre alt sind. Bei sehr großen oder schweren Rassen sogar lieber erst mit 2,5 Jahren.
Viel zu weit für den Anfang. Mit kurzen Strecken beginnen und dann langsam steigern. Wenn es dem Hund Spaß macht findet der von alleine kein Ende. Die meisten laufen bis sie umkippen. Der gesunde Menschenverstand, den der Hund einfach nicht hat, sollte dann dem Hund Grenzen setzen. Fitness baut sich bei Hunden sehr viel schneller auf als beim Menschen, dennoch muss sich die Fitness trotzdem erst aufbauen sonst droht Überlastung und Verletzungen.
Tempo, auch für den Anfang, finde ich ok.
Mit einem Jahr kann man durchaus schon Fahrradtraining machen. Mit Fahrrad und Hund SPAZIEREN gehen. Hundi ans Fahrrad gewöhnen, ihm die Regeln und das erwünschte Verhalten am Fahrrad beibringen. Aber alles in normaler Schrittgeschwindigkeit. Dann mit 2, bei großen Rassen eher 2,5 Jahren, können die ersten kurzen Strecken gefahren werden, langsam Streckenlänge erhöhen.
Und natürlich auf die Temperatur achten. Mir geht immer der Hut hoch, wenn ich sehe wie Hundi bei über 20 Grad in der prallen Sonnen am Fahrrad läuft, die Zunge am Boden schleifend und der Fahrer nix zu merken scheint.
Meine Temperatur Regeln bezüglich Hund neben dem Fahrrad:
Bis 15 Grad ok
15-18 Grad nur im Schatten (meine sind allerdings sehr schnell unterwegs), wenn man langsam fährt könnten vielleicht, kommt auf den Hund an, auch 20 Grad ok sein, so lange man im Schatten bleibt.
Für unsere Zughundesport Aktivitäten habe ich noch strengere Regeln.
Etwas was man auch noch beachten sollte, ist der Untergrund. Zum einen die Temperatur von Asphalt. Aber auch, dass Asphalt keinen natürlichen Puffer bietet und allein die Gelenke als „Stoßdämpfer“ her halten müssen. Das verschleißt die Gelenke um ein Vielfaches schneller, gerade bei großen und schweren Hunden. Natürlicher Untergrund, z.B. ein Waldboden, Grünstreifen, puffert ein bisschen und nimmt den Gelenken etwas von der Belastung ab.
Meine laufen beim Sport grundsätzlich nur Waldboden. Wenn ich sie im Dorf neben dem Fahrrad habe achte ich drauf, dass sie hauptsächlich auf dem Grünstreifen bleiben. Kurz mal die Straße überqueren oder sowas halte ich für ok. Aber Kilometerlang auf Asphalt ist echt heftig für die Gelenke. Aber auch auf dem Grünstreifen kann Hundi sich mal vertreten, denn der ist selten eben.
So handhaben wir das. Vielleicht etwas übergenau oder zu vorsichtig, ich denke andere handhaben das lockerer, manch anderer sogar noch strenger. Wir sind damit immer gut gefahren und meine Hunde hatten auch im Alter keine Probleme die darauf zurück zu führen waren oder außergewöhnliche Verschleißerscheinungen. Sogar die HD, Rheuma und Arthrose Hunde haben davon profitiert, natürlich auf die dann individuell angepasst und vorher mit dem TA besprochen, denn ab einem gewissen Grad ist es für den Hund dann nicht mehr profitabel sondern schädlich.
Generell finde ich es aber toll, dass du deinem Hund diese Möglichkeit bieten möchtest. Sport ist nicht nur für den Menschen sondern auch für den Hund eine super Sache. Ich empfehle dennoch dringend eine andere Herangehensweise um Überlastung, gesundheitliche Schäden, wie auch Folgeschäden, die sich vielleicht erst im Alter bemerkbar machen, zu verhindern.