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Bianca
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zuletzt 11. Apr.

Förderung des Jagdtriebs?

Hallo ihr Lieben! Durch einen anderen Thread zum Thema Hundesport lässt mich gerade ein Gedanke nicht los: Ich habe eine knapp 8 Monate alte Labrador Hündin. In der Hundeschule wurde uns dringend davon abgeraten, unsere Hunde mit Bällen spielen zu lassen, um den Jagdtrieb nicht zu fördern. Aber nun lese ich, dass einige von euch mit Frisbees trainieren. Und meine Hündin liebt es auch, dem Futterdummy hinterher zu flitzen und ihn mir zu bringen. Wenn ich es mir recht überlege, fördert das alles ja dann auch den Jagdtrieb, oder? Bin gerade ein bisschen verwirrt und möchte da ja auch nichts falsch machen. Viele Grüße! Bianca
 
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Linda
28. März 21:59
Hast Du Dich mal mit Jagdhunderassen auseinander gesetzt? Nimm mal einen Galgo, der kann nicht anders, der ist kaum zu halten bei Wildsichtung. Galgohaltern wird dringend geraten, ihre Hunde dementsprechend auszulasten. Natürlich ist damit nicht gemeint, dass man sie hinter Wild her schicken soll. Da müssen Jagdersatzhandlungen her. Und genau da finde ich Ball oder Frisbee wieder genau richtig, vorausgesetzt, man trainiert damit das kontrollierte "Jagen". Dass man Trieben ausgeliefert ist, ist Blödsinn, sorry für die Direktheit. Die wissenschaftlichen Quellen würden mich jedenfalls interessieren.
Ja hab ich, ich habe schon mit verschiedenen Hunderassen gearbeitet.
Und doch auch Galgos können anders! Ob ein Individuum es kann oder nicht ist wieder eine andere Sache. Unserer ist tatsächlich von einem Verein der hauptsächloch sich auf Galgos spezialisert hat und dort sind einige dabei, die ihre auch ohne Leine führen können.

Und das man Trieben ausgeliefert ist ist schlichtweg die Definition des Wortes! Das kommt nämlich von der Triebtheorie von Freud. Aber was weiß ich schon 🤦🏼‍♀️🤦🏼‍♀️
 
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Katrin
28. März 22:07
Im Labbi steckt der Trieb zum Jagen und Apportieren drin, muss aber gefördert werden, damit der Hund es auslebt. Wenn man bei einem Labbi das Apportieren ignoriert und das Hetzen belohnt, wird er lieber hetzen als bringen. Wer entscheidet denn, was davon nötig ist und was nicht? Mit Ausleben meinte ich, was ich mehrfach gelesen und gehört habe. Dass man die rassespezifischen Triebe nicht ignorieren darf. Ein Jagdhund muss jagen, ein Hütehund hüten, ein Schutzhund beschützen dürfen. Wird das nicht beachtet, entwickeln sich angeblich Verhaltensstörungen.
Erstmal denke ich nicht das es ausgelebt werden MUSS. Ein Hund wird sicher auch ohne glücklich. Reine Arbeitstiere aus der Leistungszucht gehören für mich eh nur in die Hände von Leuten die sie auch dementsprechend beruflich einsetzen. Der 08/15 Familienhund kommt auch ohne Jagdersatz aus wenn er anderweitig gefördert wird. Da aber Dummytraining, Trailen etc inzwischen fast überall angeboten werden ist das doch eine gute Möglichkeit den Hund dementsprechend auszulasten.

Ich denke es kommt da auf das einzelne Tier drauf an.
 
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Sonja
28. März 22:16
Ja hab ich, ich habe schon mit verschiedenen Hunderassen gearbeitet. Und doch auch Galgos können anders! Ob ein Individuum es kann oder nicht ist wieder eine andere Sache. Unserer ist tatsächlich von einem Verein der hauptsächloch sich auf Galgos spezialisert hat und dort sind einige dabei, die ihre auch ohne Leine führen können. Und das man Trieben ausgeliefert ist ist schlichtweg die Definition des Wortes! Das kommt nämlich von der Triebtheorie von Freud. Aber was weiß ich schon 🤦🏼‍♀️🤦🏼‍♀️
Ich habe eine Weile mit Galgos geliebäugelt. Und die Galgohalter hier haben mich überzeugt, dass das wegen des Jagdtriebs nicht die richtige Rasse für mich ist. Sehr hilfreich war dieser Link:
http://www.galgos-greys-and-more.org/hund%20entlaufen.html

Freuds Triebtheorie:
"Triebe werden durch die Qualitäten Quelle, Objekt, Ziel und Drang beschrieben. Der Triebdrang, welcher vom körperlichen ausgehend seelische Wirkungen entfaltet (die sog. Triebrepräsentanzen), erfolgt stetig neu (auch nach erfolgter Befriedigung wieder) und vom Willen des Ich-Bewusstseins unabhängig; dieses vermag jedoch die Verwirklichung der Wünsche umweltangemessen zu lenken und sogar zurückzudrängen."
Seit Freud hat sich die Triebtheorie weiterentwickelt Richtung Motivationslehre. Freud selbst hat kaum noch Bedeutung, außer als Ursprung der heutigen Lehre. Und selbst er hält niemanden für "ausgeliefert".

Bei der Ausbildung von Jagdhunden setzt man übrigens gerade auf Hunde mit einem starken Jagdtrieb. Denn nur, wenn das Interesse am Jagen so groß ist, dass der Hund den Reiz nicht aus dem Sinn verliert, lässt sich der Jagdtrieb gut lenken und der Hund bei der Jagd gut führen.
 
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Sonja
28. März 22:17
Erstmal denke ich nicht das es ausgelebt werden MUSS. Ein Hund wird sicher auch ohne glücklich. Reine Arbeitstiere aus der Leistungszucht gehören für mich eh nur in die Hände von Leuten die sie auch dementsprechend beruflich einsetzen. Der 08/15 Familienhund kommt auch ohne Jagdersatz aus wenn er anderweitig gefördert wird. Da aber Dummytraining, Trailen etc inzwischen fast überall angeboten werden ist das doch eine gute Möglichkeit den Hund dementsprechend auszulasten. Ich denke es kommt da auf das einzelne Tier drauf an.
Ja, aber warum dann nicht auch mit dem Ball?
 
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Linda
28. März 22:53
Ich habe eine Weile mit Galgos geliebäugelt. Und die Galgohalter hier haben mich überzeugt, dass das wegen des Jagdtriebs nicht die richtige Rasse für mich ist. Sehr hilfreich war dieser Link: http://www.galgos-greys-and-more.org/hund%20entlaufen.html Freuds Triebtheorie: "Triebe werden durch die Qualitäten Quelle, Objekt, Ziel und Drang beschrieben. Der Triebdrang, welcher vom körperlichen ausgehend seelische Wirkungen entfaltet (die sog. Triebrepräsentanzen), erfolgt stetig neu (auch nach erfolgter Befriedigung wieder) und vom Willen des Ich-Bewusstseins unabhängig; dieses vermag jedoch die Verwirklichung der Wünsche umweltangemessen zu lenken und sogar zurückzudrängen." Seit Freud hat sich die Triebtheorie weiterentwickelt Richtung Motivationslehre. Freud selbst hat kaum noch Bedeutung, außer als Ursprung der heutigen Lehre. Und selbst er hält niemanden für "ausgeliefert". Bei der Ausbildung von Jagdhunden setzt man übrigens gerade auf Hunde mit einem starken Jagdtrieb. Denn nur, wenn das Interesse am Jagen so groß ist, dass der Hund den Reiz nicht aus dem Sinn verliert, lässt sich der Jagdtrieb gut lenken und der Hund bei der Jagd gut führen.
Gut das du irgendeine Einordnung der Theorie zitierst, die sogar die verschiedenen Kategorien der Triebe vernachlässigt. Zeigt nur, dass du dich jetzt nicht allzu vernünftiger damit selbst auseinander gesetzt hast. Der Satz, dass Freuds Theorie veraltet ist bestätigt eigentlich außerdem meine Aussage.

Ich kann dir an der Stelle https://open.spotify.com/episode/2tH5nSufb9wy4xwR5IarW8?si=-B43uEOFQeK45QRY9joJHg diesen Podcast zum Thema Triebe empfehlen und warum Hunde diese eben nicht ausleben müssen. Dort werden auch verschiedene Quellen genannt, mit denen du dich gerne weiter beschäftigen kannst.

Mir scheint es eher so, dass du hier verschiedene Sachen wie verschiedene Auslastungsarten, rassespezifische Verhaltensweisen, mehr als veraltete Theorien und co vermischst. Interessant wäre es an der Stelle, wenn du deine Aussagen wie, dass Hunde dann verhaltensgestört werden, mit aktuellen wissenschaftlichen Quellen belegst. Denn komischer Weise werden deine Aussagen in keiner mir bekannten wissenschaftlich fundierten Hundetrainerausbildung mehr gelehrt und die müssten es doch gerade wissen oder nicht?!
Im übrigen weiß man Hund komischer Weise auch nichts davon, dass er verhaltensgestört zu sein hat, weil er weder Hüten noch anderweitig Jagen darf. Hat ihn vielleicht noch niemand gesagt.
 
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Katrin
28. März 23:08
Ja, aber warum dann nicht auch mit dem Ball?
Hatte ja bereits unten geschrieben das es keine Rolle spielt was apportiert wird sondern wie. Den Ball kann man natürlich auch apportieren lassen. Machen wir auch, einfach weil ich eine Niete im werfen bin und der Ball dank Schleuder weiter fliegt wie ein Dummy. Wichtig ist dann halt den Hund erst loszuschicken wenn der Ball liegt und nicht noch rumhüpft. Auch das Alter und der Trainingsstand ist natürlich dabei zu berücksichtigen.
 
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Sonja
28. März 23:14
Gut das du irgendeine Einordnung der Theorie zitierst, die sogar die verschiedenen Kategorien der Triebe vernachlässigt. Zeigt nur, dass du dich jetzt nicht allzu vernünftiger damit selbst auseinander gesetzt hast. Der Satz, dass Freuds Theorie veraltet ist bestätigt eigentlich außerdem meine Aussage. Ich kann dir an der Stelle https://open.spotify.com/episode/2tH5nSufb9wy4xwR5IarW8?si=-B43uEOFQeK45QRY9joJHg diesen Podcast zum Thema Triebe empfehlen und warum Hunde diese eben nicht ausleben müssen. Dort werden auch verschiedene Quellen genannt, mit denen du dich gerne weiter beschäftigen kannst. Mir scheint es eher so, dass du hier verschiedene Sachen wie verschiedene Auslastungsarten, rassespezifische Verhaltensweisen, mehr als veraltete Theorien und co vermischst. Interessant wäre es an der Stelle, wenn du deine Aussagen wie, dass Hunde dann verhaltensgestört werden, mit aktuellen wissenschaftlichen Quellen belegst. Denn komischer Weise werden deine Aussagen in keiner mir bekannten wissenschaftlich fundierten Hundetrainerausbildung mehr gelehrt und die müssten es doch gerade wissen oder nicht?! Im übrigen weiß man Hund komischer Weise auch nichts davon, dass er verhaltensgestört zu sein hat, weil er weder Hüten noch anderweitig Jagen darf. Hat ihn vielleicht noch niemand gesagt.
Ich wollte hier nicht allzu weit vom Thema abschweifen, deshalb habe ich nicht seitenlang zitiert, sondern nur das für diese Diskussion Wesentliche. Und das war, dass Freud Trieb nicht gleich gesetzt hat mit ausgeliefert sein.
Ich verstehe nicht, wie Dich der Hinweis, dass Freud veraltet ist, bestätigen kann, wenn Du Dich auf Freud stützt. Bin wohl nicht nur uninformiert und oberflächlich, sondern auch dumm.
Ich habe geschrieben, dass Hunde, die ihre Triebe nicht ausleben können, ANGEBLICH verhaltensgestört werden können, weil ich das schon von mehreren - auch bekannten - Hundetrainern gelesen und gehört habe, u. a. Martin Rütter und Cesar Millan. Da ich aber wissenschaftlich betrachtet nicht weiß, ob das stimmt und nicht unreflektiert übernehme, was ich höre, habe ich ANGEBLICH dazu gesetzt. Vielleicht sind Dir aber auch einfach nicht genug wissenschaftlich fundierte Hundetrainerausbildungen bekannt?
Dein Hund ist wahrscheinlich nicht verhaltensgestört, weil Du ihm Beschäftigungen bietest, bei denen er seine Triebe ausreichend ausleben kann. Oder weil seine Triebe nicht so stark ausgeprägt sind.

Aber danke für den Podcast. Auch wenn ich ihn mir jetzt noch nicht angehört habe, ist das wenigstens ein konstruktiver Beitrag, der der TE weiter helfen kann. Oder worum ging es hier noch mal?
 
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Dogorama-Mitglied
29. März 04:55
https://klartexthund.blogspot.com/2011/08/das-marchen-vom-triebstau.html?m=1
 
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Dogorama-Mitglied
29. März 05:21
Glaube wir entfernen uns hier inzwischen weit, von hilfreichen Antworten auf die gestellte Anfrage. Es ist ja schön, dass es hier so viele Menschen gibt, die ihre Hunde trotz jagdlicher Ambitionen so toll im Griff haben. Das hilft der TE vermutlich nicht weiter.
Einen Jagdtrieb, der beim Hund als Beutegreifer für's Überleben existentiell ist, mit Freud zu erklären oder widerlegen zu wollen, der Humanmediziner und kein Canidenforscher war, finde ich persönlich doch gewagt.
 
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Linda
29. März 05:52
Ich wollte hier nicht allzu weit vom Thema abschweifen, deshalb habe ich nicht seitenlang zitiert, sondern nur das für diese Diskussion Wesentliche. Und das war, dass Freud Trieb nicht gleich gesetzt hat mit ausgeliefert sein. Ich verstehe nicht, wie Dich der Hinweis, dass Freud veraltet ist, bestätigen kann, wenn Du Dich auf Freud stützt. Bin wohl nicht nur uninformiert und oberflächlich, sondern auch dumm. Ich habe geschrieben, dass Hunde, die ihre Triebe nicht ausleben können, ANGEBLICH verhaltensgestört werden können, weil ich das schon von mehreren - auch bekannten - Hundetrainern gelesen und gehört habe, u. a. Martin Rütter und Cesar Millan. Da ich aber wissenschaftlich betrachtet nicht weiß, ob das stimmt und nicht unreflektiert übernehme, was ich höre, habe ich ANGEBLICH dazu gesetzt. Vielleicht sind Dir aber auch einfach nicht genug wissenschaftlich fundierte Hundetrainerausbildungen bekannt? Dein Hund ist wahrscheinlich nicht verhaltensgestört, weil Du ihm Beschäftigungen bietest, bei denen er seine Triebe ausreichend ausleben kann. Oder weil seine Triebe nicht so stark ausgeprägt sind. Aber danke für den Podcast. Auch wenn ich ihn mir jetzt noch nicht angehört habe, ist das wenigstens ein konstruktiver Beitrag, der der TE weiter helfen kann. Oder worum ging es hier noch mal?
Ich glaube du missverstehst mich an der Stelle, ich stütze mich nicht auf Freud sondern sage, dass die Theorie mit allem drum herum veraltet ist und das Beutefangverhalten eben kein Trieb ist. Dass du etwas ohne Quellenangabe zitierst ist halt schlecht, sonst hätte ich auch anders darauf eingehen können. So viel ich weiß wird sowas beispielsweise nicht Mal bei Rütter in der Ausbildung gelehrt.

Mein Hund ist ein Mix aus Border Collie und spanischer Jagdhund, entweder Podenco oder Galgo, da sind wir uns nicht sicher. Hetzen in jeglicher Form darf er halt nicht und hat kein Problem mit.

Das Problem ist schlichtweg, dass du eine Diskussion anfängst mit Quellen einzufordern und dich dabei nur auf Hören Sagen stützt und wenn jemand etwas anderes gesagt hat, du dem mit Hören Sagen widersprichst. So ist natürlich die Diskussion weniger zielführend.