Ich hatte fast immer mehrere Hunde.
Sandy und Timmy haben sich geliebt, gespielt, gekuschelt. Als Sandy gestorben ist, war Timmy alt und anderen Hunden gegenüber bissig, daher kam kein neuer Hund dazu.
Sammy und Ronja haben sich genauso geliebt. Dann habe ich ein Bild von Shiba gesehen, mich verliebt, und schon waren es 3. Shiba hat sich beim Kuscheln dazu gesellt, war aber insgesamt selbständiger.
Shiba hätte ohne Ronja und Sammy auf weitere Hunde verzichten können. Sie ist den Hunden, die dann bei uns einzogen, monatelang aus dem Weg gegangen. Inzwischen kuschelt sie wieder mit allen, aber sie wäre auch als Einzelhund glücklich gewesen.
Ich kann mir allerdings keine Einzelhundehaltung mehr vorstellen.
Wenn Du einen Zweithund dazu nimmst, ist das Wichtigste, dass Du bestimmst. Lass die Hunde nichts unter sich ausmachen. Teil alle Ressourcen zu. Vergiss gerechte Aufteilung, das ist nicht nötig.
Wenn Du die Ressourcen nicht verwaltest, nehmen sich die Hunde selbständig, was sie wollen, dann kloppen sie sich vielleicht auch darum.
Ob Deine Hunde sich abgöttisch lieben oder nur tolerieren kannst Du weder beeinflussen noch komplett vorher abchecken. Nimm es hin wie es kommt.
Du kannst aber dafür sorgen, dass Ihr zu einem "Rudel" zusammen wachst.
Zur Probezeit: Wir haben Luna zu uns genommen. Vorher die Verträglichkeit der Hunde bei vielen gegenseitigen Besuchen getestet. Alles war super. Luna zog ein, wurde integriert.
Nach ca. 3 Monaten hat sie alles für sich allein beansprucht. Futter, Spielzeug, Kuscheln, unsere Aufmerksamkeit, uns nach Abwesenheit zu begrüßen, ... alles Luna's. Bei Futter und Spielzeug haben wir es geschafft, die Ressourcen zuzuteilen, um die Situation zu entschärfen. Bei uns als Ressource fehlten uns zu der Zeit die Kenntnisse, wie wichtig das ist und wie wir das genau anstellen sollen.
Shiba hat sich nicht alles von Luna gefallen lassen. Gerade uns zu begrüßen wollte sie sich nicht nehmen lassen. Sie wurde mehrfach blutig gebissen.
Wir haben parallel nach einem kompetenten Trainer und einem neuen Zuhause gesucht. Luna lebt nun als Einzelprinzessin und genießt die ungeteilte Aufmerksamkeit ihrer neuen Halter.
Ich habe mich später mit mehreren Vermittlerinnen von Auslands-Tierschutzhunden unterhalten. Dabei habe ich gelernt, dass Luna's Verhalten typisch ist. Wenn ein Hund Zuwendung, Streicheleinheiten und Aufmerksamkeit vermissen musste, ist dieses Alles für sich beanspruchen wohl eine normale Reaktion, wenn sie angekommen sind und merken, wie schön das ist.
Das soll Dich nicht abschrecken, sondern nur als Info dienen, was auf Dich zu kommen kann (nicht muss, jeder Hund ist anders).
Danke, dass du deine Erfahrung teilst! So etwas sollte man definitiv im Hinterkopf behalten und das wäre definitiv einer meiner Sorgenpunkte. Da für mich nur tierheim/ Tierschutz Hunde in Frage kommen, wird das definitiv ein Risiko bleiben.