Ja da geht's denn Menschen wie den Tieren.
Wieso den Tieren? Tiere leben immer im Hier und Jetzt. Die beurteilen Situationen nicht so wie wir, sondern sie reagieren instinktiv. Denn ein Hund, der von 2 verschiedenen Menschen geführt wird, kann auf die gleiche Situation, unterschiedlich reagieren - weil der eine Mensch vielleicht vorsichtiger und empfindsamer durch die Welt läuft und der andere unbekümmert und selbstsicher. Je nachdem wird sich der Hund der Grundstimmung anpassen, weil das die einzige Art des Kontaktes ist, die er in einer Gruppe kennt.
Was ich damit sagen will, der Hund reagiert nicht aus Erfahrung anders in der Situation, sondern er reagiert auf die Erinnerung des Menschen an ähnliche Situationen, der ihn führt. (wobei ich einem Hund nicht abstreiten will, dass er durch Lebenserfahrung ruhiger und souveräner werden kann.)
Bestes Beispiel: Lunas erster Freund, hier in der Nachbarschaft, immer ein zugänglicher, ruhiger Artgenosse, solange er von seiner Halterin geführt wurde. Er wurde zum Leinenpöbler, als seine Halterin pflegebedürftig wurde und er von den Pflegerinnen Gassi geführt wurde.
Wir konnten uns mit dem nicht mehr treffen. Aber kaum war seine Halterin (in Begleitung ihres Sohnes) mal wieder mit ihm unterwegs... Zack, ein ganz anderes Bild (trotzdem er inzwischen bereits Jahre gepöbelt hatte) - Luna und er wieder beste Freunde. Ein Tag später, Pflegerin mit ihm, keine Chance zusammen zu kommen.