Ich war gestern bei einem Schäferhundeverein beim Erziehungskurs reinschnuppern. Es war wirklich gut, dass ich bei Erziehungskursen prinzipiell beim ersten Mal ohne Hund hingehe.
Viel Leinenrucks, einer hat seinen Hund sogar geschlagen (nicht fest, aber trotzdem, und die Trainerin hat es denke/hoffe ich nicht gesehen) und in kritischen Situationen wurde gewartet bis der Hund etwas falsch macht anstatt während er es noch richtig macht zu loben. Allgemein wurde in der ersten halben/dreiviertel Stunde exakt zweimal gelobt und sonst nur mit Leinenruck gestraft, der Hund mit den Händen ins Sitz gebracht oder ignoriert. Generell war die Stimmung "Ich gegen meinen Hund" anstatt "ich mit meinem Hund". Die Trainerin meinte auch mehrmals, dass Hunde immer nur auf die Gelegenheit warten einen zu verarschen und einem den Mittelfinger zeigen, wenn man nicht korrigiert. Das ganze (also Leinenruck und dem Hund mit den Händen ins Sitz bringen) wurde als "hündische Kommunikation" bezeichnet. In welcher Welt kommunizieren Hunde so miteinander? Daneben war die 5m-Schleppleine am Halsband dann plötzlich nicht mehr so schlimm.
Einfach traurig, die Hunde taten mir Leid.
Natürlich ist nicht jeder Schäferhundeverein so, selbst in dem spezifischen Verein unterscheiden sich die Trainer und es gibt welche die mit aktuelleren Methoden trainieren.
Oh das klingt schlimm 🥺! Zum Glück warst du ohne Hund dort.
Leider kann einem sowas in jeder Institution passieren, egal ob Hundeschule, Einzeltrainer oder Verein.
Nachdem ich so viel Schlechtes über Schäferhundvereine gehört hatte, habe ich diese erst Mal gemieden wie die Pest.
Dann war ich erst Mal in einem Rasse-unabhängigen "Spiel, Spaß und Freude" Verein mit einem ziemlich guten Ruf in der Gegend, in dem genau so wie du beschrieben hast "trainiert" wurde. Bin leider drei Mal hingegangen, weil mir glaubhaft vermittelt wurde, dass ich das Problem bin, der Gruppenzwang sehr groß war und mir prophezeit wurde, dass es nie besser wird, wenn ich nicht mitmache. Eine andere Schnupperin mit ihrem Border Collie hat die erste Stunde direkt abgebrochen und ist gegangen. Hab so eine Bewunderung und Respekt vor dieser Frau!
Bei der dritten Stunde habe ich dann einen Freund mitgenommen, der sich das ganze neutral ansehen sollte. Sein Fazit: Lauf so schnell du kannst und geh da bloß nie wieder hin 🙈. Der Höhepunkt war als die Trainerin mich anschrie, ich soll meinem Hund jetzt endlich mal richtig eine "scheppern".
Nach langer Zeit habe ich dann doch eine Schnupperstunde in einem Schäferhundverein gemacht. Und da war es dann großartig! Sehr viel Geduld und Verständnis, mein Hund bekommt sehr viel Aufmerksamkeit und es wird immer geschaut, dass er nicht überfordert wird. Vor dem Gruppentraining darf er erst Mal alleine auf einer separaten Fläche spielen und Energie loswerden, dann kommen wir zur Gruppe dazu, machen ca. 15 bis 20 Minuten sehr einfache Übungen mit viel Abstand, dann verlassen wir die Gruppe wieder und die anderen machen wieder ihr anspruchsvolleres Programm. Und meiner darf zum Abschluss noch mal spielen und toben auf dem abgetrennten Gelände. Einzeltraining bekommen wir jetzt auch, obwohl das gar nicht im Angebot ist. Da nimmt sich die Trainerin, die Unterordnung macht, extra 20 min Zeit nur für meinen Hund.
Also ja Augen auf bei der Wahl von Hundeschule, Trainer oder Verein und wer zu schwach oder unerfahren ist um Mist zu erkennen bzw. sich dem entgegenzustellen, eine Begleitperson mitnehmen. Und weder auf einen guten Ruf vertrauen, noch von einem schlechten Ruf abschrecken lassen.