Heute früh, noch leichter Nebel. Ich jogge durch den Wald. Trage neonfarbene Laufsachen. Vor mir geht jemand mit dem Rücken zu mir, mit einem Riesenhund, wohl Berner Senn. Hund ist an der Leine, das ist schon mal gut. Die Person bleibt gelegentlich stehen, dreht sich auch in meine Richtung. Ergo gehe ich davon aus, gesehen worden zu sein. Ich bin kurz hinter der Person, seltsam, sie reagiert nicht. Ich grüße. Eine dermaßen erschrockene Reaktion, dass ich selbst fast erschrecke. Dann sehe ich die weißen Strippen aus den Ohren der Person nach unten führen. Alles während ich vorsichtig weitertrabe.
Und zack! Der Hund an der langen Flexi springt mich an, gegen meine Kniee. Ich wäre beinahe bös gestürzt.
Warum um alles in der Welt müssen Leute, die einen Hund - auch noch an einer Flexileine - ausführen, die im Wald, im Nebel unterwegs sind, sich die Ohren zustöpseln? Warum überhaupt die Außenwelt ausblenden, wenn man mit Hund draußen ist?
Ich werde es nie begreifen!
Zu deinen Fragen bezüglich „Welt ausblenden“, da stimme ich dir zu, verstehe ich auch nicht.
Wir sind die, die spazieren gehen und uns erschrecken, wenn ein Jogger von hinten kommt und dann noch grüßt.
Oft sehe ich von hinten kommende, weil ich mich mehrfach umdrehe. Ich bereite mich vor, nehme den Hund kurz.
Warum kann man nicht rechtzeitig auf sich aufmerksam machen, wenn man von hinten kommt?
Sollte jemand so leise laufen, dass ich es mal nicht mitbekomme, dann erschrecke ich mich und mein Hund gleich mit, sie geht dann in die Leine und bellt.
Also, wie du siehst, gibt es immer 2 Seiten….