Nur ein Gedanke: wenn es So stressig ist und du sie immer wieder zurecht weist, dann mach doch einfach mal mit. Und schau dir an was sie dir zeigt. Musst ja nicht auch im Viereck rennen, aber mit dem: ich interessiere mich für das, wofür du dich interessierst nimmst den Druck und vielleicht etwas Strenge und Perfektionismus raus und du kannst immer noch einwirken und Grenzen "antasten", heißt Schritt für Schritt einführen. Sie ist ja nun mal jung und erlebt alles das erste Mal. Das ist wahrscheinlich vergleichbar als würden wir zum ersten Mal auf der Kirmes sein.
Vielleicht kannst du auch statt mit Verbote, z. B. Nein, eher mal mit einem "warte" arbeiten. Das bremst sie auch aus, aber verbietet nicht gkeich komplett. Das warte ist auch gut beim Zeug finden und kauen, wie Stock etc. Da kann ich dann das Ding untersuchen und entscheide ja oder nein. Beim Nein gibt's ne Alternative, z. B. Dann den Tannenzapfen.
Nimmst du Druck raus, dann hat Dein Gegenüber meist nichts mehr wogegen es ankämpfen muss.
Du kannst ihr jetzt die Welt erklären und zeigen wie sie mit den Situationen umgehen kann. Da hilft ein Verbot nicht immer. Manchmal muss man um zu lernen eben auch mal ins Fettnäpfchen treten oder "auf die heiße Herdplatte fassen".
Mit 7 Monaten braucht sie noch nicht "funktionieren". Wir haben in der Schule auch erst mal das Alphabet gelernt bevor wir das Schreiben gelernt haben. Und in ihrem Alter ist sie gerade mal in der 2-3 Klasse (nach menschlichen Maßstäben gerechnet).
Warte haben wir auch schon längere Zeit probiert. Das hat nur leider dazu geführt, dass sie zwischen fast ziehen und zu mir herkommen hin und her gependelt hat. Sie war dann mMn zu sehr auf mich fokussiert und schnuppern/Umwelt wahrnehmen hat nicht mehr wirklich stattgefunden bzw wenn sie etwas spannender fand als das Wartesignal hat sie wieder gezogen wie ein Bulle.
Edit: ich sehe gerade, dass du Warte anders meinst. Unser Warte ist ein Signal, dass die Leine gleich zu Ende ist. Dein Warte kann sie in 80% der Fälle schon, siehe nächster Absatz.
Ich versuche tatsächlich ihr möglichst wenig zu verbieten, Stöcke hat sie eigentlich auch schon gut gecheckt. Bei der Morgenrunde im Wald muss ich vielleicht zweimal etwas sagen und dann hat es sich. Belohnt wird sie da, wenn sie auf das Abbruchwort sofort reagiert, manchmal wenn sie an Stöcken ganz cool vorbei läuft oder wenn ich sehe, dass sie es sich überlegt und dagegen entscheidet. Oft gibt es da dann auch den fliegenden Tannenzapfen oder Tau mit Spieleinheit als Belohnung statt Leckerli.
Heute morgen war das einfach zu viel, das war mein Fehler diese Strecke zu wählen.
Bzgl Leinenführigkeit ist die Regel, dass sie quasi alles beschnuppern darf, Seite wechseln darf wie sie will, solange sie eben nicht zieht (oder ich abbreche, weil sie zB sich in Kot wälzen will). Ich versuche da auch wirklich auf sie einzugehen, mein Tempo anzupassen so dass sie nicht ziehen muss und ihr eben auch gut Zeit zu lassen zu schnuppern ohne dass es gleich weitergehen muss. Wenn sie aber halt nur entweder Vollgalopp gerade aus rennt oder steht, kann ich das nicht machen. Und laut Hundeschule ist ziehen lassen durchgehen auch nicht gut, weil dann die Regeln für sie unklar werden. Morgens und Mittags muss ich meistens auf einer halben Stunde nur 3-4x, meist am Anfang, korrigieren, und das war's (gut, morgens läuft sie eh die meiste Zeit frei, mittags geht es aber an der Leine durchs Dorf). Abends ist es halt gerade schlimm. Deswegen auch der Gedanke abends erstmal weniger oder anderes zu machen bis die Phase vorbei ist.