Im Rechtsstaat hat aber jeder das Recht, nach Verbüßen der Strafe ein normales Leben zu führen.
Wir haben uns als Gesellschaft irgendwann mal dagegen entschieden, Menschen zur Strafe öffentlich auf dem Marktplatz bloß zu stellen oder lebenslang zu brandmarken, damit auch in 20 Jahren jeder weiß, welche Straftat man begangen hat.
Shitstorms sind meistens nicht verhältnismäßig zur begangenen Straftat, untergraben den Rechtsstaat und die Unschuldsvermutung, fördern Selbstjustiz, ruinieren Leben und schaden auch Unschuldigen (Angestellte, Partner, Kinder, Freunde), führen nachgewiesen zu psychischen Erkrankungen und Suizidgedanken bei den Beschuldigten und vieles mehr.
Es fühlt sich vielleicht gut an, aber ist eigentlich nicht vertretbar.
Ein Shitstorm nach verbüssrer Sttafe muss nicht sein, aber ein lebenslanges Verbot jeglicher Tierhaltung und jeglicher Arbeit mit Tieren für beide wäre angebracht. Sozialstunden in Form von Ställe ausmisten, Gehege säubern usw. fände ich auch angebracht. Natürlich ohne Kontakt zu den Tieren. Und die Geldstrafe natürlich an den Tierschutz.
Was mich wundert: Dass muss doch Auswirkungen auf die Tiere gehabt haben, sichtbare Verletzungen und Verhaltensänderungen. Hat da kein Halter mal nachgefragt?
Wir hatten auch so eine Situation. Der Züchter von Milo betreibt auch eine Hundepension. Als Milo vom Züchter abgeholt wurde, haben seine Halter mit dem Züchter vereinbart, dass er nach einigen Wochen nochmal über die Sommerferien in die Pension kommt, weil die Halter die Familie in der Türkei besuchen wollten. Wir fanden das eine gute Idee, weil das eine vertraute Umgebung für Milo war und weil seine Eltern beide dort leben.
Als Milo dann nach den Ferien abgeholt wurde, fiel eine kleine Wunde über dem Auge auf. Nichts schlimmes, aber der Züchter zuckte auf Bachfrage, was da passiert ist, nur mit den Schultern. Weiter fiel uns auf, dass Milo plötzlich mit Angst reagierte, wenn man einen langen Stab, einen Besenstiel, Ast oder einen langen Schuhanzieher in die Hand nahm. Wir können nichts beweisen, aber ein ungutes Gefühl bleibt. Wir haben Milo nie wieder dort hingebracht.