Das ist echt unglaublich. Rayla hat noch immer Angst vor Fremden, vA Männern mit Kopfbedeckungen.
Trotzdem ist sie nie aggressiv, sondern folgsam und echt lieb.
Sie hat 3 große OPs hinter sich (Hüftgelensersatz bds mit Not-OP, nachdem uns in der Genesungsphase ein Freiläufer angegriffen hat), aber auch in der Tierklinik unter extremstem Streß mit massiven Schmerzen, nem 1,90m-Anästhesisten mit OP-Haube und Maske hat sie sich total lieb Blut abnehmen ind Nadel legen lassen, nur, weil ichs ihr gesagt habe.
Ich meinte noch zum Anästhesisten, ich kann nicht sagen, wies reagiert nach Tötungsststion und Mißhandlungen, aber er meinte nur, sie hat genug durch, um ihr nicht auch noch an Maulkorb anzulegen, sie täte ihm leid.
Sein Gesicht war höchstens 20cm von ihrem Maul entfernt und Ray war echt im Ausnahmezustand… mehrfach stechen musste er such noch, weil ihr Kreislauf am Baden war und er nix erwischt hat.
Oder was manche Kinder treiben… die Mütter sagen noch „Klar darfst den streicheln, der schaut so lieb aus!“… aber MICH fragt man da nicht, bevor dich 3jährige meinem Hund an den Hals werfen.
Nunja.
Gartenzwerge (worst case mit Schneeanzug samt Kapuze) sind ja nicht ihr Schreckgespendt Nr. 2)…
Da kannst noch schnell ein „stop!“ dazwischen quetschen, aber wen interessiert das schon, wenn das Kind das möchte, darf es das auch, oder?
Was mir da schon das Herz ind Hose gerutscht ist!
Da kommt nur ein fragender Blick von meiner Mamsell, ob das sein muss oder sie dich wehren darf… aber NUX passiert.
Wehe, wenn da mal was passieren würde…
Und andere begegnen einem derart aggressiv, kommen drohend auf einen zu, weil ein Mischling generell toxisch gefährlich sei und entfernt werden muss.
DAS ist dann wirklich nicht ohne, weil Rayla da voll auf Beschützer geht und auf gar keinen Fall hinter mir bleibt - kommt wohl daher, dasse fast zur Hälfte Wolf in sich hat…
Und trotzdem - sie ist immer freundlich und neue Menschen werden nicht gefressen, sondern nach kurzem Abchecken freudig begrüßt, sofern die das auch wollen.
Ich wundere mich oft… 😅
Das kenne ich von meiner Vorgänger-Seelenhündin. Nicki hatte vor allem vor Männern regelrecht Panik, vor allem dann, wenn sie Kappe oder Hut trugen.
Am Anfang ist sie (vor allem in der Dämmerung) auf Fremde bzw. in deren Richtung bellend losgesprungen.
Ich habe mir dann einen Trainer gesucht. Das war damals die erste mobile Aachener Hundeschule.
Der hat sich alles schildern und erklären lassen.
Wir mussten leider (Gott sei Dank) feststellen, dass ich selbst das Verhalten noch verstärkt habe.
Und zwar habe ich immer dann, wenn ich von weitem jemanden sah, der auf dieses Bild passte, die Leine kürzer genommen.
Damit habe ich ihr unbewusst suggeriert: "Oh, da kommt was. Jetzt muss ich aufpassen!"
Als ich das erkannt hatte, habe ich begonnen, mit ihr Tricks wie 'Winke Winke', 'Dreh dich', 'Acht durch die Beine', 'Slalom' uvm. einzuüben.
Dann habe ich sie immer, wenn ich ein potentielles Opfer sah, damit abgelenkt.
Es hat zwar einige Monate gedauert, aber es hat gewirkt.
Später haben wir mit diesen Tricks so manche Kinderträne getrocknet.
Es hat dann noch insgesamt ca. 3 Jahre gedauert, bis sie sich von Fremden anfassen ließ.
Bei dem allerersten Zusammentreffen mit Nicki und ihrem Frauchen habe ich eigentlich einen guten Eindruck von beiden gehabt und Nicki ist total durchgedreht, als Frauchen und die 10-jährige Tochter einer nach dem anderen ohne Wort noch Weise abgehauen sind (natürlich nicht, ohne das Geld einzustecken), wobei ich mich schon ein bisschen gewundert habe, dass sowohl das Mädchen als auch die Frau keine Mine verzogen. (Ich hätte Rotz und Wasser geheult, wenn ich nach knapp 2 Jahren meinen Hund hätte abgeben müssen.
Es gab auch noch einen 6 Monate alten Schäferhund, der auch vermittelt werden sollte, weil Mutter wieder arbeiten wollte.
Außerdem hatte die Familie noch Kaninchen und Katzen.
Ich habe dann gewartet, bis die beiden weg waren und bin dann 2 Stunden mit Nicki durch die Soers gelaufen.
Erst mit und mit haben sich viele Gelegenheiten gezeigt, bei denen sie Panik hatte.
Zu mir hatte sie relativ schnell grenzenlises Vertrauen. Bei Herrchen hat es eine Weile gedauert.
Sie ging nie weit von mir weg oder vor, blieb immer in meinem Dunstkreis. Ein leises Wort genügte und sie reagierte sofort. Ich könnte ein Buch darüber schreiben.
Wir hatten dann insgesamt ca. 13 tolle Jahre miteinander und ich muss nach mittlerweile fast 6,5 Jahren immer noch manchmal nah am Wasser gebaut.