Das wird oft vorgeschlagen, ich würde es inzwischen nicht mehr machen. Es hängt natürlich auch davon ab, wie man es macht, aber ich empfinde es nicht als eine sehr nette Art miteinander umzugehen. Meist ist das Ziehen ja nur ein Symptom, was damit behandelt werden soll, während an der Ursache (z.B. Stress) nicht gearbeitet wird. Zudem sagt man dem Hund damit nicht, was er machen soll, sonder nur, was er nicht machen soll.
Bei Cathan hätte es vermutlich auch funktioniert, weil er ein sehr sensibler Hund ist und das im Kern eine aversive Methode ist. Als Ergebnis hätte ich dann einen gestressten Hund gehabt, der zusätzlich noch dadurch gestresst ist, dass er seine Bewegungen stärker kontrollieren muss, weil seine Bezugsperson (ich) sonst ruppig mit ihm ist. Das wäre aber gar nicht mein Ziel - ich wollte ja, dass wir beide einen entspannten Spaziergang haben.
Meine persönliche Regel ist "Niemand zieht den anderen (grundlos) durch die Gegend", deswegen die Variante mit dem Stehenbleiben und erst weitergehen, wenn sich sein Stresslevel so reguliert hat, dass er ohne ziehen gehen kann.
Grundsätzlich geholfen (dabei gerade am Anfang nicht frustriert zu sein) hat mir dabei die Erkenntnis, dass es beim Gassi nicht darum geht Strecke zu machen, sondern gemeinsam draußen eine schöne Zeit zu haben. Und manchmal bedeutet das halt, dass man Gassi steht und nicht geht 🙂
Danke dafür 😍
Ich mag die Methode auch gar nicht, aber leider ist sie sehr verbreitet. Bei wayne führt die umdrehen-Methode zu seiner Erkenntnis "Frauchen spinnt" und daraufhin wird mehr gepöbelt etc... Auf mich ist ja schließlich kein Verlass!
Zum stehen bleiben will ich noch erwähnen: das würde ich auch nur machen, wenn der Hund aus Stress zieht und sich durch stehen bleiben runter reguliert. Bei Cathan funktioniert das sehr gut, wie ich ihn kennen gelernt habe, weil er durch ruhig schauen runter kommt. Wayne dagegen baut über Bewegung stress ab und stehen bleiben führt bei ihm zu zusätzlichem stress. Für ihn wäre es also die falsche Methode. Er würde vielleicht irgendwann aufgeben, aber helfen würde es ihm sicher nicht.
Die Basis ist immer, seinen Hund zu kennen 😊
Bei einem Typ wie Wayne hilft, genug aktive Möglichkeiten zur Stress Bewältigung zu bieten. Wenn er in neuer Umgebung auf den ersten Metern zieht, ist das für mich zum Beispiel ok und ich stresse uns beide nicht zusätzlich durch Bestehen auf Leinenführigkeit. Aber wenn möglich frage ich einfache Dinge ab, bei denen er sich bewegen kann. Zum Beispiel kleine Tricks, Aufmerksamkeitssignal kurz bevor er am Ende der Leine ist etc. Oder wir rennen gemeinsam ein wenig Leckerlis hinterher. Danach geht's dann wieder.