Unsere größte Schattenseite bisher ist, dass wir unser gesamtes Sozialleben (das, was pandemiebedingt möglich und noch halbwegs vernünftig ist) um den Hund herum planen müssen. Besuch in der eigenen Wohnung ist für mich und Hund Training, danach bin ich auch runter mit den Nerven. Alleinbleiben klappt recht gut, aber das will ich auch nicht ständig machen und außerdem gibt es auch da zeitliche Grenzen. Mitnehmen geht nur sehr eingeschränkt, angeleint mit MK und ich muss mich dann echt 100% auf das Tier konzentrieren und krieg von Gesprächen kaum mehr was mit. Restaurant und Co, da bin ich derzeit fast froh, dass ich dem pandemiebedingt nicht hinterhertrauern muss, fällt eh raus .. Das einzige, das recht unproblematisch geht, sind gemeinsame Spaziergänge, nur blöd, wenn man Angehörige hat, die bettlägerig sind, die man auch hin und wieder mal (Geimpft, geboostert und getestet) zu Gesicht bekommen will.
Besonders frustrierend ist, dass der Hund echt schon eine Menge kann. Auf Distanz ablegen und warten, kein Dingen, Suchspiele über längeren Zeitraum, Leinenführigkeit ... Ich müsste mega stolz auf das sein, was wir erreicht haben. Aber wenn sie mir vor Gästen mal wieder sehr deutlich zeigt, dass das, was sie im Training zeigt, mir und Leckerchen zuliebe klappt, im Ernstfall (Besuch etc) für sie aber keinen Cent wert und sehr viel Überzeugung nötig ist, teilweise mit handfesten Maßreglungen ihrerseits verbunden, da frag ich mich echt, ob das noch mal anders wird. Ich wusste bei der Übernahme, das es Arbeit wird, aber es zu erleben und zu begreifen ist noch einmal etwas anderes. Ernüchternd.
Klar, Hundehalter mit freilaufenden Tutnixen, die die Hinterlassenschaften ihrer Lieblings rumliegen lassen, abfällige Kommentare und Gerede, das nervt. Giftköder sind auch doof. Aber am meisten machen mir meine eigenen Zweifel und Rückschläge zu schaffen ...
Oh je, dass klingt wirklich anstrengend. Respekt, dass du die Aufgabe übernommen hast.
Ich habe eine angstagressive Hündin übernommen, die inzwischen sehr gut zu handeln ist.
Aber eins ist auch klar geworden, jede neue Situation müssen wir uns erarbeiten.
Und ihre Sicherheit steht und fällt mit mir.
Diejenigen, die Rosa nur mit mir zusammen erleben, sagen mir dann, warum Rosa ist doch ganz normal….bis sie sie dann ohne mich erleben.