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Katrin
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 786
zuletzt 30. Apr.

Schattenseiten der Hundehaltung

Stellt man sich das Leben mit einem Hund vor denkt man meistens an schöne, entspannte Spaziergänge, Spiel und Spaß und Kuschelstunden auf dem Sofa. Der Weg zum harmonischen miteinander ist allerdings in den seltensten Fällen frei von Stolperstellen und manchmal platzen manche Traumvorstellungen schneller als eine Seifenblase. Aber nicht immer ist es der eigene Hund der Probleme macht. Auch andere Menschen können einem Ärger machen. Anfeindungen weil man in deren Augen unfähig ist, die falsche Rasse besitzt oder weil sie grundsätzlich was gegen Hunde haben können einem den Alltag richtig schwer machen. Giftköder oder Streitereien mit Nachbarn sind nur zwei von vielen nervigen und eigentlich unnötigen Problemen. Ängste und Sorgen um den Vierbeiner gehören bei vielen Leuten zum Alltag. Als Labbihalter ist bei uns die Sorge vor Giftködern natürlich am größten. Immerhin ist meine laufende Restmülltonne mit einem 1A Resteradar ausgestattet und mit vier Beinen auch viel schneller als ich. Ein passendes Training und ein wachsames Auge bietet zumindest etwas mehr Sicherheit aber keine 100%ige. Meine Fragen an euch sind? Welche Schattenseiten kennt ihr? Wie geht ihr damit um? Habt ihr euch das gemeinsame Leben mit Hund so vorgestellt? Bleibt lieb zueinander. Eure Katrin und Suki
 
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M
28. Nov. 21:35
Die Schattenseite ist, dass ich mir vorher nicht wirklich einen Kopf darum gemacht habe, dass mein Hund krank sein könnte 😕 es könnte sehr viel schlimmer sein! Trotzdem macht ihm die starke Milbenallergie drinnen und im Sommer draußen das Leben nicht leicht und seine Gesundheit leidet...zuletzt war er zwei Mal über Nacht beim Tierarzt und er bekam die Mandeln raus. Er muss Medikamente nehmen, hat ständig Infekte und nun evtl sogar Herzprobleme und das mit nichtmal 5 Jahren. Aus seinem Wurf hat es sonst zum Glück wohl nur noch eine Schwester so dolle erwischt. Die Lebensmittelunverträglichkeiten machen Arbeit, aber das nehme ich gerne in Kauf.

Die andere Schattenseite sind für mich verständnislose, besserwisserische und rücksichtslose Menschen, mit oder ohne Hund, denen man leider manchmal begegnet.

Aber die Sonnenseite gewinnt 💛
 
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Dogorama-Mitglied
28. Nov. 21:49
Also: ungehaltene andere Hundehalter, die alles besser wissen kenne ich, sowie Leute ohne Hund, die mir sagen wollen, wie ich mit meinem Hund umzugehen habe.
Ich lächle dann immer müde, denn das ist mein Hund, ich kenne ihn am Besten und gehe entsprechend auch in der Erziehung voran. Mir wird oft vorgeworfen ich wäre zu nachgiebig und nicht fordernd genug. Wir sind aber bisher immer ans Ziel gekommen; es hat vielleicht ein bisschen länger gedauert, aber wir waren beide durchgehend entspannt und das ist mir am wichtigsten.

Ich kenne auch die Angst vor Giftködern und versuche solche Gebiete zu vermeiden bzw. Leon beizubringen, nicht alles aufzunehmen, was mühsam ist, aber immer besser klappt…und nein, ich brauche ihn hierzu weder anzubrüllen noch heftig an der Leine zu rucken…was mir von Leuten schon nahegelegt wurde.

Was mir nicht bewusst war, ist, dass das Leben mit Hund so kleinteilig ist, d.h. die vielen kleinen Dinge, die man üben muss und darauf achten muss, wir bspw. Krallen schneiden, Zähne putzen, Rückruf und bei uns an erster Stelle: Geschirr an- und ausziehen. Hierfür haben wir ein Jahr gebraucht, da mein Hund ein Einfangtrauma hat und alles, was über den Kopf muss, superschlimm ist bzw. war. Hier habe ich so Ratschläge bekommen, wie: „zieh es ihm halt einfach über den Kopf…der merkt dann schon, dass es nicht so schlimm ist!“ Ich denke, ich muss nicht extra sagen, dass wir das selbstverständlich nicht so gemacht haben. Ja, es hat gedauert, aber inzwischen zieht er das Geschirr gerne an und aus.
 
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Anja
29. Nov. 06:50
Ich habe es mir ganz anders vorgestellt, als ich eine Hündin aus dem Tierschutz übernahm. Sie war nicht gesund, wie sich herausstellte, musste direkt operiert werden. Entweder hat sie schlechte Erfahrungen gemacht oder gar keine. Sie möchte auch nach 5 Monaten noch nicht gerne oder freiwillig mit raus. Verlässt selten ihren Platz. Interessiert sich für kaum etwas. Sie ist ängstlich und geradezu panisch bei fremden Menschen, und vor allem Unbekannten. Meidet auch Artgenossen nach wie vor komplett. Wir können sie nicht überall mit hinnehmen. Und obwohl sie nun gesund ist, gepflegt und geliebt wird. So richtig aufgetaut oder aufgeblüht ist sie immer noch nicht. Viele Dinge hat sie von Anfang an super gemacht. Es war fast schon langweilig. Aber wenn dein Hund kaum Freude oder Interesse an Etwas zeigt, dann zweifelt man schon daran ob es die richtige Entscheidung war. Im Moment ist es mehr Arbeit an mir selbst, weil diese Hündin eben so ganz Anders ist als alle Hunde die wir kennen, ganz anders als unsere Vorstellung. Wenn ich höre, daß andere Angsthunde im Umfeld genauso waren, aber irgendwann aufblühten dann kann ich das immer nicht so recht glauben. Jeder Spaziergang, zu dem sie von vornherein nicht will ist auch harte Arbeit. Wo geh ich lang? Was vermeide ich? Wie reagiert sie? Was ist beängstigend aber möglich? Wie kann ich es angenehmer gestalten? Wie motiviere ich diesen Hund überhaupt mit raus zukommen? Nur 1mal freiwillig? Man muss die ganz kleinen Schritte sehen. Aber das fällt nicht immer leicht. Unsere Hündin kann dafür z. B. super problemlos alleine Zuhause bleiben, das würden Andere sich vielleicht wünschen, sie freut sich aber auch kein Stück wenn wir Nachhause kommen. Es sind immer nur ganz kurze Momente, wenn sie dann vielleicht ne Stunde später anfängt mit mir zu kuscheln, zu spielen, zu raufen und man denkt, oha... Was ist denn jetzt los 😅, ist jetzt der Knoten geplatzt? Nein, ist er nicht. Will ich das Nächste mal mit ihr raus... Ignoriert sie mich Zuhause völlig. Bei Fremden oder Draussen lässt sie mich jedoch nicht aus den Augen. Immer bereit aufzuspringen und mir zu folgen. Wenn ich gehe. Jedenfalls habe ich mir das Leben mit einem Hund ganz Anders vorgestellt. Es ist aktuell oft eine Geduldsprobe und das wird vielleicht auch noch lange so sein. Es ist mehr Arbeit an sich selbst. Man darf bei so einem Hund nicht Verzweifeln, nicht aufgeben und nicht die Hoffnung verlieren. Haley ist ne harte Nuss 😁🤔
 
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R
29. Nov. 08:46
Ich habe es mir ganz anders vorgestellt, als ich eine Hündin aus dem Tierschutz übernahm. Sie war nicht gesund, wie sich herausstellte, musste direkt operiert werden. Entweder hat sie schlechte Erfahrungen gemacht oder gar keine. Sie möchte auch nach 5 Monaten noch nicht gerne oder freiwillig mit raus. Verlässt selten ihren Platz. Interessiert sich für kaum etwas. Sie ist ängstlich und geradezu panisch bei fremden Menschen, und vor allem Unbekannten. Meidet auch Artgenossen nach wie vor komplett. Wir können sie nicht überall mit hinnehmen. Und obwohl sie nun gesund ist, gepflegt und geliebt wird. So richtig aufgetaut oder aufgeblüht ist sie immer noch nicht. Viele Dinge hat sie von Anfang an super gemacht. Es war fast schon langweilig. Aber wenn dein Hund kaum Freude oder Interesse an Etwas zeigt, dann zweifelt man schon daran ob es die richtige Entscheidung war. Im Moment ist es mehr Arbeit an mir selbst, weil diese Hündin eben so ganz Anders ist als alle Hunde die wir kennen, ganz anders als unsere Vorstellung. Wenn ich höre, daß andere Angsthunde im Umfeld genauso waren, aber irgendwann aufblühten dann kann ich das immer nicht so recht glauben. Jeder Spaziergang, zu dem sie von vornherein nicht will ist auch harte Arbeit. Wo geh ich lang? Was vermeide ich? Wie reagiert sie? Was ist beängstigend aber möglich? Wie kann ich es angenehmer gestalten? Wie motiviere ich diesen Hund überhaupt mit raus zukommen? Nur 1mal freiwillig? Man muss die ganz kleinen Schritte sehen. Aber das fällt nicht immer leicht. Unsere Hündin kann dafür z. B. super problemlos alleine Zuhause bleiben, das würden Andere sich vielleicht wünschen, sie freut sich aber auch kein Stück wenn wir Nachhause kommen. Es sind immer nur ganz kurze Momente, wenn sie dann vielleicht ne Stunde später anfängt mit mir zu kuscheln, zu spielen, zu raufen und man denkt, oha... Was ist denn jetzt los 😅, ist jetzt der Knoten geplatzt? Nein, ist er nicht. Will ich das Nächste mal mit ihr raus... Ignoriert sie mich Zuhause völlig. Bei Fremden oder Draussen lässt sie mich jedoch nicht aus den Augen. Immer bereit aufzuspringen und mir zu folgen. Wenn ich gehe. Jedenfalls habe ich mir das Leben mit einem Hund ganz Anders vorgestellt. Es ist aktuell oft eine Geduldsprobe und das wird vielleicht auch noch lange so sein. Es ist mehr Arbeit an sich selbst. Man darf bei so einem Hund nicht Verzweifeln, nicht aufgeben und nicht die Hoffnung verlieren. Haley ist ne harte Nuss 😁🤔
Mit fällt zu den Vorstellungen immer ein wie ein lachender golden Retriever werbegetreu seinem Herrchen den Ball bringt 💭 ich fûrchte, kein Hund der Welt (außer GoldieS vlt 😅) haben auch nur einen Funken Ahnung von dieser Vorstellung, wie ein Hund sich zum Menschen stellen könnte.

Hört sich nach dem normalen Weg mit (oeb Respekt) typisch Wesenfest/sturem Hund an.
Mich macht es traurig , dass viele wenig Infos haben, das tierschutzhunde roh und roher verzogen sein können von all ihren Voreinstellungen. Allein ein Halterwechsel kann zu komplett dicht machen führen. Das ist schwerstarbeit für Hundeseelen. Ich denke, in Ruhe die Situationen beobachten hat sie sicherer gemacht, sie observiert halt weiter obs vielleicht schlecht oder gefährlich ist und wird schon Ruhe brauchen nach dem "Wachdienst" - als noch längere Studienzeit und damit durchaus beschäftigt. Mit drei ist sie auch ne gestandene Lady 😊 da kann man sich Welpenzeugs und Rumdrollen auch Nicht direkt so raushängen lassen, nachher verliert sie an Respekt in ihrer Studienzeit 😁
Die Bindung Kratze ich hier nur indirekt an, aber das ist worum es geht. Sie positioniert sich im Rudel, will aber auch noch nicht an die "verletzten" Scheidepunkte und das, sagt man, kann auch Mal zwei Jahre dauern (was Tierschutz mitgeben sollte, denke ich).
Draußen per hand füttern (Jagd und Beute) und Sozialkontakte mit anderen Hunden. Sie sehen lassen, wie andere (gute) Hunde dich betrachten dürfen/können. Als kleine Empfehlung 😄 oeb überzeugen?geht nicht, ohne deren Herz für dich.
 
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Anja
29. Nov. 11:03
Mit fällt zu den Vorstellungen immer ein wie ein lachender golden Retriever werbegetreu seinem Herrchen den Ball bringt 💭 ich fûrchte, kein Hund der Welt (außer GoldieS vlt 😅) haben auch nur einen Funken Ahnung von dieser Vorstellung, wie ein Hund sich zum Menschen stellen könnte. Hört sich nach dem normalen Weg mit (oeb Respekt) typisch Wesenfest/sturem Hund an. Mich macht es traurig , dass viele wenig Infos haben, das tierschutzhunde roh und roher verzogen sein können von all ihren Voreinstellungen. Allein ein Halterwechsel kann zu komplett dicht machen führen. Das ist schwerstarbeit für Hundeseelen. Ich denke, in Ruhe die Situationen beobachten hat sie sicherer gemacht, sie observiert halt weiter obs vielleicht schlecht oder gefährlich ist und wird schon Ruhe brauchen nach dem "Wachdienst" - als noch längere Studienzeit und damit durchaus beschäftigt. Mit drei ist sie auch ne gestandene Lady 😊 da kann man sich Welpenzeugs und Rumdrollen auch Nicht direkt so raushängen lassen, nachher verliert sie an Respekt in ihrer Studienzeit 😁 Die Bindung Kratze ich hier nur indirekt an, aber das ist worum es geht. Sie positioniert sich im Rudel, will aber auch noch nicht an die "verletzten" Scheidepunkte und das, sagt man, kann auch Mal zwei Jahre dauern (was Tierschutz mitgeben sollte, denke ich). Draußen per hand füttern (Jagd und Beute) und Sozialkontakte mit anderen Hunden. Sie sehen lassen, wie andere (gute) Hunde dich betrachten dürfen/können. Als kleine Empfehlung 😄 oeb überzeugen?geht nicht, ohne deren Herz für dich.
Wesensfest und stur ist sie absolut. Ich habe auch den Eindruck, daß sie mich den ganzen Tag im Stillen beobachtet.

Dieser Hund ist definitiv komplett anders als alles was ich bisher kannte. Gleichzeitig bin ich ihr auch dankbar dafür. Wie gesagt. Es ist viel mehr Arbeit an mir selbst. Diesen Hund kann man nicht so leicht aus der Reserve locken. Sie macht gefühlt alles anders als andere Hunde. Aber dieser Sturschädel kann unheimlich anstrengend werden. Man kann ja nicht sagen, man wartet einfach bis sie von sich aus kommt. Aber ich befürchte, dann platzt der Hund eher irgendwann als freiwillig mit nach draussen zu kommen. Ich muss sie also irgendwann nötigen (zu ihrem Besten) obwohl ich das gar nicht möchte.

Ich halte mich mit ihr gerne bei anderen Hunden auf. Und lasse sie gucken. Sie beobachtet alles sehr genau und guckt sich auch allein permanent um. Es kommt allerdings auch noch oft der Moment (den ich ihr schon ansehe),wo die Entscheidung zur Flucht fällt. Und dann heißt es "mit dir oder ohne dich, jeder rettet sich selbst... Wir treffen uns Zuhause" Holterdipolter ich bin weg. Ach nee... Leine.
 
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R
29. Nov. 11:15
Hehe, das mit dem Nötigen kenne ich! Und dann kam der beruhigende satz - du bist das Oberhaupt , du darfst das(!) genau wie jede andere wichtige entscheidung und schlechtes Gewissen gehört genau andersrum. 😉✌🏼 Die Frage verschwindet, mit der Konsequenz nicht zu fragen und schlechte Tage hat jeder Mal - besser nicht lange drüber nachdenken. Hat Monate gedauert , aber dann kamen die Tage, wo draußen plötzlich interessant war und nach Hause gehen doof wurde (und sei es nur die spannende Fährte der nachbarskatzen). Meine findet immer Gründe warum Wetter doof ist ☺️ schlechtes Wetter ist kalt,nass und dreckig - ich Barbar und warmes schönes Wetter - da sind ja tausende Menschen überall und machen komische Sachen. 🥴✌🏼 Irgendwas ist immer.
 
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Anar
29. Nov. 20:53
Ich habe es mir ganz anders vorgestellt, als ich eine Hündin aus dem Tierschutz übernahm. Sie war nicht gesund, wie sich herausstellte, musste direkt operiert werden. Entweder hat sie schlechte Erfahrungen gemacht oder gar keine. Sie möchte auch nach 5 Monaten noch nicht gerne oder freiwillig mit raus. Verlässt selten ihren Platz. Interessiert sich für kaum etwas. Sie ist ängstlich und geradezu panisch bei fremden Menschen, und vor allem Unbekannten. Meidet auch Artgenossen nach wie vor komplett. Wir können sie nicht überall mit hinnehmen. Und obwohl sie nun gesund ist, gepflegt und geliebt wird. So richtig aufgetaut oder aufgeblüht ist sie immer noch nicht. Viele Dinge hat sie von Anfang an super gemacht. Es war fast schon langweilig. Aber wenn dein Hund kaum Freude oder Interesse an Etwas zeigt, dann zweifelt man schon daran ob es die richtige Entscheidung war. Im Moment ist es mehr Arbeit an mir selbst, weil diese Hündin eben so ganz Anders ist als alle Hunde die wir kennen, ganz anders als unsere Vorstellung. Wenn ich höre, daß andere Angsthunde im Umfeld genauso waren, aber irgendwann aufblühten dann kann ich das immer nicht so recht glauben. Jeder Spaziergang, zu dem sie von vornherein nicht will ist auch harte Arbeit. Wo geh ich lang? Was vermeide ich? Wie reagiert sie? Was ist beängstigend aber möglich? Wie kann ich es angenehmer gestalten? Wie motiviere ich diesen Hund überhaupt mit raus zukommen? Nur 1mal freiwillig? Man muss die ganz kleinen Schritte sehen. Aber das fällt nicht immer leicht. Unsere Hündin kann dafür z. B. super problemlos alleine Zuhause bleiben, das würden Andere sich vielleicht wünschen, sie freut sich aber auch kein Stück wenn wir Nachhause kommen. Es sind immer nur ganz kurze Momente, wenn sie dann vielleicht ne Stunde später anfängt mit mir zu kuscheln, zu spielen, zu raufen und man denkt, oha... Was ist denn jetzt los 😅, ist jetzt der Knoten geplatzt? Nein, ist er nicht. Will ich das Nächste mal mit ihr raus... Ignoriert sie mich Zuhause völlig. Bei Fremden oder Draussen lässt sie mich jedoch nicht aus den Augen. Immer bereit aufzuspringen und mir zu folgen. Wenn ich gehe. Jedenfalls habe ich mir das Leben mit einem Hund ganz Anders vorgestellt. Es ist aktuell oft eine Geduldsprobe und das wird vielleicht auch noch lange so sein. Es ist mehr Arbeit an sich selbst. Man darf bei so einem Hund nicht Verzweifeln, nicht aufgeben und nicht die Hoffnung verlieren. Haley ist ne harte Nuss 😁🤔
Das spricht mir in vielen Aspekten so sehr aus der Seele 💚 unser Tierschutzhund ist seit ca sechs Monaten bei uns. Er ist auch ein Angsthase, aber einer, der eher auf Angriff aus Angst und Unsicherheit geht. Eher Scheinangriffe, denn er schreckt auch immer wieder dann zurück und versteckt sich dann doch wieder hinter Mama. Oder er macht dann übertriebene Spielaufforderungungen so nach dem Motto, ich kann auch ganz wild raufen, ich tu ja gar nix ernstes.... Besonders deine Aussage, der Hund ist so anders als alles was ich kenne, ist ständig auch mein Gedanke. Ich dachte vor der Adoption, dass ich super vorbereitet bin. Habe Hundeerfahrung auch mit schwierigeren oder speziellen Kandidaten und mich auch noch extra weiter gebildet. Dennoch, er reagiert immer ganz anders, als ich das erwarte und es ist wirklich als aller erstes und wichtigstes, die Arbeit an mir selbst, die mich an meine Grenzen kommen lässt. Der Hund zeigt mir sehr genau, was gerade bei mir nicht stimmt, woran ich bei mir selbst zuerst arbeiten muss, bevor er sich darauf einlassen kann, mir zu vertrauen. Das ist hart. Und ich hätte es mir vorher niemals so vorgestellt. Ohne ihn hätte ich mich allerdings den Problemen vielleicht nicht gestellt und nicht so viel über mich selbst gelernt. Ich komme auch häufig ins Gespräch mit anderen Hundehaltern, die mir sagen, ihrer war anfangs auch eine Katastrophe! Und das macht doch Mut. 🤗
 
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Doris
30. Nov. 13:08
Tttt
 
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Annett
30. Nov. 19:27
Ich habe es mir ganz anders vorgestellt, als ich eine Hündin aus dem Tierschutz übernahm. Sie war nicht gesund, wie sich herausstellte, musste direkt operiert werden. Entweder hat sie schlechte Erfahrungen gemacht oder gar keine. Sie möchte auch nach 5 Monaten noch nicht gerne oder freiwillig mit raus. Verlässt selten ihren Platz. Interessiert sich für kaum etwas. Sie ist ängstlich und geradezu panisch bei fremden Menschen, und vor allem Unbekannten. Meidet auch Artgenossen nach wie vor komplett. Wir können sie nicht überall mit hinnehmen. Und obwohl sie nun gesund ist, gepflegt und geliebt wird. So richtig aufgetaut oder aufgeblüht ist sie immer noch nicht. Viele Dinge hat sie von Anfang an super gemacht. Es war fast schon langweilig. Aber wenn dein Hund kaum Freude oder Interesse an Etwas zeigt, dann zweifelt man schon daran ob es die richtige Entscheidung war. Im Moment ist es mehr Arbeit an mir selbst, weil diese Hündin eben so ganz Anders ist als alle Hunde die wir kennen, ganz anders als unsere Vorstellung. Wenn ich höre, daß andere Angsthunde im Umfeld genauso waren, aber irgendwann aufblühten dann kann ich das immer nicht so recht glauben. Jeder Spaziergang, zu dem sie von vornherein nicht will ist auch harte Arbeit. Wo geh ich lang? Was vermeide ich? Wie reagiert sie? Was ist beängstigend aber möglich? Wie kann ich es angenehmer gestalten? Wie motiviere ich diesen Hund überhaupt mit raus zukommen? Nur 1mal freiwillig? Man muss die ganz kleinen Schritte sehen. Aber das fällt nicht immer leicht. Unsere Hündin kann dafür z. B. super problemlos alleine Zuhause bleiben, das würden Andere sich vielleicht wünschen, sie freut sich aber auch kein Stück wenn wir Nachhause kommen. Es sind immer nur ganz kurze Momente, wenn sie dann vielleicht ne Stunde später anfängt mit mir zu kuscheln, zu spielen, zu raufen und man denkt, oha... Was ist denn jetzt los 😅, ist jetzt der Knoten geplatzt? Nein, ist er nicht. Will ich das Nächste mal mit ihr raus... Ignoriert sie mich Zuhause völlig. Bei Fremden oder Draussen lässt sie mich jedoch nicht aus den Augen. Immer bereit aufzuspringen und mir zu folgen. Wenn ich gehe. Jedenfalls habe ich mir das Leben mit einem Hund ganz Anders vorgestellt. Es ist aktuell oft eine Geduldsprobe und das wird vielleicht auch noch lange so sein. Es ist mehr Arbeit an sich selbst. Man darf bei so einem Hund nicht Verzweifeln, nicht aufgeben und nicht die Hoffnung verlieren. Haley ist ne harte Nuss 😁🤔
Es ist völlig in Ordnung, wenn der Hund sich nicht wie verrückt freut, wenn du nach Hause kommst. Im Gegenteil, das bedeutet auf keinen Fall, dass er dich nicht mag. Das ist sogar wünschenswert so und andere müssen das hart trainieren, den Hund erst einmal nicht zu beachten, wenn sie nach Hause kommen. Dreht der Hund auf und springt dich wie ein Wilder an, wenn du nach Hause kommst, ist das nur Aufregung und eher respektlos von ihm. Das Verhalten deines Hundes zeugt davon, dass er dich respektiert und dir die Führung überlässt und so sollte es doch sein. Das siehst du auch daran, dass sie sich draußen und bei Fremden an dir orientiert und bei dir Schutz sucht, obwohl ihr doch alles unheimlich ist. Das ist Vertrauen in dich, sonst würde sie das nicht machen. Du kannst wirklich positiv sehen, was du schon geschafft hast. Ihr seid also auf einem guten Weg. Nicht jeder Hund ist ein Balljunkie und jeder hat einen anderen Charakter. Also verzweifle nicht. Bulldoggen haben nun mal oft ihren eigenen Kopf. Ich würde mal draußen gar nicht auf den Hund achten und auch nicht überlegen, wo du langgehst und wo nicht. Deine Beschreibung eines Spaziergangs klingt sehr stressig für dich und du bist bestimmt auch unsicher und das spürt der Hund sofort. Gerade ein unsicherer Hund kann damit nicht umgehen. Versuche mal nicht an den Hund zu denken, sondern an irgendwas Schönes. Schau nach vorne ( nicht zum Hund), Kopf hoch, Leine locker und laufe einfach entspannt und zügig, ohne auf den Hund zu achten. Denke einfach mal gar nicht darüber nach, was jetzt alles Schlimmes passieren könnte. Wenn du Ruhe und Gelassenheit ausstrahlst, wird der Hund auch ruhiger und gelassener und dir folgen. Ich drücke dir die Daumen. Viel Erfolg!
 
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Monika
1. Dez. 10:45
Das nervigste ist, wenn zb die Familie den neuen Hund kennen lernen wollen und Dir dann Vorschriften machen wollen wie du ihn zu erziehen hast obwohl sie den Hund maximal eine Stunde gesehen haben..
Ich glaube, da machst du es dir etwas leicht. Vielleicht arbeiten die Leute gerade mit ihrem Hund an der Erziehung, sind aber noch nicht am Ziel angekommen. Vielleicht sind andere Baustellen wichtiger. Man weiß es alles nicht.
Wenn ich einem anderen Hundebesitzer samt Hund begegne, dann denken die bestimmt auch, dass mein Hund nicht erzogen ist. Dass der Hund aber schlichtweg eine Angstaggression zeigt, dass er dazu noch ein fehlvermittelter Herdenschutzhund ist, der mitten in der Pubertät steckt UND dass ich mit ihr seit 1,5 Jahren im Training bin, steht ja nicht dran. Es steht auch nicht dran, dass der Hund schon viel geschafft hat. Sie möchte nicht mehr Hunde auf 200 Metern Entfernung schreddern, sondern kann manchmal sogar auf der gegenüberliegenden Straßenseite an ihnen vorbei gehen, aufgeregt und in höchster Alarmbereitschaft, aber es klappt manchmal und dass sie mittlerweile auch fremden Besuch eher freundlich interessiert in Empfang nicht statt wütend zu werden hat sie auch geschafft. Vorbei rasende Autos kann sie ignorieren, auch Radfahrer… dennoch würde man sie in einer Begegnung mit einem fremden Hund wohl als sehr unerzogen wahrnehmen. 😅

Zum Thema… Die Schattenseiten habe ich oben aufgezählt. Aber deswegen liebe ich meinen Hund nicht weniger und was wäre die Alternative? Den Hund weggeben, weil sie nicht so funktioniert wie ich das will? Eher nicht. ICH habe sie zu uns geholt 3000 km aus ihrer Heimat gekarrt (würde ich so übrigens nie wieder tun) und jetzt habe ich dafür Sorge zu tragen, dass ihr Leben angenehm ist und dass es zwischen uns klappt. Mein Job, nicht ihrer.