Ja eben deshalb sollten wir da auch etwas entspannter sein und vielleicht auch unseren Hunden Vertrauen schenken. Vielleicht ist manchmal auch weniger mehr. Wir üben wohl manchmal auch zu viel Druck auf unsere Hunde aus und erwarten das sie uns immer anschauen und perfekt neben uns laufen. Weil wir uns viel zu sehr darauf konzentrieren oh jetzt kommt ein Hund jetzt muss mein Hund mich anschauen. Jetzt muss ich dafür sorgen das er nicht bellt usw übertragen wir solchen Stress schon auf den Hund. Ich versuche jetzt nicht mehr mich verrückt zu machen und schaue weder den gegenüber laufenden Hund an noch meinen Hund. Versuche diese Stress gedanken zu verbannen. Im Gegenteil manchmal denke ich jetzt oh wie cool ein anderer Hund vielleicht können wir ja zusammen laufen. Es kann natürlich auch mal sein das sie kurz bellen weil sie etwas doof finden oder die Sympathie nicht da ist. Wie auch immer finde ich nicht mehr schlimm. Seitdem sind die Spaziergänge viel entspannter für uns und die Hunde.
Leider setze ich mich selbst oft schon unter Druck, wenn Lucy einen Hund anbellt, weil man die Erwartungshaltung von den anderen Hundehaltern kennt. Ich bin neulich einem netten Mann begegnet. Er kommt mir öfter mit seiner Rottweilerdame entgegen. Diesmal stand er am Rand. Sein Mädel pariert aufs Wort und stand neben ihm ohne Leine. Sie ist immer ohne Leine. Lucy und ich wollten an ihm vorbeigehen. Lucy hat sich dann auf Höhe des Mannes hingesetzt und seinen Hund interessiert beobachtet und ist dann langsam immer näher an sie ran. Ich muss dazusagen, dass Lucy bei größeren und dunklen Hunden Respekt hat und unsicher ist. Aber trotzdem neugierig. Und wenn Lucy unsicher ist und eine Situation oder einen Hund noch nicht einschätzen kann, dann bellt sie erstmal. Sie bellt daher manchmal zu Beginn ein-/zweimal, so nach dem Motto, wenn ich belle und Aggro wirke, dann tust du mir nichts. So hat sie es auch bei dem Rottweilermädel gemacht. Ich war schon dabei und wollte Lucy wieder ranholen und weitergehen, da sagte der Mann warum ich mich denn so stresse. Sie bellt doch nur. Ich meinte nur, dass er eine Ausnahme sei, da die Mehrheit gefühlt immer schon die Erwartung hat, dass ich einschreite und sie ruhigstelle. Er meinte nur, man muss die Hunde auch mal Hund sein lassen und solange keiner auf den anderen losgeht und einer nur mal seine Meinung sagt ist doch alles gut. Wenn ich immer dazwischengehe oder eingreife, finde ich nie heraus wie die Situation sich löst. Für mich war es in dem Moment erleichternd, Lucy nicht für etwas „normales“ zurechtweisen zu müssen, nur weil es oft so erwartet wird. Vielleicht stehe ich auch alleine da und nur ich habe das Gefühl das es so ist. Kann natürlich auch sein 😂
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