Wayne ist auch von einem Verein, den ich niemandem mehr empfehlen würde. Das Problem an der Sache ist aber, dass man das nicht so einfach erkennen kann. Es gibt sehr viele glückliche Adoptanten - auch hier im Forum. Erst wenn es mal nicht so läuft wie erwünscht, merkt man, ob der Verein wirklich hält was er verspricht. Gut gemeint ist halt nicht gut gemacht.
Beim nächsten Verein würde ich definitiv nachhaken, was Plan B ist wenn eine Adoption scheitert, wie viele Pflegestellen (oder Pensionsplätze) sie sich freihalten und genauer hinschauen, wie oft es gaaaanz dringende Notfälle in Deutschland gibt, für die sie keinen Platz haben. Klar kann das immer mal passieren, aber es sollte eben nicht die Regel sein.
Unsere Geschichte:
Es war Corona, mein Freund und ich waren im 100% Home Office. Und das auch absehbar noch auf längere Zeit. Ich wollte schon immer einen Hund, aber mit Vollzeitjob konnte ich mir das nicht vorstellen. Aber durch Home Office war es jetzt möglich und ich hab mich nach Pflege-und Betreuungshunden umgeschaut. Nachdem meine erste Pflegehündin wieder vermittelt war, habe ich mich auch bei einem Verein eingetragen, hinter dem ich heute noch stehe.
Kurzer Exkurs wie es dort gelaufen ist und auch immer laufen sollte:
Es hab eine längere Vorkontrolle, wo jemand bei mir zuhause vorbei kam und sich alles angeschaut hat. Es wurde über alle möglichen Eventualitäten gesprochen und den Plan dafür. Außerdem wurde genau darüber geredet, welche Art Hund hier her passt und was ein No Go ist. Wochen später bekam ich dann einen Anruf: eine Pflegestelle muss wegen schimmel aus ihrem Haus und hat schon Probleme die eigenen 4 Hunde beim Umzug ins Elternhaus unterzubringen, der Pflegehund wird zu viel. Ob ich sie nehmen kann. Darauf folgte ein 30 Minuten Gespräch mit der Frau vom Verein, dann 30 Minuten mit der Pflegestelle und dann nochmal mit dem Verein über die Besonderheiten vom Hund etc. Also obwohl Zeitdruck da war, war alles sehr gründlich.
Einige Zeit später hab ich Waynes Anzeige auf Facebook gesehen. Seit 2 Tagen in Deutschland, muss dringend weg weil er sich mit dem Ersthund nicht versteht, Problemhund bei Hundebegegnungen, will Einzelprinz sein. Hab mich darauf gemeldet, kurzes hin und her und dann hieß es, er wird mir in 3 Tagen gebracht. Kurzes Video von der Wohnung hab ich noch geschickt, Pflegestellenvertrag unterschrieben, das wars.
Long story short, wayne war da, mir haben hinten und vorne Infos gefehlt (das geht aber zum Teil auch aufs Konto der vorherigen stelle, die mir warum auch immer nicht sagen wollte welches Futter er bekommen hat - dann musste er halt direkt nochmal umstellen. Aber sehr viele Infos zum Verhalten wurden vom Verein bewusst vorenthalten). Merkwürdig war auch, dass sie laut Verein endstelle sein sollte, sich selbst aber immer als Pflegestelle bezeichnet hat... Naja.
Wayne war beschrieben als sehr lieber netter Hund, jederzeit bestechlich und dann mag er jeden, nur Hunde sind problematisch. Dass er auch Menschen auf der Straße angreifen möchte war bekannt, wurde mir aber erst gesagt nachdem ich es mehrmals berichtet habe, damit seine Beschreibung angepasst wird. Auch dass er in der vorherigen Stelle gebissen hat hab ich erst erfahren, nachdem er den geplanten Adoptanten bei der Abholung gebissen hat. Der Verein hat einfach hinten und vorne gelogen, um ihn schnell loszuwerden.
Achso, zum Tierarzt durfte ich mit seinem abgebrochenen Zahn auch nicht gehen.
Wir haben dann nachdem er immer weiter als totaler Menschenfreund und super problemlos beschrieben wurde nach knapp 2 Monaten entschieden, er bleibt bei uns. Der wäre bei der ganzen schönrederei nur im tierheim gelandet. Und mir haben die meisten Interessenten auch nicht glauben wollen, weil der sieht ja so lieb aus...
Nachkontrolle gabs keine. Dafür nach nem Monat auch bei mir der Anruf, ob ich nicht noch so nen Hund wie Wayne nehmen kann, den sie nach Deutschland geholt haben und keine qualifizierte Pflegestelle für...