Home / Forum / Spaß & Tratsch / "Dein Hund kontrolliert dich"

Verfasser-Bild
Nadine
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 176
zuletzt 13. März

"Dein Hund kontrolliert dich"

...liest man hier im Forum sehr oft und die Konsequenz daraus ist "Das musst du unterbinden!". Aber wollen uns Hunde wirklich kontrollieren oder laufen sie uns aus anderen Gründen hinterher? Möchte ein Hund wirklich über uns "bestimmen" oder einfach gerne dabei sein? Haben wir das hinterher laufen vielleicht unbewusst verstärkt, durch Aufmerksamkeit, Ansprache oder nur einen Blick, und er macht es darum? Ich persönlich kenne keinen Hund, der seinen Menschen kontrollieren möchte. Das anfängliche hinterher Laufen dagegen kenne ich von vielen Hunden, mit zunehmender Sicherheit (in den Menschen und/oder die Umgebung) hat sich das aber immer von alleine gelegt. Je nach Hund konnte das natürlich auch eine ganze Weile dauern. "Das musst du unterbinden" wird vermutlich oft so ausgelegt, dass der Hund weg geschickt wird oder fix an einem Platz bleiben muss, damit er nicht folgen kann. Dieses weg schicken erachte ich persönlich nicht als sinnvoll und gehe sogar so weit, dass es der Bindung schaden kann (Ausschluss aus dem Sozialverband ist die höchste Strafe). Sollte der Hund wirklich kontrollieren, müsste ich ihm dann nicht eher erklären, dass er das nicht muss, dass ich durchaus auf mich aufpassen kann? Und ihm vielleicht ein paar andere Plätze schmackhaft machen und zeigen, auf die er sich alternativ zurück ziehen kann? Mich würde interessieren, wie ihr dazu steht. Hat(te) hier jemand einen Kontrolletti? Und wenn ja, wie genau äußert sich das und wie habt ihr den Kontrollzwang diagnostiziert? Woran macht ihr fest, dass es nichts anderes ist? Und wie geht ihr damit um, bzw wie arbeitet ihr daran? Was hilft bei euch und was nicht?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katrin
13. Okt. 05:52
Meiner Erfahrung nach hat das verfolgen immer einen Grund. Sei es der Folgetrieb beim Welpen oder aber aus Unsicherheit (Trennungsangst) oder aus einer Erwartungshaltung raus. Wenn ein Hund jemanden kontrolliert ist verfolgen nur ein Mittel zum Zweck z.B. um den Menschen zu hüten, zu schützen, zu maßregeln...
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Silke
13. Okt. 06:03
Meiner Erfahrung nach hat das verfolgen immer einen Grund. Sei es der Folgetrieb beim Welpen oder aber aus Unsicherheit (Trennungsangst) oder aus einer Erwartungshaltung raus. Wenn ein Hund jemanden kontrolliert ist verfolgen nur ein Mittel zum Zweck z.B. um den Menschen zu hüten, zu schützen, zu maßregeln...
Und was ist es wenn der Hund mir folgt, sich dann in dem Raum aber sofort wieder hinlegt und die Äuglein zu macht?😉
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sabine
13. Okt. 06:06
Familientreffen zu Weihnachten. Wir begeben uns spät abends mit unserem alten Lupo zur Bettruhe, während Bruder und Schwägerin noch weiter einen Spätfilm schauen wollen. Nach einiger Zeit erhebt sich Lupo aus seinem Hundebett, macht die Türklinke von unserem Schlafzimmer mit der Pfote auf, schreitet entschlossen zum Wohnzimmer, aus dem der Fernseher noch zu vernehmen ist, macht die Wohnzimmertür auf die gleiche Weise auf und verbellt Bruder und Schwägerin lautstark. Sie machen darauf den Fernseher aus und gehen auch zu Bett. DAS ist Kontrolle!
Neeee, das ist Erziehung!!!🤣🤣
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katrin
13. Okt. 06:07
Und was ist es wenn der Hund mir folgt, sich dann in dem Raum aber sofort wieder hinlegt und die Äuglein zu macht?😉
Das kommt darauf an. Das kann durchaus ein Wunsch nach Nähe sein, ein antrainiertes Verhalten (gewollt oder ungewollt) oder auch ein kontrollierendes Verhalten.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
13. Okt. 06:14
Ich habe hier nur auf die Bitte geantwortet, zu erklären, was ich unter nondirektiven Methoden verstehe. Das ist eine Kategorisierung für mein eigenes Verständnis. Und zur theoretischen Fundierung habe ich kein Wort verloren, war auch nicht die Absicht des Posts. Aber danke, dass du es mir nochmal erklärst. Vielleicht kannst du mir an dieser Stelle beantworten, welche Erfahrungen du mit solchen Methoden bisher gemacht hast.
Was du so hoch hängst als etwas Besonderes ist mein Alltag..😉
Du verstehst "körperliches Arbeiten" immer nur als "Eindringen in den Distanzbereich des Hundes" und das ist eben völlig falsch! Die Verhaltensweise, die dir deine Trainer gezeigt hat, IST körperliches Arbeiten! (Im Gegensatz zu Arbeiten mit Sprache)

Deine "3A-Regel" kommt von Cesar Milan. Der hat zuerst drauf aufmerksam gemacht.
Bei mir sind die Hunde zuhause einfach da.. und ich halt auch😉
Es gibt dann immer mal Momente, wo ich sie zu mir rufe und gezielt Sachen trainiere. Nur kurz. Ansonsten pennen sie.
Ich rede mit meinen Hunden nur, wenn ich mit ihnen arbeite... und ab und beim täglichen Schmusen🙂 Aber es gibt leider zu viele Leute, die ihre Hunde zutexten🤷


Cooper ist jetzt seit 6 Wochen da.
Dem habe ich am ersten Tag gezeigt, wo sein Hundebett ist. Das nutzt er auch. Aber der muss erstmal noch viel mehr Abwarten lernen.. Erst dann fang ich mit gezieltem Deckentraining an🙂
Er stalkt auch noch, aber ich fange eben jetzt schon an, ihn zu begrenzen.Dh, er darf sich von einem Hundeplatz zum anderen bewegen, also dahin, wo gezielt Körbchen hingestellt werden. So ist er in meiner Nähe, aber nur in einem festgelegten Bereich, er darf sich eben nicht űberall bewegen und einfach so ablegen..
Bei einem Junghund arbeite ich auch anders als bei einem erwachsenen Hund🙂

Dein "irgendwas anderes machen, dann weggehen" , fűhrt oft dazu, dass sich die Hunde dann irgendwo im Raum ablegen, aber genau das will ich ja nicht. Ein Hund darf in meiner Nähe sein, aber nach von mir festgelegten Regeln.. und mit respektvoller Distanz. Erst dann fange ich an, nach und nach den Bewegungsradius weiter einzuschränken.

Einen Hund erstmal űberhaupt ganz kleinschrittig zur Ruhe zu bekommen, kann durchaus Sinn machen. Aber ich bin halt schneller, wenn ich dem Hund VORHER genau klar zeige, was ich von ihm will🙂
Es ist doch völlig klar, dass man in bestimmten Situationen die Aufmerksamkeit umlenkt bzw. darauf achtet, dass man nicht aus Versehen, an der falschen Stelle Aufmerksamkeit schenkt..
Das ist keine "Methode", sondern das ist etwas, das ich schlicht "richtiges Timing" nennen wűrde😉
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Ingrid
13. Okt. 06:41
Ich bin ganz deiner Meinung!
Mein Finn kam mit 8 Jahren zu mir. Er lief mir im Haus überall hinterher. Mir war klar, dass das keine Kontrolle war. Dazu wäre er gar nicht in der Mage gewesen. Es war nach meiner Meinung Verlustangst. Es hat sich von selber gelegt. Je sicherer er wurde, desto mehr blieb er auf seinem Platz. Er weiß ja nun dass ich da bin. Auch wenn er zuhause bleiben muss, hat er kein Problem.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
13. Okt. 07:16
Ich bin ganz deiner Meinung! Mein Finn kam mit 8 Jahren zu mir. Er lief mir im Haus überall hinterher. Mir war klar, dass das keine Kontrolle war. Dazu wäre er gar nicht in der Mage gewesen. Es war nach meiner Meinung Verlustangst. Es hat sich von selber gelegt. Je sicherer er wurde, desto mehr blieb er auf seinem Platz. Er weiß ja nun dass ich da bin. Auch wenn er zuhause bleiben muss, hat er kein Problem.
Ich denke, du hast einen wichtigen Punkt benannt: sobald sich ein Hund sicher fűhlt, muss er nicht mehr hinterherlaufen. Dem Hund SICHERHEIT zu geben, ist wichtig. Und wie bekommt er Sicherheit? Ich denke, feste Regeln, Zuverlässigkeit machen viel aus.🙂

Kontrollverhalten kommt immer dann bei Hunden zustande, wenn sie das Gefűhl haben, dass Herrchen oder Frauchen nix richtig regelt und sie es dann selber in die Hand nehmen műssen, weil die HH in ihren Augen eher wie Welpen sind, auf die man aufpassen muss🙂
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
13. Okt. 07:21
Was du so hoch hängst als etwas Besonderes ist mein Alltag..😉 Du verstehst "körperliches Arbeiten" immer nur als "Eindringen in den Distanzbereich des Hundes" und das ist eben völlig falsch! Die Verhaltensweise, die dir deine Trainer gezeigt hat, IST körperliches Arbeiten! (Im Gegensatz zu Arbeiten mit Sprache) Deine "3A-Regel" kommt von Cesar Milan. Der hat zuerst drauf aufmerksam gemacht. Bei mir sind die Hunde zuhause einfach da.. und ich halt auch😉 Es gibt dann immer mal Momente, wo ich sie zu mir rufe und gezielt Sachen trainiere. Nur kurz. Ansonsten pennen sie. Ich rede mit meinen Hunden nur, wenn ich mit ihnen arbeite... und ab und beim täglichen Schmusen🙂 Aber es gibt leider zu viele Leute, die ihre Hunde zutexten🤷 Cooper ist jetzt seit 6 Wochen da. Dem habe ich am ersten Tag gezeigt, wo sein Hundebett ist. Das nutzt er auch. Aber der muss erstmal noch viel mehr Abwarten lernen.. Erst dann fang ich mit gezieltem Deckentraining an🙂 Er stalkt auch noch, aber ich fange eben jetzt schon an, ihn zu begrenzen.Dh, er darf sich von einem Hundeplatz zum anderen bewegen, also dahin, wo gezielt Körbchen hingestellt werden. So ist er in meiner Nähe, aber nur in einem festgelegten Bereich, er darf sich eben nicht űberall bewegen und einfach so ablegen.. Bei einem Junghund arbeite ich auch anders als bei einem erwachsenen Hund🙂 Dein "irgendwas anderes machen, dann weggehen" , fűhrt oft dazu, dass sich die Hunde dann irgendwo im Raum ablegen, aber genau das will ich ja nicht. Ein Hund darf in meiner Nähe sein, aber nach von mir festgelegten Regeln.. und mit respektvoller Distanz. Erst dann fange ich an, nach und nach den Bewegungsradius weiter einzuschränken. Einen Hund erstmal űberhaupt ganz kleinschrittig zur Ruhe zu bekommen, kann durchaus Sinn machen. Aber ich bin halt schneller, wenn ich dem Hund VORHER genau klar zeige, was ich von ihm will🙂 Es ist doch völlig klar, dass man in bestimmten Situationen die Aufmerksamkeit umlenkt bzw. darauf achtet, dass man nicht aus Versehen, an der falschen Stelle Aufmerksamkeit schenkt.. Das ist keine "Methode", sondern das ist etwas, das ich schlicht "richtiges Timing" nennen wűrde😉
I agree to disagree.

Ich hänge das auch nicht hoch als Methode, sondern spreche mich dafür aus, diese Methoden zu nutzen, statt gegen den Hund zu gehen. Ich habe noch nie mitbekommen, dass du eine derartige Methode empfiehlst. Ich lese immer nur einschränken und Deckentraining, gerne auch scheuchen…wie auch immer man einen Hund scheucht, ohne in seinen Wohlfühlradius einzudringen. Und als ich dir das Video von Elisa geschickt habe, meintest du, du würdest sie drohfixieren. Nach Deeskalation klingt das für mich nicht.

Was mir fehlt, ist die Differenzierung bei deinen Empfehlungen an andere. Da wird dann nur gesagt, schick ihn auf die Decke und grenze ihn ein. Woher soll ein Anfänger wissen, wie er das angemessen macht? Dazu werden nie Einschränkungen in der Methodik oder mögliche Nachteile benannt. Für Anfänger finde ich nondirektives Arbeiten wesentlich besser, da weniger anfällig für Fehler.

Ich wuerde also einfach darum bitten, Tipps und Vorschläge mit entsprechenden Einschränkungen und Hinweisen zu versehen und gern auch ein weniger oberlehrerhaftes Auftreten.

Edit: wenn du etwas empfiehlst, mach doch ein Video und zeig, wie es richtig geht. Dann weiß das Gegenüber, worauf es achten muss. ;)
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
13. Okt. 07:33
I agree to disagree. Ich hänge das auch nicht hoch als Methode, sondern spreche mich dafür aus, diese Methoden zu nutzen, statt gegen den Hund zu gehen. Ich habe noch nie mitbekommen, dass du eine derartige Methode empfiehlst. Ich lese immer nur einschränken und Deckentraining, gerne auch scheuchen…wie auch immer man einen Hund scheucht, ohne in seinen Wohlfühlradius einzudringen. Und als ich dir das Video von Elisa geschickt habe, meintest du, du würdest sie drohfixieren. Nach Deeskalation klingt das für mich nicht. Was mir fehlt, ist die Differenzierung bei deinen Empfehlungen an andere. Da wird dann nur gesagt, schick ihn auf die Decke und grenze ihn ein. Woher soll ein Anfänger wissen, wie er das angemessen macht? Dazu werden nie Einschränkungen in der Methodik oder mögliche Nachteile benannt. Für Anfänger finde ich nondirektives Arbeiten wesentlich besser, da weniger anfällig für Fehler. Ich wuerde also einfach darum bitten, Tipps und Vorschläge mit entsprechenden Einschränkungen und Hinweisen zu versehen und gern auch ein weniger oberlehrerhaftes Auftreten. Edit: wenn du etwas empfiehlst, mach doch ein Video und zeig, wie es richtig geht. Dann weiß das Gegenüber, worauf es achten muss. ;)
ah, jetzt verstehe ich, worum es dir geht... 😉

Meine Antworten haben nichts mit meinem täglichen Umgang mit meinen Hunden zu tun, sondern damit,. dass ich in vielen Posts rauslese, dass speziell diese Hundehalter zu wenig Grenzen setzen🙂
.. in die eine oder die andere Richtung..
Gefűhlt haben diese Leute gerade deshalb Probleme🙂

Eine gute Bekannte ist ein gutes Beispiel.. ich habe ihren Hund eine Woche während ihres Urlaubs bei mir gehabt.
Bei mir hat Socke viele Verhaltensweisen nicht gezeigt, weil sie mir ganz schnell vertraut hat.
Da hat Frauchen zuhause auch viel zu wenig Regeln gesetzt.. und draußen andererseits den Hund zu wenig beschűtzt..
Bei mir war völlig klar, dass ich andere, sich nähernde Hunde erstmal blocke... Erst dann, wenn der Hund ruhig war, durfte er zu Socke und Kontakt aufnehmen.
Das hat ihr Frauchen aber auch nicht gesehen, dass der Hund da ihren Schutz braucht🙂..
Und auch körpersprachlich ist sie nicht sicher genug beim Blocken fremder Hunde...
und halt zuhause bräuchte es auch mehr Konsequenz.. und da hapert es halt.. 🤷
Aber andererseits ist die Bindung ist total klasse und eng.. ein Pfund, mit dem man wuchern könnte, wenn die Besitzerin mutiger wűrde.. 😉

P. S.
Das, was du vorschlägst, wűrde ich persönlich in ganz anderen Situationen einsetzen,. z. B. auch bei sehr jungen Hunden.. 🙂
.. und das "gegen den Hund gehen" ist halt eben AUCH nötig! Es ist nicht "gegen", sondern andersrum: ich beanspruche FŰR MICH Raum😉. Das ist ein Unterschied...
Vielleicht ist das besser verständlich?
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
13. Okt. 07:47
Ich habe einen kontrollierenden kleinen Terroristen 😉

Ich darf eigentlich so gut wie alles allein, aber wehe ich getraue mich allein zum Rauchen auf den Balkon zu wollen o auf die Toilette 😱😱
Da steht er sofort parat - ich könnte ja sofort sterben.

Durch diese „Anspannung“ wird nun mit Boxentraining gearbeitet, denn er ist gestresst u dies überträgt sich nach draußen…

Gestresst + Unsicherheit, da machen wir uns nicht unbedingt Freude u für ihn ist es ja auch nicht schön - aber wird