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Nadine
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 176
zuletzt 13. März

"Dein Hund kontrolliert dich"

...liest man hier im Forum sehr oft und die Konsequenz daraus ist "Das musst du unterbinden!". Aber wollen uns Hunde wirklich kontrollieren oder laufen sie uns aus anderen Gründen hinterher? Möchte ein Hund wirklich über uns "bestimmen" oder einfach gerne dabei sein? Haben wir das hinterher laufen vielleicht unbewusst verstärkt, durch Aufmerksamkeit, Ansprache oder nur einen Blick, und er macht es darum? Ich persönlich kenne keinen Hund, der seinen Menschen kontrollieren möchte. Das anfängliche hinterher Laufen dagegen kenne ich von vielen Hunden, mit zunehmender Sicherheit (in den Menschen und/oder die Umgebung) hat sich das aber immer von alleine gelegt. Je nach Hund konnte das natürlich auch eine ganze Weile dauern. "Das musst du unterbinden" wird vermutlich oft so ausgelegt, dass der Hund weg geschickt wird oder fix an einem Platz bleiben muss, damit er nicht folgen kann. Dieses weg schicken erachte ich persönlich nicht als sinnvoll und gehe sogar so weit, dass es der Bindung schaden kann (Ausschluss aus dem Sozialverband ist die höchste Strafe). Sollte der Hund wirklich kontrollieren, müsste ich ihm dann nicht eher erklären, dass er das nicht muss, dass ich durchaus auf mich aufpassen kann? Und ihm vielleicht ein paar andere Plätze schmackhaft machen und zeigen, auf die er sich alternativ zurück ziehen kann? Mich würde interessieren, wie ihr dazu steht. Hat(te) hier jemand einen Kontrolletti? Und wenn ja, wie genau äußert sich das und wie habt ihr den Kontrollzwang diagnostiziert? Woran macht ihr fest, dass es nichts anderes ist? Und wie geht ihr damit um, bzw wie arbeitet ihr daran? Was hilft bei euch und was nicht?
 
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Dogorama-Mitglied
14. Okt. 19:34
Wer hat denn das behauptet???? Mein Hund lebt im Hier und Jetzt, da bezweifle ich, das er überhaupt viel nachdenkt. Von reflektieren auch mal ganz abgesehen. Aber wir können das ja. Jedenfalls ein paar...... Was mein Hund aber kann: - Angst empfinden - einige Gefahren ausmachen Die Frage ist doch, wie gehen wir damit um? Wie der Hund reagiert, wissen wir ja. Und hier hinkt grad keiner bei uns 😉
Klar, kann der Hund Angst empfinden... Nur, dass viele Menschen űberhaupt nicht in der Lage zu sein scheinen, die Gefűhlslage ihrer Hunde wirklich zu ERKENNEN. Da wird ganz oft der schlicht unerzogene oder einfach nur unsichere Hund zum "Angsthund" deklariert.., der er beileibe nicht ist.
 
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Dogorama-Mitglied
14. Okt. 19:38
Hab jetzt hier nicht alles gelesen, möchte aber trotzdem mal meinen Senf dazugeben. Man kann hier nicht jede Form von Verfolgen und Hinterherlaufen über einen Kamm scheren. Ist der Hund neu im Haushalt (Welpe oder erwachsener Hund ist da egal), wird das Hinterherlaufen mit ziemlicher Sicherheit kein Kontrollverhalten sein, sondern eher Unsicherheit, denn alles ist ja noch neu. Das ist völlig normal und kann auch, je nach Hund, dessen Alter und dessen Vorerfahrungen länger anhalten, wird aber mit der Zeit immer mehr nachlassen, wenn der Hund angekommen ist. Hat der Hund sich bereits eingelebt und es existiert eine verlässliche Bindung zum Halter, wird er auch immer mal hinterhergetrottelt kommen und sich dann vielleicht einfach mit in den Raum legen und schlafen, wo man gerade ist, nur um eben dabei zu sein. Auch das finde ich in Ordnung, wenn das im normalen Rahmen passiert und der Hund trotzdem entspannt ist, zur Ruhe kommt und es bei Aufforderung, dem Schließen einer Tür oder dem Verlassen der Wohnung akzeptiert, dass er nun eben auch mal nicht hinterher kann. Wenn das aber permanent ist, der Hund einen auf Schritt und Tritt ständig regelrecht verfolgt, dabei nie zur Ruhe kommt, weil er ja ständig aufpassen muss, ob Herrchen oder Frauchen nicht weggehen, er vielleicht auch noch anfängt zu maßregeln, wenn es ihm nicht passt, dass man z.B. den Raum verlässt, er zuerst an der Tür ist, wenn es klingelt und entscheiden will, wer rein darf, dann ist das für mich ein Kontrollverhalten, gegen das man etwas unternehmen sollte, denn dann läuft für mich etwas im Umgang mit dem Hund schief. Das kann dann auch ein Grund für andere Probleme sein, z.B. mangelnde Leinenführigkeit oder das Anpöbeln anderer Hunde.
Ganz genau! Wurde zwar schon öfter angesprochen, kann man aber nicht oft genug wiederholen.. 👍🙂
 
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Sabine
15. Okt. 12:28
Klar, kann der Hund Angst empfinden... Nur, dass viele Menschen űberhaupt nicht in der Lage zu sein scheinen, die Gefűhlslage ihrer Hunde wirklich zu ERKENNEN. Da wird ganz oft der schlicht unerzogene oder einfach nur unsichere Hund zum "Angsthund" deklariert.., der er beileibe nicht ist.
Ja, da hast du vollkommen Recht! Das macht es ja auch so schwierig, wenn nicht sogar manchmal unmöglich, hier sinnvolle Hilfestellungen zu leisten.
 
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Christa
15. Okt. 12:50
Denke auch nicht das Hunde einen kontrollieren möchten. Das Problem hat mehr das Frauchen oder Herrchen. Nicht jeder kann mit sowas um gehen aber man sollte da umdenken. Hunde lieben uns sehr und haben auch verlustängste. Natürlich kann es nerven aber vielleicht wäre dann Beschäftigung für den Hund angesagt. 🐕 Hunde sind genauso nicht perfekt wie die Menschen auch. Das ist meine Meinung dazu. Viele Grüße
 
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Dogorama-Mitglied
15. Okt. 13:10
Denke auch nicht das Hunde einen kontrollieren möchten. Das Problem hat mehr das Frauchen oder Herrchen. Nicht jeder kann mit sowas um gehen aber man sollte da umdenken. Hunde lieben uns sehr und haben auch verlustängste. Natürlich kann es nerven aber vielleicht wäre dann Beschäftigung für den Hund angesagt. 🐕 Hunde sind genauso nicht perfekt wie die Menschen auch. Das ist meine Meinung dazu. Viele Grüße
Stimmt so nicht! Es gibt schon Hunde, die den Besitzer massiv kontrollieren. Meistens ist es dem Besitzer nicht bewusst, weil Fehlinterpretation hűndischen Verhaltens... Gerne und besonders bei Kleinhundehaltern..
 
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Dogorama-Mitglied
15. Okt. 13:18
Ja, da hast du vollkommen Recht! Das macht es ja auch so schwierig, wenn nicht sogar manchmal unmöglich, hier sinnvolle Hilfestellungen zu leisten.
Ja, da gebe ich dir Recht.. Und man ist anfangs zu sehr geneigt, das, was Besitzer schreiben, fűr bare Műnze zu nehmen, statt mehr Fragen zu stellen bzw.. lieber wenigstens ein Video zu haben. Ich muss mich da auch noch mehr disziplinieren..
 
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Kirsten
15. Okt. 14:57
Denke auch nicht das Hunde einen kontrollieren möchten. Das Problem hat mehr das Frauchen oder Herrchen. Nicht jeder kann mit sowas um gehen aber man sollte da umdenken. Hunde lieben uns sehr und haben auch verlustängste. Natürlich kann es nerven aber vielleicht wäre dann Beschäftigung für den Hund angesagt. 🐕 Hunde sind genauso nicht perfekt wie die Menschen auch. Das ist meine Meinung dazu. Viele Grüße
Hier fände ich es auch mal interessant zu definieren, was kontrollieren überhaupt bedeutet und die Fragen zu stellen die Rim Ma am Threadanfang gestellt hat. Ab wann nennt man ein Verhalten kontrollieren? Ich würde auch nicht sagen, dass es unbedingt „böswillig“ von Hund aus gemeint sein muss, wie es möglicherweise von einigen hier verstanden und damit auch angezweifelt wird. Das Hunde Dinge tun, um den Besitzer eins reinzuwürgen, würde ich ausschließen. Ich finde aber schon, dass eine Lösung für den Hund gesucht werden sollte, wenn es beim Hund zu massivem Stress führt oder arg zwanghaft zu sein scheint. Egal, ob man es nun Kontrolle nennt oder dem Kind einen anderen Namen gibt. Aber wenn es dem Hund (und Halter) gut geht und keine Probleme entstehen, muss man auch nicht unbedingt an allem rumdoktern. Beschäftigung als Lösung hätte uns damals nicht weitergeholfen, sondern das Überdrehen und den Stress mehr gefördert. Langeweile war nicht die Ursache.
 
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Christa
15. Okt. 16:41
Stimmt so nicht! Es gibt schon Hunde, die den Besitzer massiv kontrollieren. Meistens ist es dem Besitzer nicht bewusst, weil Fehlinterpretation hűndischen Verhaltens... Gerne und besonders bei Kleinhundehaltern..
Bei Hütehunde denke ich ist es bestimmt verstärkt.Das wurde ja mal so gezüchtet und auch gewollt. Einzelfälle gibt es bestimmt aber es hat dann Gründe.Die Hunde Sorte oder Erlebnisse die prägen. Darauf muss man ohne bestrafen eingehen . Oder auch anderes .. Mein Hund möchte immer dabei sein , was mich freut. Geht zwar nicht immer aber so gut es geht darf sie mit.
 
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doris
27. Okt. 07:07
Kannst du die Arbeit mit nondirektiven Methoden bitte genauer ausführen? Ich habe das schon öfter von dir gelesen und finde es sehr spannend. Und habe glaube ich auch eine grobe Vorstellung davon, wie es gemeint ist. Eine genauere Ausführung wäre aber sicher für viele interessant.
ja, das würde mich auch interessieren
 
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doris
27. Okt. 07:16
Nur, weil dir ein Hund folgt, heißt das natürlich nicht automatisch, dass er kontrolliert ! An der Leine geht dein Hund nach vorne, weil er nicht weg kann und vermutlich (meistens) sozial motiviert. Wäre er lose würde er das Verhalten dann auch zeigen ? An der Haustür: wenn dein Hund weiß, dass DU alles regelst und er sich auf dich verlassen kann, geht er nicht nach vorne. Pauschal kann man gar nix "diagnostizieren", man muß immer den Kontext sehen ! Eine möglich Strategie an der Leine wäre, sich hinter seinen Menschen zu stellen und dieser schickt andere Hunde weg. 😉
es wird oft davon gesprochen „gib deinem hund sicherheit“ - zeig ihm deine souveränität - wie sieht sowas in der praxis aus? welche verhalten von mir zeigt das meinem hund?