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Nadine
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 176
zuletzt 13. März

"Dein Hund kontrolliert dich"

...liest man hier im Forum sehr oft und die Konsequenz daraus ist "Das musst du unterbinden!". Aber wollen uns Hunde wirklich kontrollieren oder laufen sie uns aus anderen Gründen hinterher? Möchte ein Hund wirklich über uns "bestimmen" oder einfach gerne dabei sein? Haben wir das hinterher laufen vielleicht unbewusst verstärkt, durch Aufmerksamkeit, Ansprache oder nur einen Blick, und er macht es darum? Ich persönlich kenne keinen Hund, der seinen Menschen kontrollieren möchte. Das anfängliche hinterher Laufen dagegen kenne ich von vielen Hunden, mit zunehmender Sicherheit (in den Menschen und/oder die Umgebung) hat sich das aber immer von alleine gelegt. Je nach Hund konnte das natürlich auch eine ganze Weile dauern. "Das musst du unterbinden" wird vermutlich oft so ausgelegt, dass der Hund weg geschickt wird oder fix an einem Platz bleiben muss, damit er nicht folgen kann. Dieses weg schicken erachte ich persönlich nicht als sinnvoll und gehe sogar so weit, dass es der Bindung schaden kann (Ausschluss aus dem Sozialverband ist die höchste Strafe). Sollte der Hund wirklich kontrollieren, müsste ich ihm dann nicht eher erklären, dass er das nicht muss, dass ich durchaus auf mich aufpassen kann? Und ihm vielleicht ein paar andere Plätze schmackhaft machen und zeigen, auf die er sich alternativ zurück ziehen kann? Mich würde interessieren, wie ihr dazu steht. Hat(te) hier jemand einen Kontrolletti? Und wenn ja, wie genau äußert sich das und wie habt ihr den Kontrollzwang diagnostiziert? Woran macht ihr fest, dass es nichts anderes ist? Und wie geht ihr damit um, bzw wie arbeitet ihr daran? Was hilft bei euch und was nicht?
 
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Rim
13. Okt. 09:22
Ich hab zwar nicht alles gelesen, aber möchte noch einen Fall einbringen der so noch nicht vorgestellt wurde. Meine Eltern haben letztes Jahr einen damals 7 Monate alten Hund aus dem Tierschutz übernommen. Mein Vater war die Hauptbezugsperson und hat sehr schnell eine wirklich gute Bindung aufgebaut. Der „kleine“ ist meinem Vater auf Schritt und Tritt gefolgt, am Anfang wohl weil er sich bei ihm sicher fühlte und dann nachlassend aber auch weil es immer mal wieder Kekse gab. Alleine bleiben oder auch wenn mein Vater kurz die Wohnung verlassen hat, auch nur den Müll heraus bringen hat zu echtem Unwohlsein geführt. Na gut es wurde aber auch nicht explizit am alleine bleiben gearbeitet…. Soweit so gut…. Dann ist mein Vater Anfang des Jahres „plötzlich“ an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall verstorben. Quasi direkt danach war das Problem mit dem alleine bleiben weg. 1h, 2h kein Problem…. Mittlerweile auch notfalls länger. Ich denke heute dass da zwei Faktoren zusammen gekommen sind … die enge Bindung mit Trennungsreaktion, aber auch das Gespür für die gesundheitliche Situation seiner Bindungsperson. Das sah dann auch wie „kontrolle“ aus, war es in einem gewissen Umfang auch, (jetzt ohne Bedrängen o.ä.) hatte aber wohl seine eigene Motivation.
Ich habe mal ein Buch von Martin Rütter gelesen, in dem er beim Thema Alleinebleiben den Unterschied zwischen Trennungsangst und Kontrollverlust erklärt hat. Er meinte, dass Hunde mit Kontrollverlust diesen oft auf ein spezielles Familienmitglied, für das sie sich verantwortlich fühlen, beziehen.
Das, was du beschreibst, könnte vielleicht tatsächlich Kontrollverlust bedeuten, wenn der Hund danach, ohne jegliches Training, alleine bleiben konnte 🤷
 
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Dogorama-Mitglied
13. Okt. 09:27
Was bitte ist eine "Sitzdose"? 🤔
ah gefunden..

https://www.spass-mit-hund.de/die-sitzdose/

tja, Ideen muss man haben...🤣😂
Lustig... auch ne Art, ein Alternativverhalten aufzubauen..

Wenn es hilft./ geholfen hat.. . 🤷😁

Ich bin ja eher kein Freund von zu viel Keksen..
Ich bin ein Freund davon, ENTSPANNUNG zu belohnen..

Aber nicht jeder Mensch passt halt zu jedem Trainingsweg..😉
 
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Nadine
13. Okt. 09:32
Was bitte ist eine "Sitzdose"? 🤔
Eigentlich ein simples optisches Sitz-Signal. Die Idee dahinter ist, dass der Hund sich hinsetzt, wenn er die Dose sieht. Egal, wer sie in der Hand hat. Ursprungsgedanke: Mein Hund springt Besuch an, ich geb dem Hund die Dose in die Hand, hund setzt sich, Besuch freut sich dass der Hund lesen kann (es soll SITZ drauf geschrieben werden) und belohnt den Hund aus der Dose.

Ich habs wie gesagt nicht bei Besuch angewendet. Aber auf die Dose mit festem versprechen nach nem besonderen leckerli hat mein Hund in seiner Erregung deutlich besser reagieren können als auf Sitz-Signal und Handzeichen. Ist mittlerweile wahrscheinlich nicht mehr so, da hatte ich ihn noch nicht lange. Was aber immer noch der Fall ist: die Dose gibt erwartungssicherheit. Er weiß, es gibt 100% was tolles (was beim normalen Sitz ja nicht der fall ist) und danach wird er natürlich auch trotzdem noch ruhig begrüßt. Dadurch hatte er den Ablauf schnell drin und war deutlich ruhiger und entspannter.

Klingt vielleicht erstmal bescheuert oder banal, aber hat bei uns erstaunlich gut funktioniert.
 
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Dogorama-Mitglied
13. Okt. 09:34
Eigentlich ein simples optisches Sitz-Signal. Die Idee dahinter ist, dass der Hund sich hinsetzt, wenn er die Dose sieht. Egal, wer sie in der Hand hat. Ursprungsgedanke: Mein Hund springt Besuch an, ich geb dem Hund die Dose in die Hand, hund setzt sich, Besuch freut sich dass der Hund lesen kann (es soll SITZ drauf geschrieben werden) und belohnt den Hund aus der Dose. Ich habs wie gesagt nicht bei Besuch angewendet. Aber auf die Dose mit festem versprechen nach nem besonderen leckerli hat mein Hund in seiner Erregung deutlich besser reagieren können als auf Sitz-Signal und Handzeichen. Ist mittlerweile wahrscheinlich nicht mehr so, da hatte ich ihn noch nicht lange. Was aber immer noch der Fall ist: die Dose gibt erwartungssicherheit. Er weiß, es gibt 100% was tolles (was beim normalen Sitz ja nicht der fall ist) und danach wird er natürlich auch trotzdem noch ruhig begrüßt. Dadurch hatte er den Ablauf schnell drin und war deutlich ruhiger und entspannter. Klingt vielleicht erstmal bescheuert oder banal, aber hat bei uns erstaunlich gut funktioniert.
Ja, klar. Du konzentrierst dich mehr auf den Ablauf, bist dadurch selber ruhiger und entspannter🙂
Fűr den Besuch natűrlich ein tolles Erfolgserlebnis, den Hund dann so "imGriff" zu haben😂🤣🤣 Die Beschriftung mit "Sitz" ist der Knaller!... Sieht fűr unbedarfte Menschen so aus, als könne der Hund lesen.. 😂🤣👍

Was fűr eine Lösung habt ihr denn jetzt bei Besuch gefunden?
 
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Nadine
13. Okt. 09:40
Ja, klar. Du konzentrierst dich mehr auf den Ablauf, bist dadurch selber ruhiger und entspannter🙂 Fűr den Besuch natűrlich ein tolles Erfolgserlebnis, den Hund dann so "imGriff" zu haben😂🤣🤣 Die Beschriftung mit "Sitz" ist der Knaller!... Sieht fűr unbedarfte Menschen so aus, als könne der Hund lesen.. 😂🤣👍 Was fűr eine Lösung habt ihr denn jetzt bei Besuch gefunden?
Am einfachsten ist es, wenn wir den Besuch draußen treffen und mit rein nehmen. Machen wir aber nur selten.

Wayne darf beim Klingeln mit zur Tür, muss sich aber neben/hinter mich setzen (also ich bin zwischen ihm und der Tür, das ist bei unserer Raumaufteilung tatsächlich neben mir, damit der Besuch nicht direkt in ihn rein rennt). Da bleibt er sitzen. Dann winke ich den Besuch rein, er zieht je nachdem die Jacke aus und wird von mir zum Platz "eskortiert". Je nach Besuch darf Wayne dann begrüßen (manchmal auch an der Tür, bei vielen Menschen tut er sich da leichter, weil da mehr Platz ist), oder auch nicht (meine Schwester und ihr Freund mögen keine Hunde).
Das klappt bei uns gut, weil ich bei allem die Führung habe und "kontrolliere", wie sich dee Besuch bewegt. Aber ich gebe zu, ganz reibungslos klappt es nicht und manchmal braucht wayne noch ne Erinnerung. Wir bekommen wirklich selten Besuch und haben dementsprechend wenig Gelegenheiten, es zu üben 🙈 Aber kein Vergleich mehr zu früher.
 
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Katrin
13. Okt. 09:41
Geiern tut Captain auch nicht. Er legt sich neben unserer Tochter und schielt ab und zu mal mit einem Auge hin wie weit sie mit dem Stück Pizza ist. Er bleibt sogar liegen wenn die ihn den Rand gibt. Und wie war das noch? Regeln sind da um gebrochen zu werden.🤷‍♀️😂
Ich persönlich finde sowas auch gar nicht schlimm.
 
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Katrin
13. Okt. 09:42
Aarg.. ich bin ein pöses Frauchen: Hunde bekommen NIE Pizza.. Dickes, verfressenesnFrauchen verputzt die ganz alleine.. 😈😂🤣
Du Rabenfrauchen🤣
 
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Franziska
13. Okt. 09:51
Ich muss gestehen, dass ich nicht den ganzen Text gelesen habe.

Ein Hund kann tatsächlich seine Besitzer kontrollieren. Das passiert zum einem durch Unsicherheit (spricht der Hund ist ein Schatten von dir und kann nicht alleine sein).
Oder weil der Hund die Besitzer als inkompetent sieht.

In beiden Fällen ist das zu ändern. Unterbinden halte ich für das falsche Wort. Der Hund macht ja ansich nichts falsch. Ist er unsicher, helfe ihm selbstbewusst zu werden.
Bist du für ihn inkompetent, dann trete als Entscheidungsträger auf.

Das ist natürlich ziemlich knapp und kurz runter gebrochen und da gibt es noch viele Feinheiten zu beachten.
 
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Tobias
13. Okt. 09:58
ah gefunden.. https://www.spass-mit-hund.de/die-sitzdose/ tja, Ideen muss man haben...🤣😂 Lustig... auch ne Art, ein Alternativverhalten aufzubauen.. Wenn es hilft./ geholfen hat.. . 🤷😁 Ich bin ja eher kein Freund von zu viel Keksen.. Ich bin ein Freund davon, ENTSPANNUNG zu belohnen.. Aber nicht jeder Mensch passt halt zu jedem Trainingsweg..😉
Danke für den Link.

Finde das ehrlich gesagt eine leicht zu vermittelnde lustige Art die ein gutes Ritual zur Begrüßung einführt.
Als gut befunden und kommt in den Methodenkoffer😀
 
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Celine
13. Okt. 11:02
Also Ronja folgt mir nur, wenn ich Essen habe oder koche, dann werde ich beobachtet.
Rassebedingt tingelt mir mein Zwerg (Chihuahua) überall hin.
Selbst auf einer längeren Sitzung auf Klo, wird sich an mich rangekuschelt😂

Alleine bleiben kann er wunderbar. 😁

Ich denke beim kontrollieren, müssen immer noch andere Faktoren mit reinspielen🙈