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Alex
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Anzahl der Antworten 73
zuletzt 9. Feb.

Beschwichtigungssignale auf Social Media

Hallo zusammen, Mir fallen auf Social Media immer wieder Beiträge mit Hunden auf, die eindeutige beschwichtigungssignale gegenüber ihren Frauchen/Herrchen zeigen, wenn diese ihnen zu nahe kommen oder sie zb umarmen. Es heißt dann “wie viele Küsse hält mein Spatzi aus” - nach Kuss eins beschwichtigt der Hund zb. Durch über die Schnauze schlecken- es folgen aber 100 weitere, bis der Hund irgendwann zusätzlich whale exes zeigt. Die Kommentare unter diesen Videos lauten nur “wie süüß” oder “oh nein! Er liebt es”. Mir tun die Hunde in den Videos natürlich leid- viel schlimmer finde ich aber, dass es die Leute dazu bringt hündische Kommunikation völlig fehl zu verstehen, was ich für super gefährlich halte. Hunde die mit ihren beschwichtigungssignalen nichts erreichen greifen unter Umständen früher oder später auf Knurren oder sogar beißen zurück. Und Menschen die das sehen sind vielleicht angehalten gestresste Hunde zu bedrängen, da sie auf Social Media “gelernt” haben, dass das süß ist anstatt die Signale richtig zu deuten. Was ist eure Meinung? Haltet ihr das für unbedenklich und nur ein bisschen Spaß?
 
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Sophia
6. Okt. 22:05
Das Ding ist- ein bisschen kann ich es sogar verstehen diese Zeichen nicht sehen zu wollen. Als Momo noch jünger war musste ich ihn nach einer ohrentzündung wieder fürs Ohr anfassen desensibilisieren. Ich habe unser Training dafür gefilmt und als ich es mir angeschaut habe selbst schon einige klare Zeichen gesehen, die ich übergangen habe. Als ich es meiner Trainerin schickte zeigte sie mir sekunde für Sekunde die Anzeichen konkret an meinem eigenen Hund. Ich wollte die Zeichen nicht sehen. Ich wollte, dass er es kann, und vor allem bedeutete sein beschwichtigen mir gegenüber für mich das wir eine schlechte Beziehung haben. Ironischerweise wurde unsere Beziehung umso besser als ich angefangen habe sie zu lesen und darauf zu reagieren. Er lässt immer mehr zu, weil er weiß das ich aufhöre, wenn er nein sagt. Eigentlich wäre es doch also schön, wenn diese Leute es als Chance für Wachstum und eine noch bessere Beziehung mit ihrem Hund sehen würden, wenn man ihnen dieses Feedback gibt…
Wir haben letztens ein Video zu "Petting consent" gesehen, und waren auch etwas schockiert. Unsere Hündin reagiert oft gar nicht auf unsere Streicheleinheiten, und das als "lass mich in Ruh" zu akzeptieren statt weiterzumachen war für uns wirklich schwer. Man geht doch schneller unbewusst über solche Grenzen als man denkt...
 
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Alex
6. Okt. 22:12
Wir haben letztens ein Video zu "Petting consent" gesehen, und waren auch etwas schockiert. Unsere Hündin reagiert oft gar nicht auf unsere Streicheleinheiten, und das als "lass mich in Ruh" zu akzeptieren statt weiterzumachen war für uns wirklich schwer. Man geht doch schneller unbewusst über solche Grenzen als man denkt...
Super spannend. Weißt du noch, wo du das Video gesehen hast? Würde ich auch gerne mal sehen. Man lernt ja nie aus
 
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Sophia
6. Okt. 22:23
Super spannend. Weißt du noch, wo du das Video gesehen hast? Würde ich auch gerne mal sehen. Man lernt ja nie aus
Es war "Petting consent test" von dogkind, findet sich auf Youtube. Sind viele Video Beispiele dabei.
 
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Dogorama-Mitglied
6. Okt. 22:43
Wir haben letztens ein Video zu "Petting consent" gesehen, und waren auch etwas schockiert. Unsere Hündin reagiert oft gar nicht auf unsere Streicheleinheiten, und das als "lass mich in Ruh" zu akzeptieren statt weiterzumachen war für uns wirklich schwer. Man geht doch schneller unbewusst über solche Grenzen als man denkt...
Da fühle ich mich gerade sehr ertappt. Bonnie hat am Anfang immer direkt die Augen aufgerissen, wenn man mit der Hand in ihre Nähe kam. Irgendwann ist mir das bewusst aufgefallen und wir haben angefangen, um Erlaubnis zu fragen. Sprich Hand in ihre Nähe und wenn sie nicht aktiv mitgeteilt hat, dass sie angefasst werden möchte (anstupsen, anlecken, pföteln) wurde sie in Ruhe gelassen. Da sie dadurch aber deutlich entspannter wurde und Krauleinheiten mittlerweile auch mal penetrant einfordert, bin ich wieder total nachlässig geworden und grabsche sie oft einfach an. Und ich nenne es bewusst grabschen, weil es ein gedankenloses Anfassen ist, einfach nur weil ich sie gerade anfassen will.
 
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Dogorama-Mitglied
6. Okt. 22:51
Wir haben letztens ein Video zu "Petting consent" gesehen, und waren auch etwas schockiert. Unsere Hündin reagiert oft gar nicht auf unsere Streicheleinheiten, und das als "lass mich in Ruh" zu akzeptieren statt weiterzumachen war für uns wirklich schwer. Man geht doch schneller unbewusst über solche Grenzen als man denkt...
Ich fand das bei Lotte ehrlicherweise auch total schwierig zu deuten. Ihr wurde ein sehr "devotes" Verhalten vom Vorbesitzer gelernt. Wenn sie zb gestreichelt werden will stellt sie sich mit hängenden Kopf vor einem, wenn man sie dann streichelt geht de Kopf sogar noch tiefer. Eigentlich erstmal eindeutig ein ablehnendes/eingeschütertes Verhalten/ sobald man aber aufhört, wird eingefordert.
 
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Jenny
7. Okt. 08:48
Es war "Petting consent test" von dogkind, findet sich auf Youtube. Sind viele Video Beispiele dabei.
Ja, ich halte mich an die 3-sekunden regel wenn ich sie streichle und sie nicht reagiert. Wenn sie dann in meine Richtung kommt, möchte sie das es weiter geht. Wenn keine Reaktion kommt, dann aufhören 😊
 
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Andrea
7. Okt. 08:54
Ja, ich halte mich an die 3-sekunden regel wenn ich sie streichle und sie nicht reagiert. Wenn sie dann in meine Richtung kommt, möchte sie das es weiter geht. Wenn keine Reaktion kommt, dann aufhören 😊
Was meinst du genau, mit nach drei Sekunden nicht reagiert? Also nicht weg geht? Keine Calming Signals zeigt? Finde ich gut, dass du es hier konkret schreibst 🤗
 
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Jenny
7. Okt. 09:20
Was meinst du genau, mit nach drei Sekunden nicht reagiert? Also nicht weg geht? Keine Calming Signals zeigt? Finde ich gut, dass du es hier konkret schreibst 🤗
Es gibt ja anfangs schon das wegdrehen wenn ich anfange zu streicheln. Dann möchte sie nicht. Schnute lecken auch manchmal. Manchmal reagiert sie gar nicht wenn ich sie streichle. Nach ein paar Sekunden höre ich dann auf zu streicheln. Wenn sie möchte das es weiter geht, sucht sie meine nähe. Wenn sie gar nichts macht, toleriert sie es momentan einfach nur. Eher so ne neutrale Stimmung. Da hör ich dann auch auf. Auch wenn der Hund das streicheln genießt höre ich ab und zu auf, warte ein paar Sekunden um zu sehen ob sie weiterhin Kontakt möchte. Finde das so recht gut 😊
 
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Cornelia
7. Okt. 09:50
Es gibt ja anfangs schon das wegdrehen wenn ich anfange zu streicheln. Dann möchte sie nicht. Schnute lecken auch manchmal. Manchmal reagiert sie gar nicht wenn ich sie streichle. Nach ein paar Sekunden höre ich dann auf zu streicheln. Wenn sie möchte das es weiter geht, sucht sie meine nähe. Wenn sie gar nichts macht, toleriert sie es momentan einfach nur. Eher so ne neutrale Stimmung. Da hör ich dann auch auf. Auch wenn der Hund das streicheln genießt höre ich ab und zu auf, warte ein paar Sekunden um zu sehen ob sie weiterhin Kontakt möchte. Finde das so recht gut 😊
Find ich genau richtig.👍🏻 Ich hab vor kurzem einen Artikel gelesen da ging es um Strafstreicheln, sehr interessant. Z.B Der Hund macht was toll, bekommt als Belohnung ein Keks – und wird dann noch gestreichelt, was macht der Hund? Er duckt sich, dreht den Kopf zur Seite und beschwichtigt. Ich hab das total unbewusst auch immer gemacht und hab dann mal beobachtet wie reagiert er wenn ich nach dem Lob noch streicheln will; er dreht den Kopf zur Seite 🙈ich hab das nie so wahrgenommen. Ich hab mir dann das streicheln nach einem Lob abtrainiert 🤗
 
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Dogorama-Mitglied
7. Okt. 10:00
Oft, sehr oft, streichelt der Mensch falsch. Mit schlechter Energie von oben ist nahezu für alle Hunde ein No-Go Auch frontal vor dem Hund stehend Oberkörper Richtung Hund beugen, direkter Blickkontakt dann noch streicheln, No-Go Ganz viele Hunde empfinden sehr vorsichtiges streicheln unangenehm. Wenn z.b. ein vorsichtiger Mensch einen Hund streicheln will, weicht jeder Hund aus, weil er die Energie nicht einordnen kann. Es ist oft gar nicht so, dass der Hund "nicht" gestreichelt werden will, der Hund weicht eher der für ihn unklaren Situation aus. Manche knurren dann sogar.