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Jenny
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Anzahl der Antworten 286
zuletzt 8. Okt.

Adoptieren statt Produzieren fast unmöglich

Wir wollten einen Hund aus dem Tierheim aufnehmen, doch wurden immer wieder abgelehnt mit folgenen Begründungen: - Der Hund soll nicht zu Kindern und unsere Nachbarn haben Kinder. Wir haben mit diesen nichts zu tun, ausser dass wir ihnen draussen oder im Treppenhaus mal begegnen. - Meine Schwiegereltern würden im Notfall auf den Hund schauen. Die haben Katzen und der Hund verträgt sich nicht mit Katzen, desshalb kann er nicht an uns vermittelt werden. - Nicht an Ersthundebesitzer. Wir sind beide bis 20/25j. mit Hunden im Haushalt aufgewachsen, was nicht genügt hat. Wir kommen als Adoptierende nicht in frage. Nach mehreren Absagen haben wir uns dann nach einem Welpen umgeschaut. Den „Züchtern“ (lokaler Bauernhof) war ziemlich egal wohin er kommt, solange in der Mietwohnung Hundehaltung erlaubt ist. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich fand es richtig traurig, dass kein Hund aus dem Tierheim zu uns kommen konnte. Sind wir wirklich so ungeeignet gewesen oder die Tierheime zu streng? Danke für eure Meinungen
 
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Dogorama-Mitglied
21. Jan. 10:38
Gleiche Erfahrung. -Kein Hund an eine Familie mit Grundschulkindern (Erfahrungen zählen nicht) -Kein Hund, der eine Aufgabe hat, Warnhund oder ähnliches (nicht Tierschutzgerecht).... nur Agility, Mantrailing, Dogscooter wäre gut. Eine Beraterin hat sich wirklich Zeit genommen und uns zugehört, Erfahrungen, Lebensumstände... dadurch haben wir einen Tierschutzhund bekommen. Sogar einen freundlichen, leicht ängstlichen Hund, weil wir die Möglichkeit hatten darauf einzugehen und die Kinder sehr gut mit Tieren umgehen. Das war nämlich auch interessant. Nicht nur das Alter, sondern wie die Kinder mit dem Tier umgehen. Wir waren schon beim Züchter auf der Warteliste! Jetzt hat meine Mutter gesucht, 63 Jahre. Keine Chance, da zu alt. Trotz 60 Jahre Hundeerfahrung und zwar Jagdhunde und Hütehunde. Mein Bruder und ich würden uns kümmern, wenn was passiert. Keine Chance. Sie wohnt in einem großen Haus mit Garten und dürfte den Hund mit zur Arbeit nehmen. Aber antanzen lässt man sie dann an der Pflegestelle. Fahrtzeit 2 h, um dann zu erklären, dass der Hund an eine junge Familie geht. Jetzt will sie mit Tierschutz nichts mehr zu tun haben. Keine Chance. Sie hat auch keinen Bock mehr... schade, sie hätte echt einen guten Platz für eine Fellnase. Aber momentan brauche ich nichts mehr vorschlagen.
 
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Dogorama-Mitglied
21. Jan. 10:46
Ich habe solche Erfahrungen nicht gemacht aber leider natürlich häufig ähnliche Geschichten gehört. Allerdings möchte ich mal die andere Seite etwas schildern: Bevor ich Maya adoptiert habe, habe ich ca 2 Jahre im Tierheim ausgeholfen. Erst nur Gassi gehen, dann reinigen des Hundebereichs und was sonst so anfiel. Dadurch habe ich die Mitarbeiter und deren Arbeit gut kennenlernen können. Und bitte bitte glaubt mir: niemand möchte die Hunde einfach ewig im Tierheim verwahren und sehen dass sie dort sterben (🤦🏻‍♀️ sorry aber die Aussage ist so unnötig). Das wichtigste Anliegen der Mitarbeiter ist, dass die Hunde nicht wieder zurückkommen. Sie kennen die Tiere gut. Haben verschiedene Situationen erlebt. Wägen ganz genau ab. Natürlich gibt es teils auch Anforderungen, die ich nicht als zielführend betrachte (jeder muss einen Garten haben, keine Tiere für Ersthundebesitzer, etc.). Aber man weiß ja auch nie, woran das genau liegt. Welche Hunde sind dort grade im Tierheim? Der unkomplizierte „Familienhund“ landet zwar auch öfter mal dort, ist aber auch schnell wieder weg. Ich kann nur empfehlen, dass man sich die andere Seite anschaut. Die Tierheime freuen sich doch wenn man aushilft und so lernt man auch die Arbeitsweise kennen. Ich weiß wie viel Arbeit bei den Leuten dort auf dem Tisch liegt. Absolut unterbezahlt und unfassbar viel (emotionaler) Stress. Da fehlt sicher oft Zeit die einfach nötig wäre. Dafür können die Mitarbeiter aber nichts. Umgekehrt heißt das finde ich: selbst Zeit nehmen. Wenn man einen Hund haben möchte sollte es das Wert sein sich ganz genau mit der Arbeit von verschiedenen Organisationen zu befassen und bestenfalls auch anzupacken. Und sorry aber diese Ergänzung kann ich mir nicht verkneifen: Dass dem „Züchter“ (finde den Begriff für einen Bauernhof der das ja vermutlich so nebenbei macht echt nicht angemessen) das alles egal ist, ist vermutlich der Grund warum dann auch einige der Welpen später wieder im Tierschutz landen. Na super.
Sorry aber manchmal ist das Tierheim 45 Minuten entfernt und dann gibt es nur 2 erlaubte Tage zum Laufen. Ach ja, laufen darf man nur alleine. Nicht mit Kindern und nur nach einer Theorieprüfung. Da zählt der Hundeführerschein nicht. Das bedeutet, man muss sich eine Kinderbetreuung suchen, den Kurs absolvieren und wöchentlich ohne Begleitung hin. Auch wird nicht jede Hilfe angenommen. Es gibt solche und solche, aber wenn man Kinder hat oder über 55, ist man bei den meisten schon raus wenn man sich meldet.
 
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Dogorama-Mitglied
21. Jan. 10:55
Ich finde den Titel des Threads eher unmöglich… Wenn man wirklich einen Hund vom Tierheim, Tierschutz oder Second Hand will, dann klappt das auch. Es dauert womöglich länger als schnell beim nächsten Vermehrer in der Nachbarschaft einen mitzunehmen, bei dem es total egal ist in welche Umstände er kommt Hauptsache endlich weg mit den Welpen. Man muss sich hald mit dem Thema auseinander setzten und nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, wenn es mal nicht klappt. Aber die Tierheime so darzustellen finde ich unmöglich!
 
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Lina
21. Jan. 11:08
Ich war auch zuerst im Tierheim. Die Anforderungen schienen mir damals auch als sehr streng, heutzutage sehe ich das etwas differenzierter. Man muss bedenken dass die Tierheime aktuell zwar aus allen Nähten platzen aber die Hunde darin oft kopflos während Corona angeschafft wurden, nicht sozialisiert sind und viele davon jetzt in einem schwierigen Alter sind. Es ist auch keinem damit geholfen wenn die Hunde zum Wanderpokal gemacht werden. Ich bin damals über einen Tierschutzverein gegangen und habe meine Hündin auf der Pflegestelle besucht. Das war für mich die allerbeste Lösung. Einen Hund der schon in Deutschland ist und schon einige Wochen Familienleben und Alltag mitbekommen hat und zu dem mir die Pflegestelle viele Informationen geben konnte. Hätte ich meine Hündin nicht gefunden hätte ich weiter gesucht. Ich persönlich wäre nicht zum Vermehrer gegangen weil ich sowas nicht unterstützen möchte 🤷🏻‍♀️
 
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Kerstin
21. Jan. 11:28
Wir haben n Tierschutzhund. Und ja wir wurden auch zuvor kontrolliert. Fragebogen ausfüllen, zaunhöhe usw. Für mich total nachvollziehbar. Denn die Heime, Orgas wollen das beste für ihre Hunde, und nicht den Hund nach zwei Wochen zurück haben. Ne Freundin von mir macht auch vor kontrollen... Himmel sa sind schon einige Hu de von denen nicht dorthin vermittelt worden. Auch anderes herum. Hu d ne Familie gefunden, und nach zwei Wochen musste er sofort abgeholt werden, weil er immer noch Angst vor dem Mann im Haus hatte. Aber ne Huschu nehmen, die man noch besorgt hat.. Neeeee, du. Ich verstehe das voll. Bei der Übergabe von Charls, saß seine Pflegestelle volle 2 Std bei uns, und hta ihn und uns nochmal beobachtet, bis sie ging. Auch si hat bei ner nachkontrolle eine ihrer Pflegehunde wieder mit genommen. Tierschutzhund mit Vorgeschichte ist immer ne andere Geschichte als sich n Welpen zu holen. Auch da werden zukünftige Hundebesitzer von Verantwortlichen Züchtern abgewiesen. Sind das dann auch die schlimmen, wie Tierheim und Co???
 
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S.
21. Jan. 11:30
Hallo, ich wollte auch einen Hund aus dem ortsansässigen Tierheim adoptieren, habe aber auf Grund meines Alters (63) keinen bekommen, obwohl die Rahmenbedingungen meiner Meinung nach gut waren: große Wohnung, hoch eingezäunter Garten, andere Hunde in direkter Nachbarschaft ( 4 Hunde laufen auf dem gleichen Grundstück). 30 Jahre Hundeerfahrung und viel Zeit, da ich in Rente bin und finanziell trotzdem gut aufgestellt. Somit kann nur das Alter der Hinderungsgrund gewesen sein. Sollte ich vielleicht schon mal auf den Friedhof zum Probeliegen??? Dann habe ich an eine Tierschutzorganisation gewandt und habe einen wunderbaren Hund bekommen. Da kam dann eine nette Dame vorbei. Sie hat sich alles angeschaut, wir haben uns eine Stunde unterhalten und ihre Einschätzung: ideale Bedingungen. Klar bekommen sie einen Hund von uns. L.G.Heike
Exakt das gleiche haben wir erlebt. Alter 60/63, einer schon in Rente, einer TZ; Eigntumswohnung mit Garten, jahrzehnte Hundeerfahrung usw.usw. Was denn bitte noch? Haben uns dann einen Welpen vom Züchter geholt, der fand die Bedingungen optimal. Übrigens hatten wir uns dem Tierheim auch als Gassigänger angeboten, wurde auch ohne weitere Nachfragen abgelehnt. Daher bin ich inzwischen etwas verwundert über das Gejammer der Tierheime.
 
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Karin
21. Jan. 11:31
Wir haben 2 Jahre Tierheime erfolglos abgeklappert. Unsere Eckdaten mit denen wir hausiert sind, waren; - 1 Paar mittleren Alters, erwachsene Kinder außer Haus, ich gehe nicht arbeiten, habe viel Zeit - wohnen ziemlich ländlich in Mietwohnung im Erdgeschoss ohne Garten, hatte bereits 3 Hunde. Keine Chance ein Tier zu bekommen da wir keinen Garten haben. Ich brauche noch nicht mal ne Straße zu überqueren um kmweit über Wiesen und Felder zu laufen. Aber neee, kein Garten! War echt sauer. Aber Glück für ne bezaubernde Hündin aus dem Tierschutz der es hier bei uns echt super geht.
 
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Dogorama-Mitglied
21. Jan. 11:39
Ich finde Anforderungen ehrlich gesagt gut. Ein Hund soll kein Wanderpokal werden, darum sollte im Vorfeld klar sein, dass alles passt und der Hund nicht zurückkommt, wenn man später Unstimmigkeiten feststellt. Ein Züchter/Vermehrer hat dieses Problem nur dann, wenn er sich für seine Tiere interessiert. Dann wird er einen Hund aber auch nicht an jeden vermitteln. Dazu kommt, dass es sich bei Hunden von (seriösen) Züchtern meist um Welpen handelt, die im Familienverband aufwachsen sind und Reize kennengelernt haben, also nicht mit einem Päckchen an negativen Erfahrungen abgegeben werden. Nach einem Misserfolg von „unmöglich“ auszugehen, finde ich ein bisschen übertrieben. Nach allem, was ich heute weiß, hätte ich mir meine Hunde auch nicht vermittelt, einfach aufgrund der Umstände.
 
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Dogorama-Mitglied
21. Jan. 11:42
Nö , ich habe und hatte meine Hunde immer schon vom Tierschutz , da gabs diesbezüglich noch nie Probleme 🤷‍♀️
 
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Friedel
21. Jan. 12:01
Tierheim Berlin sollte für einen Tierschutzverein eine vor Ort Kontrolle übernehmen und hat dort den Adoptionsvertrag gekippt (und ich bin mit sehr sicher mit Absicht und nicht, weil was nicht passte- der Hund war ihnen unbekannt, es ging um die Umgebung). Ebenso war vorab kein normales Gespräch im TH Berlin zwecks einer Adoption möglich. Weder von mir noch von anderen mir bekannten, sehr kompetenten Haltern... Dieses Tierheim verwahrt Hunde bis zum Tod und sieht keine optimale Haltung außerhalb ihrer tore. Was da genau schief läuft, ich weiß es nicht... Aber ist der Hund nicht quasi die Schlaftablette ohne Gesundheitsproblem, geht der scheinbar nicht in die Welt zu integrieren. Ich möchte hinzufügen - es gibt Tierheime da läuft es nicht so.
Ich habe 70-jährig vom Tierheim Berlin meinen Holger bekommen, der absolut keine Schlaftablette ist. Ich habe mich um einen maximal 12 kg schweren Hund beworben, der mit Menschen sozial verträglich ist (Kundenkontakt in einer Ausgabestelle der berliner Tafel) und den ich auch zum Servicehund für mich ausbilden kann wie meinen vorherigen Hund Duke. Und während der Gespräche und dem Papiere Ausfüllen, habe ich mehrere Vermittlungsanbahnungen (mit Tierheimhund) gesehen. Nachtrag: Ich habe etliche Wochen gewartet, und immer wieder telefonisch nachgefragt, bis sie mir Holger vorstellten und ich ihn nach Gassigang zum Probewohnen mitnehmen konnte.