Was ich beim Thema Corona als Hundebesitzer aktuell wirklich schlimm finde ist, dass ich wegen meinem Welpen ganz oft blöd angeredet werde. "Wieder so ein Coronahund" - "Der landet eh bald im Tierheim" - das sind noch die netteren Aussagen. Selbst wenn ich erkläre, dass ich vor dem Welpen 14 Jahre lang einen Hund hatte, der verstorben ist und das nichts mit Corona zu tun hat, reagieren viele sehr verletzend. Wie sind da eure Erfahrungen?
Kann ich auf der einen Seite verstehen, da ich nach dem Tod meiner ehemaligen Fellnase im Oktober 2019 neun Monate lang über den Tierschutz gesucht habe und leider oft abgelehnt wurde. Was ich da alles erleben musste war unterirdisch. Ich könnte ein Buch schreiben. Darum kann ich nur davon abraten, sich einen Hund aus dem Ausland zu adoptieren, wenn man sich nicht mindestens ein halbes Jahr Zeit nehmen kann, um voll für den Hund da zu sein,
und schon garnicht ohne Hundeerfahrung. Von Corona ganz zu schweigen.
Nun zur anderen Seite. Sogar Tierheime warnen immer öfter davor, sich einen Hund anzuschaffen, nur um nicht alleine zu sein und als Alibi, um während der Pandemie einen Grund zu haben, rauszukommen.
Leider denken die Wenigsten daran, dass Corona ja mal zu Ende ist. Und wohin dann mit dem Hund? Es wird befürchtet, dass jede Menge armer geschundener und falsch behandelter bzw. nicht oder schlecht erzogener Hunde wieder abgegeben werden. Da die Leute keine Ahnung von Hundeerziehung haben und auch nicht gewillt sind, sich diese anzueignen und demzufolge die Hundesprache nicht verstehen, sie falsch deuten und noch schlimmer, die Hunde nicht mal artgerecht halten (viel Auslauf, richtige und konsequente Erziehung und gute angepasste Ernährung), werden viele viele kleine unschuldige Hundebabys schwer traumatisiert in den Tierheimen landen. Aber egal, Hauptsache man hat einen Hund, auch wenn er leidet.
Gerade vorhin musste ich erleben, wie ein älterer Herr einen jungen Hund, vielleicht gerade mal 6 bis 9 Monate, ständig die arme Fellnase mit starkem Ruck an der Leine zurückgezogen hat. Der war voller Energie, nicht ausgepowert und wollte spielen und seinen Tatendrang ausleben. Ich hatte das Gefühl, dass der Mann mit ihm überfordert war. Erziehung und Geduld Glückssache. Solche armen Hunde tun mir einfach nur leid.
Allen anderen Menschen hier, die sich ehrlich und konsequent mit dem Hund und seiner Haltung und Erziehung auseinandersetzen, wünsche ich noch viel Freude mit der Fellnase. 🥰❣