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Katrin
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zuletzt 17. Dez.

Qualzucht - Warum Aufklärung alleine nicht reicht

Noch nie wurde soviel Aufklärung betrieben wie heutzutage und trotzdem steigt die Anzahl an Qualzuchthunden. Durch Zufall bin ich auf einen Artikel gestoßen den ich hier gerne teilen möchte, quasi als Diskussionsgrundlage. https://kynologisch.net/qualzucht-psychologie-2/ Es ist etwas viel eröffnet einem aber eine neue Sicht auf das Problem und warum das durch einfaches Aufklären nicht lösbar ist. Mich würde interessieren ob diese Erklärung für euch nachvollziehbar ist? Welche Schlüsse ihr daraus zieht und ob sich eure Meinung über das halten von Qualzuchten dadurch ändert oder nicht? Wie immer bitte lieb und freundlich bleiben und bedenkt bitte das Qualzucht nicht nur brachyzephale Rassen betrifft. Liebe Grüße eure Katrin J. https://www.ardmediathek.de/video/story/leiden-auf-vier-pfoten-zuechten-wir-unsere-haustiere-kaputt/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIyNjQ4MTg
 
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Leandra
7. März 08:13
Ja aber das sind vielleicht mal 5% von den Brachy Besitzer, und die meisten von ihnen haben einen "Secound Hand Brachy" und ihnen war vor Anschaffung bewusst was sie sie ich da ins Haus holen oder es sind welche denen die "Rosarote Brillle von der Nase flog" nachdem sie sich so ein armes Geschöpf zulegen und daher auch keinen "Welpe-Nachfolger" holen würden.....Aber die Mehrheit sieht es leider noch immer nicht/wollen es nicht sehen.😡 Vor einigen Tagen stiess ich wiedermal auf ein Frenchie-Rasseportrait-Video🙈 , die Fotos /Kurzvideo im Video waren einfach nur 🤮, rennender BalljunkyFrenchie der fast zusammenklappte, hechelnde die ihre Zunge rollten das es aussah als ob die eine "Nacktschnecke" im Maul hatten und keine Zunge, auch welche mit extremen Zahnfehlstellungen etc...Es wurde zwar so am Rande erwähnt welche Gesundheitliche Probleme sie "möglicherweise haben könnten" aber das natürlich bei einem "guten" Züchter nicht so wäre, und das daher ein "gesunder Frenchie" beim "Züchter" geholt werden soll. Als ich dann klipp und klar in den Kommentaren schrieb das es keine "gesunden" Frenchies gibt, das dies bei dieser Anatomie gar nicht möglich sei, das Frenchie eine Qualzuchtrasse sei und die Qualzuchtmermale Rassestandarts seinen.....🙈 da ging der "💩-Storm" so richtig auf mich / also meinen Kommentar los ( auch persönliche "beleidigungen") ....🤦‍♀️... Das leid von Qualzucht Tieren kann nur vermindert werden wenn ein Zucht-und Haltungsverbot in Kraft tritt, aber das wird wohl leider nie geschehen, VDH hat einfach zu viel "Einfluss" in D. hat man ja letztes Jahr deutlich gesehen , als es um den Entwurf des "neuen" TSG ging....🙄
Oh man.
Ja das stimmt leider.
 
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Meike
7. März 09:03
Das habe ich grade auf der Pinnwand gefunden von einer Frenchiebesitzern. Da es öffenlich ist und sie viele erreichen und aufklären möchte, habe ich es mal hier rüber kopiert. Hoffe das ist erlaubt. Der Originaltext: QUALZUCHT!!! Mein Knödel gehört genau dieser Zucht an. Er ist eine QUALZUCHT. Ich möchte mit meinem Beitrag niemand schlecht machen, sondern einfach nur aufklären und zu diesem Thema sensibilisieren. Bruno hat wie die meisten seiner Rassekollegen einige gesundheitliche Baustellen 1. Allergien, es war ein langer Leidensweg mit Ausschluss Diäten, mehreren Ärztewechseln, Medikamenten hoch und runter dosiert, Ohren die dermaßen geschwollen und entzündet waren, das wir ihm beinahe die äußeren Gehörgänge entfernen lassen hätten. Pfoten wund geleckt, das er kaum richtig laufen konnte und wochenlang nur mit Kragen sein konnte. Fast drei Jahre hat das Ganze gedauert, bis wir seine Allergie im Griff hatten. 2. Nasenlöcher zu klein, Gaumensegel zu lang, Zunge zu dick, viel zu große Nasenmuscheln, Veränderungen am Kehlkopf durch zu schweres einatmen, ständiges Verschlucken und Rückwärtsniesen. Dies konnte vor 5Jahren in 2 Operation operiert werden und hat meinem Hund viel an Lebensqualität geschenkt. Nach der ersten OP war ich in der Aufwachphase und auch beim Ziehen des Tubus dabei, man hat Bruno angemerkt wie er es genossen hat, das erste Mal in seinem Leben richtig Luft zu bekommen, als der Schlauch dann gezogen wurde, hat man die Ernüchterung in seinen Augen gesehen. Bei der Diagnostik zur OP, wurde u.a. auch festgestellt, das Bruno keine Stirnhöhlen hat, die Hunde aber zur Thermoregulierung brauchen. Auch sind seine Gehörgänge viel zu schmal, er wird definitv taub wurde mir gesagt, gewisse Töne hört er auch jetzt schon nicht mehr. 3. Mitralendokardiose B1, diagnostiziert mit 3Jahren Mitralklappe schließen nicht richtig, vermutlich aufgrund der erschwerten Atmung, noch keine Vergrößerung des Herzens, daher bis jetzt noch keine medikamentöse Behandlung notwendig. Durch die BOAS-Op stagniert die Erkrankung und die jährliche Untersuchung fällt immer positiv aus, sprich keine Verschlechterung. 4. Spondylosen im hinteren Rückenbereich Bei einem Schub ist Bruno auf starke Schmerzmittel angewiesen. Durch tgl Physioübungen, mtl Besuch unsrer Physio inkl Akupunktur, Massagen, Futterzusätzen haben wir es aber gut im Griff. Ich möchte durch meine Aufführungen der Erkrankungen meines Hundes, keinerlei Mitleid erhaschen. Im Gegenteil. Es geht mir darum, aufzuzeigen welche Probleme diese Hunde haben können und um evtl Interessenten davon abzubringen und ihre Wahl bitte unbedingt nochmal zu überdenken. Fast jeder Frenchie hat so seine Probleme und wenn ich mir hier und auch unterwegs diese Hunde anschaue, brauchen mind. 90% der Hunde definitiv eine OP. Oft sind es nur Schlitze die diese Hunde haben, ich möchte gar nicht wissen, wie es in der Nase dann ausschaut. Und jedes kleinste Atemgeräusch ist für diese Hunde ein Problem und Einschränkung, auch wenn sie es sich nicht immer anmerken lassen. Mein Appell an alle Franzosenbesitzer, die das lesen, lasst eure Hunde untersuchen und bei Bedarf, der sicherlich da sein wird, operieren. Das seit ihr ihnen schuldig. Und nein es gibt einfach keinen "gesunden" Bully, Stichwort Robinow-like Syndrom. Jeder Franzose hat diesen Defekt. Bei uns Menschen gibt es dieses Fehlbildungssyndrom auch und ist eine seltene körperliche Behinderung. Also wie kann man da überhaupt von gesund sprechen? Und nur weil es den ein oder anderen gibt der vielleicht weniger Probleme haben mag, bitte unterstützt diese Zucht nicht mehr, es gibt einfach zu viele die massive Probleme haben, das steht einfach in keiner Relation. Es gibt auch genügend Franzosen im Tierheim/schutz, wenn es denn diese Rasse sein soll. Was ich natürlich auch absolut nachvollziehen kann. Aber bedenkt bitte auch, das es u.U. eine sehr kostspielige und mental, belastende Anschaffung sein kann. So ich musste das jetzt unbedingt mal los werden, bitte informiert euch. Lasst diese Zucht nicht weiter gehen, diese Geldmacherei mit kranken Tieren, die oftmals ein Leben lang leiden müssen. Der Text ist jetzt doch recht lang geworden... Danke an jeden der ihn bis zum Ende gelesen hat🐾🤗 ( Anmerkung zum Foto: an diesem Tag vor etwas mehr als 5 Jahren, hat Bruno das erste Mal richtig ungehindert Luft bekommen, traurig das dies, auch trotz OP, nur mit einem Schlauch möglich ist)
Das Verbreiten meines Textes ist sogar ausdrücklich erwünscht👌🏻😊
 
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Regina
7. März 09:34
Das Verbreiten meines Textes ist sogar ausdrücklich erwünscht👌🏻😊
Ich finde es super, dass Du es so öffentlich machst!
 
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Silke
7. März 09:38
Das Verbreiten meines Textes ist sogar ausdrücklich erwünscht👌🏻😊
Ich finde es auch total toll von dir. Da gehört eine Menge Mut zu. Darf man fragen was diese ganze Odyssee gekostet hat?
 
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Meike
7. März 09:46
Ich finde es auch total toll von dir. Da gehört eine Menge Mut zu. Darf man fragen was diese ganze Odyssee gekostet hat?
Puh...wenn ich mal so überschlage und auch die laufenden Kosten dazu rechne, jährliche Ultraschallkontrollen , Röntgenaufnahmen, Medikamente usw...sind da sicherlich schon um die 10.-12.000Euro zusammengekommen.
 
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Susa
7. März 09:57
Puh...wenn ich mal so überschlage und auch die laufenden Kosten dazu rechne, jährliche Ultraschallkontrollen , Röntgenaufnahmen, Medikamente usw...sind da sicherlich schon um die 10.-12.000Euro zusammengekommen.
Ist ein Batzen Geld, aber ich hätte tatsächlich mit mehr gerechnet, was da alles gemacht wurde.

Gerade wenn man in die Tierklinik muss, wird es schnell richtig teuer.
Meine Katze hatte vor 2 Jahren ein MRT und 2 OPs (Innenohr und Zähne ziehen FORL) in der Tierklinik und da haben wir 5000 Euro bezahlt. Allein das MRT hat 1800 Euro gekostet.

Es ist halt krass, dass die Tierarztkosten auf einen Schlag so stark angestiegen sind, das war glaube vor 2 oder 3 Jahren. Da konnte man sich dann halt mit monatlich was zur Seite legen auch nicht so gut darauf vorbereiten.

Und wenn man keine Ahnung von Qualzucht hat und sich nen jungen Hund/Welpe ins Haus holt, ist man ja noch weniger auf die Kosten vorbereitet die da direkt am Anfang auf einen zukommen können.
 
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Meike
7. März 10:05
Ist ein Batzen Geld, aber ich hätte tatsächlich mit mehr gerechnet, was da alles gemacht wurde. Gerade wenn man in die Tierklinik muss, wird es schnell richtig teuer. Meine Katze hatte vor 2 Jahren ein MRT und 2 OPs (Innenohr und Zähne ziehen FORL) in der Tierklinik und da haben wir 5000 Euro bezahlt. Allein das MRT hat 1800 Euro gekostet. Es ist halt krass, dass die Tierarztkosten auf einen Schlag so stark angestiegen sind, das war glaube vor 2 oder 3 Jahren. Da konnte man sich dann halt mit monatlich was zur Seite legen auch nicht so gut darauf vorbereiten. Und wenn man keine Ahnung von Qualzucht hat und sich nen jungen Hund/Welpe ins Haus holt, ist man ja noch weniger auf die Kosten vorbereitet die da direkt am Anfang auf einen zukommen können.
Brunos Op's waren 2019, also noch vor der Got-Erhöhung.
Die erste OP waren um die 1000 und die große in der Klinik waren um die 3500...

Ja leider ist das vielen auch nicht bewusst bzw werden diese Hunde, aufgrund des finanziellen, nicht adäquat medizinisch behandelt oder die Tiere werden wieder abgegeben, landen im Tierheim oder werden zu Wanderpokalen...
 
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Sonja
7. März 10:07
Ist ein Batzen Geld, aber ich hätte tatsächlich mit mehr gerechnet, was da alles gemacht wurde. Gerade wenn man in die Tierklinik muss, wird es schnell richtig teuer. Meine Katze hatte vor 2 Jahren ein MRT und 2 OPs (Innenohr und Zähne ziehen FORL) in der Tierklinik und da haben wir 5000 Euro bezahlt. Allein das MRT hat 1800 Euro gekostet. Es ist halt krass, dass die Tierarztkosten auf einen Schlag so stark angestiegen sind, das war glaube vor 2 oder 3 Jahren. Da konnte man sich dann halt mit monatlich was zur Seite legen auch nicht so gut darauf vorbereiten. Und wenn man keine Ahnung von Qualzucht hat und sich nen jungen Hund/Welpe ins Haus holt, ist man ja noch weniger auf die Kosten vorbereitet die da direkt am Anfang auf einen zukommen können.
Das Argument "keine Ahnung von Qualzucht" zählt in meinen Augen aber auch nicht mehr. Es wird so viel aufgeklärt und alle Infos sind frei zugänglich. Wer sich trotzdem nicht informiert oder sogar die Augen verschließt, der will es nicht anders. In meinem Umfeld passiert das auch immer mal wieder. Sogar trotz Warnungen im realen Leben im Vorfeld. Enden tut es immer auf die gleiche Art: jeder Brachy bekommt früher oder später genau die angekündigten Probleme. Die Kosten sind damit selbstverständlich auch verbunden. Und eine Versicherung existiert nicht, weil die einem zu teuer war oder diese Rassen ausgeschlossen sind. Tja nun... Und dann wird sich noch gewundert, warum das passieren konnte, der "Züchter" hat doch gesagt, die Eltern waren gesund. Das sah alles so schön aus. Es wurde auf längere Nasen geachtet. Retro/Rückzüchtung wurde vollmundig angepriesen. Dass alle im Vorfeld gesagt haben, dass das nur Gewäsch ist, wurde vergessen. Oder man habe gedacht, bei einem selbst wäre es nicht so. Ich weiß nie, was ich noch diplomatisch zu sowas sagen soll...
 
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Meike
7. März 10:25
Das Argument "keine Ahnung von Qualzucht" zählt in meinen Augen aber auch nicht mehr. Es wird so viel aufgeklärt und alle Infos sind frei zugänglich. Wer sich trotzdem nicht informiert oder sogar die Augen verschließt, der will es nicht anders. In meinem Umfeld passiert das auch immer mal wieder. Sogar trotz Warnungen im realen Leben im Vorfeld. Enden tut es immer auf die gleiche Art: jeder Brachy bekommt früher oder später genau die angekündigten Probleme. Die Kosten sind damit selbstverständlich auch verbunden. Und eine Versicherung existiert nicht, weil die einem zu teuer war oder diese Rassen ausgeschlossen sind. Tja nun... Und dann wird sich noch gewundert, warum das passieren konnte, der "Züchter" hat doch gesagt, die Eltern waren gesund. Das sah alles so schön aus. Es wurde auf längere Nasen geachtet. Retro/Rückzüchtung wurde vollmundig angepriesen. Dass alle im Vorfeld gesagt haben, dass das nur Gewäsch ist, wurde vergessen. Oder man habe gedacht, bei einem selbst wäre es nicht so. Ich weiß nie, was ich noch diplomatisch zu sowas sagen soll...
Da gebe ich dir absolut Recht.
Es ist ein Augen verschließen und egoistisches Denken, von wegen wird mir nicht passieren, da kann ich mich auch nicht von ausschließen...auch vor 8 Jahren waren genug Informationen zu diesem Thema verfügbar.

Habe es auch schon erlebt, das die Mutter eines Kiga-Freundes meines Sohnes, sich ein Bullymädel geholt hat, obwohl sie Brunos Geschichte teilweise mitbekommen hat und ich mit allen Argumenten versucht habe sie davon abzubringen...nein sie hat sie sich geholt "naja steckt man eben nicht drin, man kann ja auch Glück haben"...zu allem Übel hat sie die Maus letztes Jahr auch noch nach der ersten Läufigkeit decken lassen, "braucht ein Hund ja zur Reife"...
 
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Nina &
7. März 10:27
Meine Schwester kam vor 12 Jahren recht naiv an den Mops. Auch damals hätte man das alles wissen können, wenn man sich ausreichend informiert hätte, aber es war zu der Zeit noch nicht so präsent, wie es heute durch die sozialen Netzwerke ist. Der Hund hatte in jungen Jahren nie ersichtliche Probleme, ist mit uns 2 Stunden spazieren gewesen, ohne irgendwas. Hat nicht geröchelt ect. Mit ca 8 Jahren fing es dann aber an und zwar geballt. Die ersten Bandscheibenvorfälle, Spondylosen und die Atmung wurde schlechter. Gaumensegel OP, Nasen und Rachenerweiterung. Dann kamen Probleme mit dem Kehlkopf hinzu. Am Schlimmsten war aber, dass er nachher mit 12 Jahren immer verschleimt war und niemand wirklich wusste, woher das kam. Manchmal ist er nachts aufgewacht und hat geschrien, aus Angst zu ersticken. Meine Schwester war mehrfach in der Nacht beim Notdienst.
Sie ist heute nicht nur so verschuldet, dass sie noch jahrelang abzahlen wird, sie ist auch emotional so mitgenommen, dass wenn Bokar irgendein komisches Geräusch macht, sie sofort panisch wird. Kann man natürlich sagen, selbst Schuld, was hast du dir so einen Hund geholt, aber damals wusste sie es einfach nicht besser. Für sie waren die letzten Jahre ein einziger Alptraum aus ständiger Angst, dass sie nie wieder einen Hund möchte.

Wir haben in der Nachbarschaft einen silbernen Frenchie, der ist erst 4 und schon völlig kaputt. Diverse Allergien, ständig entzündete Augen, Ohren. Aber lt. der Besitzerin atmet er zum Glück völlig frei und das Röcheln ist halt rassetypisch und spielen tut er nur kurz, weil er halt keine Lust hat 🤪