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Katrin
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zuletzt 4. Dez.

Qualzucht - Warum Aufklärung alleine nicht reicht

Noch nie wurde soviel Aufklärung betrieben wie heutzutage und trotzdem steigt die Anzahl an Qualzuchthunden. Durch Zufall bin ich auf einen Artikel gestoßen den ich hier gerne teilen möchte, quasi als Diskussionsgrundlage. https://kynologisch.net/qualzucht-psychologie-2/ Es ist etwas viel eröffnet einem aber eine neue Sicht auf das Problem und warum das durch einfaches Aufklären nicht lösbar ist. Mich würde interessieren ob diese Erklärung für euch nachvollziehbar ist? Welche Schlüsse ihr daraus zieht und ob sich eure Meinung über das halten von Qualzuchten dadurch ändert oder nicht? Wie immer bitte lieb und freundlich bleiben und bedenkt bitte das Qualzucht nicht nur brachyzephale Rassen betrifft. Liebe Grüße eure Katrin J. https://www.ardmediathek.de/video/story/leiden-auf-vier-pfoten-zuechten-wir-unsere-haustiere-kaputt/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIyNjQ4MTg
 
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Michi
1. Dez. 22:37
Ist ja,auch so das bei den Hunden QZ so extrem und leider auch vielfältig ist wie bei sonst kaum einer Tierart....Selbst bei Katzen sehen auch die QZ Rassen noch nach der "ursprünglichen Wildkatze Anatomie" aus. Was man von Hunden ja nicht behaupten kann, stellt man einen Brachy neben einem Wolf , oder auch "nur" einen Mops neben einen "gerade Rücken DSH" , würde wohl jemand der es nicht weiß, nicht von derselben Ursprungsart ( also Hund&Wolf), oder auch selben Art ( Mops und SH sind ja dieselbe Art/Hunde) ....
Das sehe ich jetzt nicht ganz so.
Bereits vor 30000 ! Jahren hat sich der Hund aus dem Wolf entwickelt und wurde domestiziert.
Es gibt altertümliche Rassen, die schon sehr lange existieren.
Die sehen dem Wolf nicht zwingend ähnlich.
Der Mops hat auch eine lange Geschichte. Natürlich nicht so übertypitisiert wie heute, aber auch mit längerer Schnauze optisch dem Wolf nicht so ähnlich. Dabei auch einige Kleinhundrassen aus Asien .
Dagegen der deutsche Schäferhund, von dem jeder sagen würde, dass er große Ähnlichkeit hat, der ist eher in der Neuzeit erschaffen worden.
 
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Susa
1. Dez. 22:39
Dackelkatze🤔...meinst du die Munchkin.. die ist extreme QZ aber zum glück (noch) relativ selten.... Info: dieser Gendefekt welche für die die kurzen Beine verantwortlich ist, ist ja,eine Art des "Kleinwuchs" der sich aber nahezu zu 100% vererbt, daher wird eine "Normale" mit einer er Munchkin verpaart Zwei Mutchkin zu verpaaren bringt nähmlich in der Regel nicht lebensfähige Kätzchen hervor........... Aber selbst eine Sphinxkatze oder auch Scottosh Fold sind an der Siluette noch als Katzen also selbe Art wie die "normalen HK oder auch Ursprungsform WK" zu erkennen, das meinte ich...😉
Ich glaube bei der Scottish Fold sind auch viele der Kitten nicht von dem Gendefekt betroffen, haben also auch nicht diese Knickohren. Die will dann aber halt keiner kaufen.
Wie beim Merle Gen muss dort eine Katze mit Knickohren (Scottish Fold) und eine ohne Knickohren (Scottish Straight) verpaart werden, da es sonst zu schweren Missbildungen kommt.
 
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Anja
1. Dez. 22:51
In Deutschland ist vieles so überregeluriert und bürokratisiert, aber bei der Hundezucht leider nicht. TÜV Plakette für Zuchthunde/deren Welpen wäre doch gut. 😂 Da muss man dann immer zur Jahresuntersuchung und am Anfang die ganzen Gentests und Röntgen machen. Das könnten die Käufer dann auch sehen und so wie man kein Auto ohne TÜV kaufen will, will man dann auch nicht so einen Hund. Als Interessent ist das leider sehr undurchsichtig, einen guten Züchter von einem schlechten (oder einem Vermehrer) zu unterscheiden. Vorallem wenn man vorher nie einen Hund hatte und das Thema Qualzucht Welpenhandel usw. nicht auf dem Schirm hat. Mich hat das ganze Thema welche Rasse kann man überhaupt noch kaufen und woher bekommt man den überfordert, als ich letztes Jahr einen Hund wollte. Selbst Leute die es besser wissen müssten, bekommt man schlecht überzeugt. Ich schaffe das nicht mal in meinem Freundeskreis... der eine hat jetzt zwei Rassekatzen vom Vermehrer gekauft. Der andere (hat bereits einen Hund) will unbedingt noch einen Golden Retriever vom Hobbyzüchter, weil die das ja aus Liebe zu ihrem Hobby machen und nicht nur wegen Geld wie die bösen Verbandszüchter... Das viele der Hobbyzüchter teilweise auch getarnte Welpenhändler aus dem Ausland sind, war ihm dann auch egal.
Vielleicht wäre eine unabhängige Zertifizierungsstelle für Zuchtverbände gar keine schlechte Idee.
Bei Firmen, die z.B. Medizinprodukte, wie Orthesen etc. herstellen ist es Pflicht, um zu garantieren, dass Produktionsstandards eingehalten werden.
Wenn ein Zuchtverband auf eine ähnliche Weise zertifiziert werden würde, wäre transparenter, welche Untersuchungen bei z.B. bei den Elterntieren gemacht wurden, bevor sie zur Zucht zugelassen wurden etc.
Vielleicht würde das dem Vorurteil entgegenwirken, dieser oder jener Verband würde nur sein eigenes Süppchen kochen und alles schönreden.
Zertifizierung bedeutet aber auch Aufwand (zeitlich und Geld). Diesen Aufwand würde kein Vermehrer oder Verband a la "Froggy Bully Europe, unsere Krötenbullys sind die Champs" betreiben. Sie würden die Zertifizierung auch nie bekommen, weil sie die Voraussetzungen nie erfüllen könnten...
 
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Sonja
1. Dez. 23:54
Das sehe ich jetzt nicht ganz so. Bereits vor 30000 ! Jahren hat sich der Hund aus dem Wolf entwickelt und wurde domestiziert. Es gibt altertümliche Rassen, die schon sehr lange existieren. Die sehen dem Wolf nicht zwingend ähnlich. Der Mops hat auch eine lange Geschichte. Natürlich nicht so übertypitisiert wie heute, aber auch mit längerer Schnauze optisch dem Wolf nicht so ähnlich. Dabei auch einige Kleinhundrassen aus Asien . Dagegen der deutsche Schäferhund, von dem jeder sagen würde, dass er große Ähnlichkeit hat, der ist eher in der Neuzeit erschaffen worden.
Sehr lange ist ja relativ in der "natürlichen Evolution" sind ein paar 100 oder auch 1000 Jahre nichts... 🤗 . Ohne zutun der Menschen und das verpaaren der "deformiertesten, ungesndesten, kleinsten oder auch grössten" also einfach gesagt der "nicht üblichsten" hätte sich die ganzen QZ Hunde nicht so extrem entwickelt, wahrscheinlich auch nicht in den 30000 Jahren , ....auch der Mops vor 100 oder 150 Jahren war schon Brachyzephal....🤗 Mops-Beispiele 1900 rum bis 1969 : https://pugdogpassion.com/de/mopse-des-fruhen-20-jahrhunderts-2-fotos/
 
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Sonja
2. Dez. 00:49
Das sehe ich jetzt nicht ganz so. Bereits vor 30000 ! Jahren hat sich der Hund aus dem Wolf entwickelt und wurde domestiziert. Es gibt altertümliche Rassen, die schon sehr lange existieren. Die sehen dem Wolf nicht zwingend ähnlich. Der Mops hat auch eine lange Geschichte. Natürlich nicht so übertypitisiert wie heute, aber auch mit längerer Schnauze optisch dem Wolf nicht so ähnlich. Dabei auch einige Kleinhundrassen aus Asien . Dagegen der deutsche Schäferhund, von dem jeder sagen würde, dass er große Ähnlichkeit hat, der ist eher in der Neuzeit erschaffen worden.
QZ Zucht ist ja auch keine "Neuzeit -Erscheinung" , die gibts auch schon seit/vor hunderten oder gar tausenden Jahren...es gibt Funde von Zeichnungen Darstellungen von Hunden die, so wird angenommen die "Vorgänger" des heutigen Xoloitzcuintle sind , und unter diesen Bildern gibts "Nackte" als auch Hunde mit Fell...die ältesten dieser Darstellungen auf um die 1700 v.Chr. datiert ... die Nacktheit entsteht ja durch einen Gendefekt, und dieser ist ja auch u.A. für fehlende Zähne Verursacher, . Auch vor 3000 Jahren. wars wohl derselbe Gendefekt gab's also schon QZ. Solche Tiere mit dem Defekt wurden damals wohl als heilig/besonders angesehen und wohl auch gezüchtet worden... Auch die systematische Zucht des Chinesischen Schopfhudes, (die Nackte Variante zählt ja auch zu den QZ), entstand wahrscheinlich 12 Jarh. v.Chr. und auch damals gabs wohl schon "nackte" wie Archäologische Aufzeichnungen/Darstellungen zeigen...🤗
 
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Michi
2. Dez. 01:59
QZ Zucht ist ja auch keine "Neuzeit -Erscheinung" , die gibts auch schon seit/vor hunderten oder gar tausenden Jahren...es gibt Funde von Zeichnungen Darstellungen von Hunden die, so wird angenommen die "Vorgänger" des heutigen Xoloitzcuintle sind , und unter diesen Bildern gibts "Nackte" als auch Hunde mit Fell...die ältesten dieser Darstellungen auf um die 1700 v.Chr. datiert ... die Nacktheit entsteht ja durch einen Gendefekt, und dieser ist ja auch u.A. für fehlende Zähne Verursacher, . Auch vor 3000 Jahren. wars wohl derselbe Gendefekt gab's also schon QZ. Solche Tiere mit dem Defekt wurden damals wohl als heilig/besonders angesehen und wohl auch gezüchtet worden... Auch die systematische Zucht des Chinesischen Schopfhudes, (die Nackte Variante zählt ja auch zu den QZ), entstand wahrscheinlich 12 Jarh. v.Chr. und auch damals gabs wohl schon "nackte" wie Archäologische Aufzeichnungen/Darstellungen zeigen...🤗
Ich meinte aber nicht Qualzucht sondern, dass du angemerkt hast, dass viele Hunderassen heutzutage optisch nichts mehr mit dem Wolf zu tun haben.
Die haben tatsächlich nichts mehr mit dem Wolf zu tun.
Es sind Hunde und die sind und waren schon immer vielfältig.
Alle altertümlichen Rassen sind näher am Wolf, als die allermeisten Rassen, bei denen man es optisch eher vermuten würde.
 
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Jessica
2. Dez. 05:56
Dackelkatze🤔...meinst du die Munchkin.. die ist extreme QZ aber zum glück (noch) relativ selten.... Info: dieser Gendefekt welche für die die kurzen Beine verantwortlich ist, ist ja,eine Art des "Kleinwuchs" der sich aber nahezu zu 100% vererbt, daher wird eine "Normale" mit einer er Munchkin verpaart Zwei Mutchkin zu verpaaren bringt nähmlich in der Regel nicht lebensfähige Kätzchen hervor........... Aber selbst eine Sphinxkatze oder auch Scottosh Fold sind an der Siluette noch als Katzen also selbe Art wie die "normalen HK oder auch Ursprungsform WK" zu erkennen, das meinte ich...😉
Perserkatzen sehen also aus wie normale Katzen. Wieder was gelernt.
 
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Jessica
2. Dez. 05:59
In Deutschland ist vieles so überregeluriert und bürokratisiert, aber bei der Hundezucht leider nicht. TÜV Plakette für Zuchthunde/deren Welpen wäre doch gut. 😂 Da muss man dann immer zur Jahresuntersuchung und am Anfang die ganzen Gentests und Röntgen machen. Das könnten die Käufer dann auch sehen und so wie man kein Auto ohne TÜV kaufen will, will man dann auch nicht so einen Hund. Als Interessent ist das leider sehr undurchsichtig, einen guten Züchter von einem schlechten (oder einem Vermehrer) zu unterscheiden. Vorallem wenn man vorher nie einen Hund hatte und das Thema Qualzucht Welpenhandel usw. nicht auf dem Schirm hat. Mich hat das ganze Thema welche Rasse kann man überhaupt noch kaufen und woher bekommt man den überfordert, als ich letztes Jahr einen Hund wollte. Selbst Leute die es besser wissen müssten, bekommt man schlecht überzeugt. Ich schaffe das nicht mal in meinem Freundeskreis... der eine hat jetzt zwei Rassekatzen vom Vermehrer gekauft. Der andere (hat bereits einen Hund) will unbedingt noch einen Golden Retriever vom Hobbyzüchter, weil die das ja aus Liebe zu ihrem Hobby machen und nicht nur wegen Geld wie die bösen Verbandszüchter... Das viele der Hobbyzüchter teilweise auch getarnte Welpenhändler aus dem Ausland sind, war ihm dann auch egal.
Im letzten Abschnitt hier sieht man ganz deutlich was passiert wenn Menschen die hetze die aktuelle gegen Verbände geführt wird ernst nehmen!
 
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Anja
2. Dez. 06:23
Perserkatzen sehen also aus wie normale Katzen. Wieder was gelernt.
Nein, die heutige Perserkatze ist ebenfalls eine Qualzucht, normal sehen sie schon lange nicht mehr aus. Im Grunde ein Brachy im Katzenfell.
 
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Sonja
2. Dez. 07:43
Ich meinte aber nicht Qualzucht sondern, dass du angemerkt hast, dass viele Hunderassen heutzutage optisch nichts mehr mit dem Wolf zu tun haben. Die haben tatsächlich nichts mehr mit dem Wolf zu tun. Es sind Hunde und die sind und waren schon immer vielfältig. Alle altertümlichen Rassen sind näher am Wolf, als die allermeisten Rassen, bei denen man es optisch eher vermuten würde.
Es ist aber nicht so das so sich Hunde, von "Natur aus" also nicht vom Menschen gesteuert so vielfältig entwickelt hätten, auch nicht in 30000 Jahren... Diese Vielfalt bei Hunden ist zu 9xy% "Menschen gemacht", eben halt durch Zucht/Selektion. Und sowas findet man kaum bei einer anderen Tierart. Also die Aussage das Hunde schon waren schon immer vielfältig waren ist nicht ganz korrekt. Sie haben alle den selben "Urahn" und die kurze Zeit indem sie diese Vielfalt entwickelten ist die "Schuld" vom Menschen. Rinder wurden auch seit ungefähr 10000 domestiziert dennoch unterscheiden sie sich, von ihrem Uhran dem ( wahrscheinlich) Auerochsen, Grundanatomie her, nicht sehr wie z.b. ein Dackel, Brachy von einem Wolfhund , (oder wenn man bei Rassen ohne Qualzucht Merkmale bleiben will, Wolfhund und Foxterrier.)..ein Auch Pferde wurden wohl vor ca 6000 Jahren domestiziert, vielleicht auch schon früher, aber in diesen Tausenden Jahren hat sich bei ihnen bezüglich "Grund Anatomie" nicht wirklich viel verändert...ausser halt grösse aber die Grundanatomie (Umriss blieb nahezu gleich...