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Katrin
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zuletzt 4. Dez.

Qualzucht - Warum Aufklärung alleine nicht reicht

Noch nie wurde soviel Aufklärung betrieben wie heutzutage und trotzdem steigt die Anzahl an Qualzuchthunden. Durch Zufall bin ich auf einen Artikel gestoßen den ich hier gerne teilen möchte, quasi als Diskussionsgrundlage. https://kynologisch.net/qualzucht-psychologie-2/ Es ist etwas viel eröffnet einem aber eine neue Sicht auf das Problem und warum das durch einfaches Aufklären nicht lösbar ist. Mich würde interessieren ob diese Erklärung für euch nachvollziehbar ist? Welche Schlüsse ihr daraus zieht und ob sich eure Meinung über das halten von Qualzuchten dadurch ändert oder nicht? Wie immer bitte lieb und freundlich bleiben und bedenkt bitte das Qualzucht nicht nur brachyzephale Rassen betrifft. Liebe Grüße eure Katrin J. https://www.ardmediathek.de/video/story/leiden-auf-vier-pfoten-zuechten-wir-unsere-haustiere-kaputt/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIyNjQ4MTg
 
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Michi
1. Dez. 13:07
Sehen wir doch täglich hier bei Dogorama. Die Würfe, die hier gepostet werden. Ob Rasse oder Mixe...alles " Hobbyzüchter "....
 
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Vivi &
1. Dez. 13:19
Ich kann allerdings immernoch nicht nachvollziehen, welche Alternativen es geben soll, wenn man einen Rassewelpen nicht beim Züchter kaufen sollte. Es gibt viele sehr , sehr gute Züchter, die unter diesen Rundumschlag fallen. Genauso wie beim Bashing gegen Tierschutzorgas, bei denen auch sehr viele eine gute und seriöse Arbeit machen. Ein bisschen Differenzierung sollte schon drin sein, sonst stärkt man dir Vermehrer , denn wenn Einsteiger lesen, dass alle Züchter und Orgas unseriös sind...wo werden sie wohl dann ihren Hund kaufen ??
Man müsste trotzdem zum Züchter gehen, für einen Rassewelpen gibt es keine Alternative.
Aber wirklich glücklich macht mich das nicht. Früher hätte ich, wenn jemand einen Welpen sucht, empfohlen: Geh zum VDH, da bekommst du vernünftigen Hund mit allen passenden Tests.
Das würde ich heute immer noch empfehlen, aber jetzt wird’s viel schwieriger überhaupt einen gesunden Hund zu bekommen.
Und ein Hund vom Züchter ist da schon lange kein Garant mehr. Stattdessen steht davor viel Recherche. Überhaupt erst mal eine Rasse finden, die halbwegs gesund ist, dann ein Züchter der Wert auf Charakter legt gut auf Gesundheit und dann bekommt man hoffentlich einen Hund, der gesund alt wird.
 
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Katrin
1. Dez. 13:46
Ganz genau. Und eben diese Tests werden von Züchtern durchgeführt und nicht von Vermehrern !
Niemand sagt geht zum Vermehrer.

Ich persönlich rate aber auch nicht pauschal zum VDH.

Ich sage schau wo der Hund herkommt. Auf Eltern, Großeltern usw, Gesundheit (Untersuchungen, Test), aufs Wesen, den Menschen im Umfeld, welche Überlegung steht hinter dem Wurf,wieso diese Verpaarung, achte auf einen ordentlichen Vertrag, auf eine tierärztliche Bescheinungung das alle Welpen gecheckt und gechippt sind, auf Züchterseminare, Sachkunde, Gewerbe. Achte auf Qualzuchtmerkmale, auf die Sozialisierung...

Kurz um, das Gesamtpaket muss für mich beim Kauf stimmen.
 
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Julia 🐾Nero
1. Dez. 14:39
Macht sie doch! Sonst hätte sie es selbst nicht geschrieben.
Was macht sie? 🤔
Die Geschichte von Sonja gilt als höchst unwahrscheinlich.
Es gibt keine Belege, dass der Northern Inuit von Schlittenhunden arktischer indigener Völker abstammt.
Sondern ein modernen Mix aus Deutschem Schäferhund, Husky, Malamute und Samojede ist.
Gezüchtet in Großbritannien mit dem Ziel einen folgsamen Familienhund mit Wolfsoptik zu erhalten. Also Optik ist das Zuchtziel.
Und das Optik und Gesundheit sich nicht ausschließen wird dabei sehr gut gezeigt. Ist eigentlich ein Erfolgsbeispiel für gute, moderne Zucht. Hat aber nichts mit Jahrhunderte alten Schlittenhundrassen indigener Völker zu tun.

Ob es heutzutage noch ethisch korrekt ist eine britische Rasse "Inuit" zu nennen ist fraglich, denn eigentlich ist es ein Beispiel für kulturelle Aneignung bzw Kulturraub. Aber zur Verteidigung, in den 80ern hatte man dieses Verständnis noch nicht.
 
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Michi
1. Dez. 14:39
Niemand sagt geht zum Vermehrer. Ich persönlich rate aber auch nicht pauschal zum VDH. Ich sage schau wo der Hund herkommt. Auf Eltern, Großeltern usw, Gesundheit (Untersuchungen, Test), aufs Wesen, den Menschen im Umfeld, welche Überlegung steht hinter dem Wurf,wieso diese Verpaarung, achte auf einen ordentlichen Vertrag, auf eine tierärztliche Bescheinungung das alle Welpen gecheckt und gechippt sind, auf Züchterseminare, Sachkunde, Gewerbe. Achte auf Qualzuchtmerkmale, auf die Sozialisierung... Kurz um, das Gesamtpaket muss für mich beim Kauf stimmen.
Ich spreche nach wie vor nicht vom VDH. Aber von einem Rassehundverein, bei dem Tests verpflichtend sind!
 
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Katja
1. Dez. 14:44
Niemand sagt geht zum Vermehrer. Ich persönlich rate aber auch nicht pauschal zum VDH. Ich sage schau wo der Hund herkommt. Auf Eltern, Großeltern usw, Gesundheit (Untersuchungen, Test), aufs Wesen, den Menschen im Umfeld, welche Überlegung steht hinter dem Wurf,wieso diese Verpaarung, achte auf einen ordentlichen Vertrag, auf eine tierärztliche Bescheinungung das alle Welpen gecheckt und gechippt sind, auf Züchterseminare, Sachkunde, Gewerbe. Achte auf Qualzuchtmerkmale, auf die Sozialisierung... Kurz um, das Gesamtpaket muss für mich beim Kauf stimmen.
Genau! Leider gibt es eben kein Gütesiegel mehr was einem sagt „hier bist Du gut aufgehoben, weil an alles gedacht ist“… so ja eigentlich die Idee der Verbände, oder?

Man muss sich also, wie Du sagst, selber schlau machen und beim Züchter schon gleich am Anfang die richtigen Fragen stellen… wenn das viele Leute machen und vielleicht sogar Welpen übrig sind, weil sie unter den Umständen keiner haben will, ändert sich vielleicht was.
Und vielleicht auch sogar vorher den Verband selber anfragen, welcher ihrer Züchter mit A, B und C aufwarten kann. Wenn man dann als Antwort bekommt „das braucht man doch nicht“, dankend ablehnen und woanders suchen… und das auch so sagen.
Ich glaube immer noch an die Marktmacht…🥴… die Hoffnung stirbt zuletzt.

PS: Mein Freund war letztens bei einem Dachsbracken-Wurf, wo noch ein Zwerg übrig war, der Interessent ist kurzfristig abgesprungen. Kurz überlegt, die grundsätzlichen Fragen gestellt („wo sind die Elterntiere?“ Vater nicht da, Halter der Hündin/der Sohn auch nicht; „wo leben die Kleinen & was kennen sie?“ Waren vorwiegend im Zwinger, Frau war von dem Nachwuchs wenig begeistert… zu den Gesundheitsfragen kam’s gar nicht mehr).
Gut, war ein Freund, also kein kommerzieller Vermehrer… aber ich wollte dort echt keinen Hund abnehmen!
So schwierig ist’s nicht, wenn man sich ein bisschen mit der Materie beschäftigt.😀
 
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Michi
1. Dez. 14:51
Genau! Leider gibt es eben kein Gütesiegel mehr was einem sagt „hier bist Du gut aufgehoben, weil an alles gedacht ist“… so ja eigentlich die Idee der Verbände, oder? Man muss sich also, wie Du sagst, selber schlau machen und beim Züchter schon gleich am Anfang die richtigen Fragen stellen… wenn das viele Leute machen und vielleicht sogar Welpen übrig sind, weil sie unter den Umständen keiner haben will, ändert sich vielleicht was. Und vielleicht auch sogar vorher den Verband selber anfragen, welcher ihrer Züchter mit A, B und C aufwarten kann. Wenn man dann als Antwort bekommt „das braucht man doch nicht“, dankend ablehnen und woanders suchen… und das auch so sagen. Ich glaube immer noch an die Marktmacht…🥴… die Hoffnung stirbt zuletzt. PS: Mein Freund war letztens bei einem Dachsbracken-Wurf, wo noch ein Zwerg übrig war, der Interessent ist kurzfristig abgesprungen. Kurz überlegt, die grundsätzlichen Fragen gestellt („wo sind die Elterntiere?“ Vater nicht da, Halter der Hündin/der Sohn auch nicht; „wo leben die Kleinen & was kennen sie?“ Waren vorwiegend im Zwinger, Frau war von dem Nachwuchs wenig begeistert… zu den Gesundheitsfragen kam’s gar nicht mehr). Gut, war ein Freund, also kein kommerzieller Vermehrer… aber ich wollte dort echt keinen Hund abnehmen! So schwierig ist’s nicht, wenn man sich ein bisschen mit der Materie beschäftigt.😀
Ganz genau, wie in allen anderen Bereichen muss man sich selber schlau machen und auch kritisch sein.
Das ist aber Vielen zu anstrengend. Nur so ist auch zu erklären, dass sämtliche Vermehrer gute Geschäfte machen, ob nun mit Qualzucht oder ohne.
Gute Züchter kann man sehr wohl finden, genau wie seriöse Orgas...wenn man sich ein bisschen Mühe gibt. Bei jedem Handy wird mehr Recherche betrieben !
 
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Julia 🐾Nero
1. Dez. 15:34
Man müsste trotzdem zum Züchter gehen, für einen Rassewelpen gibt es keine Alternative. Aber wirklich glücklich macht mich das nicht. Früher hätte ich, wenn jemand einen Welpen sucht, empfohlen: Geh zum VDH, da bekommst du vernünftigen Hund mit allen passenden Tests. Das würde ich heute immer noch empfehlen, aber jetzt wird’s viel schwieriger überhaupt einen gesunden Hund zu bekommen. Und ein Hund vom Züchter ist da schon lange kein Garant mehr. Stattdessen steht davor viel Recherche. Überhaupt erst mal eine Rasse finden, die halbwegs gesund ist, dann ein Züchter der Wert auf Charakter legt gut auf Gesundheit und dann bekommt man hoffentlich einen Hund, der gesund alt wird.
Meine Hoffnung geht ein bisschen Richtung neuer Rassen. Im Ausland tut sich da auch recht viel.

Was natürlich den Traditionalisten unter den Hundehaltern auch wieder nicht passt, denn die lehnen so gut wie alles, was es nicht schon seit so und so vielen Jahren gibt, pauschal ab. Denn es gäbe ja schon genug Rassen und jeder würde fündig werden.
In der Praxis schaut es aber gerade bei kleinen bis mittelgroßen Begleithunderassen echt schlecht aus, wenn man keine Qualzucht will.
 
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Jessica
1. Dez. 16:40
Niemand sagt geht zum Vermehrer. Ich persönlich rate aber auch nicht pauschal zum VDH. Ich sage schau wo der Hund herkommt. Auf Eltern, Großeltern usw, Gesundheit (Untersuchungen, Test), aufs Wesen, den Menschen im Umfeld, welche Überlegung steht hinter dem Wurf,wieso diese Verpaarung, achte auf einen ordentlichen Vertrag, auf eine tierärztliche Bescheinungung das alle Welpen gecheckt und gechippt sind, auf Züchterseminare, Sachkunde, Gewerbe. Achte auf Qualzuchtmerkmale, auf die Sozialisierung... Kurz um, das Gesamtpaket muss für mich beim Kauf stimmen.
Nein niemand sagt geht zum Vermehrer, es heißt aber geht nicht zum Züchter.

Und da der VDH einige Rassen mit QZ hat blös nicht zu denen weil die sind alle am kranke Hunde züchten.

Durch falsche Informationen wird das da auch noch untermauert.

Wo sollen dann Menschen ihre Hunde holen?

Also doch vorsorglich auch den Labbi abschaffen?
 
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Sonja
1. Dez. 16:42
Was macht sie? 🤔 Die Geschichte von Sonja gilt als höchst unwahrscheinlich. Es gibt keine Belege, dass der Northern Inuit von Schlittenhunden arktischer indigener Völker abstammt. Sondern ein modernen Mix aus Deutschem Schäferhund, Husky, Malamute und Samojede ist. Gezüchtet in Großbritannien mit dem Ziel einen folgsamen Familienhund mit Wolfsoptik zu erhalten. Also Optik ist das Zuchtziel. Und das Optik und Gesundheit sich nicht ausschließen wird dabei sehr gut gezeigt. Ist eigentlich ein Erfolgsbeispiel für gute, moderne Zucht. Hat aber nichts mit Jahrhunderte alten Schlittenhundrassen indigener Völker zu tun. Ob es heutzutage noch ethisch korrekt ist eine britische Rasse "Inuit" zu nennen ist fraglich, denn eigentlich ist es ein Beispiel für kulturelle Aneignung bzw Kulturraub. Aber zur Verteidigung, in den 80ern hatte man dieses Verständnis noch nicht.
Du weißt aber schon das die dir genannten "Schlittenhunde" besondes der Husky keine "moderne Rasse" ist und er sowie auch die andern Schlittenhunde Rassen seit Jahrhunderten "gezüchtet" wurden. Auch wurden diese untereinander verpaart, und diese Hunde eben als "Schlittenhunde" genutzt...der Ursprung der NI waren also "Schlittenhund Mixe" wenn man es so nennen will . Es ist nicht so das in den 80er z.b. Husky mit einem SH verpaart wurden um den NI zu gründen... sondern der Grundstein waren eben "Arbeits/ Schlittenhunde unbekannten ursprungs" . Was die Rassebezeichnung betrifft: zu Beginn war der NI unter der Bezeichnung "British Wolfdog" ( oder auch nur "Wolfdog" ) und auch "British Timber Dog" bekannt. Der Name wurde geändert um mögliche rechtliche Schwierigkeiten zu umgehen da in GB die Zucht von "Wolfhybride" verboten ist. Auch stammten nicht alle Gründertiere aus GB..