An der Größe liegt es glaube ich nicht, da hätte man ja den Großpudel als Option.
Grundsätzlich sind ja keine Rassen ausgeschlossen, aber der Pudel ist oft sensibel und eigenwillig, beides macht einen Hund für so eine Arbeit (denn es ist Arbeit!) eher ungeeignet.
Es haben sich Rassen mit hohem will to please, Gehorsam, Zuverlässigkeit und Belastbarkeit etabliert.
Früher ganz klassische der Deutsche Schäferhund.
So ein Blindenführhund muss sich ja enorm zurück nehmen können, warten, geduldig sein, Entscheidungen treffen.
Ich glaube Großpudel sind wie alle anderen Rassen nicht per se ausgeschlossen, aber man hat einfach mit größerer Wahrscheinlichkeit einen passenden Welpen beim DSH, Labrador oder Golden Retriever.
Bedenklich ist der Trend ungeeignete Rassen durch die Ausbildung zu zwingen, weil die Halter das unbedingt wollen. Als eine Freundin von mir mit ihrem Labbi die Ausbildung zum Therapiebegleithund gemacht hat, gab es da auch einen Miniatur Bullterrier in der Gruppe.... Der war absoluter Exot und hat auch sehr gestruggelt. Finde ich ethisch auch sehr schwierig, die Halterin wollte aber beweisen, dass diese Rasse das auch kann... Wieso? Um Rassevorurteile zu bekämpfen. Finde ich einen äußerst kritischen Ansatz. Denn die Auswahl geeigneter Hunde soll ja auch sicherstellen, dass die Hunde nicht unter der Arbeit leiden.
Und die Anforderungen an einen Therapiebegleithund sind nicht einmal so hoch, wie bei einem Blindenführhund, von dessen Zuverlässigkeit das Leben des Blinden abhängt, wenn es zum Beispiel um den Straßenverkehr geht.
Aber gerade auf TikTok und Co sieht man immer verrücktere Rassen als "Emotional Support Dog" oder in der PTBS Ausbildung....
Die Anforderungen von Therapiehund und Blinden-, bzw Assistenzhund unterscheiden sich aber sehr stark. Ein Therapiehund muss nichts lernen, nur ruhig, geduldig und ohne Aggression sein. Der Halter muß den Hund zwar kontrollieren können, aber der Hund hat weiter keine Aufgaben zu erlernen.