Moin, meine kommt aus dem TS Bulgarien und ist wahrscheinlich ein Podenco und Australien Shepard Mix. Ihr Verhalten ist auch eher Podenco. Habe sie nun 5 Wochen und seit 1 Woche habe uch das Training geändert. Sie ist schon ziemlich ungebunden und zog an einer 10 Meter Leine wie eine arme irre. Man muss dazu sagen sie war schon 1 Jahr in Deutschland - Wald und Dorf. Jetzt ist sie in der Großstadt zuhause. Ganz andere Herausforderung und Training ist zwingend erforderlich. Grenzen setzten und Disziplin einfordern ist mein Erfolgs Rezept. Sie läuft jetzt bei Fuß (auch wenn sie das Wort noch nie von mir gehört hat) jedenfalls hat sie jetzt eine direkte Halsleine und ich korrigiere quasi alles (sie kennt weder Regeln noch Training). Den Anfang habe ich mit dem durchsetzen des Sitz + Bleib gemacht. Das "Duell" hat ca 1 1/2 std, mit Zuhilfenahme der Hausleine, gedauert. Seit dem weiß sie, es ist ernst. Das selbe habe ich dann ca 1 1/2 Std draußen durchziehen müssen, das sie nach meinen Regeln läuft - nämlich auf Richtung achten und mindestens neben mir laufen. Dabei habe ich genau beobachtet das sie nicht ins fixieren kommt, der Jagdtrieb nicht überhand nimmt oder die Fixierung auf andere Hunde. Seit dem ist es insgesamt wesentlich entspannter. Im Allgemeinen arbeite ich stark mit Körpersprache das wirkt wunder. Sie hat zB Angst nachts bei entgegen kommenden Verkehr. Sie läuft sonst rechts von mir, ich lasse sie dann aber links also Straßenrand stehen und stelle mich demonstrativ breitbeinig vor sie und bin völlig relaxed dabei sobald zB der LKW vorbei ist sofort weiter gehen - auf das timeing achten. Ich habe 3 verschiedene Pfiffe. Achte auf mich, Korrektur pfiff, die Entfernung zu mir ist im roten Bereich (zu weit weg/ unser Kinderwagen - Platz machen) und die Leine gibt die Führung an. Heute ist sie mir aus dem Keller gehuscht. Sie ist abgedüst, ich habe meine kleine schnell in den Kinderwagen gesetzt und bin die Auffahrt vor gegangen. Sah sie, sie sah mich 150 Meter entfernt. Ich pfiff sie und drehte mich auch schon demonstrativ in die andere Richtung. Sie kam angeprescht. (Leider ist mir am Deich der Übermut gekommen, sie ist ja so süß entspannt bei uns lass sie doch hierbim Gras toben... ZACK weg war sie. Sie kam nach ca 15 Minuten-gleiche Trick hat funktioniert) Natürlich habe ich Panik in den Momenten aber das bringt niemanden weiter. Ganz ruhig nahm ich die Leine und ging den Weg als wäre nichts gewesen. Wenn sie eine Fährte hat fängt sie an zu ziehen. Ich lasse sie nicht mehr von der Leine auch nicht auf einer tummelwiese bis das Band enger ist und sie besser hört. Sie sollte nicht die Erfahrung machen, das meine machtlosigkeit ausgenutzt werden kann und sie einfach nicht kommen braucht. Von der Tendenz her ist sie auch eher zum Hund anhänglich, als auf den Menschen - wenn sie die Möglichkeit hat. Hilfreich war auch die Weste Dog in Training. Mittlerweile habe ich sie ihr garnicht mehr angezogen - nach 5 Tagen Gassi Training. Warum erzähle ich das alles... Reizüberflutung... Ich versuche meinem Hund beizubringen das sein Job ist - Bei Fuß - gehen nichts anderes, kein schnüffeln, kein pinkeln, kein anderer Hund, LKW, Kinder, Fahrrad - ich Regel alles. Dabei laufe ich selbst bewusst und souverän durch meine Gegend. Sie braucht vor nichts Angst haben, ich stehe wie ein Bollwerk vor ihr. Dabei läuft sie mal rechts, mal links von mir, bleibe zB bei Gleisen 20 Meter vorher stehen. Natürlich hat sie etwas Angst und ist unsicher es klappt von Tag zu Tag besser. Bei einigen Sachen weiß ich ja, dass sie Respekt hat und so laufe ich schon deeskalierend ohne sie zu verhätscheln. Seit dem fängt sie nicht mehr an alüren zu machen bei anderen Hunden, bellen, anspringen und sowas. Generell habe ich mir angewöhnt vorausschauend zu gehen und zu beobachten wie gehen andere mit ihrem Hund um wie Löse ich das, vorbei gehen, stehen bleiben, Richtung Wechsel. Bei uns reicht es schon wenn ich eine Schleife weg vom fremden Hund mit ihr gehe ohne das "sie das Gefühl hat das wieder selbst regeln zu müssen." ich achte penibel darauf, dass ich souverän durch jede Situation gehe. So stellt mein Hund immer weniger mein tun in Frage und ist folgsam/ bereitwillig.
Ich bin gerade voll stolz das wir das in so kurzer Zeit umgesetzt bekommen haben. Ich denke mein Hund hat jetzt ein Gefühl von Sicherheit und die Rangfolge ist klar - sie kann entspannen /ankommen. Ich wünsche euch das auch und hoffe, dass du aus meinem, noch taufrischen Erfahrungen was mit nehmen.