@Felix K
Danke für das Video und vor allem für den Zeitungsartikel.
Dieses Konzept klingt ja schön und gut, aber ich denke, dass es nicht bei allen Hunden funktioniert.
Und der Zeitungsartikel unterstreicht das für mich, weil Frau Löckenhoff ja auch Hunde ablehnt in ihrem Hundehotel.
Mal ein Beispiel aus unserem Alltag:
Mein Vater und ich sind mit Shadow im Hundeauslauf. Dort treffen wir auf einen fast gleichaltrigen anderen braunen Neufi-Rüden. Die Beiden beäugen sich und stellen fest, dass sie sich nicht leiden können. Ok soweit. Wir gehen weiter, nehmen Shadow aber vorsichtshalber an die Leine, falls wir bei unserem Rundgang wieder auf den Rüden treffen. Was dann auch tatsächlich passierte. Shadow war wie gesagt an der Leine. Der andere Neufi nicht und guckte schon zu uns rüber und kam näher.
Als ich mich schützend vor Shadow stellte geriet die Situation außer Kontrolle. Der fremde Neufi ging auf den angeleinten Shadow los. Der Besitzer hatte große Mühe seinen Hund einzufangen und mein Vater war mit Shadow am kämpfen. So einen Angriff lässt er sich nicht bieten.
Körpersprachlich habe ich dem Fremden Neufi gezeigt: Hier darfst du nicht weiter.
Es hat ihn aber kein Stück interessiert.
Hucky ist da aber auch nicht anders. Den interessieren Raumbegrenzungen durch Personen auch nicht. Vor allem nicht durch Fremde.
Oh je, keine schöne Situation und der andere Besitzer kam wohl ein bisschen spät...
Viel liegt auch an der eigenen Ausstrahlung und Emotionen. Wenn man angespannt ist, kann man schwer ernst und souverän rüber kommen. Das musste ich bei unserer Landseer-Hovawart Hündin lernen, sie hat mit zwei Jahren die Leinenpöbelei für sich entdeckt und zwar so, dass sie nur noch auf zwei Beinen hing, wenn uns ein anderer Hund entgegen kam. Was hab ich geheult und trainiert und bin nur noch mit den Gedanken "hoffentlich treffen wir keinen los gegangen."
Bis wir dann an eine Trainerin geraten sind, die mir auf den Kopf zu gesagt hat "du bist das Problem, nicht der Hund." Und Recht hatte sie, je egaler mir das geworden ist, desto besser wurde es. Und nach unserem Umzug (nicht wegen der Hündin) war es plötzlich ganz verschwunden.
Ähnlich war es jetzt bei Wilma, sie ist ja erst mit einem halben Jahr zu uns gezogen und wir haben sie beim Gassi abgeleint wie Coco auch. Tja, da hat Wilma uns erstmal gezeigt wie schnell und weit ein Neufi rennen kann 🤯
Ich hatte die Hoffnung auf eine Eintagsfliege und hab sie auch die nächsten Male abgeleint, aber sie ist immer wieder losgedüst. Kein Jagen, kein Junghundflitzen, einfach aus heiterem Himmel über eine große Distanz. Also erstmal Schleppleine und nur bedingt Freilauf und wenn dann mit sehr viel Anspannung bei mir. Aber auch hier, je angespannter ich war, desto mehr Flitzis hatte sie. Inzwischen bin ich sehr entspannt , weil sie immer wieder gekommen ist und jetzt nicht mehr flitzen geht.
Ich finde es ist ein stetiges gemeinsames lernen, dafür gibt es keinen Plan und kein Schema F, dafür sind wir und auch die Hunde alle zu unterschiedlich und das ist auch gut so.,🤗