Ich empfinde es auch als Qual, dass mein Frenchie in der Kommunikation mit anderen Hunden behindert ist. Das entgegne ich immer allen die sagen „aber meiner ist gesund“ … mag sein, aber trotzdem behindert. Mein Hinnerk tut mir da manchmal echt leid weil er missverstanden wird. Aber in dem Thread hier geht es ja nicht um Frenchies, das finde ich gut. Denn es gibt auch noch andere Hunde die qualzuchten sind und ich bemerke auch, dass dies nicht thematisiert wird. Man schiesst sich doch sehr auf die brachyzephalen rassen ein. Klar das ist auch schlimm und viele empfinden das als „schlimmer“ dennoch beinhaltet der Begriff qualzucht etwas mehr. Toller Post!
Ich finde es übrigens sehr schlimm, dass die Besitzer meist stigmatisiert werden. Ich kenne auch solche und solche frenchies. Meiner wurde in der Tierklinik untersucht und medizinisch als gesund und freiatmend bezeichnet. Von einem Arzt. Er sagte aber auch dazu, dass er so einen frenchie so alle paar Jahre mal sieht, der Rest ist wirklich sehr krank. Da habe ich wohl einfach Glück gehabt. Aber dennoch kann ich den Kauf einer solchen Rasse heute nicht mehr unterstützen … viel zu hoch ist das Risiko dann wirklich einen sehr kranken Hund zu bekommen.
Ich bin aber froh und glücklich, dass mein Hinnerk ein schönes Leben hat. Deshalb mag ich es nicht, wenn ich persönlich stigmatisiert werde einfach aufgrund seiner Rasse. Es gibt tatsächlich auch medizinisch gesunde Hunde … 🤷🏼♀️ vielleicht ist er ja schon gar gesünder als manch anderer Hund der auf der Straße nicht stigmatisiert wird. Alle über einen Kamm scheren finde ich schwierig und deshalb auch wichtig über die anderen rassen zu sprechen.
Meiner Meinung nach sollte es bei der Aufklärung die es heute gibt darum gehen welche Merkmale für einen Hund wichtig sind. Und nicht dieses „diese Rasse ist schlecht und jene Rasse ist schlecht“
Die Probleme dieser Rassen mit platten Nasen bestehen, auch wenn diese augenscheinlich frei atmen und frei von Spondylosen, Hauterkrankungen und so weiter sind. Ein solcher Hund wird niemals eine gute Ventilation und Abkühlung erreichen, dafür sind die Nasenmuscheln zu deforniert. Probleme entstehen insbesondere dann, wenn zusätzliche Einflussfaktoren wie Hitze oder Krankheiten hinzukommen. So ist mir in der Praxis eine französische Bulldogge beinahe verstorben, da durch eine allergische Reaktion die Atemwege zugeschwollen sind, bis zu einer vollständige Obstruktion. Bei keiner Rasse mit vollständiger Nase wäre ein solcher Notfall entstanden, da die allergische Reaktion nicht einmal besonders ausgeprägt war. Diesen Rassen mangelt es durch die fehlerhafte Atmung an einem Grundbaustein des Lebens. Im Einzelfall ist das tragisch, als Zuchtziel jedoch völlig irrational.
Auch andere Rassen sind von Problemen betroffen, wobei insbesondere die meisten bachycephalen Rassen dazu gehören. Einige Probleme lassen sich jedoch mit vernünftiger Zucht und achtsamen Umgang vermeiden, sodass für den Hund keine Einschränkung besteht. Für Rassen mit platten Nasen besteht die erschwerte Ventilation ein Leben lang und bringt nur weitere Probleme mit sich, kann jedoch nie geheilt werden. Von daher kann ich gut verstehen, wieso insbesondere bei solchen Rassen empfindlich reagiert wird.