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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 30. Apr.

Qualzucht

Es geht um das schwierige Thema "Qualzucht". Was ist für euch Qualzucht und welche Rassen sind eurer Meinung nach besonders davon betroffen? Für mich ist Qualzucht nicht nur an körperlichen Merkmalen (z. B. sehr kurzer Schnauze zu erkennen, sondern auch schon, wenn ein erhöhtes Risiko auf behinderte Kinder besteht. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Dobermann. Fast 60% der Dobermänner hat einen angeborenen Herzfehler und damit DCM. Das kann nicht so weitergehen.
 
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Katrin
26. Okt. 11:57
Du hast deine Meinung ich meine Erfahrungen aus 2 Jahrzenten mit Nackthunden. Aber du schreibst wieder am Ende Gendefekt, das ist er eben nicht, aber gut. Deine Aussage bestätigt nur was ich meine, es wird leider nicht differenziert genug betrachtet. Etwa 99% der Nackthunde die ich kenne sind übrigens sehr sozial und haben keinerlei Probleme mit der Kommunikation.
Ich schrieb das Nackthunde für mich gleichgestellt sind wie Brachycephalie und Gendefekte. Ich hab nicht geschrieben das alle Nackthunde Gendefekte haben🤦‍♀️ Herrje, drücke ich mich so undeutlich aus?
 
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Angelique
26. Okt. 12:37
Richtig lesen, sie entstanden vor unglaublich langer Zeit als Laune der Natur. Noch heute fallen in Würfen haarlose und komplett befellte Welpen (durch gezielte Verpaarung). Rund ein drittel aller Xolos zB haben Fell. Sie sind definitiv anfälliger. Die Haut ist zwar angeblich dicker trotzdem muss sie geschützt werden. Hinzu kommt die fehlende Kommunikationsmöglichkeit durch das aufstellen der Haare. Auch das führt immer wieder zu Problemen unter Hunden. Verletzungen im Spiel sind auch keine Seltenheit. Ja, Nackthunde sind alt, seeehr alt. Aus meiner Sicht passen sie aber nicht mehr in die heutige Zeit. Haarlosigkeit wird dank immer neuer und mehr Umweltgifte durchaus zunehmend problematischer für diese Tiere. Eine Rasse nur der Optik wegen das aufzuzwingen halte ich persönlich für nicht richtig und deswegen zählen Nackthunde (nicht nur für mich) zu den Qualzuchten. Gleichgestellt mit Brachycephalie anderen Gendefekten.
Da muss ich Chantal aber zustimmen, nackthunde(ich rede jetzt von den natürlichen) sind keine qualzuchten. Besonders die mit schwarzer Haut sind null empfindlich was Hitze/Kälte ect. angeht. Tatsächlich sind die meisten nackthunde sehr gesunde und ursprüngliche Hunde die bisher wenig unter der Zucht gelitten haben. Klar zieht man ihnen wenn’s kalt oder nass ist mal gerne ein Mantel an aber das tue ich auch genauso wie viele andere Menschen mit kurzhaar hunden. Und ich finde es etwas schwierig zu sagen das diese Hunde in der heutigen Zeit nicht mehr in die Welt passen, schließlich wurden sie hauptsächlich von der Natur so geschaffen und der Mensch hat sie quasi nur „vermehrt“ und es ist absolut nicht gleichzustellen mit brachycephalie die über Jahrzehnte von menschen „geschaffen“ wurde.(ich betone nochmal das ich hier nicht von den nackthunden rede die durch ein Gendefekt kein Fell haben.
 
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Katrin
26. Okt. 13:24
Da muss ich Chantal aber zustimmen, nackthunde(ich rede jetzt von den natürlichen) sind keine qualzuchten. Besonders die mit schwarzer Haut sind null empfindlich was Hitze/Kälte ect. angeht. Tatsächlich sind die meisten nackthunde sehr gesunde und ursprüngliche Hunde die bisher wenig unter der Zucht gelitten haben. Klar zieht man ihnen wenn’s kalt oder nass ist mal gerne ein Mantel an aber das tue ich auch genauso wie viele andere Menschen mit kurzhaar hunden. Und ich finde es etwas schwierig zu sagen das diese Hunde in der heutigen Zeit nicht mehr in die Welt passen, schließlich wurden sie hauptsächlich von der Natur so geschaffen und der Mensch hat sie quasi nur „vermehrt“ und es ist absolut nicht gleichzustellen mit brachycephalie die über Jahrzehnte von menschen „geschaffen“ wurde.(ich betone nochmal das ich hier nicht von den nackthunden rede die durch ein Gendefekt kein Fell haben.
Zucht ist halt aus meiner Sicht für viele Hunde nicht wirklich vorteilhaft, auch nicht für den Nackthund. Über die Entstehung dieser Tiere weiß man nicht soviel. Einer der Ursprungsrassen ist z.B der Xolo (ich glaube sogar mal was von weit über 5000 Jahre gelesen zu haben). Entstanden ist die Haarlosigkeit durch eine Genmutation, wahrscheinlich als Anpassung zur Umgebung (Temperatur, Ungeziefer etc). Ab wann richtig gezüchtet wurde ist schwer zu sagen. Fakt ist aber das die haarige Variante dazu beiträgt überlebensfähige Würfe zu bekommen (Genetik muss beachtet werden). Ein reinerbiger haarloser Hund ist nicht überlebensfähig. Das Problem besteht darin das die haarige Variante nicht überall anerkannt ist, was bei der Zucht zu Problemen führt. Das die Haut dicker ist, ist glaube ich bisher auch noch nicht nachgewiesen. Ich denke schon das Zucht grundsätzlich zum Wohle des Hundes und seiner Nachfahren stattfinden sollte. Aus meiner Sicht spricht heutzutage einfach viel mehr für die fellige Variante. Ob die Natur heute diesen Schritt nochmal gehen würde kann ich natürlich nicht beurteilen. Denke aber das ein festhalten an solchen Rassenvarianten weniger dem Tierwohl sondern eher wieder dem menschlichen ,,will haben" dient.
 
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Chantal
26. Okt. 13:38
Zucht ist halt aus meiner Sicht für viele Hunde nicht wirklich vorteilhaft, auch nicht für den Nackthund. Über die Entstehung dieser Tiere weiß man nicht soviel. Einer der Ursprungsrassen ist z.B der Xolo (ich glaube sogar mal was von weit über 5000 Jahre gelesen zu haben). Entstanden ist die Haarlosigkeit durch eine Genmutation, wahrscheinlich als Anpassung zur Umgebung (Temperatur, Ungeziefer etc). Ab wann richtig gezüchtet wurde ist schwer zu sagen. Fakt ist aber das die haarige Variante dazu beiträgt überlebensfähige Würfe zu bekommen (Genetik muss beachtet werden). Ein reinerbiger haarloser Hund ist nicht überlebensfähig. Das Problem besteht darin das die haarige Variante nicht überall anerkannt ist, was bei der Zucht zu Problemen führt. Das die Haut dicker ist, ist glaube ich bisher auch noch nicht nachgewiesen. Ich denke schon das Zucht grundsätzlich zum Wohle des Hundes und seiner Nachfahren stattfinden sollte. Aus meiner Sicht spricht heutzutage einfach viel mehr für die fellige Variante. Ob die Natur heute diesen Schritt nochmal gehen würde kann ich natürlich nicht beurteilen. Denke aber das ein festhalten an solchen Rassenvarianten weniger dem Tierwohl sondern eher wieder dem menschlichen ,,will haben" dient.
Ein reinerbiger Haarloser Hund ist nicht überlebensfähig? Das stimmt nicht ganz. Dann hätte man diese Rassen schon ausgerottet weil behaarte Hunde bis vor kurzem von der Zucht ausgeschlossen waren zumindest beim Xolo und beim Perro. Beim American Hairless Terrier kann ich es nicht sagen, das ist die Rasse mit dem Gendefekt damit kenne ich mich nicht aus. Aber bei dem mutierten Gen gilt das nicht.
 
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Katrin
26. Okt. 14:31
Die Genetische Mutation für die Haarlosigkeit (Canine Ectodermic Dysplasia, CED) ist eine Duplikation eines Segmentes des Gens FOXI3 im Chromosom 17 und wird als ein monogenes autosomal semidominantes Merkmal vererbt. Semidominat bedeutet in diesem Fall, dass der Phänotyp (die sichtbare Veränderung am Hund) der heterozygoten Hunde eine „Mischung“ aus dem homozygoten dominanten (komplett haarlos und nicht Lebensfähig) und den homozygoten rezessiven Hunden (behaart) ist. Zur Erklärung: Homozygot dominante Embryonen enthalten zwei Kopien des mutierten Allels und sind somit nicht lebensfähig (Letalfaktor). Sie sterben noch vor der Geburt und werden resorbiert. Um das ganze einmal anhand der mendeleschen Regel zu erklären: Für das mutierte dominante Gen der Haarlosigkeit nehmen wir das O Für das rezessive Gen der Behaarung nehmen wir das o Verpaaren wir nun also zwei unbehaarte Xoloitzcuintle (Oo x Oo) kämen wir auf folgende genetische Verteilung bei den Welpen: 25% OO (haarlos, homozygot dominant und somit nicht Lebensfähig) 50% Oo (haarlos, trägt aber die Veranlagung zur Behaarung im Genotyp) 25% oo (behaart) Demnach fallen in jedem Wurf, auch bei der Verpaarung von haarlosen Xolos, immer auch rund ein Drittel der Welpen behaart aus. Ich gebe zu, Genetik ist nicht mein Fachgebiet. Keine Ahnung ob die Natur die Mutation nicht im Laufe der vergangenen x tausend Jahre weiter verändert hätte oder der Nackthund ein Auslaufmodel geworden wäre hätte der Mensch nicht eingegriffen.
 
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Katrin
26. Okt. 14:48
Beim AHT verstehe ich den Sinn hinter der Erschaffung nicht. Für mich steht da das Tierwohl definitiv nicht an erster Stelle. Nacktheit fördern um einen allergikerfreundlicheren Hund zu schaffen geht für mich persönlich am Tierwohl vorbei.
 
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Angelique
26. Okt. 14:51
Beim AHT verstehe ich den Sinn hinter der Erschaffung nicht. Für mich steht da das Tierwohl definitiv nicht an erster Stelle. Nacktheit fördern um einen allergikerfreundlicheren Hund zu schaffen geht für mich persönlich am Tierwohl vorbei.
Der AHT ist soweit ich weiß auch durch eine Genmutation entstanden. Dass das eine qualzucht ist möchte ich hier überhaupt nicht abstreiten. Ich finde der kleine Text hier hat es auf den Punkt getroffen was den Zumindest den Xolo angeht.
 
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Katrin
26. Okt. 14:57
Der AHT ist soweit ich weiß auch durch eine Genmutation entstanden. Dass das eine qualzucht ist möchte ich hier überhaupt nicht abstreiten. Ich finde der kleine Text hier hat es auf den Punkt getroffen was den Zumindest den Xolo angeht.
Evolution trifft es gut, bedeutet für mich aber auch immer frei von Zucht. Lange bevor Zucht im heutigen Sinne stattgefunden hat wurden diese Tiere verehrt und die Vermehrung gefördert. Keiner kann also sagen ob diese Mutation nicht doch nachteilig gewesen wäre und/oder eine Weiterentwicklung erfolgt wäre.
 
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Marlene
26. Okt. 18:18
Ich finde es so schwierig, weil viel zu oberflächlich gehandelt wird bei diesem Thema. Nehmen wir doch mal, um nicht immer auf den kurzköpfigen rum zu hacken, die Nackthunde. Es gibt Rassen deren Nacktheit von einer natürlichen Genmutation stammt, also "gesunde Nacktheit" will ich es mal nennen, und es gibt Rassen deren Nacktheit von einem Gendefekt stammt. Behandelt werden diese Rassen aber gleich und das ist meiner Meinung nach falsch. Man sollte es nicht nur optisch betrachten sondern Genetisch, angeblich wird es gesundheitlich betrachtet, das halte ich für eine Lüge.
Wo ist denn für dich der Unterschied zwischen einer „natürlichen Genmutation“ und einem Gendefekt, wenn du dich bei beidem auf Nacktheit als Resultat beziehst? Weil es die eine Rasse länger gibt als die andere? Und wie unterscheidest du zwischen natürlicher und unnatürlicher Mutation? Genmutationen entstehen nicht, damit sich ein Lebewesen an irgendetwas anpasst, sondern sie entstehen einfach. Wenn diese Veränderung einen Vorteil gegenüber Konkurrenten der gleichen Art gibt, vermehrt sich dieses Lebewesen häufiger und gibt diese Eigenschaft möglicherweise an seine Nachkommen weiter. Ist die Mutation ein Nachteil, hat der Organismus deutlich weniger oder gar keine Nachkommen. Es sei denn, der Mensch greift ein und sorgt gezielt dafür, dass es Nachkommen gibt. Wäre die Nacktheit der Hunde nicht gezielt durch Menschen fortgeführt worden (aka Zucht), bin ich mir sicher, dass es keine „natürlichen“ Nackthunde geben würde. Evolutionär gesehen hat Nacktheit in einem auf dem Land lebenden Säugetier nur Nachteile (u.a. wie bereits erwähnt Schutz vor Sonne/Kälte/Verletzungen, Tarnung…) Sonst müssten die in Mexico lebenden Wölfe ja auch alle nackt sein…
 
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Marlene
26. Okt. 18:29
Der AHT ist soweit ich weiß auch durch eine Genmutation entstanden. Dass das eine qualzucht ist möchte ich hier überhaupt nicht abstreiten. Ich finde der kleine Text hier hat es auf den Punkt getroffen was den Zumindest den Xolo angeht.
Problematisch an dem Text finde ich, dass die Rasse fast vollständig ausgerottet worden sein soll, durch entsprechende Zucht in den letzten Jahren aber „gerettet“ wurde, wodurch ja früher oder später Inzucht impliziert wird. „Sehr gesund“ kann die Rasse dadurch ja wohl nicht mehr sein bzw. bleiben… 🧐