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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 30. Apr.

Qualzucht

Es geht um das schwierige Thema "Qualzucht". Was ist für euch Qualzucht und welche Rassen sind eurer Meinung nach besonders davon betroffen? Für mich ist Qualzucht nicht nur an körperlichen Merkmalen (z. B. sehr kurzer Schnauze zu erkennen, sondern auch schon, wenn ein erhöhtes Risiko auf behinderte Kinder besteht. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Dobermann. Fast 60% der Dobermänner hat einen angeborenen Herzfehler und damit DCM. Das kann nicht so weitergehen.
 
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Anna
25. Juli 17:50
Das Problem ist alleine nicht die Schnauze! Es spielt der gesamte Kopf ( die breite, die Masse der Stirn, die angelegten Augen) eine sehr große Rolle, hinzu kommt die Form.und Breite des Kiefers, daraus für die Gaumensegel, die lange und Breite des Halses, wie viel Platz ist da vorhanden, dann spielt für diese Rassen der Brustkorb eine sehr große Rolle, wie lang wie breit, wie rund ist dieser, wie sind Herz und Lunge dadurch gelagert .... Ihr seht nur und ausschließlich die Schnauze als das wohl oder übel und das ist falsch....ganz falsch ... Sorry ...
Nenne wir das Kind beim Namen: Bei den bekanntesten drei Qualzuchtrassen (Mops, Französische und Englische Bulldogge) fällt mir kein einziges Körperteil ein, dass auf die Rasse gerechnet nicht überdurchschnittlich oft Probleme bereitet und/oder für den ursprünglichen Gebrauch völlig untauglich ist 🤷‍♀️🤷‍♀️
 
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Dogorama-Mitglied
25. Juli 17:53
Ich habe einen Tierschutzmops. Das ist die teuerste Rasse, die ich jemals hatte. Gaumensegel-OP und Physiostunden kosten, sind bei der Rasse aber ein absolutes Muss. Dazu noch Medikamente, um die hervorstehenden Augen feucht zu halten. Nicht nur sein Kopf ist schlecht gebaut, auch sein Rücken und die Hüfte sind im wahnsinnig schlechten Zustand. Und das hat nichts damit zu tun, dass er aus dem Tierschutz kommt. Laut Tierarzt ist diese Rasse gewollt so gebaut...
 
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Flora
25. Juli 17:54
Ich vermute, dass bei der Studie die Welpensterblichkeit mit eingerechnet wurde. Viele Bulldoggen können ja gar nicht mehr selbst gebären, sondern die Welpen müssen per Kaiserschnitt auf die Welt geholt werden. 1-2 Totgeburten pro Waurf sind da keine Seltenheit
 
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Dogorama-Mitglied
25. Juli 17:59
Ich habe einen Tierschutzmops. Das ist die teuerste Rasse, die ich jemals hatte. Gaumensegel-OP und Physiostunden kosten, sind bei der Rasse aber ein absolutes Muss. Dazu noch Medikamente, um die hervorstehenden Augen feucht zu halten. Nicht nur sein Kopf ist schlecht gebaut, auch sein Rücken und die Hüfte sind im wahnsinnig schlechten Zustand. Und das hat nichts damit zu tun, dass er aus dem Tierschutz kommt. Laut Tierarzt ist diese Rasse gewollt so gebaut...
Super Kira, was du alles für deinen Mops tust👍. So würde ich mir das von jedem Brachyhalter wünschen!
 
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Dana, Bonney &
25. Juli 18:17
Das Problem ist alleine nicht die Schnauze! Es spielt der gesamte Kopf ( die breite, die Masse der Stirn, die angelegten Augen) eine sehr große Rolle, hinzu kommt die Form.und Breite des Kiefers, daraus für die Gaumensegel, die lange und Breite des Halses, wie viel Platz ist da vorhanden, dann spielt für diese Rassen der Brustkorb eine sehr große Rolle, wie lang wie breit, wie rund ist dieser, wie sind Herz und Lunge dadurch gelagert .... Ihr seht nur und ausschließlich die Schnauze als das wohl oder übel und das ist falsch....ganz falsch ... Sorry ...
Da pflichte ich dir voll und ganz bei! Danke für die Ergänzungen! ☺ Ich hab mich nur auf die Schnauze bezogen, weil das ja beim ,,Retromops" immer das Hauptargument ist. Z.B. Beim Cavalier King Spaniel tritt z.B ein Teil vom Kleinhirn dorsal aus, weil der Schädel zu klein ist.
 
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Vanessa
25. Juli 19:05
Ich vermute, dass bei der Studie die Welpensterblichkeit mit eingerechnet wurde. Viele Bulldoggen können ja gar nicht mehr selbst gebären, sondern die Welpen müssen per Kaiserschnitt auf die Welt geholt werden. 1-2 Totgeburten pro Waurf sind da keine Seltenheit
Das ist schon länger wieder rückläufig, mittlerweile gibt es da wieder wesentlich weniger Kaiserschnitte und weniger Totgeburten. Zum Glück!
 
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Katrin
25. Juli 19:09
Da bist du leider schlecht informiert, mein Mops rückzüchtung hat eben keine Brachyzephalie es ist möglich einen Hund der mit schlechten Atemwegen überzüchtet wurde einen zumindest lebensfreudigen und agilen eben nicht schlecht atmenden Hund zu züchten.
Bin frisch zurück von meinem Kurztrip, deswegen antworte ich erst jetzt. Liebe Lena C., ich beschäftige mich schon einige Jahrzehnte mit dem Thema. Wenn das was du schreibst stimmen würde wäre ich echt superglücklich. Das würde bedeuten das dein Mops der als Altdeutscher Mops im Profil beschrieben ist weder einen runden Kopf noch eine Plattnase hätte. Er hätte eine Schnauze wie es ein Hetzjäger haben sollte und auch braucht. Ein sportlicherer Körperbau wie man ihn bei den Altdeutschen vorfindet macht ihn leider nicht gesund. Der Altdeutsche ist übrigens vom Retromops abzugrenzen. Beim Altdeutschen versucht man durch den vorhandene Genpool sowas wie einen gesunden Hund hinzubekommen. Was braucht ein gesunder Hund? Eine Schnauze in die der Kühlapperat richtig reinpasst. Eine Rute mit der sich vernünftig kommunizieren lässt. Augen die gut in einem nicht verformten Schädel sitzen, einen Körperbau mit dem der Hund rennen, schwimmen und ohne Hilfe gebären kann usw. Hinzu kommt das dein Hund sich noch im Wachstum befindet. Unter dem 1.Lebensjahr treten nur bei extremeren Fällen Probleme auf. Beim Rest kommt es erst mit der Zeit. Der Mops wird noch über viele Generationen brachyzephal bleiben, weil es einfach von den Käufern so gewünscht ist.
 
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Dogorama-Mitglied
25. Juli 19:39
Ich könnte mir vorstellen, das an der Theorie von Vanessa Bork von der hellhound foundation was wahres dran sein könnte. Das die Atemnot bei manchen in Aggression umschlagen kann 🤷‍♀️ siehe Enzo https://www.hellhound-foundation.com/hunde/enzo/
Der Artikel ist wirklich interessant!
 
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Angelique
25. Juli 19:40
Ja, Wölfe sind tolle Tiere, das ist unbestritten. Aber ist der Vergleich zum Hund gerechtfertigt? Denn beide Arten haben mittlerweile genauso viele Unterschiede wie Gemeinsamkeiten. 🤔👀
Naja ich finde persönlich den Hunde-Wolf Vergleich auch nicht ganz passend, Charakter, Instinkt, ect. Ich finde jedoch rein gesundheitlich den Vergleich absolut passend, denn sind wir mal ehrlich, jeder von uns würde sich wünschen das unsere heutigen Hunde so gesund wären wie die Wölfe, leider ist das durch die Zucht nicht mehr wirklich gegeben und leider auch unmöglich umzusetzen in der heutigen Gesellschaft.
 
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Sonja
25. Juli 19:54
Ja, Wölfe sind tolle Tiere, das ist unbestritten. Aber ist der Vergleich zum Hund gerechtfertigt? Denn beide Arten haben mittlerweile genauso viele Unterschiede wie Gemeinsamkeiten. 🤔👀
Ja weil die Unterschiede so vom Menschen gemacht wurden. Irgend wann,vor Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten ist mal sind mal Hunde, dessen Eltern noch normalen/wolfähnlichen Körperbau hatten , mit "deformationen" geboren worden, eigentlich nicht wirklich (über-) lebensfähig und in der Natur hätten die wohl auch keinen Partner um sich zu vermehren "abbekommen" , also währen diese "deformierten Geschöpfe" wieder verschwunden..... , die Natur hätte ihren Fehler schnell korrigiert. Mag in den Ohren einiger grausam klingen, aber die Natur ist nunmal kein "Ponyhof" die starken überleben die schwachen gehen unter, das nennt man natürliches Gleichgewicht. Aber was machen/machten wir Menschen 🤔. Wir nahmen diese "deformierten Geschöpfe" ( vielleicht anfangs aus Mitleid oder einfach aus einer Idee heraus), und "päppelten" sie auf. Sie überlebten dann .... doch irgendwer fand diese Geschöpfe "besonders" weil sie anders aussahen und sich von den damaligen "wolfsähnlichen Hunden" unterschieden.... plötzlich wollten dan immer mehr Menschen diese "besonderen Hunde" , also wurde mit den armen , eigentlich nicht lebensfähig und schon gar nicht zur Vermehrung gedachten Geschöpfe untereinander verpaart... So wurden denn diese Deformationen immer extremer , weil erwünscht, ..... und man nannte diese armen Geschöpfe , Rassen und gab ihnen "wohlklingende Bezeichnungen".... Das ist war die Geburtsstunde aller "Qualzuchtrassen"......Also JA der Vergleich von Hund und Wolf ist gerechtfertigt, denn ohne das "reinpfuschen" der Menschheit würden die " Brachys und auch andere Qualzuchtrassen" nicht so aussehen wie sie es eben tun, oder besser gesagt es würde die meisten davon gar nicht geben...🤗