Für mich ist eine Qualzucht eine Züchtung bei der man von vornherein weiß dass der Hund allein schon vom gegebenen Körperbau her unvermeidbar leiden wird.
Und Züchtungen bei denen nichts oder zu wenig unternommen wird um Risiken zu vermindern (verfügbare Tests und sorgfältige Auswahl der Elterntiere).
Bei leicht/mäßig erhöhter Tendenz zu einer Erkrankung sehe ich es persönlich etwas anders. Bei den meisten Rassen, auch jene welche nicht mit Qualzucht in Verbindung gebracht werden, wird es irgendetwas geben was häufiger vorkommt als bei der anderen.
Auch wenn es bei echten Züchtern mehr als genug schlechte Beispiele gibt, finde ich dass die EBay-Hoppalas und „liebevolle“ Urlaubskassen-Hobby-Vermehrer ein großes Risiko für eigentlich vermeidbare gesundheitliche Probleme bergen. Oft nicht nur eine Qual für die Nachkommen sondern auch für die Hündin die unkontrolliert bestiegen wird solange es nur irgendwie geht.
Ist zwar einerseits ein anderes Thema aber hat für mich doch irgendwie mit Qualzucht zu tun.
Interessanter Ansatz, vllt fehlt hier auch eine Definition, um die verschiedenen Ansichten nachzuvollziehen? Ich möchte sogar noch einen Schritt weiter gehen: Qualzucht ist für mich schon das bewusste In-Kauf-Nehmen einer Krankheit oder gesundheitlichen Einschränkung (und sei die Chance darauf noch so klein) aus rein optischen Gründen, sodass eine Disposition zu einem bestimmten Krankheitsbild vorliegt.
Das ist, als wäre es möglich, mir einen blauäugigen Sohn mit 1,85m Größe und blonden Locken und Lach-Grübchen zu wünschen und der Arzt sagt "Ja, okay, das geht, aber es besteht bei so viel Manipulation eine Chance von 10%, dass er taub ist oder mit 30 an Herzinfakt stirbt." Wenn ich das aus reinem Egoismus bewusst akzeptiere - dann ist das für mich "Qualzucht".
Natürlich hinkt der Vergleich bzw. er ist bewusst extrem formuliert - aber wir wollen doch auch keine Design-Babies. Warum dann Design-Hunde?