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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 17. Jan.

Zu abgelenkt draußen

Hallo mal wieder! Langsam weiß ich mir keinen Rat mehr und hoffe, dass ihr Ideen habt!😊 Unser Hund (jetzt ein Jahr alt) hat von Anfang (also nicht erst seit der Pubertät, sondern schon von Welpe an) an eine übergroße Begeisterung für jeden Hund und jeden Menschen, der uns über den Weg läuft. Zudem sind auch zwitschernde/krähende/schnatternde Vögel waaaaahnsinnig spannend. Vielleicht könnt ihr euch vorstellen, dass es jeden Spaziergang zu einer totalen Herausforderung macht, dass er sich entspannt und vor allem auch entleert- beim großen Geschäft. Es geht soweit, das er sich durchaus auch auf die Hinterbeine stellt und sich in Richtung der Person/des Hundes/anderes zu drehen, während wir in eine ganz andere Richtung laufen. Ja, klar- wir haben mit allen Mitteln versucht, ihn bereits im Vorfeld abzulenken, aber er interessiert sich draußen einfach zu wenig für irgendetwas anderes, als oben aufgeführtes. Selbst die sonst so heiß geliebte Leberwursttube zB wird komplett ignoriert. Mit ihm einfach losrennen, ihn dabei immer wieder in andere Richtung zu nehmen, damit er sich auf uns konzentrieren muss, klappt auch nicht wahnsinnig gut... Ich bin ehrlich. Es nervt mich. Wahnsinnig. Das er immer zu jedem und allem hin möchte, da er einem dann auch wörtlich vor die Füße springt (egal, wie kurz man die Leine hält) und hier einfach auch ein Sturzrisiko besteht. Und ihm will man ja auch nicht auf die Pfoten hüpfen. Daher meine Frage: Wie kann man ihm abgewöhnen, jeden Hund/Mensch/etc soooo toll zu finden?! (Ich bin froh, dass er bisher keine schlechten Erfahrungen machen musste, trotzdem ist dieses übersteigerte Verhalten auch nicht gut.)
 
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Dogorama-Mitglied
14. Jan. 09:06
Impulskontrolle kann er; er ist auch zuhause kein Kontrollfreak😊👍🏻 Das sind alles so Sachen, die von Anfang an Übungen waren
Wenn er das kann, kannst du das ja ähnlich wie drinnen auch draußen aufbauen. Gibt es da einen Unterschied, welche Dinge er wie spannend findet? Sagen wir, ein herumliegendes Taschentuch ist so mittel interessant, eine Meise auf dem Weg schon recht spannend, eine Elster schon echt mega und Menschen das Allergrößte? Oder macht er bei allem dieselbe Party? Sonst würd ich mich von unten nach oben vorarbeiten und bei allem anderen Leine kurz und Bein vor den Hund, so qierlig er auch ist (ich weiß, dass das leichter gesagt als getan ist 🙈).
 
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Maria
14. Jan. 09:08
Ich denke auch wenn ihr das alles schon super geübt hat, musst ihr nochmal neu aufbauen. Ein Kommando das ihn unterbricht. Das wird natürlich bei einem Sturkopf gar nicht einfach. Erstmal gucken ob ihr mit ihm dahin gehen könnt zum lösen, wo es eben nicht so viele Reize gibt. Also keine anderen Menschen, Hunde und so. Dafür reicht ja schon ein kleines Stück Wiese. Dort würde ich in ganz kleinen Schritten anfangen, ein neues Abbruchkommando aufzubauen. Wenn das wirklich sitzt, fangt mit einer kleinen Ablenkung an... klappt das dann werden die Ablenkung immer größer.

Dann auch ruhig am Ende mit einem anderen Hund und wenn er sich dann auf euch konzentriert zur Belohnung ruhig dann zu dem anderen Hund lassen.
 
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Anja
14. Jan. 09:18
Wenn er das nur bei uns bekannten machen würde, könnte ich damit noch gerade leben. Mit jedem meine ich aber: geh mal mit ihm in die Stadt. Jeder!!!! Hund und Mensch und Vogel etc! Bei Leuten die er kennt ist es noch schlimmer; natürlich wird er dann ignoriert bis er ruhig ist- das kommt bei ihm aber nicht an... es ändert sich nichts
Das tut mir leid...bei uns hat das super geklappt. Er hat jetzt verinnerlicht..da kommt jemand.. hoffentlich bleibt Frauchen nicht wieder stehen😂😂😂
 
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Andrea
16. Jan. 18:11
Ich würde auch Reizdesensibilisierung setzen: setz dich mit dem Hund irgendwo auf ne Parkbank und tue nichts. Lass den Hund nur neben dir absitzen und warten. Das machst du täglich an mehr oder weniger belebten Orten für je 10-20 Minuten.
Für deinen Hund werden die Umweltreize mit der Zeit normaler, uninteressanter.
 
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Li
16. Jan. 20:23
Hallo.
Vielleicht zuhause anfangen mit Denk-und Suchspielen, ihn versuchen, dort auszulasten, mit ihm zusammen Dinge verstecken und Suchen.
Da ein Markerwort trainieren.
Vielleicht lässt er sich dann draußen eher auf was ein.
Evtl. noch mit leichten Massagen anfangen.
Vielleicht auch nicht mehrere Stunden am Tag spatzieren gehen.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Jan. 06:54
Ich würde auch Reizdesensibilisierung setzen: setz dich mit dem Hund irgendwo auf ne Parkbank und tue nichts. Lass den Hund nur neben dir absitzen und warten. Das machst du täglich an mehr oder weniger belebten Orten für je 10-20 Minuten. Für deinen Hund werden die Umweltreize mit der Zeit normaler, uninteressanter.
Das lieeeebt er😁
Sich hinsetzen und alles beobachten. Deswegen machen wir das schon immer sehr oft; es macht spaß, ihn bei seinen Beobachtungen zu beobachten😊
 
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Franziska
17. Jan. 07:32
Vorab, ein Trainer vor Ort kann sicherlich besser helfen, als eine Ferndiagnose online von Menschen die euch nicht kennen :D aber wir hatten beim jagen ein ähnliches Problem. Draußen auf dem Feldweg hat meine Hündin (aus dem Tierschutz) sich 0 für irgendwas interessiert, wenn da ein Reh war. Sie hat auch nicht das beste Futter genommen, Spielzeug ist ihr eh egal, ich hab mich vollkommen zum Affen gemacht, die verrücktesten Geräusche von mir gegeben und und und. Nichts.
Das Problem war: ich habe am Anfang zu viel verlangt. Zuzuhören während Rehe auf einer Wiese laufen war kurz vor Königsklasse und man darf nicht denken, dass es direkt am Anfang schon klappen kann. Wenn der Hund aufgeregt ist, kann er auch nichts lernen, also bringt es nicht viel, in der Situation irgendwas zu korrigieren, oder anzusprechen.

Also viiiiieeel weiter zurück und kleinere Schritte. In deinem Fall: an einen Ort gehen, an dem er sich erstmal nicht ablenken lässt und gut zuhört. Zb in der Wohnung. Dort durch Ansprechen und Belohnen ein Aufmerksamkeitsdignal etablieren. Zb ein Wort, oder ein Geräusch, wie ein schnalzen mit der Zunge oder sowas. Wenn das in der Wohnung/im Haus sitzt, ohne Ablenkung im Garten üben, dann auf der Straße direkt vorm Haus, wenn nichts los ist, dann vllt an anderen Orten draußen, an denen nichts los ist und erst wenn das da alles richtig sitzt würde ich geplante Ablenkungen dazu nehmen in Form von Menschen, oder später auch Hunden, mit denen man sich vorher gezielt abgesprochen hat. Wie lange dad dauert, hängt natürlich von euch ab :D ratsam ist es die Einheiten lieber kurz und oft zu machen, als lange und wenig. In der Zwischenzeit beim Gassi würde ich im Training das Signal aber noch nicht nutzen, weil es noch nicht gefestigt ist und wenn man es dann irgendwo im Park nutzt und der Hund noch zu abgelenkt ist, verliert es seinen Wert und man wird automatisch inkonsequent. So unschön es vielleicht die ersten Wochen sein wird, würde ich währenddessen einfach kommentarlos ohne Emotionen an Menschen und Hunden vorbeigehen und gezielt Situationen schaffen, wie im Freilauf auf einer Hundewiese, bei denen er dann eben gerne Kontakt zu Menschen und Hunden haben darf, um sich auszutoben und das zu kompensieren, denn es ist ja ziemlich frustrierend, wenn man niemals Kontakt haben darf.

Bei vielen Problemen mit dem Hund ist zu viel verlangen mit daraus folgender Inkonsequenz der Haupt-Grund, weshalb das Training nicht so klappt, wie man es sich vorstellt :D und ich meine mit Konsequenz nicht irgendwie grob zu sein und etwas auf biegen und brechen durchzusetzen, sondern einfach möglichst schwarz weiß mit wenig grau zu kommunizieren.


Kurz zurück zu meiner Hündin: wir haben genau auf diese Weise das Aufmerksamkeitssignal geübt, erst im Haus, dann im Garten usw. dann im garten meiner Eltern, in dem sich Hühner befinden, also erstmal ein bekannter Ort mit einer kleinen Ablenkung (die wollte sie nämlich auch packen) und so weiter. Mit Wildtieren kann man natürlich schlechter trainieren, als mit anderen Menschen und Hunden, aber was soll ich sagen.. wenn wir Rehe sehen, kann ich sie ansprechen, sie kommt und nimmt sogar ihr Trockenfutter als Leckerli.

Vielleicht kann meine Erfahrung als kleiner Denkanstoß ja helfen :) ich bin kein Hunderteiner und das ist erst mein 2. Hund, außerdem waren wir nie in einer Hundeschule, aber für mich klingt dieser Ansatz irgendwie logisch und er hat für uns funktioniert :) und vielleicht lässt es sich auch auf euer Problem ummünzen, denn im Prinzip ist es ja eine ähnliche Ausgangssitustion.
 
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Susanne
17. Jan. 07:47
Unsere ma macht das auch noch. Bei Menschen ist es gut, nur die wo sie kennt. Andere Hunde sind immer interessiert weil sie einfach gerne tobt. Vögel sowieso. Meine Mutter geht als mit ihr zum Bahnhof, setzt sich mit ihr hin und beobachtet alles, das funktioniert super.
 
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Angie
17. Jan. 07:48
Ich verstehe dich sehr gut , ich habe das selbe Problem aber in dem Alter ist das einfach normal . Auch wenn es super nervig ist musst du da durch .
Das legt sich mit der Zeit wenn die Hormone nicht mehr ganz so verrückt spielen .
Auspowern vom Kopf und vom Körper hilft auch immer etwas . Also direkt abgewöhnen kannst du es ihm nicht , wenn nur etwas mildern mit Spielzeug zum ablenken und auspowern . 😊 liebe Grüße
 
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Andrea
17. Jan. 08:47
Das lieeeebt er😁 Sich hinsetzen und alles beobachten. Deswegen machen wir das schon immer sehr oft; es macht spaß, ihn bei seinen Beobachtungen zu beobachten😊
Hm, dann ist das vielleicht nicht ganz die Richtige Methode😂 scheint ihn ja nicht zu sensibilisieren.🙈