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Rim
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Anzahl der Antworten 77
heute 14:52

Verhalten ignorieren: Bedeutung und Einsatz

Immer wieder lese ich hier den Tipp, das unerwünschte Verhalten des Hundes zu ignorieren. Für mich persönlich ist Ignorieren eine ziemlich unangenehme Sache, wenn ich jemandem etwas mitteilen möchte und dieser darauf so gar nicht reagiert. Selbst negative Reaktion wäre für mich persönlich besser als gar keine. So weiß ich, wo ich stehe. So handhabe ich das bei meiner Hündin. 1-2 Mal habe ich bisher versucht zu ignorieren (unerwünschtes Verhalten registrieren, nicht reagieren), weil ich keinen blassen Schimmer hatte, was hinter diesem Verhalten steckt (ich dachte, es wäre einfach Aufmerksamkeit einfordern) und wie ich darauf reagiern soll. Das Ignorieren hat absolut gar nichts gebracht, also machte ich mich auf die Suche und wurde irgendwann fündig. Seitdem kommt "Ignorieren" für mich gar nicht mehr in Frage (vorher war ich auch dagegen, aber jetzt irgendwie noch mehr). 1. Was bedeutet für euch ignorieren? 2. Welches unerwünschte Verhalten habt ihr bisher erfolgrech (für den Hund) weg ignoriert? Ich möchte lediglich verstehen, was hinter dem Ignorieren-Tipp tatsächlich steckt.
 
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Sonja
heute 08:20
Jedes Verhalten das nicht erwünscht ist
Dann vermute ich, Du hast einen Hund, der sich entweder nicht in den Vordergrund drängelt - was ich mir bei Nero gut vorstellen kann - oder Du nimmst es nicht als Solches wahr, weil es in Deinen Augen nicht problematisch ist. Wenn ich dem in den Vordergrund drängeln in der Hundegruppe nachgebe, provoziere ich Stress der Hunde untereinander. Denn dann lasse ich sie entscheiden, wann sie meine Aufmerksamkeit bekommen, und dann regeln sie das unter sich. Das kann blutig enden (habe ich leider schon erlebt und daraus gelernt). Bei einem Einzelhund ist es nur die Frage, ob er daraus lernt, dass er den Menschen lenken kann, oder noch schlimmer, dass der Mensch ihn nicht lenkt. Nicht jeder Hund zieht diese Rückschlüsse und wird zum Problemhund. Lässt man den Hund aber gar nicht erst entscheiden, wann er Aufmerksamkeit bekommt, kann dieses Problem auch nicht entstehen. So wie ich Nero und Dich kennen gelernt habe, hat Nero es gar nicht nötig, sich bei Dir in den Vordergrund zu drängen, weil er sowieso im Mittelpunkt steht. Vielleicht kennst Du deshalb diese Problematik gar nicht. Andererseits reagiert er auf Fremde mit warnendem Knurren, ist besitzergreifend, was Dich betrifft. So etwas kann daraus entstehen, wenn der Hund wann immer er will Aufmerksamkeit bekommt. Ob das bei Euch nun genau so zutrifft, kann ich nicht sagen, Du kennst Nero's Baustellen besser als ich.
 
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Sonja
heute 08:23
Bir mir hat ignorieren funktioniert als unsere Paula als Welpe/Junghund angefangen hat zu bellen, sobald irgendwo ein Martinshorn zu hören war. Nach vier oder fünf Mal war das durch und sie blieb ruhig.
Sehr gutes Beispiel! 👏🏼 Beim Ignorieren von Verhalten geht es oft gar nicht darum, den Hund zurückzuweisen, sondern ihn in seiner Verhaltensweise nicht zu bestärken. Genau das ist der Unterschied zwischen das Verhalten ignorieren und den Hund ignorieren.
 
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Steffi
heute 08:25
Nein ich habe absolut nicht damit gemeint den Hund zu bestrafen. Es gibt definitiv noch andere Methoden als nur Gewalt oder ignorieren. Mit klar zu verstehender Antwort meine ich , eine für den Hund Glaubwürdige Antwort an der er sich Orientieren kann.
Keine Antwort ist manchmal auch eine Antwort. Wenn alle Bedürfnisse des Hundes erfüllt sind, wir zB gerade von der Mittagsrunde zurück sind und ich mich für 20 Minuten aufs Sofa lege oder in die Küche setze dann ignoriere ich jede Spielaufforderung. Ich mach dann einfach mein Ding, d.h. meine Pause ist angesagt. Sie lässt das angeschleppte Spielzeug dann mit einem dramatischen Seufzer fallen und kuschelt sich entweder zu mir oder auf ihren Platz.
 
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Steffi
heute 08:28
Sehr gutes Beispiel! 👏🏼 Beim Ignorieren von Verhalten geht es oft gar nicht darum, den Hund zurückzuweisen, sondern ihn in seiner Verhaltensweise nicht zu bestärken. Genau das ist der Unterschied zwischen das Verhalten ignorieren und den Hund ignorieren.
Ja, und ich finde in diesem Zusammenhang auch das von Dir gewählten Wort Verhalten besser als Fehlverhalten.
 
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𝓜𝓪𝓻𝓲𝓮 𝓾𝓷𝓭
heute 10:29
Dann vermute ich, Du hast einen Hund, der sich entweder nicht in den Vordergrund drängelt - was ich mir bei Nero gut vorstellen kann - oder Du nimmst es nicht als Solches wahr, weil es in Deinen Augen nicht problematisch ist. Wenn ich dem in den Vordergrund drängeln in der Hundegruppe nachgebe, provoziere ich Stress der Hunde untereinander. Denn dann lasse ich sie entscheiden, wann sie meine Aufmerksamkeit bekommen, und dann regeln sie das unter sich. Das kann blutig enden (habe ich leider schon erlebt und daraus gelernt). Bei einem Einzelhund ist es nur die Frage, ob er daraus lernt, dass er den Menschen lenken kann, oder noch schlimmer, dass der Mensch ihn nicht lenkt. Nicht jeder Hund zieht diese Rückschlüsse und wird zum Problemhund. Lässt man den Hund aber gar nicht erst entscheiden, wann er Aufmerksamkeit bekommt, kann dieses Problem auch nicht entstehen. So wie ich Nero und Dich kennen gelernt habe, hat Nero es gar nicht nötig, sich bei Dir in den Vordergrund zu drängen, weil er sowieso im Mittelpunkt steht. Vielleicht kennst Du deshalb diese Problematik gar nicht. Andererseits reagiert er auf Fremde mit warnendem Knurren, ist besitzergreifend, was Dich betrifft. So etwas kann daraus entstehen, wenn der Hund wann immer er will Aufmerksamkeit bekommt. Ob das bei Euch nun genau so zutrifft, kann ich nicht sagen, Du kennst Nero's Baustellen besser als ich.
Interessant das du auf die beißerei in der labbi Gruppe anspielst , wo Nero gebissen wurde. Vielleicht bleibst du lieber bei deinem eigenen Hund Nala , die anscheinend keine Grenzen kennt weil sie von dir ignoriert wird und deshalb in jeden rein ballert , an einem hoch springt versucht ins Handy zu beißen , und sich generell eher distanzlos verhält.
 
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Alexa
heute 10:36
Es kommt drauf an was man ignoriert. Situationsbedingt. Wenn meine Größe an dee Leckerlischublade steht und fiept ignoriere ich es. Wenn sie aber anders verhalten zeigen würde wie z.b. den Boss raushängen lässt bei unseren Pflegehunden , dann gibt's ne Ansage.
 
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𝓜𝓪𝓻𝓲𝓮 𝓾𝓷𝓭
heute 10:39
Keine Antwort ist manchmal auch eine Antwort. Wenn alle Bedürfnisse des Hundes erfüllt sind, wir zB gerade von der Mittagsrunde zurück sind und ich mich für 20 Minuten aufs Sofa lege oder in die Küche setze dann ignoriere ich jede Spielaufforderung. Ich mach dann einfach mein Ding, d.h. meine Pause ist angesagt. Sie lässt das angeschleppte Spielzeug dann mit einem dramatischen Seufzer fallen und kuschelt sich entweder zu mir oder auf ihren Platz.
Ich sehe das ein bisschen anders , wenn der Hund immer wieder nach dem Gassi versucht dich zum Spiel zu motivieren, hat er ja eigentlich noch nicht verstanden das nach der Runde, ruhe angesagt ist.
 
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Sonja
heute 10:42
Interessant das du auf die beißerei in der labbi Gruppe anspielst , wo Nero gebissen wurde. Vielleicht bleibst du lieber bei deinem eigenen Hund Nala , die anscheinend keine Grenzen kennt weil sie von dir ignoriert wird und deshalb in jeden rein ballert , an einem hoch springt versucht ins Handy zu beißen , und sich generell eher distanzlos verhält.
Ich habe nicht auf die Beißerei angespielt. Wir sind doch schon öfter zusammen unterwegs gewesen, und Nero (und Dir, wenn er in der Nähe ist) darf man sich nicht nähern, ohne angeknurrt zu werden. Nala wird von mir nicht ignoriert, ich habe sie nur zu wenig beachtet / beaufsichtigt. Wenn Du da keinen Unterschied siehst, erübrigt sich jede weitere Diskussion.
 
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Sonja
heute 10:44
Ich sehe das ein bisschen anders , wenn der Hund immer wieder nach dem Gassi versucht dich zum Spiel zu motivieren, hat er ja eigentlich noch nicht verstanden das nach der Runde, ruhe angesagt ist.
Da wäre dann wieder die Frage, wie DU das vermitteln würdest. Steffi hat ja schon geschrieben, dass sie es mit Ignorieren erfolgreich geschafft hat.
 
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Alexa
heute 10:46
Da wäre dann wieder die Frage, wie DU das vermitteln würdest. Steffi hat ja schon geschrieben, dass sie es mit Ignorieren erfolgreich geschafft hat.
Mich geht euer Streit nichts an. Aber das anknurren kenne ich selber aus der Vergangenheit von meinen. Das ist sowas da gab's ne Ansage. Ich bin keine Ressourcen. Gibt es auch nicht mehr bei uns.