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Rim
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Anzahl der Antworten 78
heute 16:29

Verhalten ignorieren: Bedeutung und Einsatz

Immer wieder lese ich hier den Tipp, das unerwünschte Verhalten des Hundes zu ignorieren. Für mich persönlich ist Ignorieren eine ziemlich unangenehme Sache, wenn ich jemandem etwas mitteilen möchte und dieser darauf so gar nicht reagiert. Selbst negative Reaktion wäre für mich persönlich besser als gar keine. So weiß ich, wo ich stehe. So handhabe ich das bei meiner Hündin. 1-2 Mal habe ich bisher versucht zu ignorieren (unerwünschtes Verhalten registrieren, nicht reagieren), weil ich keinen blassen Schimmer hatte, was hinter diesem Verhalten steckt (ich dachte, es wäre einfach Aufmerksamkeit einfordern) und wie ich darauf reagiern soll. Das Ignorieren hat absolut gar nichts gebracht, also machte ich mich auf die Suche und wurde irgendwann fündig. Seitdem kommt "Ignorieren" für mich gar nicht mehr in Frage (vorher war ich auch dagegen, aber jetzt irgendwie noch mehr). 1. Was bedeutet für euch ignorieren? 2. Welches unerwünschte Verhalten habt ihr bisher erfolgrech (für den Hund) weg ignoriert? Ich möchte lediglich verstehen, was hinter dem Ignorieren-Tipp tatsächlich steckt.
 
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Steffi
21. Dez. 14:59
Ich ignoriere sonst noch immer mal wieder auftretende Hüteanfälle..d.h. stubsen in die Kniekehle oder kurzes, lautes Aufbellen wenn ein Familienmitglied das Haus verlässt, zu stürmische Begrüßung bei Rückkehr.
 
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Christine
21. Dez. 15:19
Ich denke genauso daß wenn man etwas ignoriert..kennt sich Blacky❤️nicht aus und glaubt das es OK ist..wenn zB ein fremder Hund unseren Blacky.. anknurrt und verbellt und der Besitzer.in streichelt noch den Kopf von ihren Hund 🙈 macht derjenige🐕‍🦺 dann weiter..zu unseren Blacky❤️sag ich gleich wenn er anfängt zu verbellen.. NEIN und sage noch dazu alles ist gut..er🐕beruhigt sich sofort und wir gehen in die andere Richtung weiter.. Seit 1987..habe ich zu meinen 2jetzt Erw.Kindern Fellkinder❤️🐕beide Seiten hab ich gesagt was nicht OK ist..mit Geduld Ruhe und reden❤️
 
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Sonja
21. Dez. 15:35
Ich ignoriere immer nur Verhalten, nicht den Hund. Zum Beispiel, wenn es Futter gibt. Die Hunde gehen jeder an seinen leeren Napf und warten im Sitz oder Platz. Ich fülle die Näpfe und erteile die Freigabe zum Fressen für alle gemeinsam. Wenn ein Hund auf seinem Platz beim Warten zappelt und/oder jammert, wird das ignoriert, allerdings bekommt dieser Hund erst sein Futter in den Napf, wenn er ruhig ist. Wer dagegen seinen Platz verlässt, wird ruhig, aber streng zurückgeschickt. Shiba hat es eine Weile toll gefunden, nachts im Garten zu stöbern. Nachdem ich festgestellt hatte, dass hinter dem "ich muss mal" in Wirklichkeit kein Drang zum Lösen steckte, habe ich die erste Aufforderung ignoriert. Nur wenn sie nicht locker gelassen hat, wusste ich, dass sie wirklich "muss", und habe sie raus gelassen. Am häufigsten ignoriere ich Aufforderungen der Hunde. Zum Streicheln, zum Spielen, zum Futter geben, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Wer zu dreist wird, wird nicht mehr ignoriert, sondern weggeschickt. Wer geduldig ist, bekommt kurze Zeit später seinen Willen, aber von MIR initiiert.
 
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Sigi
21. Dez. 17:11
Den Hund Ignorieren ist vom Fall und der Motivation vom Hund abhängig. Meine Meinung. Beispiel: Snow mag längeres stehen bleiben nicht (fiept,bellt und wird Aufdringlich) möchte ich weder mit Leckerlies, streichel oder Bespassung fördern.
 
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Johanna
21. Dez. 17:30
Wichtig ist auch, kein selbstbelohnendes Verhalten zu ignorieren (bringt nichts, Hund belohnt sich selbst). Wie jagen/hetzen, Dinge zerfetzen oder andere Hunde mobben
 
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Cornelia
21. Dez. 17:40
Ich ignoriere situativ dann, wenn ich nicht eingreifen kann. Loki hatte ne Phase, wo er sich Pferdeäpfel geschnappt hat. Er weiß, dass er keinen Scheiss sammeln soll, hat aber im Freilauf regelmäßig meine Aufmerksamkeit eingefordert indem er sich einen geschnappt hat - mit deutlich sichtbarem Blick zu mir. Ich hab ihn dann gelassen und dabei vollkommen ignoriert. Er hat ungläubig geguckt, den Pferdeapfel ausgespuckt und ist mitgekommen. Seitdem ist das Thema durch.
 
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Kirsten
21. Dez. 18:30
Danke! Hättest du konkrete Bespiele für das Ignorieren des Hundes vs. das Ignorieren des Verhaltens des Hundes, des Ignorierens vom normalen hündischen Verhalten, welches keiner Reaktion bedarf, etc. Damit ich verstehe, was du meinst. Danke!
Naja, komplettes ignorieren des Hundes bedeutet ihn zu behandeln, als wäre er nicht da. So wie du es oben beschreibst, du möchtest in den Dialog gehen, aber es kommt nichts von Gegenüber zurück. Sehr frustrierend. Den Hund in bestimmten Situationen zu ignorieren wird ja scheinbar oft von Trainern empfohlen, worauf die Menschen krampfhaft versuchen nicht auf den Hund einzugehen, während sie aber gedanklich noch komplett beim Hund sind. Ich bin mir sicher, dass sich sowas auch über die Körpersprache ausdrückt, ob man nun möchte oder nicht. Ein halbwegs gescheiter Hund wird wohl auch erkennen, dass das kein authentisches Verhalten, sondern eher sehr paradox ist. Bellen in bestimmten, aufregenden Situationen ist (rasseabhängig) meiner Meinung nach auch normales hündisches Verhalten. Man denke mal an den Dackel und wie häufig Menschen ihrem Hund dabei dem Mund verbieten möchten, weil sie genervt sind. Das Verhalten Bellen würde ich zwar registrieren, aber nicht weiter draufeingehen. Stattdessen würde ich schauen, warum der Hund so aufgeregt ist, dass er dieses Verhalten zeigt und darauf eingehen, statt dem Bellen eine zu große Bedeutung beizumessen oder es zu sanktionieren.
 
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Nicole
21. Dez. 18:47
Ich habe am Anfang den Fehler gemacht und auf jedes Fiepen und jeden Blick reagiert. "Der Hund braucht doch was. Der will mir was sagen." Tja, so habe ich ihm angewöhnt, uns ständig anzujaulen, wenn er Aufmerksamkeit haben möchte, spielen will oder sein Futter haben möchte. Dieses auffordernde Gejaule ignoriere ich jetzt. Es gibt einmal ein "Nein!" und dann schaue ich weg und ignoriere sein Gequitsche und Anstarren. Mittlerweile weiß er, dass er damit bei mir nicht (mehr) zum Ziel kommt. Bei Herrchen klappt es aber leider immer noch. Vor allem, wenn Ernie spielen möchte 😶‍🌫️ Da lässt sich Herrchen immer wieder hinreißen
 
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𝓜𝓪𝓻𝓲𝓮 𝓾𝓷𝓭
21. Dez. 21:42
Ich bin der Meinung solange man dem Hund nicht klar macht welches Verhalten unerwünscht ist , gilt für den Hund immer , dass alles erlaubt ist. Hunde untereinander machen zb auch nur klar was sie nicht wollen, solange sich Hunde untereinander nicht über das Verhalten des anderen Hundes beschweren, ist für alle anderen klar , dass ihr Verhalten in Ordnung ist. Ich finde wer dem Hund nicht verdeutlicht, was er lassen soll , der verhält sich damit dem Hund gegenüber unfair. Der Hund erkennt mit dem ignorieren nicht das er gerade ein unerwünschtes Verhalten zeigt, eher zeigt es ihm das genau dieses Verhalten in Ordnung ist.
 
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Sophie
21. Dez. 22:05
Ich bin der Meinung solange man dem Hund nicht klar macht welches Verhalten unerwünscht ist , gilt für den Hund immer , dass alles erlaubt ist. Hunde untereinander machen zb auch nur klar was sie nicht wollen, solange sich Hunde untereinander nicht über das Verhalten des anderen Hundes beschweren, ist für alle anderen klar , dass ihr Verhalten in Ordnung ist. Ich finde wer dem Hund nicht verdeutlicht, was er lassen soll , der verhält sich damit dem Hund gegenüber unfair. Der Hund erkennt mit dem ignorieren nicht das er gerade ein unerwünschtes Verhalten zeigt, eher zeigt es ihm das genau dieses Verhalten in Ordnung ist.
Wenn ein Hund aus Ungeduld fiept und bellt, wie soll ich ihm dann klar machen, dass das unerwünscht ist, außer durch Ignorieren und Abwarten? Man könnte schimpfen, ich bezweifle aber, dass das wirklich zielführend ist