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Jörg
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 26
zuletzt 22. Mai

Struktur

Ich möchte gerne mal dieses Thema aufgreifen. Wie Menschen sind ja immer sehr darauf erpicht eine gewisse Struktur auf zu weißen, und die meisten Hunde kommen ja in der Struktur gut zu Recht. Jetzt kommt allerdings der Punkt das man ja auch mal etwas anderes außerhalb der Struktur machen möchte. Zb mal eine Stunde später Gassi gehen. Mal eine andere Strecke läuft. Oder mal was außerhalb der Struktur passiert. Von daher jetzt mal eine Frage zum Thema Struktur und Regeln und dem ganzen drum herum. Wie sinnvoll sind diese und kann man immer erwarten das diese Strukturen eingehalten werden. Schließlich passieren auch Dinge die wir nicht beeinflussen können. Man kann ja noch so oft trenieren mit dem Hund frag mich bevor du was machst das funktioniert aber auch nur mit vorher absehbaren Dingen. Wie Haltet ihr das mit den Strukturen und Regeln und wie sinnvoll ist es immer die Selben Struktur zu haben?
 
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Julia 🐾Nero
21. Mai 20:36
Ich bin Vollzeit berufstätig und damit ist natürlich durch meinen Job eine Struktur unter der Woche festgelegt.
Also vor der Arbeit 60-90min raus, in der Mittagspause 30 min raus, nach der Arbeit spielen/trainieren, Abends 60-90min raus.
Das sind festgelegte Zeiten, da ist nicht viel Spielraum. Er geht auch gerne die selben Strecken, da es aber alles im Wald oder in den Weinbergen ist und nicht im Industriegebiet finde ich das nicht schlimm.
Auch die Essenszeiten sind +/- 1 Stunde relativ fix.

Jetzt habe ich aber einen Hund, der eh zu Nervosität und Stress tendiert und ich glaube diese Struktur hilft ihm abzuschalten.

Das erste 3/4 Jahr war ich im "Sabbatical" wie ich es gerne nenne und da war ihm glaube ich viel zu zu viel Flexibilität und Unvorhersehbarkeit.

Jetzt bekommt er aber auch keine Panik, wenn es mal anders läuft. Am Wochenende haben wir eine andere Struktur, als unter der Woche, im Winter anders, als im Sommer, zwei mal die Woche ist er beim Hundesitter. Wichtig ist nur, dass es vorhersehbar bleibt. Er weiß was am Wochenende passiert, er weiß wann er zum Sitter geht.
Das klappt alles gut.
Und wenn es doch mal abweicht schafft er es auch, dann achte ich aber darauf, dass es am nächsten Tag entspannt ist.
Aber grundsätzlich läuft es strukturiert ab und ich bin der Meinung, dass er für meinen individuellen Hund von Vorteil ist.
 
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Katrin
21. Mai 21:02
Suki zog mit 8W ein. Ich hab mich die erste Zeit an vieles gehalten was sie bereits kannte. Fütterungszeiten, bestimmte Abläufe usw. Dazu kam dann hier ein straffes Programm was Regeln, Grenzen, Abläufe, Tabuzonen anging. Ich hab Rituale eingeführt um ihr zB das ruhen besser beizubringen und vieles mehr. Je besser was klappte und je erwachsener sie wurde umso flexibler konnte ich werden. Einige Regeln und Tabuzonen verschwanden, Grenzen konnten verschoben werden. Aus dem durchgeknallten, ruhelosen Terrorzwerg wurde eine gechillte Hündin die problemlos im Alltag ist und auch in unbekannten Situationen cool bleibt.

Heute sind wir ein eingespieltes Team. Vieles an Struktur, Regeln und Grenzen sind uns beiden in Fleisch und Blut übergegangen und werden inzwischen ganz selbstverständlich ausgeführt.
 
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* ᴀʟᴇxᴀꜱ ꜱᴄʜɴᴀᴜᴢᴇʀᴛʀᴜᴘᴘ
21. Mai 22:22
Wir haben keine genauen Strukturen und das ist auch gut so, da bei uns jeder Tag anders ist.
Meine Mädels haben damit keine Probleme, die passen sich immer an 😊
Weder fürs Gassi gibt es feste Zeiten noch fürs futtern. Wir gehen jeden Tag andere Routen.
 
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Daniela
21. Mai 22:29
Die beiden Dackel leben mit mir. Nicht ich mit ihnen. Sie stehen auf, wenn ich aufstehe. Und das kann morgens um 5 oder 10h sein. Es gibt Regeln aber ich möchte auch keine dressierten Äffchen zu Hause haben. Zumal Dackel eh ihren eigenen Kopf haben und das ist auch gut so. Für Menschen ist es wichtig, flexibel zu bleiben - in allen Bereichen. Wenn jeder Tag gleich ist, ist das todlangweilig.
 
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Lena
22. Mai 06:02
Ich habe einen sehr ängstlichen Hund und einen mit Epilepsie. Für beide ist Struktur wichtig um nötige Ruhe rein zu bringen.
Ich arbeite allerdings im Schichtdienst. Das Aufstehen, Spaziergang, Fressen alles zu unterschiedlichen Zeiten aber der gleiche Ablauf. Fressen gibt es nach dem Spaziergang, egal ob um 6uhr oder um 10uhr. Danach ist Ruhe angesagt. Beide kommen super damit zurecht .
Auch bei den Spaziergängen darf es nicht zu abwechslungsreich sein, dann fällt es beiden sehr schwer zu Ruhe zu kommen. Wir haben so ca. 5 Standard Routen, da kann ich super variieren und ab und zu mal was besonderes
 
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Eveline
22. Mai 06:57
Meine Hündin hat IBD, Strukturen geben hier Ruhe und Sicherheit, da die Stresshormone Histamin und Cortisol krankheitsbedingt erhöht sind.
Fixe Fütterungszeiten 7.00 / 13.00 / 20.00 Uhr. Sie meldet zuverlässig alles, was ausser Plan ist.
Allerdings gehen wir jeden Tag andere Strecken draussen; einerseits weil sie eher territorial veranlagt ist (möchte nicht, dass sie die immer gleiche Strecke als "meins" taxiert), anderseits wäre es total öde, immer am gleichen Ort unterwegs zu sein.
1x die Woche bleibt sie bei meiner Schwester im Homeoffice. Sie weiss genau, wann dieser Tag ist.
Ruhe und Routine helfen hier, den Alltag möglichst ruhig zu gestalten und unnötige Aufregung zu vermeiden. Hundekontakte nur mit wenigen, immer gleichbleibenden Hunden. Nach außergewöhnlichen Situationen (z.B. Scheren / Tierarzt) benötigt sie 2-3 Tage, um wieder runterzufahren. Wir sind also (auch krankheitsbedingt) Team Routine.
 
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Julia 🐾Nero
22. Mai 07:09
Ich habe einen sehr ängstlichen Hund und einen mit Epilepsie. Für beide ist Struktur wichtig um nötige Ruhe rein zu bringen. Ich arbeite allerdings im Schichtdienst. Das Aufstehen, Spaziergang, Fressen alles zu unterschiedlichen Zeiten aber der gleiche Ablauf. Fressen gibt es nach dem Spaziergang, egal ob um 6uhr oder um 10uhr. Danach ist Ruhe angesagt. Beide kommen super damit zurecht . Auch bei den Spaziergängen darf es nicht zu abwechslungsreich sein, dann fällt es beiden sehr schwer zu Ruhe zu kommen. Wir haben so ca. 5 Standard Routen, da kann ich super variieren und ab und zu mal was besonderes
Wir haben auch etwa 5 Standardrouten.
Das reicht meinem auch vollkommen.
Langweilig wird ihm da nicht. Es waren ja täglich andere Hunde, Wildtieren usw unterwegs, somit hat er genug zum schnüffeln.
Wir gehen aber nie den selben Weg zwei mal am Tag.

Lediglich die Abendrunde ist bei uns "fix". Das ist unsere einzige Stadtrunde und die zwinge ich mir selber auf, damit er einfach nicht "verwildert" und Stadt gewohnt bleibt. Auch wenn ich darauf verzichten könnte und liebe mit Stirnlampe in der Pampa rumstampfen würde.
 
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Mig
22. Mai 07:16
Ich denke man sollte so wenig wie möglich zwangshafte Strukturen haben. Gewisse Abläufe finden sich eh aus den Tagesabläufen der Hundehalter heraus. Futterzeiten, Ruhezeiten usw. Wichtiger waren mir spezielle Rituale. Sitz vor dem Fressen und dann erst fressen wenn ich es freigeben, oder Sitz zum Anlegen von Halsband oder Gurt. So als Beispiel.
Gassirunden sollten immer mal Abwechslung bringen. Das bringt neues für den Kopf. Ich bin mit meinem oft auch mal 20 minmit dem Auto wohin gefahren und dort dann die große Runde gelaufen. Das brachte ihm immer viel Kopfarbeit.
Aber jeder Hund ist anders, da gibt es wohl keine klare Regel. Und das ist gut so.
 
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Salome
22. Mai 07:20
Ich denke man sollte so wenig wie möglich zwangshafte Strukturen haben. Gewisse Abläufe finden sich eh aus den Tagesabläufen der Hundehalter heraus. Futterzeiten, Ruhezeiten usw. Wichtiger waren mir spezielle Rituale. Sitz vor dem Fressen und dann erst fressen wenn ich es freigeben, oder Sitz zum Anlegen von Halsband oder Gurt. So als Beispiel. Gassirunden sollten immer mal Abwechslung bringen. Das bringt neues für den Kopf. Ich bin mit meinem oft auch mal 20 minmit dem Auto wohin gefahren und dort dann die große Runde gelaufen. Das brachte ihm immer viel Kopfarbeit. Aber jeder Hund ist anders, da gibt es wohl keine klare Regel. Und das ist gut so.
Ich denke auch jeder Hund ist anders. Bei einem Hund mit hohem Erregungslevel ist vielleicht Abwechslung im Sinne von einer ganz neuen Route auf der Gassirunde schon zu viel des Guten.
 
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Dogorama-Mitglied
22. Mai 08:05
Kommt denke ich auf die Situation des Zusammenlebens an , mit Nero kann ich recht entspannt sein , bei uns gibt es nur die Routine das er morgens und abends sein Futter bekommt ansonsten gestalten wir unseren Alltag immer spontan.

Bei meinem Pflegehund Loui der aus dem Ausland von einem Tierschutzverein zu mir kam musste ich schon mehr Struktur in unseren Alltag einbauen da er das gebraucht hat und sich an dadurch gut an den Zeiten orientieren konnte , er wusste dadurch wann gefressen , geschlafen oder gespielt werden konnte oder wann wir unsere Gassi Runden drehen.

Also ich denke es ist ganz individuell man muss schauen wie es am besten für alle passt