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Jörg
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 26
zuletzt 22. Mai

Struktur

Ich möchte gerne mal dieses Thema aufgreifen. Wie Menschen sind ja immer sehr darauf erpicht eine gewisse Struktur auf zu weißen, und die meisten Hunde kommen ja in der Struktur gut zu Recht. Jetzt kommt allerdings der Punkt das man ja auch mal etwas anderes außerhalb der Struktur machen möchte. Zb mal eine Stunde später Gassi gehen. Mal eine andere Strecke läuft. Oder mal was außerhalb der Struktur passiert. Von daher jetzt mal eine Frage zum Thema Struktur und Regeln und dem ganzen drum herum. Wie sinnvoll sind diese und kann man immer erwarten das diese Strukturen eingehalten werden. Schließlich passieren auch Dinge die wir nicht beeinflussen können. Man kann ja noch so oft trenieren mit dem Hund frag mich bevor du was machst das funktioniert aber auch nur mit vorher absehbaren Dingen. Wie Haltet ihr das mit den Strukturen und Regeln und wie sinnvoll ist es immer die Selben Struktur zu haben?
 
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Katrin
Beliebteste Antwort
21. Mai 15:18
Struktur und Regeln helfen dem Hund sich im Alltag zurechtzufinden. Von daher finde ich das schon ziemlich wichtig. Gleichzeitig sollte ein Hund aber auch lernen mit unvorhersehbaren bzw mit Veränderungen umgehen zu können. Beispiel, wir haben keine festen Gassizeiten aber das fertigmachen zum Gassigehen läuft hier strukturiert und geregelt ab. Bei mir anders wie zB bei meinem Sohn. Suki kann beides unterscheiden. Wichtig ist den Hund in der Entwicklung zu fördern und zu fordern so das Änderungen im Ablauf für ihn kein Weltuntergang sind.

Anderes Beispiel. Mein Sohn ist Autist. Sein Alltag läuft sehr ritualisiert und strukturiert ab. Das braucht er einfach. Veränderungen im Ablauf sind möglich führen aber zu Unbehagen und Verwirrung bei ihm. Mein Job als Mutter ist ihm beizubringen damit umgehen zu können.
 
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Eva
21. Mai 15:16
Meiner Meinung ist das ganze nur dann sinnvoll, wenn man es a) selber braucht/ lieber mag oder b) wenn der Hund noch Orientierung braucht, etwa Angsthunde, Welpen usw...
Struktur hab ich eigentlich nur dort, wo ich es brauche um nichts zu vergessen-> zb direkt nach dem Aufstehen raus und danach frisches Wasser in den Napf. Sonst würde einfach die Gefahr bestehen, dass das Wasser 2Tage alt wird.
 
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Katrin
21. Mai 15:18
Struktur und Regeln helfen dem Hund sich im Alltag zurechtzufinden. Von daher finde ich das schon ziemlich wichtig. Gleichzeitig sollte ein Hund aber auch lernen mit unvorhersehbaren bzw mit Veränderungen umgehen zu können. Beispiel, wir haben keine festen Gassizeiten aber das fertigmachen zum Gassigehen läuft hier strukturiert und geregelt ab. Bei mir anders wie zB bei meinem Sohn. Suki kann beides unterscheiden. Wichtig ist den Hund in der Entwicklung zu fördern und zu fordern so das Änderungen im Ablauf für ihn kein Weltuntergang sind.

Anderes Beispiel. Mein Sohn ist Autist. Sein Alltag läuft sehr ritualisiert und strukturiert ab. Das braucht er einfach. Veränderungen im Ablauf sind möglich führen aber zu Unbehagen und Verwirrung bei ihm. Mein Job als Mutter ist ihm beizubringen damit umgehen zu können.
 
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Karin
21. Mai 15:47
Strukturen und Regeln sind hilfreich im Alltag. Besonders benötigen dies ängstliche und unsichere Hunde sowie Hunden in der Anfangszeit. Wenn sich eine gute Bindung eingestellt hat und der Hund sich gut eingewöhnt hat kann man auch wieder ein Stück davon abrücken. So haben wir es jedenfalls gemacht. Z.b. morgens stehen wir gegen 7:30 auf , spätestens um 8: 30 gehen wir meistens raus, danach gibt es Frühstück und Roxy schläft nochmal.
Das ist immer gleich bei uns.
Das nächste mal gehen wir irgendwann mittags und irgendwann abends raus. Wir haben da gar keine feste Zeiten. Unsere Hündin drängelt nicht und ist zuhause tiefenentspannt. Es herrscht erst gar keine Erwartungshaltung. Ebenfalls wann es Knabberartikel gibt, welche Richtung wir laufen...
Aber dennoch gibt es bei uns Regeln die immer eingehalten werden. Manche für in der Wohnung und einige draußen. Ganz ohne Regeln geht es meiner Meinung nach nicht.
 
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Sabine
21. Mai 15:50
Unser Hund ist die Struktur in Person. Auf die Minute genau. Keine Ausnahmen zugelassen.🤣
Allerdings ist jeder Tag anders strukturiert und er musste sich nicht nur an unsere Strukturen und Regeln anpassen, sondern auch die vom Hundesitter 2x die Woche ganztägig annehmen.

Das unterscheidet er total. Merkt man auch daran, daß er beim Hundesitter lautstarker Hofhund mit Aufpasser Aufgabe ist und zu Hause nur derjenige, der den Kopf nicht mal hebt, wenn es klingelt.

Wenn unsere Strukturen mal anders sind, dann ist er verwirrt aber macht es mit. Kann ja auch gar nicht anders. Er hat keine Wahl.

Strukturen und Regeln sind auf jeden Fall wichtig für den Hund. Aber Ausnahmen müssen toleriert werden. Das ist unsere Aufgabe als HH das zu lehren.

Gsd ist er völlig strukturlos, wenn es ums Aufstehen geht. Schläft einfach solange, bis jemand aufsteht.
 
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Vivi &
21. Mai 15:55
Die Strukturen helfen runter zu kommen. Der Hund (und ich) wissen was als Nächstes passiert und wann Zeit für Ruhe ist.
Das heißt nicht, dass es nicht auch anders strukturierte Tage gibt. An denen müssen wir dann mehr aufeinander achten und die Bedürfnisse im Blick behalten.
Zum Beispiel bekommt Pico sein Futter immer gegen 18:00 Uhr, das weiß er auch. Wenn es mal später wird, kommt er an und sagt Bescheid und wenn ich ihm dann sage
„nein es ist noch nicht Zeit“ ,dann akzeptiert er das auch. Es kann sein, dass wir dann zum Beispiel noch einen Ausflug machen oder das es zu Freunden geht. Das sind Sachen die weiß er zwar nicht, aber es hilft ihm einzuschätzen, warum etwas passiert.
Aber er hat dann bereits kommuniziert, dass er Hunger hat und ich muss mich darauf einstellen, dass er nicht mehr so aufnahmefähig ist und zum Beispiel unsicher wird. Das ist bei ihm so, wenn er Hunger hat.

Im Alltag sind unsere Gassirunde deswegen so getaktet, dass der Hund immer gut gefüttert ist, wenn es rausgeht. Diese Struktur hilft uns mit unseren Eigenheiten umzugehen. Aber dadurch, dass das nicht super fest ist und wir zum Beispiel am Wochenende das nicht ganz so genau nehmen, kommt er auch gut mit Abweichungen von der Struktur klar.

Ich glaub pico mag die Strukturen und findet das auch sehr angenehm, aber vor allem brauche ich diese Strukturen. Und das heißt nicht dass jeder Tag exakt gleich abläuft, sondern dass es sozusagen Blocks gibt die immer ähnlicher ablaufen. Zum Beispiel sind bei uns die meisten Spaziergänge im selben Park, da gehen wir immer die selbe Richtung und wir gehen immer zur Wasserstelle da darf er spielen und dann gehen wir weiter oder zurück. Und das weiß er auch und kann sich halt gut daran orientieren, dass es zum Beispiel in der Stadt relativ schnell geht und wir im Park mehr Zeit einplanen.

Pico wird super aufgeregt, wenn ich den Wanderrucksack rausholen. Dann weiß er nämlich es geht auf einen Ausflug oder in den Urlaub. Was natürlich auch mit bestimmten Strukturen, einhergeht. Oder der Korb für seine Hundesitterin. Wenn der rauskommt, weiß er auch direkt Bescheid.
Witzigerweise hatte auf Wanderung überhaupt kein Thema, wenn es Futter mal später kommt.
 
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Regina
21. Mai 16:51
Bei uns gab es ja nur Second-Hand-Hunde, die jeweils mit diversen Baustellen zu uns kamen. Anfangs war es für alle sehr wichtig, dass es Strukturen und Routinen gab. Emma hat bei uns im Alter von 15 Monaten ihr 5. Zuhause gefunden. Da war es schon gut, dass wir das eingehalten haben, es gab ihr Sicherheit. Pünktlich Gassi, Fressen etc. Heute ist es ihr egal, da braucht sie es nicht mehr.
 
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Lisa-Eileen
21. Mai 17:13
Ich fand dazu einen Beitrag von Martin Rütter auf seiner DOGS Seite sehr gut, da hat er das schön erklärt.
Ich finde so ne 100% tige Struktur nicht gut wenn alles immer punkt um ne feste Uhrzeit ist, denn wie er in seinem Beitrag ja erklärt MUSS das dann auch eingehalten werden und es kann für den Hund echt scheiße sein wenn das dann mal nicht so ist wie sonst.
Auch grad was Essen angeht, weil der Körper drauf eingestellt ist dann zu ner gewissen Zeit Magensäfte usw zu produzieren für die bevorstehende Mahlzeit.
Ist dann auch nicht so geil wenns dann kein Futter gibt und der Hund dann übersäuert und erbricht.
Komplett garkeine Struktur find ich auch schwierig, der Hund sollte schon grobe Anhaltspunkte haben die ihm Sicherheit geben.
Ich hab generell keine festen Strukturen, bei mir ist zeitlich alles grob.
Wir haben aber bei gewissen Sachen bestimmte Abläufe, das schafft Sicherheit und Verlässlichkeit.
Es gibt zb immer nach dem Gassi gehen drinnen dann ne Kleinigkeit, morgens und Abends gibts Tabletten und nach dem großen Gassi oder im Laufe der Mittagszeit mach ich ihm sein Futter.
Frisst er dann wie er bock hat.
Also feste Zeiten nee, aber eben feste Rituale.
 
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Carola
21. Mai 17:41
Strukturen und Regeln finde ich schon wichtig um den Hund Orientierung zu geben. Alleine durch den eigenen Tagesablauf gibt es eine gewisse Struktur. Natürlich läuft man auch manche Gassi Strecken häufiger als andere.
Dennoch sollte ein Hund auch mit anderen Abläufen umgehen können.
Bei uns gibt es natürlich halbwegs feste gassizeiten weil sie von meiner Arbeit abhängen, gleiches gilt auch für Futterzeiten. Im Urlaub oder am Wochenende läuft es aber anders ab: wir gehen später raus, wir gehen andere Strecken, wir machen Ausflüge und so weiter.
Auch die Futterzeiten sind natürlich halbwegs geregelt wobei es hier nicht auf eine oder zwei Stunden ankommt.
All das stört meine Hunde wenig, sie kommen gut mit Veränderungen und anderen Abläufen zurecht. Weder ich noch meine Hunde sind Roboter darum kann es immer auch mal anders sein ohne dass die Welt untergeht.
 
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Guido
21. Mai 17:52
Bei mit gibt es beim Gassi gehen oder bei der Fütterung natürlich immer abwechslung, da es irgendwann zu langweilig wird. Heisst aber nicht, dass ich die groben Richtlinien auser acht lasse.

Bedeutet z.B. ich gebe ihm manchmal ein kleines Leckerly nebenbei ohne jetzt seine gewohnten 3 Mahlzeit komplett umzustellen. Oder wir gehen mal für längere Zeit im Wald spazieren oderfahren Fahrrad statt zu Apportieren.

Zu monoton bringt auch nichts.
 
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Caro
21. Mai 21:40
Die Regeln sind immer gleich aber einen festen Tagesablauf gibt es bei uns gar nicht. Einzig die Essenszeiten sind immer ungefähr gleich aber beim gassigehen sind wir flexibel. Hätte auch gar kein bock dass mich der Hund Sonntags um 7 weckt weil er auf seine Morgenrunde besteht.