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Pia
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zuletzt 17. Apr.

Mein Hund zieht immer noch an der leine

Hallo ihr lieben, Meine 1 jährige labrador Hündin zieht extrem an der Leine und lässt sich sehr schnell ablenken ich hab mir jetzt ein null pull Geschir gekauft weil ich gelesen hatte das der hund dadurch nicht mehr die möglichkeit hat so arg zu ziehen. Klar mit Leckerlis läuft sie perfekt was ich aber auf Dauer nicht möchte. Habt ihr vielleicht Ideen was ich ändern/ besser machen könnte LG und schöne Ostertage euch allen ;)
 
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Dogorama-Mitglied
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15. Apr. 08:30
Wenn der Hund vor allem auf bekannten Strecken zieht, zeigt er dir meist sehr deutlich, dass er dich ... das klingt jetzt hart, aber ich mein es nicht bös ... einfach nicht braucht. Er kennt den Weg und läuft ihn in dem Tempo, indem er das will oder gern hätte. Wo er sich nicht auskennt, muss er sich erstmal orientieren, aber wenn er da vor allem rumschnüffelt, statt nach dir zu schauen, scheint er das auch sehr selbstständig zu tun. Das Antizuggeschirr mit Öse vorn ist dazu gemacht, dass du hibten am Rücken UND vorn am Brustring deine Leine einhängst. Zieht der Hund, 'bremst' du über die Rücköse und ziehst den Hund dann an der Brustöse in eine neue Richtung. Das geht auch mit Sicherung über Geschirr und Halsband. Ähnlicher Effekt. Und da der Hund so nie ins Halsband oder die Brustöse reinbrettert und eben nicht durch die eigene Wucht rumgerissen wird, ist es auch nicht 'brutal'. Die Richtungswechsel sind nicht nur dazu da, den Hund zu verwirren oder zu ärgern ('So erst recht nicht, mein Freund'), sondern um dem Hund die Chance zu geben, dass die Leine mal wieder locker wird und der Halter überhaupt eine Gelegenheit zum Loben kriegt. Das Loben, wenn die Leine locker ist oder der Hund beim Laufen sogar zu dir schaut, ist bei dem Training wichtig. Was außerdem helfen kann: Ich weiß nicht, wie eure Spaziergänge aussehen, aber wenn ihr nur von A nach B dackelt, ist das auch einfach recht langweilig. Bau hier und da ein paar Gelegrnheiten ein, bei denen dein Labbi sich etwas Futter verdienen kann. Das kann Training sein (Fuß, mal auf eine Bank setzen und belohnen, wenn sie ruhig geblieben ist, wenn jemand vorbeikommt, Sitz, Platz, Bleib) oder eine rassetypische Beschäftigung, die nicht nur belohnt wird, sondern auch richtig Spaß macht. Du kannst mit ihr üben, heruntergefallene Dinge aufzuheben, dann unterwegs mal einen Handschuh, ne Mütze oder was fallen lassen und sie das dann holen schicken. Oder richtig Apportieren. Nen Dummy verstecken und suchen schicken. Ein Hund freut sich ja schon, wenn du ihm ein Mauseloch zeigst, dass er übersehen hat. Wichtig: Bleib unvorhergesehen. Immer an derselben Stelle was verstecken, wird sonst nur dazu führen, dass sie zu diesem Platz vorlaufen will und danach nach Hause. So lernt dein Hund nicht nur 'An der Leine wird nicht gezogen' sondern auch 'Ey, geil, bei meinem Halter passieren tolle Sachen, es lohnt sich, auf ihn zu achten, damit ich sofort mitkriege, wenn er was startet'. Dieses 'Ich kenn den Weg, ich lauf schonmal vor' ist übrigens eine eigene Entscheidung. Schau mal allgemein im Alltag wie oft dein Hund Entscheidungen trifft. Gibst du das Essen frei? Richtest du dich beim Gassi nach seiner Geschwindigkeit? (Oh, er will schnüffeln, dann bleib ich mal sehen. Ah, er ist fertig, gehen wir weiter.) Wird der Hund gestreichelt, sobald er angelaufen kommt und lieb guckt? Wer fängt mit Spielen an? Je öfter der Hund entscheidet, desto mehr ist er es einfach gewohnt, dass es nach seiner Nase läuft 😅 Da ist mangelnde Leinenführigkeit nur ein Symptom von vielen, die noch folgen können.
 
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Anna
14. Apr. 23:29
Wenn ihr eine Strecke lauft, dann umdreht und zurück geht....zieht sie dann auch? Wenn sie auf dem Rückweg besser läuft, hängt es vielleicht mit dem Erregungsniveau zusammen. Dann wäre der Ansatz Management, Entspannungstraining und umorientierungssignal. Mit einem Jahr ist sie vermutlich gerade mitten in der Pubertät. Zieht sie aber auch an der Leine wenn sie die Strecke schon kennt, abgeschnueffelt und sich gelöst hat und gar nichts aufregendes passiert, dann hat sie noch nicht verstanden was du von ihr willst (oder pubertätsbedingt wieder vergessen). Dann musst du es ihr erst nochmal in ruhiger Umgebung, z.b. Zuhause "erklären" und langsam aufbauen. Beim Markern steckt der Teufel im Detail. Wenn sie nicht zieht das Markerwort sagen (was vorher aufgebaut wurde), danach erst in die Tasche greifen und den Keks rausholen und neben bzw. Hinter dir geben (je nachdem wo du sie haben willst). So sehr ich deinen Wunsch verstehen kann dass es auch ohne Kekse klappt... erstmal muss das Verhalten sicher sitzen bis es abgebaut werden kann.
 
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Steffi
15. Apr. 01:02
;-)
 
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Pia
15. Apr. 01:04
Wenn ihr eine Strecke lauft, dann umdreht und zurück geht....zieht sie dann auch? Wenn sie auf dem Rückweg besser läuft, hängt es vielleicht mit dem Erregungsniveau zusammen. Dann wäre der Ansatz Management, Entspannungstraining und umorientierungssignal. Mit einem Jahr ist sie vermutlich gerade mitten in der Pubertät. Zieht sie aber auch an der Leine wenn sie die Strecke schon kennt, abgeschnueffelt und sich gelöst hat und gar nichts aufregendes passiert, dann hat sie noch nicht verstanden was du von ihr willst (oder pubertätsbedingt wieder vergessen). Dann musst du es ihr erst nochmal in ruhiger Umgebung, z.b. Zuhause "erklären" und langsam aufbauen. Beim Markern steckt der Teufel im Detail. Wenn sie nicht zieht das Markerwort sagen (was vorher aufgebaut wurde), danach erst in die Tasche greifen und den Keks rausholen und neben bzw. Hinter dir geben (je nachdem wo du sie haben willst). So sehr ich deinen Wunsch verstehen kann dass es auch ohne Kekse klappt... erstmal muss das Verhalten sicher sitzen bis es abgebaut werden kann.
Strecken die sie kennt da zieht sie mehr als bei unbekannte Strecken. Bei unbekannten strecken läuft sie vorsichtiger würd ich sagen und will alles beschnuppern aber sobald sie wieder den weg mach hause kennt fängt das ziehen wieder an.
 
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Caro
15. Apr. 01:41
Strecken die sie kennt da zieht sie mehr als bei unbekannte Strecken. Bei unbekannten strecken läuft sie vorsichtiger würd ich sagen und will alles beschnuppern aber sobald sie wieder den weg mach hause kennt fängt das ziehen wieder an.
Hat dein no pull Geschirr vorne eine Öse? Wenn ja, dann häng die Leine da mal ein, wenn sie zieht wird sie automatisch zu dir gezogen, vermutlich findet sie das nicht toll, vlt lernt sie aber so, ziehen ist doof. Viel Erfolg Gruß Caro
 
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Pia
15. Apr. 03:06
Hat dein no pull Geschirr vorne eine Öse? Wenn ja, dann häng die Leine da mal ein, wenn sie zieht wird sie automatisch zu dir gezogen, vermutlich findet sie das nicht toll, vlt lernt sie aber so, ziehen ist doof. Viel Erfolg Gruß Caro
Ja deswegen hatte ich es mir ja geholt gehabt aber anfangs zieht und wird weniger aber das find ich sieht brutal aus will sie ja nicht verletzen an den vorder Beinen
 
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Caro
15. Apr. 06:18
Ja deswegen hatte ich es mir ja geholt gehabt aber anfangs zieht und wird weniger aber das find ich sieht brutal aus will sie ja nicht verletzen an den vorder Beinen
Ich benutzt verstellbare Leinen, da kann man gut in beiden Ösen einhängen. So kannst du vorne gut korrigieren. Eine andere Möglichkeit ist, immer wenn sie sich in Leine hängt wortlos die Richtung ändern, zurückgehen , im Kreis. Das aber braucht Geduld. Geht auch gut mit einer Schleppleine. So lernt sie sich an dir zu orientieren. Wenn Sie ein paar Schritte an deiner Seite bleibt lobe bzw belohne sie. LG Caro
 
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Dogorama-Mitglied
15. Apr. 08:30
Wenn der Hund vor allem auf bekannten Strecken zieht, zeigt er dir meist sehr deutlich, dass er dich ... das klingt jetzt hart, aber ich mein es nicht bös ... einfach nicht braucht. Er kennt den Weg und läuft ihn in dem Tempo, indem er das will oder gern hätte. Wo er sich nicht auskennt, muss er sich erstmal orientieren, aber wenn er da vor allem rumschnüffelt, statt nach dir zu schauen, scheint er das auch sehr selbstständig zu tun. Das Antizuggeschirr mit Öse vorn ist dazu gemacht, dass du hibten am Rücken UND vorn am Brustring deine Leine einhängst. Zieht der Hund, 'bremst' du über die Rücköse und ziehst den Hund dann an der Brustöse in eine neue Richtung. Das geht auch mit Sicherung über Geschirr und Halsband. Ähnlicher Effekt. Und da der Hund so nie ins Halsband oder die Brustöse reinbrettert und eben nicht durch die eigene Wucht rumgerissen wird, ist es auch nicht 'brutal'. Die Richtungswechsel sind nicht nur dazu da, den Hund zu verwirren oder zu ärgern ('So erst recht nicht, mein Freund'), sondern um dem Hund die Chance zu geben, dass die Leine mal wieder locker wird und der Halter überhaupt eine Gelegenheit zum Loben kriegt. Das Loben, wenn die Leine locker ist oder der Hund beim Laufen sogar zu dir schaut, ist bei dem Training wichtig. Was außerdem helfen kann: Ich weiß nicht, wie eure Spaziergänge aussehen, aber wenn ihr nur von A nach B dackelt, ist das auch einfach recht langweilig. Bau hier und da ein paar Gelegrnheiten ein, bei denen dein Labbi sich etwas Futter verdienen kann. Das kann Training sein (Fuß, mal auf eine Bank setzen und belohnen, wenn sie ruhig geblieben ist, wenn jemand vorbeikommt, Sitz, Platz, Bleib) oder eine rassetypische Beschäftigung, die nicht nur belohnt wird, sondern auch richtig Spaß macht. Du kannst mit ihr üben, heruntergefallene Dinge aufzuheben, dann unterwegs mal einen Handschuh, ne Mütze oder was fallen lassen und sie das dann holen schicken. Oder richtig Apportieren. Nen Dummy verstecken und suchen schicken. Ein Hund freut sich ja schon, wenn du ihm ein Mauseloch zeigst, dass er übersehen hat. Wichtig: Bleib unvorhergesehen. Immer an derselben Stelle was verstecken, wird sonst nur dazu führen, dass sie zu diesem Platz vorlaufen will und danach nach Hause. So lernt dein Hund nicht nur 'An der Leine wird nicht gezogen' sondern auch 'Ey, geil, bei meinem Halter passieren tolle Sachen, es lohnt sich, auf ihn zu achten, damit ich sofort mitkriege, wenn er was startet'. Dieses 'Ich kenn den Weg, ich lauf schonmal vor' ist übrigens eine eigene Entscheidung. Schau mal allgemein im Alltag wie oft dein Hund Entscheidungen trifft. Gibst du das Essen frei? Richtest du dich beim Gassi nach seiner Geschwindigkeit? (Oh, er will schnüffeln, dann bleib ich mal sehen. Ah, er ist fertig, gehen wir weiter.) Wird der Hund gestreichelt, sobald er angelaufen kommt und lieb guckt? Wer fängt mit Spielen an? Je öfter der Hund entscheidet, desto mehr ist er es einfach gewohnt, dass es nach seiner Nase läuft 😅 Da ist mangelnde Leinenführigkeit nur ein Symptom von vielen, die noch folgen können.
 
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Ilona
15. Apr. 09:48
Hallo Wir hatten auch einen Zughund😄. Wir haben es in den Griff bekommen mit folgenden Maßnahmen: Bei Zug stehen bleiben, und warten bis sie sich setzt oder ein paar Schritte zurück kommt. Dann wieder loslaufen und loben, wenn sie mit lockerer Leine läuft. Das Haben wir Kombiniert mit Richtungswechsel. Immer wieder zwischendurch. Beim Gassi hab ich mich spannend gemacht, sodass sie jetzt mehr suf mich achtet. Wir machen zwischendurch leckerlisuche oder Dummytraining und andere Dinge. Aber da musst du echt geduldig bleiben und konsequent. Das braucht ein wenig. Ich achte auch drauf, daß wir unseren Spaziergang entspannt anfangen und auch beenden. Auch Laufe ich manchmal den gleichen Weg zurück, wenn ich merke,,daß es zuviel Reize sind. Durch das zurücklaufen entspannt sie wieder, weil sie den Weg schon abgeschnüffelt hat. Das funktioniert bei uns gut. Bleib dran. Das wird schon.
 
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Steffi
15. Apr. 09:52
So ein No-Pull-Geschirr arbeitet für gewöhnlich mit Schmerzreizen. Das würde ich getrost in die Tonne schmeißen, um meinem Hund einen Gefallen zu tun. Du kommst um Training nicht drum herum, wenn dir das Wohl deines Hundes am Herzen liegt. Wenn sie bei bekannten Strecken und vor allem auf dem Heimweg besonders zieht, dann hat sie es da aus irgendeinem Grund eilig. Es kann jetzt sein, dass sie einfach schnell nach Hause will oder gestresst ist. Es kann aber auch sein, dass die vielen Eindrücke, die sie unterwegs sammelt einfach ziemlich intensiv für sie sind. Oder ihr habt es ihr so beigebracht, weil ihr ihr bislang nicht konsequent gezeigt habt, dass es auch anders geht. Was auch immer ursächlich dafür ist, ihr solltet nun dringend und mit Bedacht daran arbeiten. Von heute auf morgen werdet ihr kaum große Erfolge erzielen. Aber nach und nach und mit viel Geduld sollte es immer besser werden. Du weißt also, dass sie in fremden Gegenden nicht zum Ziehen neigt. So kannst du diese ja als gute Grundlage für meine oben empfohlenen Trainingsschritte nutzen. Zuvor würde ich dir dennoch raten im Haus zu üben, sodass sie schonmal versteht, wofür sie belohnt wird und was dich besonders erfreut. Bleib positiv, motiviere sie und belohne jeden Kontakt zu dir. Hunde merken meist recht flott, was sich für sie lohnt und zeigen solche Verhaltensweisen dann auch öfter. Vorausgesetzt, sie sind nicht gestresst. Mach dir auch keine Sorgen. Sie demonstriert damit nicht, dass sie dich nicht braucht. Kein Hund braucht einen Menschen und das ist ja auch kein Problem ^^ Sieh einfach nur ihr Verhalten und interpretier da keine wilden Unterstellungen rein, denn sonst arbeitest du auf emotionaler Ebene. Du musst deine Maus jetzt nicht in ihrer Entscheidungsfreiheit einschränken. Du musst ihr lediglich helfen zu verstehen, was du von ihr möchtest und wie sie das erreicht.
 
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Pia
15. Apr. 10:00
Ich danke euch für die tollen Ratschläge ich werde es umsetzen :)