Yoshi ist jagdlich ambitioniert. Bei uns gibt es viele Rehe, Hasen und Fasane, aber Krähen haben es ihm auch angetan.
Nach ein paar Erfolgserlebnissen hat er angefangen, nach Wildspuren stöbern zu gehen, noch bevor er einen Geruch in der Nase hatte, sodass er an die Schleppleine musste. Aber da war er brav, da konnten wir den Ernstfall nicht üben.
Wir haben Reizangeltraining gemacht, nur auf Freigabe hinterherjagen. Alles, was wir geworfen haben, Futterbeutel, Spielzeug, Leckerli, durfte erst nach Freigabe geholt werden. Parallel haben wir den Rückruf mit der Pfeife geübt. Dabei kommt es sehr auf die Belohnung an. Das müssen die besten Leckerli der Welt sein, damit er wirklich alles stehen und liegen lässt.
Als das einigermaßen klappte, haben wir den Rückruf trainiert, der nach dem Schicken (Apportieren) einsetzt. Der Hund soll den Futterbeutel bringen, wird geschickt und sofort zurück gepfiffen. Das haben wir gesteigert, indem der Pfiff immer später kam, am Ende erst kurz vor dem Futterbeutel.
Bei jedem Spaziergang wird am Anfang mindestens ein Rückruf eingebaut, und im Verlauf der Gassirunde immer mal normal herangerufen. Für sofortiges Kommen gibt's IMMER ein Leckerli, nach dem Pfiff ein Besonderes. Ich nehme immer mindestens 2 besondere Leckerli für jeden Hund mit, so dass immer noch eins für den Ernstfall da ist.
Außerdem wird er immer an die Leine genommen, sobald wir Wild sehen.
Sobald ich sehe, dass er etwas anvisiert, rufe ich ihn zu mir, wo er dann bleiben muss. Nicht erst, wenn er rennt, sondern schon bei dem ersten lauernden Blick.
Yoshi geht nicht mehr Stöbern. Er ließ sich schon mehrfach abrufen, obwohl er Wild gesehen oder gerochen hat. Und auch schon aus dem vollen Lauf, als er hinter Rehen her war, die wir nicht bemerkt hatten.
Von seiner schlimmen Stöberphase bis zum Freilauf mit erfolgreichem Rückruf hat es nur ein paar Wochen gedauert.
Wichtig war Konsequenz, egal, wo er hin will, immer nur nach Freigabe. Und dass wir die Trainingssituationen gesucht haben, statt ihnen aus dem Weg zu gehen.