Grundsätzlich ist hier, wie in vielen anderen vermeintlich Tradition pflegenden Vereinigungen auch, das Ignorieren von aktuellem Forschungs- und Wissensstand das Problem. Und unter der Jägerschaft scheint es viele zu geben, die sich daraus ihre Berechtigung für ihr Tun ableiten, weil sie es angeblich besser wissen. So z.B. bei der Fuchsjagd. Diese ist belegbar unnütz, da sich Fuchsbestände natürlich selbst am Besten regulieren. Je mehr "entnommen" werden desto mehr Nachwuchs wird folgen. Und auch hier wird zu Methoden gegriffen, die Tierschutzrelevanz haben aber -dank Lobby!(siehe aktuell in Hessen) nicht verboten werden.
Die Jagd am Bau z.B., dem Rückzugsort für tragende Füchsinnen und auch der Jungtiere. Da lauern jagende Zweibeiner vor den Ausgängen, schicken ihre Hunde rein oder Räuchern den Bau aus um die flüchtenden Füchse dann zu erschießen. Das sind für mich keine Jäger sondern feige Menschen.
Man kann nur hoffen, dass viele der "Altvorderen" bald gehen und den jüngeren, in der Summe hoffentlich respektvolleren im Umgang mit jedem Lebewesen, Platz machen!
Die Argumente übrigens, dass der Fuchs Bestände des Niederwildes gefährden stimmen so auch nicht wirklich. Das erledigt der Mensch durch seine Bau- und Expansionswut ganz alleine!
Es ist allgemein schlimm und bedauerlich, dass der Respekt vor der Natur und den Lebewesen darin - und dazu gehören auch wir- mehr und mehr verloren gegangen scheint. Vom Mitgefühl ganz zu schweigen.
Und nein, ich habe nichts gegen Jäger im Allgemeinen, gibt es zum Glück, wie ja schon zu lesen war, auch vernünftige, die hoffentlich bald die Zepter übernehmen.
Wer sich zum Thema Fuchsjagd etwas eingehender informieren möchte, dem sei die Internetseite wildtierschutz-de und die dortigen Beiträge zur Fuchsjagd empfohlen.
Ich habe mich mit den Studien zum Thema Fuchsjagd auseinander gesetzt und letzten Endes einen eigenen dreijährigen Versuch unternommen.
Ich habe ausschließlich beim Ansitz, aber konsequent denn Fuchs bejagt.
Innerhalb dieser Zeit erholte sich unser Feldhasenbestand in einem Maß, wie es die alten Jäger seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt haben.
Die Anzahl an Junghasen, welche ich aus dem Fang eines erlegen Fuchses holte, nahm mit der Zeit zu.
Vor meinem eigenen Versuch habe ich eine intensive Zählung vorgenommen und nur einen Hasen über Wochen gesichtet.
Inzwischen kenne ich diverse Stellen, wo regelmäßig Feldhasen zu sehen sind.
Die Population hat sich erholt und ist wieder auf einem guten Weg.
Dennoch bejagd niemand im Revier den Hasen, um ihn zu essen.
Obwohl es gesetzlich erlaubt wäre.
Die Jäger im Revier wissen, dass nicht alles was erlaubt ist, auch sinnvoll ist.
So habe ich, der zu Beginn sehr kritisch gegenüber der Fuchsjagd war, für mich festgestellt, dass es in unserem Revier durchaus sinnvoll ist und man innerhalb kurzer Zeit einen positiven Eindruck bekommt.
Es gibt einfach zu viele unterschiedliche Lebensräume und Faktoren, um eine einheitliche Regulierung für alle zu finden.